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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

44 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2013, Bayern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
lawine Diskussionsleiter
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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

07.09.2013 um 21:04
Dieser Fall endete für einen Motorradfahrer tödlich. Es ist nicht auszuschließen, dass es weitere solcher Anschläge gegeben hat oder geben wird. Deswegen stelle ich diesen Artikel ein und hoffe darauf, dass viele ihn lesen, der Fall über die Region hinaus bekannt gemacht wird und die Polizei hoffentlich bald den Ermittlungsdurchbruch schafft.

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Noch immer ermittelt die Polizei intensiv und erhofft sich durch eine Fernsehsendung Hinweise.

06.09.2013 · Kempten
Ölfleck-Anschlag bei Markt Rettenbach: Neue Erkenntnisse

Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird, und die mehr als zweijährige Ermittlungsarbeit sind Gegenstand einer Fernsehreportage.



Ermittlungen ·
Seit dem 17.04.2011 ermitteln Beamte des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in dem bisher beispiellosen Fall. An jenem Sonntagnachmittag war auf der Staatsstraße 2013 zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren ein damals 37-jähriger Motorradfahrer auf eine Ölspur geraten und hatte hierdurch die Kontrolle über sein Kraftrad verloren. Im weiteren Verlauf prallte der Mann gegen einen entgegenkommenden Pkw, der von einer damals 60-jährigen Frau gesteuert wurde. Bei dem Unfall erlitt der Mann so schwere Verletzungen, dass er trotz der Bemühungen von Ersthelfern und des alarmierten Rettungsdienstes verstarb.

Tödlicher Ölfleck: Polizei sucht Motorradfahrer als Zeugen

Der Familienvater hinterließ eine Frau und zwei Kinder. Bereits im Rahmen der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass der unfallursächliche Ölfleck mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht fahrlässig verursacht worden ist, sondern durch eine vorsätzliche Aufbringung entstanden sein dürfte.

Noch am Sonntagabend und am folgenden Montagvormittag wurden in der Region unter anderem mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers insgesamt 10 Ölflecken, davon drei im Bereich der Unfallstelle, auf verschiedenen Straßen aufgefunden. Aufgrund der Sachlage wurde der Unfall seitens der Staatsanwaltschaft Memmingen als vorsätzliches Tötungsdelikt eingestuft. Der Fall wird zudem zwischenzeitlich als Bestandteil einer Serie gesehen, die sich über große Teile von Bayern und Baden-Württemberg erstreckt

Umfassende Falldarstellung im Rahmen einer Reportage

Der tödliche Vorfall, die damit zusammenhängenden Ermittlungen und ein Blick hinter die Kulissen der Ermittlungsgruppe sind Gegenstand einer 18 minütigen Reportage von Spiegel TV, die am Sonntag, 29.09.2013 ab 22:20 Uhr auf RTL ausgesendet wird (vorbehaltlich kurzfristiger Progammänderungen aufgrund aktueller Ereignisse).

Die einwöchigen Dreharbeiten fanden unter anderem mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamts, der beim PP München angesiedelten OFA der Bayerischen Polizei (Profiler), den Polizeipräsidien Oberbayerns und Schwaben Süd/West sowie der Württembergischen Polizei statt. Ziel dieses ungewöhnlich offenen Schrittes in die Öffentlichkeit ist die Erlangung neuer Hinweise auf den bisher unbekannten Täter, die zur Klärung des Falles unabdingbar sind.

Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West bittet Medienvertreter um Unterstützung dieser Maßnahme im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung durch eine entsprechende Terminbekanntgabe der Reportage. Eine weitere Pressemeldung erfolgt nach Ausstrahlung der Sendung.

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Mitteilung der Polizei.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

07.09.2013 um 21:08
schon etwas älter oder?


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lawine Diskussionsleiter
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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

07.09.2013 um 21:12
im Artikel wird vor allem auf eine Sendung am 29.9.2013 hingewiesen. RTL strahlt dazu eine Repotage aus.

Die Kripo sucht weiter Zeugen und erhofft sich neue Erkenntnisse, die letzlich dazu führen, den/die gefährlichen Verursacher aus dem verkehr zu ziehen.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

07.09.2013 um 23:47
Dieser Fall wurde auch schon mal in Aktenzeichen behandelt und zwar als Studiofall in der Sendung vom 24.08.2011. Hier das passende Video dazu ab 7.38 Min wird berichtet...


https://www.youtube.com/watch?v=buR6zoowqyI


Es wird dort eine Karte gezeigt mit eingezeichneten Punkten von den Fahrbahnverunreinigungen, es waren 10 Verunreinigungen und auf die Herkunft der Weinflaschen bzw. Sektflaschen, in denen das gebrauchte Motorenöl war, wird eingegangen, ein Massenabfüller, der Discountmärkte beliefert.

Im Rahmen der Untersuchung der Spurenträger, die Flaschen bzw. die Scherben und Verschlüsse, konnte durch das Bayerische Landeskriminalamt an mehreren Flaschenbruchstücken eine identische DNA Spur gesichert werden.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

07.09.2013 um 23:51
Hier noch ein Zeitungsartikel dazu aus dem Jahre 2011...

