13-Jährige auf einer Grünfläche tot aufgefunden

Kreuzbergerin schrieb:Vielleicht kann @Rick_Blaine dazu etwas sagen, wie das im österreichischen Recht geregelt ist. Möglicherweise ist das aus Opfersicht besser geregelt als in Deutschland.

Es ist etwas anders aber ähnlich geregelt. In Österreich bestimmt § 12 StGB die Sache:

Nicht nur der unmittelbare Täter begeht die strafbare Handlung, sondern auch jeder, der einen anderen dazu bestimmt, sie auszuführen, oder der sonst zu ihrer Ausführung beiträgt.

Quelle: https://www.jusline.at/gesetz/stgb/paragraf/12

Der Oberste Gerichtshof (OGH, mit dem deutschen BGH vergleichbar) hat noch etwas klarer definiert:

Rechtssatz
Mittäterschaft liegt vor, wenn mehrere Personen den Tatbestand einer bestimmten strafbaren Handlung im bewussten und gewollten Zusammenwirken erfüllen, ohne dass es erforderlich wäre, dass jeder der mehreren Täter für sich allein den gesamten Tatbestand verwirklicht; die Mittäter haben dabei ihre Tatbeiträge wechselseitig zu verantworten (so schon SSt 11/41, SSt 26/33 ua).

Quelle: OGH

Alle Mittäter sind für jeden einzelnen Tatbeitrag eines anderen Mittätters verantwortlich. Ein einfaches und prägnantes Beispiel kann das verdeutlichen: Toni und Terence wollen beide den Ottokar ermorden: Terence hält den Ottokar von hinten umklammert und Toni sticht ihm dann ein Messer ins Herz. Die zum Tode führende Tathandlung wurde also von Toni ausgeführt, aber Terence wird genauso wegen Mord bestraft wie Toni, da er Tonis Tatbeitrag "zu verantworten hat." Dieses Ergebnis wäre ebenfalls da, wenn es der Polizei nicht gelingen würde, genau zu beweisen, wer von den beiden das Messer führte, solange sie beweisen kann, dass beide die Tat wollten und beide anwesend waren usw.

Im vorliegenden Fall haben wir es nun wahrscheinlich mit einem Mord (in Österreich anders als in Deutschland definiert) oder mit einer Vergewaltigung mit Todesfolge oder einem ähnichen Delikt zu tun, wobei nach der Polizei derzeit mindestens vier Personen verdächtigt werden, an der Tat irgendwie beteiligt zu sein. Ob sich aus den Ermittlungen nachher eine Mittäterschaft, Beitragstäterschaft oder Bestimmungstäterschaft, wie die einzelnen Formen in Österreich genannt werden, ergibt oder nicht, wird man sehen müssen.

Anders als in Deutschland hat das Gericht auch bei Mord einen sehr weiten potentiellen Strafrahmen zur Verfügung, so dass es bei der Strafbemessung nuancierter entscheiden kann.

Und weil ich schon dabei bin, noch einmal deutlich gesagt: Der Tatbestand "Mord" wird in Österreich ganz anders definiert als in Deutschland, die deutschen Masstäbe kann man hier nicht anlegen.

@Rick_Blaine
Vielen Dank für deine Erklärung. Kannst du bitte sagen, ob den Täter die Abschiebung droht oder erst Haft und dann Abschiebung? Viele in Österreich fordern eine schnelle Abschiebung und so würden die Täter aber der Haft entkommen.

Normalerweise muss die Haft erst abgesessen werden, dann wird abgeschoben.

@Rick_Blaine
Hoffentlich halten sie sich daran und schicken die Täter, wo die hingehören und zwar ins Gefängnis. Vielen Dank dir Rick_Blaine 👍

Mit Stand 1.6.21 waren mehr als die Hälfte aller Insassen im österreichischen Strafvollzug Ausländer, nämlich 50,19% (16,5% aus anderen EU Ländern, 32,69% aus nicht-EU Ländern und 1% mit ungeklärter Staatsangehörigkeit).

https://www.justiz.gv.at/home/strafvollzug/statistik/insassinnenstand-nach-staatsbuergerschaft~2c94848542ec498101444595343b3e06.de.html

Österreich würde gerne einige davon loswerden, da man keine Lust hat, die hohen Kosten zu tragen, dazu gibt es mit einigen Ländern Überstellungsvereinbarungen usw. Aber das kommt relativ selten vor, vor allem in nicht-EU Länder recht selten.

