Mutter und Tochter aus München verschwunden

emz schrieb:Da erwischt du jetzt dummerweise genau die Falsche. :) Ich habe nämlich genau so ein Szenario durch. Deshalb rede ich auch nicht wie der Blinde von der Farbe.

Wir müssen uns auch vor Augen halten, 50 % aller Vermissten kehrt binnen der ersten Woche freiwillig zurück. Wenn da jedes Mal gleich am ersten Tag die Polizeimaschinerie losläuft ...

Ich behaupte, das liegt an der hohen Zahl an Fällen, wo das Verschwinden öfters passiert und/oder vorhersehbar war (Teenies in schwierigen Verhältnissen, extremer Streit in der Partnerschaft, Trennung).

Mal ehrlich, ich kenne niemanden in meinem gesamten Bekanntenkreis, wo jemand plötzlich einfachso verschwunden ist.

Die Fälle, wo das passiert und ansonsten völlig zuverlässige Menschen betroffen sind und sich nicht die geringste Spur für ein freiwilliges Absetzten finden lässt, dürften sowas von verschwindend gering sein.

emz schrieb:Wir müssen uns auch vor Augen halten, 50 % aller Vermissten kehrt binnen der ersten Woche freiwillig zurück. Wenn da jedes Mal gleich am ersten Tag die Polizeimaschinerie losläuft ...

Es geht hier doch nicht um den Vorwurf, dass die Polizei erst 48h später gehandelt bzw. eine Vermisstenmeldung aufgenommen hat. Es geht hier um das Verhalten des TV. Ich würde es auch natürlich finden, wenn hier schon spätestens am Samstag Abend die Polizei angerufen worden wäre. Im Gegenteil wäre es für mich höchstgradig verdächtig, wenn dies nicht passiert wäre.

Die Frage ist natürlich, ob die Berichte, dass der TV schon am Samstag eine Meldung gemacht habe, stimmen oder nicht.

redsherlock schrieb:Es geht hier doch nicht um den Vorwurf, dass die Polizei erst 48h später gehandelt hat bzw. eine Vermisstenmeldung aufgenommen hat.

Doch, genau darum geht es unter anderem auch. Lies die letzten paar Seiten.

marlonc schrieb:Doch, genau darum geht es unter anderem auch. Lies die letzten paar Seiten.

Du hast doch selbst ins Spiel gebracht, dass der TV durch die Nachricht, er hätte erst Montag die Vermisstenmeldung vorgenommen, in ein schlechtes Licht gerückt wird. Und so sehe ich das auch. (Wenn es denn stimmt.)

Dass die Polizei sich 48h vorbehält, kann man kritisieren, aber so ist es nunmal. Dazu gibt es hier auf der Plattform wirklich genug (negative) Beispiele.

marlonc schrieb:Die Fälle, wo das passiert und ansonsten völlig zuverlässige Menschen betroffen sind und sich nicht die geringste Spur für ein freiwilliges Absetzten finden lässt, dürften sowas von verschwindend gering sein.

In diesem Fall hat die Polizei ja noch verhältnismäßig zeitnah reagiert. Es gibt ähnliche Fälle in denen die Polizei erst nach Wochen bzw. Jahren aktiv wurde, da wären solche Vorwürfe angebrachter. Natürlich kann es aus Sicht der Angehörigen nicht schnell genug gehen, aber letztendlich geht es auch um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Angehörigen die gerne Gewissheit hätten wenn sie jemanden vermissen und den Interessen von Vermissten, die ja tatsächlich freiwillig den Kontakt abgebrochen haben könnten.

Vermutlich war es in diesem Fall zu dem Zeitpunkt der Vermisstenanzeige auch bereits zu spät, irgendetwas zu verhindern.

falstaff schrieb:In diesem Fall hat die Polizei ja noch verhältnismäßig zeitnah reagiert. Es gibt ähnliche Fälle in denen die Polizei erst nach Wochen bzw. Jahren aktiv wurde, da wären solche Vorwürfe angebrachter. Natürlich kann es aus Sicht der Angehörigen nicht schnell genug gehen, aber letztendlich geht es auch um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Angehörigen die gerne Gewissheit hätten wenn sie jemanden vermissen und den Interessen von Vermissten, die ja tatsächlich freiwillig den Kontakt abgebrochen haben könnten.

