Diana B. in Kaiserslautern tot aufgefunden

Interessant wäre, ob das Ehepaar, das sie am Bhf Kaiserslautern telefonieren ließ, eine Begleitung von Diana B. wahrgenommen hat. War sie allein, hielte ich eine Zugbekanntschaft für unwahrscheinlich. Vielleicht haben sie ein paar Brocken verstehen können oder mit wem gesprochen wurde. Womöglich mit der Agentur? Letzteres evtl. auswertbar?

Höhenburg schrieb:Ich theoretisiere das das Telefonat am Bahnhof entweder mit DBs Agentur war (die keinen koscheren Eindruck auf mich macht, denn die Polizei KL hatte die Info über die unbekannte Tote soweit verbreitet, daß es auch Dianas Agentur mitbekommen haben muß und die haben keinen Piep gesagt bis Europol die Identifizierung brachte) oder einer in KL lebenden Bekanntschaft.

Ja, Agentur sprach ja auch davon, sie sei alkoholisiert gewesen, was im Gegensatz zu den Obduktionsergebnissen steht. Die Agentur wirft Fragen auf, die abzuarbeiten sind.

Vielleicht sprach sie jemanden im Bahnhofsbereich an, der Alkohol hatte oder bat um Geld.

sören42 schrieb:Die Agentur wirft Fragen auf, die abzuarbeiten sind.

Das wurde sicher schon gemacht, es gibt ja auch die Information mit dem Anruf aus Mannheim. Ich kann mir auch nicht vorstellen das man danach nicht auch noch versucht hat Diana zu erreichen.

Das finde ich so seltsam: sie sollte am nächsten Tag eine neue Stelle antreten und kam halt nicht.
Da wird sich doch bestimmt einer bei der Agentur gemeldet und sich beschwert haben?

Sie stand ja sicherlich mit ein paar hundert Euro bei der Agentur in der Kreide. Zumindest wird man ihr die Fahrt nach Deutschland, die Unterkunft und Verpflegung (sie hatte ja kein Geld mehr auf dem Konto) in Stuttgart und die Bahnkarte in Rechnung gestellt haben. Für die eine Woche Arbeit wird man ihr vermutlich auch nichts gezahlt haben. Stelle mir ihre Situation extrem hoffnungslos vor. Sie konnte sich weder was zu Essen, noch zu trinken kaufen. Dann noch der Handyakku leer. Bitterer kann es nicht laufen.

Die Agentur hätte sie doch mit dem Alkoholproblem gar nicht weiterbeschäftigen dürfen, jedenfalls nicht ohne vorher dieses Problem zu lösen. Alkohol am Arbeitsplatz, erst recht mit schwerst Pflegebedürftigen und in diesem Ausmaß, das geht gar nicht. Inwieweit die Agentur ihrer Fürsorgepflicht ihrer Angestellten gegenüber nachgekommen ist, wurde/wird sicher geklärt.

Ich finde merkwürdig, dass wohl von keiner Kamera erfasst wurde, dass sie - allein oder in Begleitung - den Bahnhof verlassen hat. Die Person mit dem Einkaufswagen wurde doch auch aufgenommen. Auf irgendwelchen Kameraaufnahmen müsste sie doch aufgetaucht sein, wenn sie den Bahnhof Richtung Stadt verlassen hätte.

Könnte es sein, dass sie jemanden traf, der ihr Hilfe anbot, und sie mit dieser Person mit einem Zug weiterfuhr? Nicht notwendigerweise in die Richtung ihres Fahrtziels. Der Täter könnte die Leiche auch mit dem Auto zum Bahnhof zurückgebracht haben mit dem Gedanken, sie dort abzulegen, wo sie wahrscheinlich von anderen Leuten gesehen wurde und die Suche nach dem Täter auf die unmittelbare Bahnhofsumgebung zu lenken und zu begrenzen.

Man könnte nun denken, dass sie doch dann in diesem Zug aufgefallen wäre. Ich weiß nicht, wie das in Kaiserslautern ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Züge für den Nahbereich voll waren, da Pendlerzeit. Man suchte im Anschluss Zeugen, die die Frau gesehen haben. Fall sie in männlicher Begleitung war, könnten evtl. Zeugen sich evtl. deshalb nicht erinnern, weil sie nur flüchtig ein Paar wahrgenommen haben und die Wahrnehmung nicht abgespiechert haben. Zumal bei evtl. Feierabendgedränge im Zug.

@sören42
Absolut richtig!

Sie hatte immerhin einen verantwortungsvollen Job. Sie fliegt beim letzten Auftraggeber - nach einer Woche! - raus wegen Diebstahls

von siebzehn Flaschen Wein!