18. April 2011 13:36
Unfälle im Unterallgäu Ölflaschen-Anschläge


Angst auf den Straßen im Unterallgäu: Ein Unbekannter legt vorsätzlich Ölspuren, indem er mit Motorenöl gefüllte Flaschen auf die Fahrbahn schleudert. Ein Motorradfahrer ist deshalb bereits ins Schleudern geraten und tödlich verunglückt.




Wer steckt hinter der Serie von Ölflaschen-Anschlägen im Unterallgäu? Das versucht die Polizei seit Sonntagabend herauszufinden. Ein bislang unbekannter Täter hat auf mehreren Straßen im Unterallgäu mindestens zehn mit Motorenöl gefüllte Flaschen auf die Fahrbahn geworfen und dadurch einen tödlichen Motorradunfall verursacht. Die Fahndung nach dem Unbekannten läuft, die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr mit Todesfolge.

Gegen 17 Uhr am Sonntag war es zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Ein 37-jähriger Motorradfahrer stürzte auf einer Ölspur und prallte frontal gegen einen entgegenkommenden Pkw. Der verheiratete Mann, Vater von zwei Kindern im Alter von fünf und zehn Jahren, starb noch an der Unfallsstelle. Die 60-jährige Pkw-Fahrerin wurde nur leicht verletzt.

Bei den Unfallermittlungen dann die schockierende Nachricht: Die Ölspur wurde vorsätzlich gelegt und es gibt immer mehr Meldungen, die bei der Polizei-Einsatzzentrale in Kempten eingehen - von anderen Stellen und anderen Straßen in einem Dreieck zwischen Erkheim - Markt Rettenbach und Ottobeuren.

Ein Polizeihubschrauber wird angefordert, nachdem sich die Meldungen häufen. Schnell stellen die Ermittler fest, dass an mindestens zehn Stellen im Unterallgäu Wein- oder Sektflaschen, gefüllt mit Motorenöl, auf die Straße geschleudert wurden. "Wir wissen noch nicht, wer dahintersteckt, von so einem Vorgang habe ich noch nie gehört", sagt der Kemptener Polizeisprecher Alexander Resch.

Im Polizeipräsidium Schwaben-Südwest laufen die Ermittlungen zusammen. Niemand weiß, ob es sich bei dem oder den Tätern um einen "völlig durchgeknallten Menschen" oder womöglich um einen üblen Dumme-Jungen-Streich mit tödlichen Folgen handelt. Gegen diese Version sprechen die weit auseinander liegenden Tatorte. "Der Täter muss mobil gewesen sein", so der Sprecher.

Die Beamten in den Dienststellen in Memmingen und Mindelheim haben inzwischen eine Karte mit den Orten der Anschläge erstellt. Gleich drei Ölflaschen wurden bei der kleinen Ortschaft Krautenberg bei Frechenrieden auf eine Ortsverbindungs-, zwei Staatsstraßen und sogar auf eine Bundesstraße geschleudert. Auch wenn es noch keine Hinweise auf den oder die Täter gibt, geht die Polizei derzeit nicht von einem gezielten Anschlag auf den tödlich verunglückten Motorradfahrer aus, da gleich mehrere Straßen betroffen sind.


Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/unfaelle-im-unterallgaeu-toedliche-oelflaschen-anschlaege-1.1086427


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

08.09.2013 um 00:13
Nochmal ein Link der Polizei Bayern, indem viele Details stehen von möglichen Zeugen und einem ähnlichen Unfall, ein junger Mann mit PKW, aus dem Jahre 2007.

Fahrbahnverunreinigungen durch Ölflecke traten wie folgt auf...

Am 06.04.2007 mussten bei Bad Schussenried Lkr. Biberach an der Riß auf der Landstraße
L 283 / L284 zwischen Ingoldingen und Reichenbach vier Ölflecken durch die Feuerwehr
beseitig werden.

Im Zeitraum 12.04.2008 bis 13.04.2008 wurden im Landkreis Sigmaringen von den
Einsatzkräften auf einer Strecke, welche von Leibertingen über die K8217, K8278 sowie
die L277 führte 19 Ölflecken entdeckt.

Am 21.03.2010 wurden bei Schwendi auf der Ortsverbindungsstraße zwischen
Regglisweiler und Orsenhausen an drei Stellen Ölflecken aufgefunden.

Am 17.04.2011 Ölflecken mit tödlichen Folgen bei Markt Rettenbach


Zur DNA Spur sei noch folgendes gesagt, es ist eine ganz besondere Spur. Das aufgefundene DNA Muster weist so viele individualcharakteristische Merkmale auf, dass rechnerisch nur eine von 12 Milliarden Personen ein derartiges Muster aufweisen kann.


Insgesamt wurde eine Belohnung zum größten Teil aus privater Hand von sage und schreibe 53.000 Euro ausgelobt.

Unter anderem kann man im unten stehenden Link auch Lichtbilder und Übersichtskarten zum Geschehen einsehen.

Und folgende Fragen hat die Polizei noch hierzu..


Sind weitere Fälle bekannt, bei denen durch mit Öl gefüllte Glasflaschen entsprechende Ölflecke verursacht worden sind. Wer kann Hinweise zu den bisher bekannten Vorfällen geben?

