Lucien Scherer (26) tot in Ostsee gefunden. Verbrechen?

@Staller

Jeder trifft mal dumme Entscheidungen. Aber man kann hier ja über alles Spekulieren. Sich so einen Ort für einen Suizid auszusuchen ist auch ganz schön Abwegig.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-5659337/The-moment-British-drug-mule-arrested-Peru-4-5million-cocaine-suitcase.html

Staller schrieb:Nein, wir wissen nicht, ob er noch zu Hause gewohnt hat. Aber hätte man das dann nicht erwähnt?

Warum sollte man so etwas Seitens der Ermittler erwähnen? Hat mit seinem Tod nichts zu tun und würde diese Pressemitteilungen, bei denen es einzig darum geht, Infos zu erhalten, nur unnötig aufblähen.

Aber natürlich interessieren wir uns für die Lebensumstände von Lucien Scherer. Wir haben seinen Namen und wir kennen sein Gesicht. Vielleicht sollte sich die Familie einen medienerfahrenen Anwalt suchen, der einerseits so viele Informationen nach außen gibt, dass es nicht zu haltlosen Spekulationen kommt, andererseits aber das persönliche Umfeld geschützt bleibt.

Und noch was dazu dann könnt ihr aber auch wieder über eure Suizidideen reden. ^^

https://amerika21.de/nachrichten/2012/10/65184/sinaloa-spanien

Ostholstein, das neue Sinaloa.

Vorsichtig gesagt überzeugt mich diese Theorie nun nicht so ganz. :D

JRoger schrieb am 25.07.2021:Da es nach Angaben der Lübecker Oberstaatsanwältin Dr. Ulla Hingst keine Anhaltspunkte für einen Selbstmord gibt und ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt seitdem die Kripo.
Quelle: https://www.ln-

Ein eventuelles Verbrechen kann allesmögliche sein. Dass nun gleich Drogenhandel vermutet wird, finde ich abwegig. Ein "ganz normales Tötungsdelikt" wäre zwar weniger spektakulär, aber doch eher möglich.

Auch die Vermutung, dass der Verstorbene unscheinbar und zurück gezogen gelebt hat, muss nicht unbedingt so sein.
Wenn ich mal in meinem Stadtgebiet beispielsweise gesucht würde, würden 99 % der Leute hier mich auch nicht kennen, weil ich hier nur wohne, aber viel mehr in anderen Stadtgebieten und anderswo aktiv bin.

Es besagt auch überhaupt nichts, dass die Familie des Toten nicht öffentlich oder medial zugange ist. Oder er es selber nicht war. Das ist keinesfalls ungewöhnlich.

Was wir hier wissen ist, dass ein behördlicher Aufruf erfolgte, wer den Mann wann noch lebend gesehen hat. Reichlich wenig Voraussetzungen, den Fall mit so wenig Fakten hier klären zu wollen.
Da könnte man noch die nächsten 999 Seiten voll spekulieren, ohne der Wahrheit nur annähernd näher zu kommen.

@Masine
Da kannst du recht haben. Wir wissen einfach zu wenig. Ich denke aber, dass die Ermittler alles Menschenmögliche tun, um den Fall zu klären. Irgendwo muss er gesehen worden sein. Sei es in einem Restaurant, Cafe, Fremdenführung, Ausflugs- bzw. Rundfahrt oder in einem Museum. Vielleicht kann sich ja doch noch wer erinnern.

Mein Mann und ich haben im Juni zwei Wochen Urlaub am Timmendorfer Strand (nur ein paar Kilometer von Sierksdorf entfernt) gemacht. Wir haben auch eine Radtour nach Sierksdorf über Scharbeutz und Haffkrug gemacht. Auffallend war, dass wir in jedem Restaurant, Biergarten oder Strandkneipe mit der LUCA App einchecken mussten auch wenn wir nur Getränke bestellt haben. Im Hotel war es auch Pflicht, und zwar jeden Tag zum Frühstück. Zusätzlich waren alle drei Tage Corona-Tests vorgeschrieben, dort hat man seine Heim- und Urlaubsadresse angeben müssen.
Meiner Recherche nach werden die LUCA Daten nach vier Wochen gelöscht. Da frage ich mich jetzt, ob seine Identität früher feststand und am 23. Juli erst die Zeitungsberichte veröffentlicht wurden, dann hätten die Ermittler ja noch Zugriff auf diese Daten haben können.

Das Opfer kam am 12.06.2021 in Sierksdorf an.
Im Meer wurde er aufgefunden am 19.06.2021.
Wann er identifiziert wurde, wurde meiner Meinung nach nicht mitgeteilt.

