emz schrieb:Offensichtlich war sein Umfeld hilflos, und niemand hat umrissen, welche Gefahr von ihm ausgeht.
Wie soll man auch? Man sieht den Leuten immer nur vor die Stirn und nicht dahinter...
Letztendlich war die angeblich durchlittene "Gewalt", die Schikane durch die Familie ja auch nur die Sichtweise des Täters, seine empfundene Wahrheit.
Die Wahrnehmung der Opfer war vielleicht eine ganz andere, nur die kann man leider nicht mehr befragen.
Kleiner Erklärungsversuch:
Mein Kind1 (inzwischen 20) hat von jeher beklagt, dass andere Kinder sie nicht mögen und gemein zu ihr sind und nichts mit ihr zu tun haben wollen.
Wenn ich dann fragte, was genau passiert war, hat sie Dinge erzählt, in denen ich keine "Gemeinheit" oder Mobbing erkennen konnte.
Wenn ich dann Lehrer und Erzieher fragte, bekam ich zur Antwort, dass mein Kind sich selbst von den anderen abschottet und auf Distanz geht, während es immer wieder Kinder gab, die sich mit meinem gerne befreundet hätten.
So - wer hat jetzt recht, wer unrecht?
Übertragen auf diesen Fall gab es hier sicher Sanktionen durch die Eltern (nennt man etwas altertümlich auch Erziehung), und manche Kinder sind einfacher im Umgang als andere. Also kann man die Kinder auch nicht gleich behandeln.
Aber das den Eltern zum Vorwurf zu machen und als Begründung für solch eine Tat her zu nehmen?
Da bräuchte der Täter dringend einen Realitätscheck...