katzenfutter schrieb: Sollte Scarlett abgestützt sein hätte man sie ja nach den unzähligen Suchaktionen gefunden, warum sollte sie ausgerechnet an einer nicht zugänglichen Stelle liegen?
Passiert öfters: Du musst denken, es ist ein riesiges Suchgebiet. Dadurch, dass sie auch auf alternativen Routen unterwegs gewesen sein könnte, macht das nicht einfacher. Es ist Herbst - d.h. die Bäume und Sträucher haben noch Blätter, die gesamte Vegetation steht noch. Der Bannwald ist kein kultivierter Wald, da liegt alles mögliche rum (und erst im Januar war ein Sturm, da liegen auch noch frische Bäume).
Selbst in Kulturwäldern kann man etwas übersehen - denke an die Suche nach Frau Bögerl, die dann doch in dem Wald gefunden wurde, wo sie ursprünglich auch gesucht wurde.
Plus: Du kannst einen Absturz ja erst mal (schwer)verletzt überleben - hast keinen Handyempfang, es kommt niemand vorbei - da versuchst du selbst, wieder auf den Pfad zu kommen. D.h. die Absturzstelle muss gar nicht die Stelle sein, wo man dich am Ende findet.
Somni01 schrieb:Evtl kann man ja mit Ferngläser uns so tiefer gucken.
Keine Chance - derzeit - im Winter oder Spätherbst wird es besser. Allerdings besteht der Schwarzwald ja auch aus Nadelbäumen, die werfen ja auch nichts ab.
Alda schrieb:Ich denke eher an einen sehr unglücklichen Sturz, oder leider wirklich ein Verbrechen.
Ich überlege auch die ganze Zeit, ob sie eventuell schon kurz nach ihrem Einkauf bei EDEKA von irgendjemandem mitgenommen, oder auch unter einem Vorwand weggelockt worden sein könnte...
Das könnte passiert sein,aber mit sehr hohem Risiko - das ist ja eine Kleinstadt, keine Großstadt. Das Risiko, gesehen zu werden, ist groß.
sooma schrieb: Das weiß ich nicht, kenne ja auch aus der Gruppe nichts. Sie könnten auch weitere, kleinere Lokalzeitschriften nochmal anfragen, ob ein Bericht oder eine Suchanzeige möglich wäre. Hier fallen mir auch "Kirchenblättchen" ein.
Wir waren diesen Sommer viel im Schwarzwald unterwegs. Es gab viele Touristen (Niederlande, Frankreich) - eher sollte man die Suche europaweit publizieren, aber nach der Zeit bekommst du dann viele falsche Hinweise.
Enterprise1701 schrieb: Tja und es wurde auch intensiv gesucht. Zur Absturztheorie: Ich vermute sie ist mit Rucksack abgestürzt. Ein Selfie Foto mit Rucksack und dann Absturz halte ich fast für ausgeschlossen, es wurde kein Rucksack an den Pfaden gefunden.
Oder jemand hat ihn mitgenommen (Fall Mirko). Aber wahrscheinlicher ist, dass sie nicht beim Selfie abgestürzt ist - zumindest nicht, wenn sie das Selfie ohne Rucksack gemacht hat.
Alda schrieb:Kann man denn in der Nähe von diesem Bannwald, rein theoretisch, auch in Felsen-Spalten fallen? Gibt es da sowas in der Art?
Es gibt jemanden namens Felix, der hat zwei Wandervideos von der Etappe hochgeladen - der Weg ist klar markiert und auch ziemlich sicher - zumindest Etappe 2 (die kenne ich persönlich) ist bei gefährlicheren Stellen durch Drahtseile etc. gesichert.
Du kannst natürlich an mehreren Stellen stolpern und doof fallen, bloß weil es nicht regnet, muss nicht alles 100% trocken sein, das erste Laub ist vielleicht schon gefallen, aber du bist nicht in Gelände unterwegs, wo sich urplötzlich Felsspalten auftun. Es geht an manchen Stellen wohl schon mal den Hang runter, Unfälle passieren an den blödsten Orten, also theoretisch ja, aber praktisch lässt ich der Weg (zumindest laut dem Video) eher tröge an, auf breiten Wegen, mehrere Straßenüberquerungen und dann erst ein herausfordenderes Stück. Da müsste ihr dann was passiert sein. Oder eben ein doofer Unfall an anderer Stelle. Oder: sie war enttäuscht über den Weg und suchte eine Alternative und das ging schief.
sooma schrieb: Um mein Bild von der Gegend weiter zu vervollständigen, ich kenne mich dort nicht aus. Mich interessieren z. B. auch die möglichen "Abzweigungen" auf der Route.
Gibt es sicher - es gibt ja auch Rundwege, etc.
johndoe74 schrieb: Der Schluchtensteig gilt als Premiumwanderweg, Filme gibt es genügend auf Youtube, zudem gilt er als Anspruchsvoll er wird seinen Reiz auf sie schon gehabt haben. Schliesslich war sie ja dort.
M.E. wird der Schluchtensteig auch etwas gehypt. Du hast die Wutachschlucht als absoluten Höhepunkt, die ist echt schön (und leider total überlaufen), so ist der Steig praktisch eine Fortsetzung. Es gibt absolut schöne Fleckchen und es ist natürlich auch schön, so einen Steig innerhalb von sechs Tagen zu durchqueren, dann bist du "fertig" - im Gegensatz zu z.B. dem Jakobsweg, der weitaus länger dauert.
johndoe74 schrieb:Bei den Lauterbachfelsen, da kletterast du über ein Geländer spring ein, bis zwei Meter und du hast ein ähnliches Bild. Gibt bestimmt genügend Menschen die so etwas riskieren.
Es gibt jedes Jahr Menschen, die bei so einem Mist abstürzen. Allerdings gibt es auf der Strecke auch so echt tolle Motive. Aber es kommt natürlich darauf an, was man will.
johndoe74 schrieb: Manche meinen ja das Scarlett ziemlich spät losgewandert ist. Vieleicht wollten diese Personen früher los.
Auch da ist ja die Frage, ob diese Personen unbedingt täglich mit jemand wandern wollten. Man treffen, quatschen, einen Abend gemeinsam essen - aber prinzipiell wandert man ja auch, um den Kopf frei zu bekommen, hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Gewohnheiten.
Ich würde behaupten, dass die Mehrheit der Wanderer bei 22km Strecke (und Ende des Schluchtensteigs, du kannst ja theoretisch an dem Abend -je nach Wohnort- noch Richtung Heimat fahren und eine Übernachtung sparen - nicht erst gegen 11 auf den Trail gehen.