Und danach wird sie einfach so weitervermittelt?

sören42 schrieb:Inwieweit die Agentur ihrer Fürsorgepflicht ihrer Angestellten gegenüber nachgekommen ist, wurde/wird sicher geklärt.

Das wird sicherlich geklärt werden, ob die Agentur ihre Pflichten verletzt hat.
Aus internen Einblicken weiß ich, dass Alkoholmissbrauch - wie in anderen Bereichen und Branchen auch - in der häuslichen Pflege durch osteuropäische Langzeitarbeitskräfte immer mal wieder ein Thema ist.

Kielius schrieb:dass Alkoholmissbrauch - wie in anderen Bereichen und Branchen auch - in der häuslichen Pflege durch osteuropäische Langzeitarbeitskräfte immer mal wieder ein Thema ist.

Ja, diese Erfahrung haben Bekannte von uns auch schon gemacht. Vielleicht hat der Alkoholkonsum osteuropäischer Pflegehelferinnen ja auch etwas mit ihrer Lebenssituation zu tun? Die meisten Osteuropäerinnen gehen wohl nicht aus Abenteuerlust, sondern aus finanzieller Not ins Ausland, um dort für eher geringes Geld und manchmal auch nur wenig Sprachkenntnissen in fremden Haushalten eine schwere und verantwortungsvolle Arbeit zu übernehmen.

A.Boleyn schrieb:Sie hatte immerhin einen verantwortungsvollen Job. Sie fliegt beim letzten Auftraggeber - nach einer Woche! - raus wegen Diebstahls von siebzehn Flaschen Wein!

Diana Bodi kann trotz ihrer Alkoholkrankheit durchaus gute Arbeit als Haushalts-/Pflegehilfe geleistet haben. Im Filmfall in XY geht sie sehr fürsorglich und liebevoll mit der alten Dame um, und auch die alte Dame fühlt sich bei ihrer Helferin offenbar gut aufgehoben. Rausgeworfen wurde Diana Bodi anscheinend auch nicht, weil sie keinen guten Job gemacht hätte, sondern weil die Tochter der alten Dame eine Alkoholfahne an Diana bemerkt hatte und sie sich daraufhin "Sorgen um ihre Mutter" machte.*

Vielleicht war Diana Bodi wirklich eine Spiegeltrinkerin, wie hier schon vermutet wurde, deren Alkoholabhängigkeit sich nicht weiter bemerkbar machte, solange sie ihren Spiegel halten konnte. Möglicherweise hat die Agentur sie ja auch deshalb nach dem Rauswurf noch einmal weitervermittelt? Als Hauptgrund dafür vermute ich allerdings auch wie @parisha, dass die Agentur das Geld, das sie in Diana Bodi "investiert" hatte, wiederhaben wollte. Natürlich hätte Diana Bodi selbst Hilfe gebraucht, aber ob die Fürsorge solcher Agenturen so weit geht? Auch ihre Arbeitgeber hat es wohl nicht interessiert, was aus Diana Bodi wird, sie wollten das "Problem" nur schnell wieder loswerden.
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* https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-11-mai-2022-100.html (Archiv-Version vom 12.05.2022), Min. 01:30:46

A.Boleyn schrieb:Und danach wird sie einfach so weitervermittelt?

Das wundert mich auch.
Die 17 Flaschen muss sie nicht allein ausgetrunken haben, vielleicht hat sie sie weiter verdealt. Trotzdem. Klingt irgendwie nicht nach seriöser Agentur.

Der 11.12.20 war ein Freitag, da ist die Bahn meistens voll, um die Weihnachtszeit eh. ich kann mir wie gesagt sehr gut vorstellen, dass sie in der Bahn schon jemanden kennen gelernt hat (in der Bahn wird übrigens gerne Alkohol getrunken, zumal am Wochenende), mit ihm ausgestiegen ist und eigentlich noch am gleichen Tag weiterfahren wollte. Dazu ist es dann nicht mehr gekommen.
In der Bahn "aus Versehen" falsch auszusteigen passiert übrigens nicht mehr so einfach wie früher. Die Station wird digital angezeigt, wenn der Zug hält, und sogar im Voraus werden die folgenden 3 Stationen immer in einem laufenden digitalen Schriftband angezeigt. Außerdem wird die folgende Station einige Minuten vorher über Lautsprecher angesagt und beim Erreichen der Station noch mal mit allen Anschlüssen bekannt geben. Auf den Bahnhöfen sind große Schilder. Man kann das alles natürlich auch übersehen und überhören, wenn man sehr beschäftigt und abgelenkt ist.

@Iva

Iva schrieb:Die 17 Flaschen in 7 Tagen hab ich nicht ganz ernst genommen, denn da kann ja auch ein bisschen künstlerische Freiheit dabei gewesen sein.