Wer kennt Personen:

... denen Motorradfahrer lästig sind? Hierbei könnten zum Beispiel der als störend empfundene Motorradlärm, eine erlebte Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit oder andere Gründe als Motiv für die Ablehnung denkbar sein.

... welche negative Erlebnisse mit Motorradfahrern hatten? Denkbare Motive wären insbesondere selbst erlebte Verkehrsunfälle oder Unfälle im Bekanntenkreis die sich unter Beteiligung von Motorradfahrern ereignet haben.

...die sich in der Vergangenheit vergeblich um die Aufnahme in einen Motorradclub bemüht haben bzw. zwangsweise einen Motorradclub verlassen mussten?

... die aufgrund einer der vorgenannten oder anderweitiger Motive eine Abneigung gegen Motorradfahrer haben und Aussagen getroffen haben, die in Richtung einer Selbstjustiz
interpretiert werden können?

Die bei der Kripo Kempten angesiedelte Ermittlungsgruppe Ölfleck erbittet unter der Tel. 0831/9909-0 sachdienliche Hinweise

http://www.polizei.bayern.de/schwaben_sw/news/presse/faelle/index.html (Archiv-Version vom 18.09.2013)


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

08.09.2013 um 11:46
Solche Flaschen kann jeder zuhause haben, sovirl Altöl jedoch nicht! Man müsste jetzt noch wissen, ob die Flaschen recht voll waren (also min. 0,7l) weil dann bräuchte man schon Altöl aus mehreren Autos, was für eine Autowerkstatt oder eine Hobbywerkstatt spräche.


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08.09.2013 um 11:48
Zitat von AxelFAxelF schrieb:was für eine Autowerkstatt oder eine Hobbywerkstatt spräche
Oder einen Schrottplatz. Das war komischerweise mein erster Gedanke.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

08.09.2013 um 11:51
Warum geht die Polizei davon aus, dass sich dies gezielt gegen Motorradfahrer richtet? Ist so ein Ölfleck für einen PKW dagegen eher ungefährlich? Wenn dem so ist, würde ich auch vermuten, der Täter muss sich selbst mit Motorrädern / Motorradfahren auskennen und (vielleicht aus eigener oder berufsbedingter Erfahrung?) wissen, dass man so leicht die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren kann.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

08.09.2013 um 12:12
@diegraefin
Schrottplatz wäre auch möglich, wobei es das ja fast nicht mehr gibt...die bauen alles aus, also quasi auch wieder ne Autowerkstatt...

Es könnte sich natürlich auch gegen Autos richten, dort wäre es aber nicht soooo effektiv, oder man bräuchte mehr als eine Flasche an einer Stelle.

Wir interessieren uns scheints immer für die gleichen Fälle :-)


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

08.09.2013 um 12:14
Naja, halt immer die, die gerade aktuell diskutiert werden. ;)


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lawine Diskussionsleiter
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08.09.2013 um 21:17
@diegraefin
für einen Motorradfahrer sind Ölflecken und ganz fies solche in Kurven besonders kritisch. En Auto hat man leichter unter Kontrolle, aber so ein Krad schmiert da ganz schnell weg.

Vielleicht ist der Täter selbst Opfer eines Ölspurenunfalls geworden?? oder hat Angehörige verloren. darauf zielt die Kripo wohl mit ihrer Frage der Selbsjustiz ab.

Die Anschläge liegen aber verdammt weit gestreut, @MicFinchHatton , danke für alle eingestellten Berichte.
Spannend ist auch die DNA Spur die so besonders sein soll. was kann man sich darunter denn vorstellen?
bislnag nahm ich an, dass jeder Mensch seine ganz einmalige eigene DNA hat.


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09.09.2013 um 13:45
Zitat von AxelFAxelF schrieb:Solche Flaschen kann jeder zuhause haben, sovirl Altöl jedoch nicht! Man müsste jetzt noch wissen, ob die Flaschen recht voll waren (also min. 0,7l) weil dann bräuchte man schon Altöl aus mehreren Autos, was für eine Autowerkstatt oder eine Hobbywerkstatt spräche.
Ob die Flaschen recht voll waren....mh ich denke schon, wenn man sich mal ein Foto eines Ölfleckes bzw. Ölspur anschaut, auf unterem Link das Bild vom Ölfleck Dillingen, da sieht man schon "viel" Öl. Ich glaube, das die benutzten Flaschen maximal gefüllt waren.

http://www.polizei.bayern.de/lib/bild_popup.php?pic=/content/1/3/5/7/5/6/__lfleck_dillingen_TSnXv.jpg


Zur Frage woher man das ganze Altöl bekommt kommen zu den Autowerkstätten oder Hobbywerkstätten auch Tankstellen infrage, Müllentsorgungsstationen zum Beispiel auch. Ansonsten wird Altöl auch überall dort zurück genommen, wo man es gekauft hat, dazu gehören dann zum Beispiel Baumärkte, Geschäfte, die Autozubehör verkaufen ect. Also jemand, der dort tätig ist, hätte eventuell die Möglichkeit größere Mengen Altöl zur Verfügung.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

09.09.2013 um 13:59
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Warum geht die Polizei davon aus, dass sich dies gezielt gegen Motorradfahrer richtet?
Nachdem die Polizei alle Anschläge verglichen hat, haben sie folgende Gemeinsamkeiten festgestellt :

Die Flecken wurden an einem Wochenende oder Feiertag zu Beginn der Motorradsaison
verursacht.

