Stradivari schrieb:Wenn sie bis zum Schluss bei der Version mit dem Fremdtäter bleibt, verbaut sie sich mMn, dass ihre Lebenssituation und evtl. psychische Überforderung o Ausnahmezustand zB besser gewürdigt werden kann.
Lt. der beiden vom Gericht gestellten Gutachter gab es keine Überforderung. Auch das Jugendamt war dieser Ansicht. Vielleicht muß man da auch differenzieren zwischen normaler Überforderung, die bei 6 Kindern einfach völlig normal wäre, und Überforderung, die so massiv ist, daß sie zu einer Kurzschlußreaktion führt. Aber auch da waren die beiden Gutachter ja der Meinung, daß es diese Art der Überforderung nicht gab. Sie wußte genau was sie tat, sie war "Herr" der Lage.
Stradivari schrieb:Wenn die Indizien gegen sie reichen u es keinerlei Möglichkeiten eines fremden Täters gibt ist sie schlecht beraten, wenn sie dabei bleibt .
Aber wahrscheinlich dringt auch ihre Verteidigung da nicht durch .
Ich denke nicht, daß das ihre Idee war und die Verteidigung nicht durchdringt, sondern daß dies die Strategie ist, die die Verteidigung vorgeschlagen hat und mit ihrer Zustimmung durchzieht.
Streuselchen schrieb:Sie wollte sich schon beim versuchten Suizid und der Anstiftung dessen bei ihrem ältesten Sohn schon der Konsequenzen für ihr handeln entziehen. Wenn es ein Fremdtäter gewesen WÄRE, warum hat SIE dann noch versucht ihren ältesten umzubringen, statt sich in all ihrer Trauer an ihn zu klammern? War denn sein Leben für sie nichts wert?
Ganz genau. 5 ihrer Kinder wurden angeblich von einem Fremdtäter ermordet und sie will auch noch ihr 6. Kind verlieren ? Es mit in den Tod nehmen, nachdem sie ihn aus der Schule holte, eine absurde Geschichte vom Autounfall auftischte ? Auch der Selbstmordversuch paßt mMn nicht zum Fremdtäter. Da könnte man zwar argumentieren, daß sie so fertig war, daß sie nicht mehr leben wollte, aber genauso könnte man argumentieren, daß sie ihren Sohn, nachdem er nicht mit ihr springen wollte, völlig allein lassen wollte, anstatt sich um ihn, der völlig traumatisiert sein mußte, zu kümmern. Sie dachte nur an sich, nicht wie es wohl für den Jungen sein wird, wenn nicht nur seine Geschwister, sondern auch die Mutter noch verstirbt.
Stradivari schrieb:Mich interessiert die Verteidigungsstrategie u ich weiß ehrlich nicht, was die Verteidigung geritten hat.
Die höchstmögliche Strafe kann ja nicht Ziel gewesen sein.
Irgendwann muss die Strategie doch der Realität der Spuren angepasst werden bzw man muss der Realität in die Augen schauen .
Die Verteidigung versucht Zweifel zu säen, in dubio pro reo. Sollte das nicht klappen, muß es wenigstens die verminderte oder komplette Schuldunfähigkeit sein. Das ist das Ziel. Und um das zu erreichen, wird jeder Strohhalm ergriffen, egal wie absurd oder moralisch verwerflich.
Stradivari schrieb:Eine genaue Aufklärung ist da mMn unabdingbar.
Die Kinder sind tot, schrecklich ermordet worden, da bin ich bei dir - aber trotz aller Betroffenheit will ich auch eine möglichst nüchterne Aufklärung.
Sind die Morde denn nicht aufgeklärt ? Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Sie hat die Kinder getötet oder es war ein Fremdtäter. Es wurde in beide Richtungen ermittelt, Hinweise auf einen Fremdtäter gab es nicht. Aber Hinweise auf ihre Schuld.
Stradivari schrieb:Von mir aus geht sie in den Knast aber das widerspricht allem, was ich gelernt habe.
Die Gerichtsgutachter dürften ihre Arbeit auch gelernt haben.