Guten Abend in die Runde!
Ventil schrieb:immer wieder, wenn Unbegreifliches geschieht, wird hier die "Psychose" hervorgeholt....
Psychosen sind ganz ganz selten, böses Handeln, unverständliches Tun, hingegen gibt es oft.
so einfach...
Ich hab das nicht wie
@Ventil gelesen. Wo hat jemand „Psychose hervorgeholt“?
@Spekulatius666 hat nur erklärt, dass es einen gewaltigen Unterschied in der Bemessung einer Strafe machen würde, ob ein Täter aus Habgier oder aus einem psychotische Zustand heraus gehandelt hätte. Und das ist nun mal so, dass unser Rechtssystem das prüft und bewertet.
DavinaJ schrieb:Diese Misshandlungen hatten nichts mit einer Psychose zu tun, diese Frau wollte sich damit "wichtig" machen. Die Zeugenaussagen gehen genau in diese Richtung "hat Geschichten erfunden", "wollte ihr Leben damit aufpeppen".
Sie war fähig richtig von falsch zu unterscheiden, wusste dass sie die Kinder in Lebensgefahr bringt. Hat die Verletzungen, Traumata und sogar den Tod der Kinder billigend in Kauf genommen, um ihr Leben "aufregender zu machen".
Das ist eine Vermutung über die Motive der Angeklagten. Ob sie getötet hat, weil sie den besonderen Thrill/Kick suchte? Bisher völlig unklar.
DavinaJ schrieb:Ja sie ist wohl bösartig bzw. heutzutage sagt man empathielos...
Äääääh, das ist mir jetzt zu simplifiziert. Empathie bedeutet die Fähigkeit, sich in die Bedürfnisse, Wünsche, Perspektiven, Vorstellungen, usw. anderer Menschen hinein zu versetzen und diese vorwegzunehmen. Und auch sehr „böse“ Menschen können ungeheuer empathisch sein - z.B. hochmanipulative maligne Narzissten. Empathiefähigkeit wird heute überwiegend als sehr positive Eigenschaft gewertet, aber sie muss im sozialen Kontext nicht zwangsläufig positiv eingesetzt werden, sie kann sehr destruktiv benutzt werden.
„Empathielos“ beschreibt eher die Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, also das Nicht-Bemerken, Nicht-Verstehen, Nicht-Empfinden-können von Bedürfnissen, Gefühlen, Gesichtsausdrücken, etc. eines Gegenübers. Das gibt es als Symptom z. B. bei Störungen aus dem autistischen Formenkreis. Diese Menschen sind quasi soziale Legastheniker, sie können die Botschaften anderer (durch Mimik, Gestik) nicht lesen.
DavinaJ schrieb:Man muss nicht alles so kompliziert machen, wenn es manchmal so einfach ist.
Leider ist es meistens nicht einfach und überwiegend kompliziert.
Ich bin sehr gespannt, was die psychiatrische Begutachtung der Angeklagten ergibt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: es wird eine erhebliche psychiatrische Auffälligkeit festgestellt werden und das wird sich im Urteil niederschlagen.