Bei allen Fällen wurden Überreste von Flaschen, in der Regel grüne Weinflaschen, aufgefunden.

In allen Fällen ist davon auszugehen, dass diese Flaschen mit Altöl gefüllt waren.

Aufgrund des Spurenbilds ist von einem Abwurf aus einem fahrenden Fahrzeug auszugehen

Bei allen Örtlichkeiten handelt es sich um kurvige und unübersichtliche Stellen die das potentielle Risiko für Motorradfahrer erhöhen.

Quelle: Bezugsmeldung i.S. EG Ölfleck
Meldung vom 07.03.2013 (.pdf / 52 kb) http://www.polizei.bayern.de/schwaben_sw/news/presse/faelle/index.html/135756 (Archiv-Version vom 18.09.2013)

Wenn gezielt an einem Wochenende bzw. Feiertag zu Beginn der Motorradsaison die Flaschen abgeworfen wurden und dann noch an kurvigen unübersichtlichen Stellen, ist davon auszugehen, dass sich diese Anschläge gegen Motorradfahrer richten.


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09.09.2013 um 14:03
Zitat von lawinelawine schrieb:Die Anschläge liegen aber verdammt weit gestreut

Ja das habe ich auch gedacht. Was ich auch auffällig fand, ich habe in einem Bericht gelesen, das sich Tatörtlichkeiten von Westen nach Osten erstrecken,auf einer Strecke von über 100 km (Luftlinie).


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

09.09.2013 um 14:36
Zitat von lawinelawine schrieb:Vielleicht ist der Täter selbst Opfer eines Ölspurenunfalls geworden?? oder hat Angehörige verloren. darauf zielt die Kripo wohl mit ihrer Frage der Selbsjustiz ab.
Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass jemand, der selbst so verunfallt ist oder eine ihm nahestehende Person, sowas tun würde. Ich würde eher an einen Motorradhasser denken, der wahrscheinlich selbst mit PKW oder LKW unterwegs ist, und sich z.B. immer wieder über drängende mit überhöhter Geschwindigkeit fahrende/überholende Motorradfahrer ärgerte und jetzt diese zweifelhafte Methode wählt, um diesem Ärger Luft zu machen. Vielleicht hatte derjenige oder jemand, den er kennt, mal einen durch einen Motorradfahrer verursachten Unfall (oder hatte fast einen Unfall und sich dann in den hilflosen Ärger so reingesteigert)?
Zitat von lawinelawine schrieb:Spannend ist auch die DNA Spur die so besonders sein soll. was kann man sich darunter denn vorstellen?
bislnag nahm ich an, dass jeder Mensch seine ganz einmalige eigene DNA hat.
Ja, das frage ich mich auch. Vor allem ob dies Merkmale sind, die auch Aussagen über ein besonderes äußeres Erscheinungsbild der betreffenden Person machen können. Merkwürdige Aussage, man denkt gleich an irgendeine Anomalie.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

09.09.2013 um 18:10
09.09.2013 · MARKT RETTENBACH

Tödlicher Ölfleck-Anschlag bei Markt Rettenbach - Polizei erstellt neues Täterprofil

Ermittlungsarbeit sind Gegenstand einer Fernsehreportage

Tödlicher Unfall löst Ermittlungen aus · Ein möglicher Neufall sowie weitere Altfälle führen zu einer Neubewertung einer Serie von gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr bei der bisher ein Mensch ums Leben gekommen ist und zwei Personen verletzt worden sind.

Seit dem 17.04.2011 ermitteln Beamte des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in dem bisher beispiellosen Fall. An jenem Sonntagnachmittag war auf der Staatsstraße 2013 zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren ein damals 37-jähriger Motorradfahrer auf eine Ölspur geraten und hatte hierdurch die Kontrolle über sein Kraftrad verloren.
Im weiteren Verlauf prallte der Mann gegen einen entgegenkommenden Pkw, der von einer damals 60-jährigen Frau gesteuert wurde. Bei dem Unfall erlitt der Mann so schwere Verletzungen, dass er trotz der Bemühungen von Ersthelfern und des alarmierten Rettungsdienstes verstarb. Der Familienvater hinterließ eine Frau und zwei Kinder.

Bereits im Rahmen der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass der unfallursächliche Ölfleck durch eine vorsätzliche Aufbringung entstanden sein dürfte. Noch am Sonntagabend und am folgenden Montagvormittag wurden in der Region unter anderem mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers insgesamt zehn Ölflecken, davon drei im Bereich der Unfallstelle, auf verschiedenen Straßen aufgefunden.

Aufgrund der Sachlage wurde der Unfall seitens der Staatsanwaltschaft Memmingen als vorsätzliches Tötungsdelikt eingestuft. Im Rahmen der Untersuchung der damals sichergestellten Spurenträger konnte durch das Bayerische Landeskriminalamt unter den Verschlüssen der Flaschenhälse eine identische DNA Spur gesichert werden. Das aufgefundene DNA Muster weist so viele individualcharakteristische Merkmale auf, dass rechnerisch nur einer von 12 Milliarden Männern ein derartiges Muster aufweisen kann.