Also der eine behauptet schon mal einvernehmlichen GV mit der „Freundin“ und dann aufgrund von KO Tropfen ohnmächtig gewesen zu sein:

https://mobil.krone.at/2452454

Erinnert mich an diesen Fall hier, der in dubio pro reo mit Freisprüchen endete:

https://www.google.at/amp/s/amp.krone.at/1870514

seneca22 schrieb:Also der eine behauptet schon mal einvernehmlichen GV mit der „Freundin“ und dann aufgrund von KO Tropfen ohnmächtig gewesen zu sein:

Das halte ich für nicht unwahrscheinlich.
Man muss bedenken, dass er bestimmt regulär 16 Jahre ist und erst seit 3 Monaten in Österreich (Familiennachzug - Mutter und Schwester waren schon in Ö.) Der angeblich 18 jährige TV soll laut Nachbar eher 30-35 Jahre sein und ist bereits mehrfach straffällig geworden wie die anderen beiden auch.
Wenn der 16 Jährige mit Leonie "zusammen" war, erklärt sich auch, warum sie auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit waren. Sowohl seine als auch Leonies Eltern hätten dies mit Sicherheit (verständlicherweise) nicht geduldet. Wenn er aber erst 3 Monate in Ö war, ist er auch erst sehr kurz mit diesem angeb. 18 Jährigen bekannt. Vielleicht sind sie durch die falschen Altersangaben des Einen zusammen in irgendeine staatliche Maßnahme "gerutscht". Er kann die Sprache noch nicht und ist dankbar um jeden Kontakt?
Der Jüngere ist jedenfalls noch nicht strafrechtlich aufgefallen und wurde gegen 2 Uhr morgens mit Leonie am Donauufer gesehen.
Die beiden waren ein Paar und auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Da fiel ihm sein neuer Kumpel ? ein.
Er konnte ihn eventuell wirklich nicht richtig einschätzen (zu jung, zu wenig Erfahrung in Österreich, kannte ihn und seine Mitbewohner zu kurz oder eben gar nicht?)?

seneca22 schrieb:Also der eine behauptet schon mal einvernehmlichen GV mit der „Freundin“ und dann aufgrund von KO Tropfen ohnmächtig gewesen zu sein:

Oha. Also ich glaube kein Wort.

seneca22 schrieb:Erinnert mich an diesen Fall hier, der in dubio pro reo mit Freisprüchen endete:

Ich hoffe wirklich, dass es hier nicht so endet.

Mich erinnert es eher an den Fall Susanna Feldmann. Sie war damals auch an dem jüngeren Bruder des Täters interessiert und kannte ihn schon vorher. Auch sie hatte kurz vorher neue "Freunde" kennengelernt und kam so in Kantakt zu den Asylbewerbern etc. und ging freiwillig mit in das Heim.

seneca22 schrieb:Also der eine behauptet schon mal einvernehmlichen GV mit der „Freundin“ und dann aufgrund von KO Tropfen ohnmächtig gewesen zu sein:

Über Haare bis zu 3 Monate nachweisbar. Da wird man sehen ob er lügt oder nicht.

https://www.srf.ch/radio-srf-virus/rehmann/diese-10-dinge-ueber-k-o-tropfen-musst-du-wissen

nocheinmal schrieb:Über Haare bis zu 3 Monate nachweisbar. Da wird man sehen ob er lügt oder nicht.

Und dann wäre da ja auch noch der Anruf bei der Rettung, wie er es nannte. Der muss doch wohl auch nachprüfbar sein. Fragt sich halt nur, wie gut er sich ausdrücken bzw. verständlich machen konnte.

Da ich mich mit Drogen überhaupt nicht auskenne, frage ich mich, warum es immer heißt, sie wäre mit Extasy gefügig gemacht
wurden. Ich dachte immer, dieses Zeug würde aufputschen? Da würden K.O. Tropfen doch eher passen, so wie es in Freiburg bei
der M.-Vergewaltigung verwendet wurde. Dazu passen dann aber wiederum die Hämatome nicht. Es kann aber natürlich alles auch
an der jeweiligen Dosis liegen. Der Eine bekommt mehr und ist bewusstlos, sie bekommt weniger und fängt dann irgendwann an sich zu
wehren? Andererseits wurde in der Pressekonferenz doch "nur" von Extasy gesprochen und nicht von Marihuana und oder K.O.Tropfen.

xy2017 schrieb:Da ich mich mit Drogen überhaupt nicht auskenne, frage ich mich, warum es immer heißt, sie wäre mit Extasy gefügig gemacht
wurden. Ich dachte immer, dieses Zeug würde aufputschen?

Gute Frage, solange nichts dazu veröffentlicht wird kann man nichts sagen. Aber da ja gesagt wird das es eine gehörige dosis war könnte es ne überdosis gewesen sein. Theoretisch könnte sie dann an ihrem erbrochenem erstickt sein.. aber für genauers muss man abwarten.

xy2017 schrieb:Mich erinnert es eher an den Fall Susanna Feldmann. Sie war damals auch an dem jüngeren Bruder des Täters interessiert und kannte ihn schon vorher. Auch sie hatte kurz vorher neue "Freunde" kennengelernt und kam so in Kantakt zu den Asylbewerbern etc. und ging freiwillig mit in das Heim.

Ich schrieb es bereits: Mich erinnert es an die (sehr spät) aufgedeckten Fälle in Großbritannien.

