Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

sundra schrieb:Frage an die Ortskundigen: wie ist es dort am Labyrinth morgens. Sind da immer viele Leute? Ist die Stelle gut einsehbaroder liegt das Labyrinth etwas versteckt.

Vom Labyrinth wurde das Foto Nr. 70 schon mal gepostet. Das ist einsehbar, liegt beim Kurpark, Touri-Info, Kinderspielplatz, Häuser sind in der Nähe etc. Ausgestorben wird es da am Morgen des 10.09.20 nicht gewesen sein, war es doch ein schöner Sommertag, dazu waren hier noch Schulferien. Dass sich dort jemand in Luft auflöst, ist unwahrscheinlich.

Die Route westwärts von Todtmoos nach Zell ist mehr als abwegig, wenn man den Schluchtensteig machen will, Sinn macht das überhaupt nicht. Trotzdem wurde diese Variante abgelaufen, die Wege führen durch das Bergland, sind aber ganz normale Waldwege, keine Steige, wo man irgendwo abstürzen könnte. In Zell befindet man sich im Tal und von dort nach Wehr muß man wieder über Raitbach in die Höhenlagen, wäre also ein unsinniges Auf- und ab, dazu ist dieses Gebiet nicht einsam, dort sind Spaziergänger, Reiter, Jogger, Radfahrer im Gelände unterwegs.

Zu Wehr: Selbst wenn man den "normalen" Schluchtensteig ab Todtmoos läuft und in Wehr beim Stausee ankommt, ist man dort nicht mehr alleine. Ab Stausee bis zum Bahnhof Wehr läuft man ausschließlich in bewohntem Gebiet

Ich hoffe doch sehr, dieser Fall wird bald gelöst und es braucht keine 10 oder 20 Jahre und einen Pilzsammler. Habe letzte Nacht schon davon geträumt, dass sie beim entlang hangeln an einer Felswand abgestürzt ist und auf einem Vorsprung liegen blieb.
Meine Güte.. wenn einen das schon bis in die Träume verfolgt, dann geht mir ihr Schicksal ziemlich nah.

Was mich immer mehr stutzig macht ist, dass es so überhaupt keinerlei Hinweise mehr auf ihren Verbleib gibt. Die neuerliche Suche hat auch nichts mehr ergeben.

inspektor schrieb:Ja, es geht gleichzeitig ca. 1.600 m runter. Ich finde das auf einer Länge von 23 km ein sehr anspruchsvolles Höhenprofil

Im Internet findet man extrem unterschiedliche Angaben über die HM, z.B. der 6. Etappe. Mal sind es 1.600 HM runter, dann wieder 770 HM runter, also weniger als die Hälfte deiner Angabe (s. Link).
Ich denke, dass 770 HM hinunter eher der Realität entspricht. Als Etappe mit "sehr anspruchsvollem Höhenprofil" habe ich sie jedenfalls überhaupt nicht empfunden. 1.600 m Abstieg - nie im Leben - da hätten sich meine Knie bemerkbar gemacht, haben sie aber nicht.

http://www.der-wanderfreund.de/2016/08/6-etappe-auf-dem-schluchtensteig-von.html

Fridolin31 schrieb:schwerpunktmäßig

inspektor schrieb:Dafür, dass sie erst zwei Monate verschwunden ist, passiert erstaunlich wenig.

War das bei dem Fall Renate Bundschuh nicht auch so? Da hab ich nie mehr was gehört, und auch im Netz keine aktuellen Informationen gefunden.

Ich habe eine Frage zum Thema Google timeline....
Ich habe jetzt ein paar Tage mal getestet,wie genau lokalisiert wird, wo ich wann bin und hingehe und für wie lang. ..es war erstaunlich genau 😮

Ist das hier, in einem gut vernetzten Wohngebiet normal, oder Zufall gewesen?
Man müsste doch bei S. Das dann auch genau verfolgen können oder? Oder nur, wenn das Handy gefunden wird?
Ich kenn mich da leider nicht sehr gut aus

cats1807 schrieb:st das hier, in einem gut vernetzten Wohngebiet normal, oder Zufall gewesen?
Man müsste doch bei S. Das dann auch genau verfolgen können oder? Oder nur, wenn das Handy gefunden wird?
Ich kenn mich da leider nicht sehr gut aus

Für die Genauigkeit des Standortverlaufs benötigt das Handy eine Verbindung zu mindestens 4 Satelliten, je mehr desto besser das Ergebnis.
Da S. den Standortverlauf nach dem Edeka vermutlich ausgeschaltet hat, endet da auch der Standortverlauf.

Rick_Blaine schrieb:Oder auch, dafür, dass sie schon zwei Monate verschwunden ist. Das finde ich furchtbar, man hat das Gefühl, die Behörden, also die einzigen, welche die Mittel haben etwas zu tun, zucken mit den Schultern und sagen: "Na ja, ist halt verschwunden. Wird irgendwo abgestürzt sein. Da kann man nichts machen."

