Lucien Scherer (26) tot in Ostsee gefunden. Verbrechen?

Koernchen schrieb:Ich vermute, die Rucksäcke hat er in Hamburg oder Lübeck im Schließfach gelassen.

Weshalb hätte er das machen sollen. Vielleicht wollt er ja wirklich weiter nach Schweden, war mit einer Internetbekanntschaft verabredet oder wollte sich ganz einfach im Hansapark vergnügen. Dort oben gibt es auch einen Schwulenstrand. Wir wissen ja nicht, ob er hetero war. Dann würde ich in diesem Bereich suchen. Gerade hier könnte aus Scham jeder sehr verschwiegen sein. Natürlich gibt es hierzu absolut keine Anhaltspunkte. Ich habe jetzt mal alles in Betracht gezogen.

Staller schrieb:Dort oben gibt es auch einen Schwulenstrand. Wir wissen ja nicht, ob er hetero war. Dann würde ich in diesem Bereich suchen

Das war auch schon mein Gedanke. Ausschließen würde ich jedenfalls nichts. Könnte zumindest auch erklären, warum scheinbar niemand Genaueres zu seinen Reiseplänen und Motiven zu sagen weiß.

Berlinergirl schrieb:Das war auch schon mein Gedanke. Ausschließen würde ich jedenfalls nichts. Könnte zumindest auch erklären, warum scheinbar niemand Genaueres zu seinen Reiseplänen und Motiven zu sagen weiß.

Muss ja nicht sein, aber ich sehe darin eine Möglichkeit, nachdem so gar niemand etwas von Julien gesehen haben will. Weshalb hat er keinen Freunden, Familie erzählt was er genau geplant hatte? Er war 26, konnte natürlich tun und lassen was er wollte. Aber mit irgendwem würde man doch über einen Trip an die Ostsee und den geplanten Unternehmungen sprechen.

@Berlinergirl

Das wird die Mutter sicher beruhigen, wenn sie hier lesen kann, was normal ist und die Nachbarn im Dorf haben auch gleich noch was zum Tratschen.

emz schrieb:Das wird die Mutter sicher beruhigen, wenn sie hier lesen kann, was normal ist und die Nachbarn im Dorf haben auch gleich noch was zum Tratschen.

Ihr Sohn ist tot und die Umstände sind unklar. Ich denke, das ist allein schon beunruhigend. Welches Szenario wäre denn für die Mutter beruhigend? Ich kann deiner Argumentation leider nicht folgen.

Berlinergirl schrieb:Welches Szenario wäre denn für die Mutter beruhigend?

Da stimme ich dir zu. Es dürfte kein Szenarium geben, was für die Mutter und die Familie beruhigend sein könnte.
Aber das war auch nicht der Ausgangspunkt.

Man weiß eigentlich sehr wenig über Julien. Man kennt seinen Beruf nicht, seine Hobbys, ob er gerne für ein paar Tage oder länger alleine verreiste. Auch von Hobbys könnte man eventuell ableiten, was er alleine an der Ostsee gemacht haben könnte. Angeln schließe ich mal aus, denn sonst wäre er mit einer Angelausrüstung los. Da er nur eine Reisetasche und Laptoptasche bei sich hatte, schließe ich auch einen längeren Urlaub in Schweden aus. Da bleibt dann der Hansapark. Aber macht ein Besuch in einem Freizeitpark nicht in der Gruppe oder zumindest zu zweit mehr Spaß? Dann bleibt natürlich noch eine Internetbekanntschaft oder eventuell ein Vorstellungsgespräch, weil er sich beruflich verändern wollte. Aber davon hätte seine Familie voraussichtlich gewusst. Die Züge von seinem Heimatort gehen alle über Hamburg. Dort hätte er zwar nie lange Wartezeit, aber vielleicht hat er sich einfach entschlossen, Hamburg anzusehen und erst am nächsten Tag weiterzureisen.

Staller schrieb:kennt seinen Beruf

Er studierte Informatik

Staller schrieb:Da er nur eine Reisetasche und Laptoptasche bei sich hatte

Ob er mehr Gepäck dabei hatte ist uns nicht bekannt. Es wurde aber nur gezielt nach den beiden Rucksäcken gefragt.