Da der bereits durchgeführte Abgleich der aufgefundenen DNA Muster mit der DNA-Analyse-Datei beim Bundeskriminalamt Wiesbaden keine Übereinstimmung ergeben hatte, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen durch das Amtsgericht Memmingen die Durchführung einer DNA Reihenuntersuchung angeordnet. Zwischenzeitlich erfolgte bei rund 1.400 Männern eine freiwillige Untersuchung, die in allen Fällen ergebnislos verlief.

Auch die Überprüfung von rund 420 anderweitigen Hinweisen oder Spuren führte bisher nicht zu Klärung der Tat. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen der zwischenzeitlich bei der Kriminalpolizeiinspektion Kempten angesiedelten EG (Ermittlungsgruppe) Ölfleck deutete sich ab Anfang 2013 an, dass der tödliche Unfall der tragische Höhepunkt einer Serie von Anschlägen sein könnte. Tatsächlich ergaben die weiteren Recherchen etliche weitere Fälle die aufgrund ihrer Begehungsweise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dem gleichen Täter zugeordnet werden müssen.

Aufgrund weiterer Nachforschungen im polizeilichen Datenbestand sowie durch Abfragen bei Feuerwehren und Straßenmeistereien konnten bisher acht Fälle dieser Serie zugeordnet werden.

Neuer Fall in Oberbayern wirft Fragen auf

Aufgrund der Einschätzung des tödlichen Unfalls als Bestandteil einer Serie wurde verstärkt auch darauf geachtet, ob es zu weiteren Taten durch den unbekannten Täter kommt. In diesem Zusammenhang gingen zahlreiche Hinweise auf verdächtige Ölflecken ein, bei denen ein Zusammenhang jedoch durchweg ausgeschlossen werden konnten.

Am 10.03.2013 wurden im Bereich des Landkreis Landsberg am Lech bei Dießen am Ammersee im Rahmen einer Streifenfahrt Fahrbahnverunreinigungen festgestellt, welche die Beamten der Kripo Kempten aufhorchen ließen. Auf der Staatsstraße 2056 in Richtung Dettenschwang waren dabei auf einer Strecke von rund 1,5 km vier Ölflecken aufgefunden worden, welche durch mit einer öligen Substanz gefüllte Glasflaschen verursacht worden waren.

Während viele äußere Rahmenbedingungen eine Übereinstimmung mit den bisher bekannten Fällen aufweisen, gibt es dennoch signifikante Unterschiede. So ergab eine Analyse, dass es sich nicht um Mineralöl handelte sondern um pflanzliches Öl. Ebenso wurden keine Wein- bzw. Sektflaschen sondern noch mit Etiketten versehene Öl- bzw. Essigflaschen verwendet. Eine abschließende Einschätzung ob es sich um eine bisher ungeklärte Nachahmungstat oder einen neuen Fall der Serie handelt ist derzeit nicht möglich.

Neue Bewertung der Profiler

Neue Bewertung der Profiler Aufgrund der Weiterentwicklung des Falles wurden die Spezialisten von der operativen Fallanalyse der Bayerischen Polizei um eine erneute Bewertung gebeten.

Während aufgrund der ursprünglichen Erkenntnisse als Motiv eine Abneigung gegen Motorradfahrer im Fokus stand, deuten laut Einschätzung der Profiler die jetzigen Erkenntnisse auf das Bedürfnis einer Machtausübung als Motiv für die Taten hin. Demnach ist wahrscheinlich, dass der Täter versucht sein Selbstwertgefühl durch das Erzeugen von Angst und Verunsicherung (Machtausübung) aufzuwerten.

Die Spezialisten gehen davon aus, dass der verwendete Modus Operandi auf einen männlichen Täter hindeuten, der kontrolliert handelt und nur über ein eingeschränktes sozialen Umfeld verfügt, also eher zurückgezogen und eigenbrötlerisch lebt. Weitere Informationen hierzu sowie einen tiefen Einblick in die bisherige Ermittlungsarbeit gibt eine Spiegel TV Reportage die voraussichtlich am Sonntag 29.09.2013 ab 22:20 Uhr auf RTL ausgestrahlt werden soll.

Zeugenaufruf

Obwohl die Ermittlungen bereits annähernd 2 1/2 Jahre andauern, wurde seitens der Beamten der EG-Ölfleck die Hoffnung und die Anstrengung nicht aufgegeben diesen Kriminalfall lösen zu können. Durch die neuen Erkenntnisse besteht die Hoffnung, dass es weitere Zeugen gibt, die vielleicht einen entscheidenden Hinweis geben können.

Gerade aufgrund der Neubewertung erhoffen sich die Beamten weitere Unterstützung der Bevölkerung um Hinweise auf weitere Fälle bzw. direkte Hinweise auf einen potentiellen Täter zu erhalten, so dass die Tat geklärt werden kann und weitere schwere Unfälle verhindert werden können. Da eine DNA-Spur des vermutlichen Täters vorhanden ist, können benannte Personen ohne großen Ermittlungsaufwand problemlos ausgeschlossen werden.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Kempten unter der Tel.: 0831/9909-0 entgegen.


