Kunstraub in Dresden

itfc schrieb:Gerade auf die Fragen nach dem Glas sagten sie ausweichend (sinngemäß) ein Sicherheitsglas mit speziellem Öffnungsmechanismus
die Vitrine muß aus dem Raum gebracht werden zum öffnen.
Sie geben weder Preis welche Art von Sicherheitsglas , noch welche Art von Verriegelung an der Vitrine ist.

Es ging um das Fenster wo sie eingedrungen sind.

Das Vitrinenglas ist lt. Experten nur durchbruchhemmend und nicht durchwurfhemmend (Schusssicher).

behind_eyes schrieb:Das war gestern noch nicht so. Das hat die Spusi wohl gemacht.

Ah, okay, dann sollen damit wohl Werkzeugspuren gesichert werden. Ich hatte mich schon gewundert, denn Spuren von dem Zeug an der Bekleidung von Verdächtigen wären ein forensischer Slamdunk für die Ermittler.

Wieso geht man eigentlich so sicher von Clan-Kriminalität aus? Nur weil das in Berlin so war? Also ich erkenne auf dem Standbild auch eine Mütze, Bart, hochgestellte Kragenjacke, so sieht zB auch das Fahndungsfoto von Staub aus. Das ausgebrannte Fahrzeug ist auch so eine Sache...Ich weiß nicht, ob man sich hier nicht zu schnell auf ein vorgefertigtes Täterbild festlegt und eventuell auch täuschen lässt.

spookytooth schrieb:Durch diese Öffnung kommt doch noch nicht mal ein Akrobat durch, auch kein Schlangenmensch.

So mal als Größenvergleich:

Original anzeigen (1,0 MB)



Sieht mir auch ziemlich knapp aus.

itfc schrieb:Ist doch klar das die genaue Art der Ausrüstung nicht verraten wird.

Was sie aber mit der Einschränkung haben.

itfc schrieb:Ich finde die PK eigendlich OK , sie geben nix Preis was anderen Tätern helfen könnte , "warnen" aber vor Bewegungsmeldern , Laserschranken und sowas

Dem Täter hilft es zu wissen, das:
Kameras nur bei Bewegung aufnehmen
Fensterrahmen weniger halten als das Glas
Eisentüren nicht verschlossen sind
Personal nicht einschreitet
Außenkameras (wahrscheinlich) nichts aufgenommen haben
Vitrinenglas nicht kugelsicher ist
Licht nicht USV gerecht installiert ist

Also ich finde die PK verheerend.

spookytooth schrieb:Durch diese Öffnung kommt doch noch nicht mal ein Akrobat durch, auch kein Schlangenmensch.

Man staunt immer wieder, wo Leute so alles durchkommen. Ich kenne einen sehr schlanken Einbrecher, der hat sich bei mir mal zu Demonstrationszwecken zwischen zwei vertikalen Streben meines Kellerfensters durchgequetscht. Der käme dort locker durch.

@VanDusen
Aber mit dem dicken Outfit?
OK, das Werkzeug kann man nachgereicht haben, ich glaub's trotzdem nicht.

wenn man die Bilder von @Aloceria als Vergleich nimmt und an den Ornamenten als Anhaltspunkt die Teile die ausgesägt sind , mit den Männern im Vordergrund vergleicht kommt man da locker durch.
Durch den Bogen am Gitter , weg von der Wand ist die Öffnung sogar größer

Original anzeigen (0,3 MB)

Das könnte klappen

VanDusen schrieb:Um dieses rote Zeug aufzutragen, müssen sie allerdings eine Hitzequelle bei sich gehabt haben. Deswegen dachte ich an einen Brenner.

Das rote Zeug ist nicht vom Einbruch, das ist auf den älteren Fotos nicht drauf, das hat die Spurensicherung gemacht


Wenn ich es zeitlich schaffe, kann ich versuchen am Freitag mal dort vor Ort vorbeizuschauen und mir das Fenster näher betrachten, mir kommt nämlich die Öffnung auch total klein vor

Aloceria schrieb:Sieht mir auch ziemlich knapp aus.

Das Gitter ist ziemlich tief, gleich über der Unterkante beginnt das tiefe Fenster. Geschätzt kann ein schlanker Mensch sich dort durchaus hochrankeln und dann mit purer Kraft (das Gitter ist ideal im Rücken) das Fenster eindrücken, einfach im Stehen. Offenbar hat ja der Rahmen nachgegeben und nicht das Glas.