In Rotherham, aber auch in Dutzenden anderen britischen Städten, gab es offenbar regelrechte Grooming Gangs. Sie bestanden ganz überwiegend aus Migranten - muslimische Asiaten, meist aus Pakistan und Indien. Alle Fälle folgten dem gleichen Muster: Junge Männer, oft Taxifahrer oder Betreiber kleiner Garküchen, machten Jugendliche und Kinder gefügig. Erst wurden die Kinder manipuliert, dann zu Sex und Diebstählen gezwungen, schließlich an andere, meist ältere Männer weitergegeben.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kolumne/rotherham-journalismus-75-jahre-sz-1.4896342

@Cuchulain
Naja das sind ganz andere Ausmaße. Das hat schon etwas gewerbliches an sich. Bei dem momentanen Fall is noch unklar ob die Tat beabsichtigt war oder sich ergeben hat.

nocheinmal schrieb:Naja das sind ganz andere Ausmaße. Das hat schon etwas gewerbliches an sich. Bei dem momentanen Fall is noch unklar ob die Tat beabsichtigt war oder sich ergeben hat.

HM, mit dem Wissen heute bin ich da echt skeptisch. Das lief jahrelang einfach so und keiner traute sich, einzugreifen. Genau aus dem Grund, warum wir hier um den heißen Brei herum reden. Das sollte man beachten. Die Behörden in dem von mir genannten Fall, trauten sich jahrelang nicht zu ermitteln bzw. das zur Anklage zu bringen, weil es eben um Migranten ging. Es gab ja viel früher Übergriffe, die sich erst später derart formierten, wie ich vorher postete, weil nicht eingegriffen wurde.

In Großbritannien ist eine heftige Debatte um pakistanischstämmige Sexualstraftäter entbrannt. Die Täter sind Männer, die eifersüchtig über die Jungfräulichkeit ihrer Schwestern und Töchter wachen, westliche Mädchen aber als „Huren“ betrachten, wenn sie nur einen Freund hatten. Und keiner sagte etwas.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/mauer-des-schweigens-pakistanische-muslime-vergewaltigten-englische-maedchen/3697204.html

xy2017 schrieb:Und dann wäre da ja auch noch der Anruf bei der Rettung, wie er es nannte. Der muss doch wohl auch nachprüfbar sein. Fragt sich halt nur, wie gut er sich ausdrücken bzw. verständlich machen konnte.

Laut seinem Anwalt ist der Anruf auf dem Handy des 16 jährigen zumindest zu sehen.
https://www.derstandard.at/story/2000127886883/getoetetes-13-jaehriges-maedchen-heute-soll-entscheidung-ueber-u-haft?amplified=True

nocheinmal schrieb:Bei dem momentanen Fall is noch unklar ob die Tat beabsichtigt war oder sich ergeben hat.

Eine Gruppenvergewaltigung "ergibt" sich nicht.
Und eine Tötung "ergibt" sich auch nicht.
Was soll das?

nocheinmal schrieb:Theoretisch könnte sie dann an ihrem erbrochenem erstickt sein.. aber für genauers muss man abwarten.

Naja, sie hatte ja diverse Abwehr - und "Festhalte" - Spuren. Von daher gehe eigentlich ich nicht davon aus, dass sie sediert war.

Cuchulain schrieb:Ich schrieb es bereits: Mich erinnert es an die (sehr spät) aufgedeckten Fälle in Großbritannien.

Hätte man sie dann auf der offenen Strasse tod an einen Baum gelehnt? Wenn es um so ein Ausmaß gehen würde, hätte ein Anruf genügt und sie wäre mit einem Kombi o.ä. abtransportiert wurden und man würde heute noch nach ihr suchen.

xy2017 schrieb:Hätte man sie dann auf der offenen Strasse tod an einen Baum gelehnt? Wenn es um so ein Ausmaß gehen würde, hätte ein Anruf genügt und sie wäre mit einem Kombi o.ä. abtransportiert wurden und man würde heute noch nach ihr suchen.

Ich denke da ganz anders. Das war und ist denen sch**** egal.
Die Täter haben sie da so kackendreist abgelegt, weil das Opfer für sie eben nur *** war.

Entschuldigung für die Sprache. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Ablage sehr wohl
a) mit der Einstellung zum Opfer und
b) der nicht vorhandenen Einsicht, dass das eine Straftat ist,
zu tun hat.

fischersfritzi schrieb:Eine Gruppenvergewaltigung "ergibt" sich nicht.
Und eine Tötung "ergibt" sich auch nicht.
Was soll das?

Nennt man jura. Zum einlesen.
Wikipedia: Vorsatz (Recht)

xy2017 schrieb:Naja, sie hatte ja diverse Abwehr - und "Festhalte" - Spuren. Von daher gehe eigentlich ich nicht davon aus, dass sie sediert war.

Ja das wird spannend vor Gericht. Für den 16 jährigen würde sprechen das er betäubt wurde und nicht weiß was passiert ist. Aber derweil wird ja auf das schriftliche der gerichtsmedizin gewartet...