Und das ist leider nicht ungewöhnlich. Verschwindet ein Mensch passiert weit weniger als die meisten denken.

Gefühle können manchmal täuschen. Es wurde ja seitens der Behörden zwei Tage intensiv nach Ihr gesucht. Auch später aufgrund von neuen Hinweisen wurde nochmals seitens der Behörden nach Ihr gesucht, jedoch ohne Erfolg.
Das S. die 6.Etappe gelaufen ist, beruht ja nur aufgrund einer Annahme, denn gesehen hat Sie ja niemand auf der 6. Etappe.
Theoretisch kann Sie somit überall sein.
Einige Dinge laufen seitens der Behörden auch vermutlich im Hintergrund, wo man als Außenstehender natürlich nicht involviert ist.
Ich denke nicht das man den Börden vorwerfen kann zuwenig getan zu haben.

Naja, das Gebiet des vermutlichen Verbleibs ist überschaubar. Da kann man schon etwas länger suchen.

Hallgrim schrieb:Für die Genauigkeit des Standortverlaufs benötigt das Handy eine Verbindung zu mindestens 4 Satelliten, je mehr desto besser das Ergebnis.
Da S. den Standortverlauf nach dem Edeka vermutlich ausgeschaltet hat, endet da auch der Standortverlauf.

Ist das so üblich das man den Standortverlauf ausschaltet? Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, wüsste jetzt auch nicht wieso....erst hier durchs mitlesen, hab ich in meinem Handy mal nachgeforscht

cats1807 schrieb:Ist das so üblich das man den Standortverlauf ausschaltet? Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, wüsste jetzt auch nicht wieso....erst hier durchs mitlesen, hab ich in meinem Handy mal nachgeforscht

Ich würde sagen, es ist nicht mehr üblich, weil die Akkus inzwischen ausreichend lange halten.

cats1807 schrieb:Ist das so üblich das man den Standortverlauf ausschaltet? Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, wüsste jetzt auch nicht wieso....erst hier durchs mitlesen, hab ich in meinem Handy mal nachgeforscht

Im Alltag macht man sich da keine Gedanken, spätestens abends zu Hause kann man ja wieder aufladen. Unterwegs wird das schon schwieriger, auf einem Campingplatz hat man im Zelt über Nacht wohl keinen Strom, da muss man ggf. im Sanitärbereich oder Aufenthaltsraum etc. das Handy laden.
Da wird man mit der Zeit schon aufmerksamer und schaut, dass man Strom spart.

Es wäre wirklich komisch, wenn sie selbst das Handy so abrupt in den Flugmodus versetzt hat. Sie hatte ja vor elf Uhr noch Nachrichten versendet und müsste eigentlich damit gerechnet haben, dass umgehend gute Wünsche für die letzte Wanderetappe zurückkommen. Ich denke mal, man will diese dann nicht nur lesen, sondern sich rasch bedanken, wenigstens mit nem Smiley. Vielleicht entsprach es nicht ihrer Gewohnheit, zum Antritt einer Wanderung viel hin- und herzuschreiben, ich finde den schnellen Kontaktabbruch trotzdem merkwürdig, unter diesen Umständen.

lemystere schrieb:Es wäre wirklich komisch, wenn sie selbst das Handy so abrupt in den Flugmodus versetzt hat. Sie hatte ja vor elf Uhr noch Nachrichten versendet und müsste eigentlich damit gerechnet haben, dass umgehend gute Wünsche für die letzte Wanderetappe zurückkommen. Ich denke mal, man will diese dann nicht nur lesen, sondern sich rasch bedanken, wenigstens mit nem Smiley. Vielleicht entsprach es nicht ihrer Gewohnheit, zum Antritt einer Wanderung viel hin- und herzuschreiben, ich finde den schnellen Kontaktabbruch trotzdem merkwürdig, unter diesen Umständen.

Für mich ist das ein Indiz, dass sie die Wanderung nicht angetreten hat.

Stan_Marsh schrieb:Im Alltag macht man sich da keine Gedanken, spätestens abends zu Hause kann man ja wieder aufladen. Unterwegs wird das schon schwieriger, auf einem Campingplatz hat man im Zelt über Nacht wohl keinen Strom, da muss man ggf. im Sanitärbereich oder Aufenthaltsraum etc. das Handy laden.
Da wird man mit der Zeit schon aufmerksamer und schaut, dass man Strom spart.

Mittlerweile hat eigentlich jeder (Handy-affine) Mensch ne powerbank.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass S. um 11 Uhr morgens schon keinen Saft mehr auf dem Handy hatte. Zudem gibt es Schnellladeprogramme, womit das Handy innerhalb kurzer Zeit aufgeladen ist (falls die Steckdose am Nachttisch im Hotel nicht ging, was echt unwahrscheinlich ist). Des Weiteren kann ich mich einigen Vorrednern nur anschließen, dass ich es absolut seltsam finde, dass das Gespräch mit der Familie endet, ohne dass sie von ihren Tagesplänen erzählt hat. Zumal es ja wirklich kurz vorm Ziel war. Auch wenn man als Mittzwanzigerin sicher nicht alles der Familie erzählt, so eine grobe Übersicht ist doch was Normales, da sie ja ohnehin Kontakt hatte. Meines Erachtens ist es gut möglich, dass das Handy irgendwo von jemand "entsorgt" wurde und es dadurch in den "Flugmodus" überging bzw. ausgeschaltet wurde.

