lemystere schrieb: Woher weiss man eigentlich, dass Scarlett nie wieder an ihrem Auto war? Ist man sich da absolut sicher?
Eigentlich wusste nur sie selber, welche von ihren Sachen sie im Auto in Stühlingen zurückgelassen hatte und wie sie sie verstaut hatte. Darüber konnte doch niemand anders im Bilde sein?
Das stimmt natürlich - aber Stühlingen wäre eine andere Funkzelle. Dann hätte sie ja zwei Unglücke an einem Tag erleben müssen (1) Handy weg/ defekt und (2) auf dem Weg zum Auto verloren gehen. Oder eben zum Auto gehen, Sachen entnehmen und dann wohin? Viel logischer wäre ja gewesen, mit dem Auto auf einen Campingplatz zu düsen.
Empyria schrieb: Wie der Mann allerdings aussah (Haarfarbe, Haarlänge, Farbe der Klamotten usw.), könnte ich beim besten Willen heute nicht mehr sagen .
Ja, so geht es mir oft ... ich kann mich auch noch an eine Wanderung erinnern, wo wir mit einem französischen Paar gesprochen haben ... aber wie alt die waren? wie sie aussahen?
Empyria schrieb: Ich glaube nicht, dass Scarletts Erscheinung markant genug war, um sich daran nach 6 Monaten noch zu erinnern. Selbst wenn man jemanden findet, der behauptet dieser angebliche Osteopath zu sein, weiß man nicht, wie viel Glaubwürdigkeit man diesem und seinen Erinnerungen beimessen kann.
Das ist ja wie Flüsterpost - jemand hat jemanden etwas erzählt und er glaubt sich zu erinnern. Es ist jetzt Mai, es sind acht Monate seit dem Verschwinden ... das weiß man (normalerweise) nicht mehr.
hpoirot schrieb: Nein, bestimmt nicht. Warum sie die SIM Karte tauschen sollte? Beispielsweise um unterzutauchen bzw. wegzunehmen?
Ich würde mal behaupten, es gab keine Gründe unterzutauchen und heute ist das gar nicht so einfach ... Du brauchst heute Ausweispapiere, es gibt mitunter strenge Kontrollen, warum sollte sie untertauchen? Man geht doch, wenn man Angst hat, völlig unzufrieden mit der Situation (Ehe, etc.) und diese so schnell nicht ändern kann, weil es eben einen Ehepartner gibt. Es gab doch hier keinen rationalen Grund - sie war jung, konnte sich selbst verwirklichen ...
MarylinM schrieb:Ich denke, wenn das Handy z B in eine Felsspalte gefallen wäre, hätte Scarlett es aufgeben müssen. Es würde so aussehen, als habe das Handy nie die Funkzelle verlassen (was bei dem Szenario ja auch stimen würde). Später ist ihr etwas zugestoßen, dass sie nie in Mainz ankam, vielleicht auch nicht in Stühlingen.
Dann wären aber zwei doofe Sachen an einem Tag passiert. In den ersten Kilometern ist dieser Wandweg breite Forstsstraße, wo soll da ein Handy abstürzen? Wahrscheinlicher ist ein Ereignis, bei dem das Handy und die Frau zu Schaden kamen.
mokuzai schrieb:Also wenn ich untertauchen wollen würden, dann würde ich meine Kontaktdaten die ich evtl. irgendwann mal benötige nicht über eine Cloud übertragen sondern eher Zuhause am heimischen PC auf eine Speicherkarte ziehen und ggf. noch separat ausdrucken - so, dass das Ganze nicht über eine Online-Instanz läuft.
Ich würde erst einmal schauen, ob durch untertauchen überhaupt ein Mehrwert entsteht. Zudem passt die Trödelei morgens nicht zum Untertauchen ... man taucht doch unter, indem man sagt, man wandert die sechste Etappe und sich dann absetzt ... Und ... man verabschiedet sich ja beim Untertauchen komplett aus seinem alten Leben - dafür gibt es doch gar keinen Grund?
CorvusCorax schrieb: Wenn man nicht mal diesen großen Rucksack findet, wie sollte man dann so ein Kleinteil wie ein Handy in der Pampa finden? Und wenn man von einem Verbrechen ausgeht, wird ein Täter als erstes das Handy zerstört und entsorgt haben.
Das stimmt allerdings. Wenn es ein Unfall war, ist ja davon auszugehen, dass Frau + Rucksack + Handy ziemlich kompakt irgendwo liegen. Erst heute gab es wieder so einen Fall, wo jemand, der seit 2017 verschwunden war (mit Fahrrad) in einem Stadtwald gefunden wurde - trotz intensiver Suche.
KLBG schrieb:Gehe ich recht in der Annahme dass man mittlerweile Unfall komplett ausschließen kann, da sonst zumindest der Rucksack gefunden Worten wäre?
Das ist ja nicht gesagt. Bei einem "normalen" Unfall auf der bekannten sechsten Etappe wäre davon auszugehen, da die Zahl der Gefahrenstellen recht gering ist (in den ersten Kilometern), dass man sie gefunden hätte. Aber: Du weißt ja nicht, wie der Tag verlaufen ist. Änderte sie ihre Pläne? Verlief sie sich? Nahm sie jemand die ersten Kilometer mit und empfahl einen anderen Weg auf den Schluchtensteig? Lief sie eine Alternative? All das macht die Suche sehr schwierig. Denkbar ist auch ein Szenario: sie rutschte ab, kam nicht mehr selbst den Hügel hoch (weil verletzt) und versuchte, sich durchs Unterholz zu schlagen ...