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10.09.2013 um 11:42
Profiler: Öl-Attentäter ist machtgierig
Fallanalytiker der Kripo bewerten die Anschlagsserie mit Ölflecken auf Straßen neu

Von Uwe Jauß

WANGEN Womöglich geht es dem Ölfleck-Attentäter gar nicht um den Hass auf Motorradfahrer. Im Vordergrund steht nach neuesten Erkenntnissen, dass er allgemein Angst und Schrecken verbreiten will. Dies rufe bei ihm Gefühle der Macht hervor, ein Bedürfnis, das hinter der Anschlagsserie stecken könnte, glauben inzwischen Profiler der bayerischen Kripo. Die Spezialisten der operativen Fallanalyse haben ihre frühere Bewertung geändert, nachdem sich der ominöse Fall weiter entwickelt hat. Sie schätzen den Täter als jemanden ein, der kontrolliert handelt, aber eher zurückgezogen und eigenbrötlerisch lebt. Sonst könnte er seine Taten nicht ungestört vorbereiten, sagen die Profiler. Die Vorgehensweise deute zudem auf einen Mann hin.
Am Anfang stand ein Motorradunfall. Bei ihm starb vor zweieinhalb Jahren ein Familienvater auf einer Straße zwischen Ottobeuren und Memmingen im Unterallgäu. Er war auf eine Ölspur geraten und hatte die Kontrolle über sein Motorrad verloren. Daraufhin kollidierte der Mann mit einem entgegenkommenden Auto. Schon bei der Unfallaufnahme kam den Polizisten der Ölfleck seltsam vor. Sie gingen davon aus, dass er vorsätzlich auf der Fahrbahn angebracht worden war. Die Beamten überprüften weitere Straßen in der Umgebung. Zur Unterstützung wurde ein Polizeihubschrauber angefordert. Die Suchaktion war erfolgreich: Zehn weitere Ölflecke wurden gefunden. Mithilfe der Kriminalpolizei ließ sich bei der Spurensicherung feststellen, dass das Öl aus Flaschen stammte, die auf der Fahrbahn zerplatzt waren.

Vorerst letzter Anschlag im März

Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten gründete die Ermittlungsgruppe Ölfleck. Ein Durchbruch bei der Suche nach dem Täter hat es bisher nicht gegeben. Wie die Polizei nun bekannt gegeben hat, kam es zum bisher letzten bekannten Ölfleckanschlag im März bei Landsberg am Lech. Beamten entdeckten während einer Streifenfahrt verdächtige Flecken auf der Straße. Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Vorgehensweise nicht so ganz zu den vorherigen Fällen passte. Der Täter hatte nämlich Pflanzenöl statt Mineralöl verwendet. Auch die Flaschen passten nicht ins bisherige Bild. Es waren Öl- und Essig-Behältnisse. In den früheren Fällen waren Wein- und Sektflaschen verwendet worden. Die Ermittler rätseln nun, ob der Fall in die vorherige Anschlagsserie gehört. Eventuell könnte aber auch ein Nachahmungstäter verantwortlich sein.
Gegenwärtig schreibt die Polizei dem Attentäter acht Anschläge zu. Der erste wurde am 6. April 2007 beim oberschwäbischen Bad Schussenried entdeckt. Vier Ölflecken fanden sich seinerzeit auf einer Straße. Weitere Anschläge gab es in den folgenden drei Jahren in den bayerischen Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Dillingen, und Freising sowie in den Gegenden von Sigmaringen und Biberach. Die Kemptener Ermittler waren aber erst im Herbst 2012 auf diese Zusammenhänge gestoßen. Sie hatten damals angefangen, nach ähnlichen Vorfällen in benachbarten Regionen zu suchen.
Seltsamer Autounfall
Längst sind sogar Polizeidienststellen in Vorarlberg, Liechtenstein und der Nordostschweiz aufgefordert, seltsame Ölfleck-Zwischenfälle nach Kempten zu melden. Doch dort wurden noch keine Anschläge entdeckt. Dafür konnte die Kemptener Polizei im März einen seltsamen Autounfall bei Dillingen in die Liste mitaufnehmen. Am 28. Oktober 2007 hatte sich auf der Straße zwischen zwei Dörfern ein Auto überschlagen. Die Ursache: ein Ölfleck. Nachforschungen ergaben, dass Flaschen mit Altöl auf die Fahrbahn geworfen worden waren. Die Dillinger Polizei konnte seinerzeit nichts mit dem Fall anfangen.
Selbst die Kemptener Ermittlergruppe musste sich bisher darauf beschränken, Spuren zusammenzutragen. Dabei hatte sie zeitweise 20 Mitglieder. Noch recht schnell wurde die DNA des Täters festgestellt. Fachleute des bayerischen Kriminalamtes fanden unter den Flaschenhälsen entsprechende Spuren. Das Bundeskriminalamt Wiesbaden durchforstete daraufhin seine DNA-Datei – erfolglos. Schließlich ordnete das Amtsgericht Memmingen eine DNA-Reihenuntersuchung an. 1400 Männer ließen sich untersuchen. Auch hier gab es keinen Erfolg. Die Polizei wertete Mobilfunkdaten aus – umsonst.
Rund 400 Spuren wurden bisher verfolgt. Keine führte zum Ziel. Eine Fahndung über die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY verlief im Sande. Die eingeschalteten Fallanalytiker nahmen sich des Falls an – und mussten ihr erstes Urteil revidieren: statt einen bloßen Motorradhassers ein machtgieriger Mensch. Wie wird man ihm aber habhaft? Die Polizei bittet die Bevölkerung nun erneut, verdächtige Beobachtungen zu melden. Sie verweist zudem auf die Belohnung für eine Ergreifung des Täters. Sie liegt inzwischen bei 53.000 Euro.


