Forester schrieb:Ich finde es äußerst erstaunlich, was es für kranke, gefährliche und abartige/perverse Menschen gibt, die mitten unter uns sind.
Er nun nicht mehr. Und mal davon ab, dass gerade dieser Mann - im Gegensatz bspw. zu "aktiven" Pädokriminellen, Triebtätern oder Terroristen - für Ottonormalverbraucher naheliegenderweise mit die geringste Gefahr überhaupt war, einschließlich seiner Schüler und Kollegen, gibt's hier etliche Threads zu Fällen, die nach wie vor komplett offen sind. Darunter solche mit offenbar x-beliebigen Opfern, ohne jede Beziehung zum Täter. Was absolut jeder von uns hätte sein können, vielleicht demnächst ist. (Opfer eines "Kannibalen" kaum.) Man muss leider sagen, kein Wunder, dass die so davon kommen können. Und nicht nur hier auf das geringste Interesse stoßen sondern es auch der Presse so leicht machen, natürlich nur zu berichten, was Leute grad "krank" finden, "pervers" oder "gefährlich". Obgleich es objektiv nichts von all dem sein muss, wie hier bereits anklingt sogar einvernehmlich geschehen sein kann. Dann ist es erst überhaupt nicht unsere Sache.
Für mich eine Neigung wie BDSM, Koprophilie und an die Tausend andere (ja, auch Pädophilie), der Ausgang ist halt makaber. Aber offensichtlich zieht es manche Leute genau deshalb so an und aus den prinzipiell gleichen Gründen wie Bettgeschichten anderer sonst auch. Und natürlich ist das sexuell geladen, sonst nicht viel. Wohl auch deshalb die Aufregung, da ihnen bewusst ist oder dämmert, dass eigentlich sie pervers sind, wie ein Gaffer bei einem Autounfall mit Toten oder jeder andere Voyeur.
Meiner Meinung nach kommt man mit 41 nicht plötzlich dazu solche Taten zu planen und (relativ professionell) umzusetzen.
Ich hatte dazu schon was geschrieben, insb. zum angeblichen "Professionalismus". Auch Meiwes wurde schon angeführt. Etwas weiter gegriffen und da auch noch relativ frisch könnte man auch auf Madsen verweisen, sonst viele andere. Das ist eben keine "normale" Kriminalität oder Delinquenz (wenn überhaupt) und fällt entspr. auch statistisch annehmbar etwas aus dem Rahmen. Das sind häufig wohl gestandere Herren, Ausreißer in mehr Hinsichten und gut und gern mal 20 Jahre über die gewöhnlichen Aktivitätshöhepunkte hinaus. Und das ist mein ich teils logisch, denn sowas bedarf eines gewissen biografischen Fundaments (ausgeprägter und lange gehegter Fantasiegebilde), es bedarf einer ausgeformten und starren Persönlichkeitsstruktur und dann aber nicht zuletzt gewissen Möglichkeiten. Mitunter intellektuell. Aber jedenfalls materiell, logistisch wie organisatorisch. Also z.B. ohne eigene Wohnung oder als Studi-WG-Bewohner wär's komplizierter. Nicht alle sind so tolerant wie ich.
Ich denke da waren vorher schon mindestens die Gedanken und ich glaube nicht, dass man mit der kompletten Umsetzung bis 41 wartet.
Die Frage für mich also eher, ob er's überhaupt früher hätte machen können. Oder wollen. Ein voll berufstätiger Mensch, soviel Zeit für Quatsch hat er nicht. Er ist Lehrer, ok, die schon mal eher, aber ganz besonders ja nun auch in diesen Zeiten, und ich hatte tatsächlich den Gedanken, dass das sogar was mit Corona zu tun haben könnte. Also ganz banal aber auch irgendwie entscheidend. Dass er jetzt einfach auch die Zeit hatte, vielleicht sogar Langeweile! Die Muße sowas mal umzusetzen. Und es würde mich nicht wundern, wenn's nicht nur Depressionen nach sich zieht, häusliche Gewalt und andere hässliche Sachen, sondern in Einzelfällen auch sowas. Möglich aber sogar direktere Zusammenhänge, also vielleicht hat ihn auch der "Lockdown" ermutigt, zu etwas, was er sonst eher nicht getan hätte, weil er meinte es reicht nicht gesehen zu werden.