Das Photo könnte auch in der Nacht im Krankenhaus von einer Pflegeperson, oder einem Arzt gemacht worden sein. Denn auch die wollten sich vielleicht absichern, dass die Dame bereits verstorben war, als sie bei ihnen eintraf. Die wenigsten machen sich hier eine Vorstellung, was in so einer Ambulanz/Notaufnahme los ist. Ob das dann erlaubt ist, diese zu photografieren ohne ihr/bzw. der Angehörigen Einverständnis ist erstmal uninteressant. Die eintreffende Polizei hat dann vielleicht auch noch Photos gemacht, die aber aus anderen Gründen nicht geeignet waren. Und die Pathologie macht sowieso Photos, die dann noch ungeeigneter sind, eine Identität zu klären. Entscheident ist, ein Fremdverschulten auszuschließen. Bei dem Alter und dem Gewicht, muss nicht direkt von Pflegefehlern, unterlassener Hilfeleistung, Ordnungswidrigkeit ausgegangen werden. (Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein, und wo kein Ankläger ist, ist auch kein Richter.)
Und tote Menschen "verändern" sich ziemlich schnell. Also die Nachbarin, der Friseur, der Kioskbesitzer sind dann für mich nicht unbedingt mehr zu erkennen, wenn sie nicht eindeutiges Merkmal tragen. Was denkt ihr warum Bestatter Tote "herrichten". Nicht weil sie schrecklich sondern
fremd aussehen. Ich empfinde das auch immer als Hilfe für die Lebenden, die Toten sind nicht mehr die, die sie waren, das hilft vielen Angehörigen, beim Abschiednehmen.
Bestattungfrist ist 10 Tage, die Dame ruht längst nach einer ordnungsbehördlichen Bestattung, wenn da keiner mehr übereifrig am Werk ist.
"Rund 2.200 Menschen werden in Berlin jedes Jahr ordnungsbehördlich bestattet – das sind etwa 6 Prozent aller Verstorbenen."
( aus: TAZ, Einsames Sterben, 26.02.20 Manuela Heim)
https://taz.de/Einsames-Sterben/!5663021/