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10.09.2013 um 14:15
@Vernazza2013
@MicFinchHatton
ich danke euch für die weiter führenden links!!!


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10.09.2013 um 23:06
Hallo zusammen,

auch von meiner Seite ein Literaturhinweis zu dieser Anschlagserie:
http://www.swp.de/ulm/lokales/kreis_neu_ulm/Weitere-Oel-Anschlaege-Taeter-will-Macht-ausueben;art4333,2193831 (Archiv-Version vom 12.09.2013)

Viele Grüße
Ludwig


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23.09.2013 um 22:10
Hier ist nochmal ein Bericht über die heimtückischen Anschläge, indem nach Einschätzung der Polizei, ein Eigenbrötler stecken soll.
11.09.2013 21:32 Uhr
Heimtückische Anschläge mit Altöl

Rennertshofen (DK) Ein Eigenbrötler steckt nach Überzeugung der Polizei hinter einer heimtückischen Anschlagsserie auf Motorradfahrer. Der Mann wirft mit Öl gefüllte Flaschen auf kurvenreiche Strecken, einmal auch im Raum Neuburg. Acht Fälle gehen auf sein Konto, für einen 37-Jährigen endete es tödlich.

Die Dimension der hinterhältigen Attacken war lange nicht bekannt. Die Serie hatte vermeintlich harmlos begonnen, als jemand am 6. April 2007 auf einer Landstraße im Landkreis Biberach vier zerborstene, mit Altöl gefüllte Flaschen entdeckte. „Wohl verlorene Ladung“, dachte die Feuerwehr und beseitigte die Gefahr. Zu Schaden kam niemand.
Drei Wochen später, am 29. April 2007, gingen dann mehrere Mitteilungen bei der Neuburger Polizei ein, dass auf der Staatsstraße zwischen Rennertshofen und Rohrbach, der verlängerten Monheimer Straße, zwei Öllachen seien. Als eine Streife dort eintraf, war es bereits zum Unfall gekommen. Ein damals 48-jähriger Motorradfahrer war auf dem schmierigen Film gestürzt, zum Glück blieb er unverletzt. Auch hier vermutete die Polizei zunächst, dass jemand unerlaubt Altöl entsorgen wollte und einige Flaschen verloren hatte.

Da die Tatorte weit verstreut in Bayern wie in Baden-Württemberg liegen, wurde das Ausmaß der feigen Anschläge erst nach dem tödlichen Ausgang eines Motorradunfalls bekannt. Ein 37-Jähriger war im April 2011 auf einer Öllache zwischen dem oberschwäbischen Markt Rettenbach und Ottobeuren ins Rutschen geraten und unter ein Auto geschlittert. Für den Mann gab es keine Rettung. „In der Umgebung des Unfallorts haben wir zehn weitere Öllachen gefunden“, sagt Christian Owsinski vom Polizeipräsidium in Kempten. „Da war dann klar, dass hier System dahintersteckte.“ Die Kripo in Kempten bildete die Ermittlungsgruppe „Ölfleck“ und arbeitete alle bis dato bekannten Fälle auf – neben dem Unfall in Rennertshofen gab es weitere unter anderem im Raum Dillingen, Freising, Biberach und Sigmaringen. Mitunter waren zwölf und mehr Ölflaschen auf kurvenreiche Straßen geschleudert worden.

„Es handelte sich um grüne Weinflaschen mit Schraubverschluss, die der Täter mit Altöl gefüllt hatte“, sagt Owsinski. „Der Mann wirft sie in voller Fahrt vom Auto aus auf die Straße, wo sie zerbersten. Das erkennt man am Spritzmuster.“ Dass die Anschläge auf das Konto eines Mannes gehen, weiß die Polizei durch DNS-Material, das sie mehrfach an Flaschenresten entdeckte, unter anderem am Deckelgewinde. Die gesicherte Erbgutstruktur ist so individuell, dass sie nur von einem einzigen Menschen stammen kann.

Ein überaus gutes und wichtiges Beweismittel also. Nur von wem es stammt, ist noch offen. Die Fahnder haben diesen genetischen Fingerabdruck inzwischen mit denen von über 1400 Verdächtigen verglichen, bisher ohne Erfolg. Ein Täterprofil gibt es ebenfalls: „Das ist ein unsicherer, eigenbrötlerisch lebender Mensch, der mit den Anschlägen Macht ausüben und Angst verbreiten will, um sein Selbstwertgefühl zu stärken“, sagt Polizeisprecher Owsinski. Neben akribischer Ermittlungsarbeit setzt die Kripo nun vor allem auf Hinweise – für den entscheidenden Tipp gibt es 53 000 Euro Belohnung.