Ich bin mir nicht sicher, ob die LUCS-App überhaupt von den Strafverfolgungsbehörden genutzt werden darf.
Müsste man mal nachschaun, aber jetzt ist es schon recht spät. Aber vielleicht weiß das jemand auch so :D

@Ola2019
Mein Beitrag von gestern:

Staller schrieb:Meine Arbeitskollegin war kürzlich ebenfalls an der Ostsee. Da sie nicht geimpft war, musste sie zuvor in einer Apotheke einen Antigen-Schnelltest machen, der nur für 2-3 Tage gültig war. Bereits von zu Hause aus suchte sie an ihrem Urlaubsort eine Apotheke, bei der sie einen weiteren Test machen konnte. Sie meldete sich und ihre Familie dort gleich an, damit sie keine Probleme bekam. Bei uns hatte nämlich erst die 6. Apotheke Zeit, bei ihr kurz vor der Abreise einen Test zu machen. War Lucien geimpft? Hatte er sich auch irgendwo für einen Antigentest angemeldet? Ich glaub es gar nicht, denn ich gehe immer noch davon aus, dass er (noch) keine Unterkunft gesucht hatte, wo er so ein Ergebnis vorlegen hätte müssen.

Das deckt sich mit dem, was du schreibst. Deshalb wundert es mich, dass man von keiner Seite hört, ob Lucien einen Test gemacht hat oder bereits geimpft war.

Ich weiß nicht, wie das mit der Luca-App abläuft. Ich habe diese auch. Ist man verpflichtet, diese zu installieren, wenn man an der Ostsee oder wo anders Urlaub macht? Ich kann es mir gar nicht vorstellen.. Es gibt ja viele Menschen (vor allem Ältere), die mit dem Umgang derselben gar nicht zurechtkommen würden. Aber wenn es dort oben so streng ist, dann hätte er zumindest irgendwo eine Anwesenheitsbescheinigung ausfüllen müssen. Darüber ist nichts bekannt. Ich frage mich deshalb, ob er nicht ziemlich bald nach seiner Ankunft ums Leben kam.

„Eine Strafverfolgungsbehörde hat sich in der Vergangenheit die Kontaktliste eines Restaurants zu Beweiszwecken aushändigen lassen [3]. Mit Blick auf digitale Informationen, die etwa auf einem Mobiltelefon gespeichert sind, soll die Sicherstellung gemäß § 94 Absatz 1 StPO [4] gestattet sein [5]. Bei einer installierten App müssten die Kontaktdaten allerdings zunächst entschlüsselt werden. Grundsätzlich ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass dezentral auf einem Mobiltelefon gespeicherte Kontaktdaten, die der Nachverfolgung von Infektionsrisiken dienen, nicht dem Fernmeldegeheimnis unterliegen und keine Gesundheitsdaten darstellen. Beschlagnahme- und Verwertungsverbote könnten daher ausdrücklich gesetzlich geregelt werden.“

Quelle: https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/rapid-reaction/details/news/luca-app-nutzen-technische-und-rechtliche-aspekte/

Es ist also gestattet, auf die App zurückzugreifen. Aber geht das so allgemein oder muss man zuvor wissen, in welchem Restaurant eine bestimmte Person gewesen ist. Zudem müssen die Daten zuerst entschlüsselt werden.

Ich befürchte ja, wenn die Ermittler keinerlei neue Spuren und Erkenntnisse durch Zeugen bzw. die Öffentlichkeit erhalten, die zumindest Hinweise in irgendeine Richtung (Suizid oder Gewaltverbrechen) geben, die Ermittlungen über kurz oder lang eingestellt werden. Irgendwann belässt man es bei "unbekannter Todesursache", wenn man nicht weiterkommt. Tragisch, aber das ist dann leider so. Die Kapazitäten sind auch für Ermittler endlich, man kann nicht ewig Personal für einen Fall abstellen, bei dem es keinerlei neue Spuren und Erkenntnisse gibt. Ich glaube auch nicht, dass die Ermittler schon viele Erkenntnisse, geschweigedenn irgendeine heiße Spur haben. Der Fall könnte zum cold case werden.

Berlinergirl schrieb:Ich befürchte ja, wenn die Ermittler keinerlei neue Spuren und Erkenntnisse durch Zeugen bzw. die Öffentlichkeit erhalten, die zumindest Hinweise in irgendeine Richtung (Suizid oder Gewaltverbrechen) geben, die Ermittlungen über kurz oder lang eingestellt werden. Irgendwann belässt man es bei "unbekannter Todesursache", wenn man nicht weiterkommt. Tragisch, aber das ist dann leider so. Die Kapazitäten sind auch für Ermittler endlich, man kann nicht ewig Personal für einen Fall abstellen, bei dem es keinerlei neue Spuren und Erkenntnisse gibt. Ich glaube auch nicht, dass die Ermittler schon viele Erkenntnisse, geschweigedenn irgendeine heiße Spur haben. Der Fall könnte zum cold case werden.

Ich glaube sowieso nicht an ein Verbrechen. Ich denke da eher an einen Unfall oder an Suizid. Es wäre vielleicht hilfreich, wenn man sein Gepäck finden würde.

Was kann er nach der Ankunft in Sierksdorf gemacht haben:

1. Unterkunft gesucht - Gepäck dort untergestellt - hätte sich schon längst wer gemeldet
2. Irgendwo etwas zu Essen gekauft - sich irgendwo ein schönes Plätzchen gesucht, voraussichtlich mit Gepäck, dann könnte man dieses finden und eventuell daraus schließen, ob er an dieser Stelle verunfallt sein könnte.
3. Gepäck erstmal irgendwo in ein Schließfach gesteckt und losgelaufen
4. Bei Internetbekanntschaft untergekommen? Man weiß es einfach nicht.
5. Vielleicht wollte er auch weiterfahren, eventuell mit dem Schiff/Fähre. Aber das wurde bestimmt überprüft.