Insgesamt gibt es leider sehr wenig Informationen.

maxist schrieb:Er studierte Informatik

Weißt du zufällig, ob er kurz vor seinem Abschluß stand? Dann könnte tatsächlich eine Stellenausschreibung der Grund gewesen sein. Aber voraussichtlich hätte sich die Firma gemeldet, der Fall ist an der Ostsee bestimmt bekannt. Irgendwo muss er abgestiegen sein, wo auch sein Gepäck abgeblieben ist. In einer Ferienwohnung würde seine Abwesenheit am wenigsten auffallen. V

HANSA-PARK-Resort
Hotels
Campingplätze
Jugendunterkünfte
Barrierefreier Urlaub
Urlaub auf dem Bauernhof
Buchungsplattformen

Quelle: https://www.hansapark.de/

Sollte er seinen Urlaub mit einem Besuch im Hansapark verbinden haben wollen, so könnte er sich auch die Unterkunft über das Portal des Hansaparks gesucht haben.

Staller schrieb:Irgendwo muss er abgestiegen sein, wo auch sein Gepäck abgeblieben ist. In einer Ferienwohnung würde seine Abwesenheit am wenigsten auffallen.

Z.Zt. könnte ich mir vorstellen, daß Lucien Scherer möglicherweise zu jemanden mit einer Ferienwohnung in Sierksdorf Kontakt hatte, und ihm diese Ferienwohnung ggf. zur Nutzung für einen bestimmten Zeitraum angeboten wurde. Der Ablageplatz des Schlüssels könnte bekannt gewesen sein, oder es fand eine Übergabe vor Ort statt. Vllt. hat der Eigentümer der Ferienwohnung gar nichts mit dem Tod von Luciene Scherer zu tun, traut sich nun aber nicht bei der Polizei vorstellig zu werden?

Wie lange wird nicht abgeholtes oder nicht zustellbares Gepäck wohl aufbewahrt? Kleine Pensionen oder Vermieter von Ferienwohnungen mögen sich doch vermutlich nicht lange damit belasten. Wo werden diese Sachen dann abgeben? Bei der Polizei?
In Sierksdorf gibt es natürlich auch ein Fundbüro . Dort hätte jeder, der offiziell nicht als Vermieter in Erscheinung treten will, ja stets die Möglichkeit, die Rucksäcke auch einfach als Fundsachen abzugeben ... so sie denn nicht bereits über den Müll entsorgt wurden ...

mitH2CO3 schrieb:Vllt. hat der Eigentümer der Ferienwohnung gar nichts mit dem Tod von Luciene Scherer zu tun, traut sich nun aber nicht bei der Polizei vorstellig zu werden?

Warum sollte er sich das nicht trauen? Weil er am Finanzamt vorbei vermietet hat?

mitH2CO3 schrieb:Dort [Fundamt] hätte jeder, der offiziell nicht als Vermieter in Erscheinung treten will, ja stets die Möglichkeit, die Rucksäcke auch einfach als Fundsachen abzugeben ...

Müsste aber mit Rückfragen durch die Polizei rechnen.

mitH2CO3 schrieb:Wie lange wird nicht abgeholtes oder nicht zustellbares Gepäck wohl aufbewahrt?

Soweit ich meine zu wissen, gilt eine Aufbewahrungspflicht von einem halben Jahr.

emz schrieb:Warum sollte er sich das nicht trauen? Weil er am Finanzamt vorbei vermietet hat?

Vielleicht auch deshalb. Wenn die Ferienwohnung an Luciene Scherer bspw. bis Ende Juni zur Verfügung gestellt worden sein sollte, und der Vermieter erst nach der Veröffentlichung der polizeilichen Bitte um Hilfe (23.07.) wieder in der Wohnung war, dort nur die beiden Rucksäcke vorfand, könnten ihm bestimmte Überlegungen in den Sinn gekommen sein, da es sich bekanntlich von Anfang an um "ungeklärte Todesumstände" handelte. Vllt. wollte der Vermieter einfach nicht unter irgendeinen Verdacht geraten.

emz schrieb:Müsste aber mit Rückfragen durch die Polizei rechnen.

Deshalb würde er die Rucksäcke wohl eher im Müll entsorgt haben.

emz schrieb:Soweit ich meine zu wissen, gilt eine Aufbewahrungspflicht von einem halben Jahr.

Dann bleibt ja noch Zeit.

