Im Unglücksfall riss das bergseitige Zugseil, kurz bevor die Gondel ihre Endposition erreicht hätte. Das Reißen der einzelnen Seillitzen dürfte vor dem Komplettriss dem Mitarbeiter aufgefallen sein.
Die enorme Beschleunigung der Gondel, nach Abriss des bergseitigen Zugseils, ist das Resultat der Vorspannung und des Eigengewichtes des verbliebenen talseitigen Zugseils. Dieses "reißt" die Gondel wahrlich nach unten. Die Beschleunigungskräfte, welche sich aus dem Eigengewicht der Gondel ergeben, dürften keinesfalls derartige Auswirkungen haben.
fangbremsen.wmv
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In diesem Video ist ab etwa 5:45 gut erkennbar, wie sich ein Zugseilriss (talseitig) auswirkt. Hier setzt jedoch mit nur geringer Zeitverzögerung die volle Bremskraft der Fangbremse ein. Der starken Rauchentwicklung ist abzuleiten, dass die Bremse in diesem Szenario "voll Arbeit" leisten muss.
Ich denke nicht, dass die Menschen in der Gondel durch die bloße starke Beschleunigung bereits stark verletzt wurden. Ja, diese wurden allesamt zu Boden geschleudert und konnten aufgrund der fortwährenden Beschleunigung nicht mehr aufstehen.
Das bergseitige Zugseil riss wohl direkt an der Anschlussstelle. Wenn man sich andere Videos zu dieser Anlage genauer ansieht, stellt man fest, dass häufig starke Schwingungen auf diesen Anschlusspunkt wirken. Im Regelfall ist das Anschlussstück beweglich gelagert, um die Schwingungen abzufangen. Es wäre denkbar, dass das Anschlussstück aufgrund eines Fehlers wenig bis gar nicht beweglich war und die Schwingungsenergie vom Seil kompensiert werden musste. Dies führt zu einer Überbelastung und in Folge zum vorzeitigen Versagen.