Ich wüsste jetzt tatsächlich auf Anhieb nicht warum XY den Alkoholkonsum künstlich aufbauschen sollte.
Bei den Osteuropäischen Hilfskräften (zumindest bei den mies bezahlten) ist Alkohol- und Tablettenabhängigkeit sehr häufig ein Problem.
Arbeite selbst in der Klinik und da wurden schon häufig Damen eingeliefert die solche Probleme hatten.
Erst letzte Woche kam eine Dame in deren Zimmer 49 Flaschen Schnaps gefunden wurden. Wohlgemerkt war diese wohl erst einen Monat in diesem Haushalt.

Denke also das der Konsum im Filmfall sehr realistisch ist.
Und wo kein Geld da kein Nachschub

schustermaedel schrieb:Ich wüsste jetzt tatsächlich auf Anhieb nicht warum XY den Alkoholkonsum künstlich aufbauschen sollte.

Am Ende ist die genaue Menge an Wein, die DB bei ihrem ersten Einsatz konsumierte, ja auch nicht entscheidend. Was am Ende für den Fall zählt und klar rüber kam im Film, war dass DB ein Alkoholproblem hatte und dass dieses so ausgeprägt war, dass es schon nach wenigen Tagen zur Beendigung der Tätigkeit führte.

Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, das sie aussteigen musste,weil sie das Ticket nicht nachweisen konnte da der Akku leer war.
Im Bahnhofbereich lernte sie dann vielleicht jemanden kennen der Ihr anbot, das sie bei ihm das Handy aufladen kann und das ging dann schief.

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Adina schrieb:Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, das sie aussteigen musste,weil sie das Ticket nicht nachweisen konnte da der Akku leer war.
Im Bahnhofbereich lernte sie dann vielleicht jemanden kennen der Ihr anbot, das sie bei ihm das Handy aufladen kann und das ging dann schief.

Darüber hatte ich auch nachgedacht, aber müssten dann nicht ihre Daten aufgenommen worden sein? 🤔
Ich denke es hätte sich der DB Mitarbeiter auch sicher bei der Polizei gemeldet, wenn es so gewesen wäre.

Woraus schließen denn hier einige, dass sie Alkoholikerin war?

Habe den FF 2x gesehen und da wurde gesagt, dass sie erst bei der Pflegestelle relativ viel trank. Aus Einsamkeit/ Heimweh. Sie wurde weder bei der Mutter in Ungarn so dargestellt, noch dann später im Verlauf.
Vielleicht hatte sie ein Alkoholproblem, aber das war imho noch kein Alkoholismus.
Dass sie bei anderen Jobs auch trank, ist auch nicht bekannt. Die Agentur wird vor der Stelle bei der alten Dame im Film auch keine Beschwerden erhalten haben.
Ich will nix beschönigen, aber hier wird imho etwas übertrieben.

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Totschlag_DB/Sachverhalt.html

XY ist ja da immer sehr diskret,
aber schon in Zeugenaufrufen der Polizei wird sie als alkoholkranke Frau beschrieben,
die möglicherweise dadurch auffiel, daß sie betrunken oder entzügig war.

Adina schrieb:Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, das sie aussteigen musste,weil sie das Ticket nicht nachweisen konnte da der Akku leer war.

In so einem Fall muss man dann aber nicht aussteigen sondern bekommt eine Fahrpreisnacherhebung und darf bis zum Ziel weiterfahren. Diana hatte ja auch ein Ticket, das hätte sie dann einfach später nachreichen müssen.

Adina schrieb:Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, das sie aussteigen musste,weil sie das Ticket nicht nachweisen konnte da der Akku leer war.

Es gibt Steckdosen in den Zügen :-) Die sind nicht immer am Platz, aber irgendwo im Wagen sind immer welche.
Und wie @1cast richtig sagt, muss man ohne Ticket nicht aussteigen, sondern bekommt eine Fahrpreisnacherhebung. Da werden Personalien aufgenommen usw., so ein Vorgang ist dann aktenkundig. Bevor man aus dem Zug rausgeschmissen wird, muss schon viel passieren, und an so was erinnern sich die Kontrolleure auch.

Die "24h Pflegehilfen" sind reine Ausbeutung. Es ist völlig klar, dass sich kein Mensch 24 h am Tag jobkonform verhalten kann. Natürlich kann es über dielangen Stunden am Tac auch mal passieren, dass getrunken wird oder sonstwie nicht allzeit jobkompatibles Verhalten gezeigt wird. Diana mag ein Problem gehabt haben, aber in einem normalen Arbeitscerhältnis wär das wahrscheinlich gar nicht aufgefallen und sie hätte es im Griff gehabt.