Dass der Eigentümer einer Ferienwohnung/Unterkunft mit seinem Tod zu tun hat, glaube ich nicht. Hierzu gäbe es gar keinen Grund. Es sei denn er hätte zu seinem Vermieter oder der Person privaten Kontakt gehabt, von dem niemand wusste.

Laut der Familie wollte er dort oben Urlaub machen. Ich schließe einen Unfall immer noch nicht ganz aus. Vielleicht verband Lucien diesen Urlaub auch mit der Ausführung einer Arbeit für sein Studium. Wir wissen es nicht. Es wäre tragisch, wenn die Familie nie etwas über die näheren Umstände erfahren würde. Anscheinend bestand nach seiner Ankunft bereits kein Kontakt mehr zur Familie, andernfalls hätte er der Familie Bescheid gegeben, wo er abgestiegen war.

Staller schrieb:andernfalls hätte er der Familie Bescheid gegeben, wo er abgestiegen war.

Muss nicht sein. Er scheint ja generell wenig zu seinen Plänen kommuniziert zu haben. Dass er "Urlaub machen" wollte scheint alles zu sein, was seine Familie zu bestätigen weiß. Das kann alles und nichts heißen.
Wir sollten nicht vergessen, dass es sich hier um einen erwachsenen jungen Mann handelt, der nicht jeden seiner Schritte mit den Eltern teilen wird oder muss. Jeder ist da einfach anders u. jeder hat sein Privatleben, trotz gutem Verhältnis zur Familie.

mitH2CO3 schrieb:Dann bleibt ja noch Zeit.

Wofür bleibt da Zeit?
Der Vermieter hat, wenn er weiß, dass er im Besitz der gesuchten Gepäckstücke ist, diese abzugeben und bestimmt resultiert daraus nicht das Recht, sich dazu ein halbes Jahr Zeit zu lassen.

Staller schrieb:Anscheinend bestand nach seiner Ankunft bereits kein Kontakt mehr zur Familie, andernfalls hätte er der Familie Bescheid gegeben, wo er abgestiegen war.

Früher, ja, damit man gegebenenfalls im Hotel erreichbar war, aber heute, wo praktisch jeder ein Handy hat, macht man das immer noch? Na gut, ich erachte das nicht als zwingend.

Berlinergirl schrieb:Muss nicht sein. Er scheint ja generell wenig zu seinen Plänen kommuniziert zu haben. Dass er "Urlaub machen" wollte scheint alles zu sein, was seine Familie zu bestätigen weiß.

Es ist das, was die Polizei kommuniziert, dass die Familie gesagt hat. Was die Familie sonst noch der Polizei gesagt hat, wissen wir einfach nicht.

Ich frage mich, wenn seine Reise wirklich etwas mit seinem Studium zu tun gehabt hätte, dann wäre es doch nicht abwegig, zumindest das den Eltern grob in einem Nebensatz mitzuteilen? Was spräche dagegen? Wahrscheinlich können das am Ende nur seine Eltern einschätzen. Sie wissen am besten, ob ihr Sohn grundsätzlich eher verschlossen (auch ihnen gegenüber) war.

emz schrieb:Wofür bleibt da Zeit?
Der Vermieter hat, wenn er weiß, dass er im Besitz der gesuchten Gepäckstücke ist, diese abzugeben und bestimmt resultiert daraus nicht das Recht, sich dazu ein halbes Jahr Zeit zu lassen.

Und wenn der Vermieter nicht weiss, dass es sich um gesuchte Gepäckstücke handelt, bleibt ihm ein halbes Jahr Zeit (wenn diese Info denn so korrekt ist), bis er die Gegenstände abgeben muß.

Da gab es in Eisenach mal einen Fall, der mich an diesen Fall irgendwie erinnert. Der junge Mann wollte eine neue Stelle antreten, kam dort aber nie an. Zuerst fand man sein Auto und später seine Leiche. Letztendlich war es Suizid, obwohl das zunächst ausgeschlossen wurde. Er hatte noch Geld abgehoben und freute sich angeblich auf seinen Job. Möglicherweise stellt sich auch der Tod von Lucien als Suizid heraus, obwohl das jetzt nicht angenommen wird. Aber meiner Meinung nach kann man es auch nicht ausschließen, weil der Verwesungszustand anscheinend genaue Untersuchungen beeinträchtigt.