Für mich ebenso, @inspektor , ich sehe es auch als Indiz für die nicht angetretene Wanderung.

Bis in den Traum verfolgt hat mich Scarletts Fall auch schon, es ging um die Suche und wie verworren alles ist.

Nun habe ich die für mich sehr plausible Theorie, dass sie ab Nähe Edeka mit dem Auto mitgenommen wurde, einmal weitergeführt:

Ich glaube eher nicht, dass sie sich die halbe Stunde nach dem Einkauf bis zum Verfassen ihrer Nachricht nach Hause die ganze Zeit in der Umgebung des Markts oder dem Kurpark aufhielt. Sonst würde sich bestimmt jemand an sie erinnern.
Sie könnte vielmehr unmittelbar nach dem Einkauf von jemandem im Auto mitgenommen worden sein, dem sie gleich vertraute. Wie hier schon beispielhaft vermutet wurde, auf ihren grossen Rucksack angesprochen worden und dass man ihr deswegen gern ein Stück Fussmarsch ersparen würde.
Der "Automensch" hätte sie meiner Theorie nach zum Startpunkt von Etappe 6 gefahren, evtl. mit Umweg, um ihr Todtmoos zu zeigen, oder zu einem anderen Einstiegspunkt, etwa Au, oder ihr eine alternative Wanderroute vorgeschlagen. Auf jeden Fall noch im Bereich der Funkzelle Todtmoos.
Nachdem er sie absetzte, könnte er so getan haben als wenn er weiterfährt.
Sie hätte dann, meiner Spekulation nach, ihre Nachrichten versendet, die ja unauffällig waren. Denn in dem Moment wäre ja noch alles gut gewesen für sie.
Direkt danach wäre aber der mit dem Auto (wenn es die Person gab) zurückgekommen mit keinen guten Absichten, und dann wäre etwas passiert, und derjenige hätte ihr das Handy entzogen, damit sie keinen Hilferuf absetzen kann.

Ich wünschte sehr, dass genau so etwas nicht passiert ist. Diese angstvollen Gedanken sind jedoch da... und man überlegt und überlegt und versucht, anhand kaum vorhandener Anhaltspunkte, zu rekonstruieren was ihr geschehen ist.

Ich habe gesehen, dass bei Hasel die Erdmannshöhle ist, die 2020 geschlossen ist. Gibt es entlang der 6. Etappe noch mehr Höhlen? Vielleicht ist Scarlett da irgendwo reingegangen und einer Kohlenmonoxidansammlung zum Opfer gefallen.

Rick_Blaine schrieb:die Behörden, also die einzigen, welche die Mittel haben etwas zu tun, zucken mit den Schultern und sagen: "Na ja, ist halt verschwunden. Wird irgendwo abgestürzt sein. Da kann man nichts machen."

Und das ist leider nicht ungewöhnlich. Verschwindet ein Mensch passiert weit weniger als die meisten denken

Was die Polizei tut, kann ich Ihnen nicht sagen. Zum anderen aber schon. Hier vor Ort sind seit nunmehr 10 Wochen ein Unmenge freiwilliger Helfer auf der Suche, unter der Woche, an jedem Wochende, in jedem erdenklichen Areal im Wehratal und im Umland und man findet absolut NICHTS. Wenn alle in Frage kommenden Wege abgesucht wurden und werden - und das Wegenetz ist riesig - dann ist man irgendwann ratlos.

cats1807 schrieb:Ist das so üblich das man den Standortverlauf ausschaltet? Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, wüsste jetzt auch nicht wieso....erst hier durchs mitlesen, hab ich in meinem Handy mal nachgeforscht

Im vorliegenden Fall gem. der Timeline vermute ich das S. den Standortverlauf nur zum suchen des Edeka benutzte. Darum ist ja auch der Weg sehr detailgetreu auf der Timeline abgebildet, den Sie gegangen ist.
Danach wird Sie vermutlich dann auf die offline Wanderapp zum navigieren umgestellt haben. Da man für die Etappe dann Googletimeline nicht mehr benötigt stellen Sie viele ab um akku zu sparen. Google ist ein Akkufreßer. Am Ende der Wanderung stellt man dann den Standortverlauf wieder an und erhält dann die Timeline des Tages, sofern man diese möchte. Ob Sie das so gemacht hat weiß ich nicht, es ist nur eine Vermutung von mir.

@CorvusCorax Aber heißt es nicht, S könnte womöglich in eine Felsspalte gerutscht sein und deshalb nicht auffindbar sein? Wie ist dazu deine Einschätzung als Local? Und wäre es technisch möglich, dort vielleicht eine Sonde mit einer Kamera hinabzulassen? Danke