@itfc
Ja, Du hast Recht, durch die Bildgegenüberstellung sieht man es nun deutlicher, kann doch ausreichend sein. Durch die Aufnahme aus der Schrägperspektive hatte es zunächst deutlich kleiner gewirkt.

Mann kann auf den Videos auch sehr deutlich die Schuhe der Täter erkennen

Für die Täter ist die Beute ja nicht so einfach zu Geld zu machen
In der PK sagten sie das reine Material ist relativ wenig Wert im Gegensatz zum Ideellen Wert.
Für mich bedeutet das , das sie es nur als heiße Ware an Hehler verkaufen können zu einem Bruchteil vom Materialwert.
Umschleifen soll laut PK bei dem Schliff schwer sein .
Wenn nun Frühzeitig eine hohe Belohnung zur Aufklärung ausgesetzt wird , könnte die Chance bestehen das jemand dem das "Rohmaterial " angeboten wird die Täter verpfeift?
Klar wäre es unwiederbringlich zerstört , aber ich denke die Täter können es nur so zu Geld machen.

Obse89 schrieb:Trotzdem muss man abwägen, welchen Wert (Material sowie Ideeller) die Kunststücke hat, welche man ausstellt und in entsprechende Sicherheit investieren

Wenn die Museumsleitung schlau gewesen wäre, hätte sie nur Imitate der Schmuckstücke ausgestellt und
die Originale anderswo sicher verwahrt...

itfc schrieb:Klar wäre es unwiederbringlich zerstört , aber ich denke die Täter können es nur so zu Geld machen.

Ich gehe auch davon aus, dass der Schmuck leider zerlegt werden wird, weil als Ganzes zu markant und daher unverkäuflich. Kulturbanausen halt... Sollen sie meinetwegen Kabel klauen, aber wenn historische Gegenstände dabei zerstört werden, ist es wirklich traurig.

itfc schrieb:wenn man die Bilder von @Aloceria als Vergleich nimmt und an den Ornamenten als Anhaltspunkt die Teile die ausgesägt sind , mit den Männern im Vordergrund vergleicht kommt man da locker durch.

"Locker" würde ich nicht sagen. Ehrlich gesagt bin ich mir bei den dicken Jacken auch nicht sicher, ob das so ganz passt... Andererseits, wenn die Polizei davon ausgeht, wird es wohl stimmen. Übung wird bei den Einbrechern dann aber sicher vorhanden gewesen sein.

LillyLego schrieb:Wieso geht man eigentlich so sicher von Clan-Kriminalität aus? Nur weil das in Berlin so war?

Du hast Recht, das könnte eine "falsche Spur" sein. Wobei das in dem Bereich leider aber auch die "üblichen Kandidaten" sind. Dilettanten waren es jedenfalls nicht. Irgendein "Wald-und-Wiesen-Einbrecher" nimmt sich nicht einfach mal so ein Ziel vor, und dann auch noch erfolgreich.

parabol schrieb:Wenn die Museumsleitung schlau gewesen wäre, hätte sie nur Imitate der Schmuckstücke ausgestellt und
die Originale anderswo sicher verwahrt...

Das widerspricht etwas dem Sinn eines Museums. Sicher kann man auch Repliken ausstellen (dann hoffentlich als solche gekennzeichnet), aber ein Reiz für die Besucher ist doch gerade, Stücke mit Geschichte, Originale, zu sehen.

Die Täter

Ich frage mich, woher die Täter wussten, welchen Stromverteilerkasten sie in Brand stecken mussten.

https://www.tag24.de/nachrichten/brennende-baustelle-am-terassenufer-in-dresden-1299258

Gibt es irgendwelche öffentlich einsehbaren Karten, wo man so etwas nachschauen kann? Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich den Verteilerkasten finden würde, der Museum X mit Strom versorgt.

VanDusen schrieb:Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich den Verteilerkasten finden würde, der Museum X mit Strom versorgt

Den hat auch niemand gefunden. Dieser Verteiler hat nur das öffentliche Licht lahmgelegt... Was aber nicht heißt das er nicht auch den Strom bereitstellt für das Museum.
Wenn man alle Verteiler findet, kartografiert, ihre Nummern sichtet könnte man wohl sehr genau abschätzen welches Gebiet er versorgt. An die Pläne zu kommen ist für Otto Normal wohl schwierig, ich weiß aber nicht ob sowas schon unter einer gewissen Geheimhaltung steht. Generell.

@Aloceria
Danke.
Hier noch zwei ähnliche aus 2 verschiedenen Szenen. Bin einigermaßen sicher, dass er mit Ausnahme der Augenpartie den Kopf verhüllt hat. Der untere helle Fleck ist der Halsansatz.