Von Horst Richter

Rennertshofen: Ein Unbekannter legt seit 2007 lebensgefährliche Fallen für Motorradfahrer – unter anderem auch bei Rennertshofen - Lesen Sie mehr auf:
http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Rennertshofen-wochennl372013-Heimtueckische-Anschlaege-mit-Altoel;art155371,2815664#990322996



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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

29.09.2013 um 22:46
Gerade läuft eine Reportage von SpiegelTV-Magazin auf RTL dazu.

Grüße


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

29.09.2013 um 23:10
Ein aktueller Artikel bei spiegel.de:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/interview-mit-profiler-die-suche-nach-dem-oelfleck-moerder-a-924868.html


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

30.09.2013 um 05:43
Aber es scheint doch so zu sein das derjenige, wer das auch immer gemacht hatte, es seit dem tödlichen Unfall nicht mehr getan hat, oder? Jedenfalls lese ich nichts davon. Die letzte Aktion mit dem Pflanzenöl war sicher ein Nachahmer der sich einen Spaß machen wollte. Vielleicht hat es den Täter wirklich erschreckt das durch seine Schuld ein Mensch verstorben ist. Vielleicht wollte der Täter erreichen das die Fahrer nicht mehr so rücksichtslos schnell rasen.

Jedenfalls fällt es schon auf das seit diesem schweren Unfall nichts mehr gefunden wurde. Und sowas würde ja nicht unentdeckt bleiben. Inzwischen hätte es im Frühjahr 2012 und 2013 wieder solche Ölspuren geben müssen. Also scheint der Täter doch nicht völlig Herzlos zu sein.


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Allgäu: Ein Verkehrsunfall, der als Mord bewertet wird

01.10.2013 um 10:54
@Blueday
Aber es scheint doch so zu sein, dass derjenige, wer das auch immer gemacht hatte, es seit dem tödlichen Unfall nicht mehr getan hat, oder?
Das könnte hinkommen.
Denn seit dem tödlichen Unfall am 17. April 2011 gab es nur noch einen ähnlich gelagerten Zwischenfall: am 10. März 2013 warf der Täter Olivenölflaschen mit Pflanzenöl.

Man muss davon ausgehen, dass es sich um einen schrulligen Einzeltäter handelt, der Macht ausübt und Rache bzw. Gerechtigkeit für seine Person einfordert.

Was ist mit dem Ölfleck-Täter passiert?
- wurde es ihm zu heiß, nachdem er mitbekam, dass ein Verkehrsteilnehmer starb?
- zog er weiter weg oder gar ins Ausland?
- kann er nicht mehr Auto fahren?
- ist er schwer krank oder gar verstorben?
- kommt er nicht mehr an Altöl bzw. an leere Weinflaschen heran?
- wurde sein Betrieb geschlossen, vielleicht hatte er dort mit Altöl zutun.
War/Ist er Mineralölhändler, reinigt er Öltanks oder versorgt/entsorgt er Schrottautos?
Ich denke nicht, dass er neues Öl eigens dafür verunreinigt?
- ist was mit einer Bezugsperson (Frau, Kinder, Freundin, Verwandte...?) passiert, für die er sich regelmäßig mit Ölflecken gerächt hat?
- ist es ein Mensch, der von 2007 bis 2011, regelmäßig mindestens einmal pro Jahr diese süddeutsche Region besuchte und sich zu dieser Tat hinreißen ließ? Vielleicht auch geschäftlich und jetzt nicht mehr hinkommt, weil es diese Firma bzw. dieses Unternehmen so nicht mehr gibt?

Auffallend ist, dass es sich bei diesen Tatteminen meist um Wochenendtage bzw. Tagen vor Feiertagen handelte. Ist er ein Familienmensch, der nach einem einschneidenden Ereignis im Straßenverkehr/mit der Polizei/Justiz für sich Rache verspürte und vielleicht einen geliebten Menschen verlor?

6. April 2007 - Karfreitag (war in allen Bundesländern Osterferien)
29. April 2007 - Sonntag - ein Tag vor der Walpurgisnacht
28. Oktober und 30. Oktober 2007 - kurz vor Reformationstag und Allerheiligen - Herbstferien in BW und Bayern - Samstag und Dienstag
12. April 2008 - Samstag
21. Dezember 2009 - (Montagfrüh) drei Tage vor Heiligabend bzw. Weihnachten, auch Wintersonnenwende
21. März 2010 - Sonntag
17. April 2011 - Sonntag - Palmsonntag

10. März 2013 - Sonntag

Es sieht so aus, dass er für seine "Ausfahrten" keine Urlaubstage benötigte.
Wenn dem so war, ist der frühe Montagmorgen 2009 (vor Weihnachten) ein Ausreißer?
Entweder hatte er an diesem Montag der Weihnachtswoche schon frei oder er war auf dem Weg zur Arbeit? Ist der Täter wesentlich jünger, als vom Augenzeugen angenommen, (ist er Auszubildender/Schüler/Student) der nur am Wochenende, frühmorgens oder vielleicht vor/zwischen Feiertagen frei hat?

Auffallend sind die vier Taten aus dem Jahre 2007. Danach agierte bis 2007 nur einmal pro Jahr.
Welche Gründe gibt es für die langen Intervalle von 2008 bis 2011?


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