Staller schrieb:Man weiß es einfach nicht.

Und wird es vielleicht auch nie wissen.
Im besten Fall taucht irgendwann irgrndwo das Gepäck auf, das wäre noch am wahrscheinlichsten, wenn es kein Verbrechen war. Aber er kann es auch selbst entsorgt haben, wenn es Suizid war. Dann findet man es nicht mehr.
Verunfallt finde ich schwer vorstellbar. Da gibt es doch eher weniger Möglichkeiten, zumal ohne, dass er gesehen worden wäre (Bootsausflug o.ä.), Felsküste wurde schon hier besprochen und ausgeschlossen, mit Sachen baden gegangen wird er nicht sein - wenn es kein Suizid war. Wie und wo soll er sonst verunfallt ins Meer gelangt sein?

Berlinergirl schrieb:Wie und wo soll er sonst verunfallt ins Meer gelang

Unfälle passieren oft auf die unmöglichste Art und Weise. Aber natürlich müsste dann das Gepäck irgendwo am Ufer liegen oder wo angeschwemmt werden, wenn man Glück hat.

Eben. Für mich ist Unfall am unwahrscheinlichsten. Denn dann wäre sein Gepäck nicht derart spurlos verschwunden. Für mich war es entweder Suizid oder tragische Begegnung mit einer Internetbekanntschaft, die er geheim gehalten hatte. Was davon jetzt wahrscheinlicher ist kann ich nicht sagen, weil ich ihn nicht kenne.

Berlinergirl schrieb:Eben. Für mich ist Unfall am unwahrscheinlichsten. Denn dann wäre sein Gepäck nicht derart spurlos verschwunden. Für mich war es entweder Suizid oder tragische Begegnung mit einer Internetbekanntschaft, die er geheim gehalten hatte. Was davon jetzt wahrscheinlicher ist kann ich nicht sagen, weil ich ihn nicht kenne.

Wenn er es irgendwo in einem Gebüsch versteckt hat und ein paar Schritte weitergegangen ist, könnte das schon der Fall sein. Für mich ist im Moment ein Verbrechen das Unwahrscheinlichste. Aber die Ermittler werden Gründe haben, diese Möglichkeit einem Suizid vorzuziehen.

Staller schrieb:Wenn er es irgendwo in einem Gebüsch versteckt hat und ein paar Schritte weitergegangen ist, könnte das schon der Fall sein. Für mich ist im Moment ein Verbrechen das Unwahrscheinlichste. Aber die Ermittler werden Gründe haben, diese Möglichkeit einem Suizid vorzuziehen.

Ich glaube, das ist eine vernünftige Taktik der Behörden, da man keine genaue Ursache feststellen kann, um so möglichst große Aufmerksamkeit für den Fall zu erhalten und Zeugen zu gewinnen. Suizid ist vorläufig aber sicher trotzdem am wahrscheinlichsten.

Staller schrieb:Aber die Ermittler werden Gründe haben, diese Möglichkeit einem Suizid vorzuziehen.

Sie ziehen nichts etwas vor. Nur da eben Suizid nicht klar ist, besteht auch die Möglichkeit einer Gewalttat. Beides lässt sich momentan nicht belegen. Und wie genau ein Unfall aussehen soll, bei dem man in dem Ort voll bekleidet im Wasser endet und stirbt, vielleicht irgendeine realistische Theorie dazu?

Berlinergirl schrieb:realistische Theorie

Die hier schon genannte 'Aus-dem-Boot-gefallen-These' kann man jedenfalls vorläufig ausklammern, denn es gibt ja gar kein Boot. Und ein anderes Szenario, in dem ein vollbekleideter junger Mann ins Meer verunfallt, sodass er anschließend 150m vor der Küste aufgefunden wird, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

(@Berlinergirl
Grüße aus Steglitz)

DocWatson schrieb:berlinergirl schrieb:
realistische Theorie
Die hier schon genannte 'Aus-dem-Boot-gefallen-These' kann man jedenfalls vorläufig ausklammern, denn es gibt ja gar kein Boot. Und ein anderes Szenario, in dem ein vollbekleideter junger Mann ins Meer verunfallt, sodass er anschließend 150m vor der Küste aufgefunden wird, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Vorstellbar wäre, wie gesagt, ein Sturz von einer der nahen Seebrücken oder Bootsanleger.

Aber das müsste dann schon ein verunfallter Sturz bei Tag von einer Seebrücke ohne Zeugen sein...

Es gibt auch eine Steilküste, aber dort scheint mir wegen der örtlichen Situation ein Unfall mit Todesfolge durch Ertrinken eher unwahrscheinlich.

Vor allen Dingen hätte der Verunfallte wohl vorher seine Unterkunft besucht und sein Gepäck dort abgestellt, etwas gegessen etc....