Vermutlich war es in diesem Fall zu dem Zeitpunkt der Vermisstenanzeige auch bereits zu spät, irgendetwas zu verhindern.

Nicht, wenn der TV unschuldig ist und eventuell eine Verschleppung möglich ist.

@marlonc
@falstaff
@redsherlock
Aber hätte der Stiefvater in diesem Fall die Vermisstenmeldung nicht erheblich beschleunigen können, da auch das 16-jährige Mädchen vermisst ist?
Als Stiefvater hätte er sicherlich die Möglichkeit gehabt, auch das Mädchen als vermisst zu melden.
Und wäre dann die Suche nicht sofort angelaufen?

Kreuzbergerin schrieb:@marlonc
@falstaff
@redsherlock
Aber hätte der Stiefvater in diesem Fall die Vermisstenmeldung nicht erheblich beschleunigen können, da auch das 16-jährige Mädchen vermisst ist?
Als Stiefvater hätte er sicherlich die Möglichkeit gehabt, auch das Mädchen als vermisst zu melden.
Und wäre dann die Suche nicht sofort angelaufen?

Wie kommst du darauf, er habe nur eine Person als vermisst gemeldet? Das glaube ich ja mal garnicht oder gibt es dazu eine Quelle?

redsherlock schrieb:Die Frage ist natürlich, ob die Berichte, dass der TV schon am Samstag eine Meldung gemacht habe, stimmen oder nicht.

Wenn das die Ermittler so kommuniziert haben, dann wird das stimmen. Spätestens beim Aufdröseln der Geschehnisse würde sich das ja dann bei Gericht herausstellen. Da werden die Ermittler keine falschen Angaben riskieren.

falstaff schrieb:aber letztendlich geht es auch um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Angehörigen die gerne Gewissheit hätten wenn sie jemanden vermissen und den Interessen von Vermissten, die ja tatsächlich freiwillig den Kontakt abgebrochen haben könnten.

In so einem Fall erfahren die Angehörigen zwar, dass der Vermisste gefunden wurde, sie bekommen jedoch keine Auskunft darüber, wo er sich aufhält.

Kreuzbergerin schrieb:Aber hätte der Stiefvater in diesem Fall die Vermisstenmeldung nicht erheblich beschleunigen können, da auch das 16-jährige Mädchen vermisst ist?

Das Mädchen war ja mit seiner Mutter unterwegs. Ihr Verschwinden konnte daher kein eigener Grund sein.

marlonc schrieb:Wie kommst du darauf, er habe nur eine Person als vermisst gemeldet? Das glaube ich ja mal garnicht oder gibt es dazu eine Quelle?

Das war nur eine Vermutung von mir.
Ich dachte, wenn eine Minderjährige vermisst ist, würden sofort die Suchmaßnahmen anlaufen.

@Sherlocke Das kann natürlich sein, dass es einen Unterschied macht, dass Tatiana zusammen mit ihrer Mutter verschwunden ist.

Kreuzbergerin schrieb:Das kann natürlich sein, dass es einen Unterschied macht, dass Tatiana zusammen mit ihrer Mutter verschwunden ist.

Das macht es ganz sicher. Dadurch wurde es ja gerade erst gut möglich, davon auszugehen, dass sich die Mutter vielleicht "kalt getrennt" hat.
Wenn sie die Tochter zurückgelassen hätte, hätte sich ein anderes Bild ergeben und wenn nur Tatjana verschwunden wäre, auch.

Falls die Zweitwohnung eine Eigentumswohnung ist, kann die ja für die Tochter später gedacht gewesen sein.

Am Samstag die Vermisstenmeldung schon aufzugeben - sollte er der Täter sein - müssten die Leichen - sollten sie tot sein - schon weggebracht worden sein.

@Charlize
Ich finde es auffällig, dass sehr wenig oder "for thought", also Denkanstöße verarbeitet werden.

Mal eine Frage an alle kriminologisch gebildeten hier im Raum -

das ermittelnde Team hat den Namen „Ermittlungsgruppe Duo“ bekommen.
Hat das etwas zu bedeuten?

https://www.polizei.bayern.de/muenchen/news/presse/faelle/index.html/300174 (Archiv-Version vom 05.11.2019)

Seit dem 13.07.2019 wird eine 41-jährige Münchnerin und ihre Tochter vermisst. Zwischenzeitlich wurden die Ermittlungen von der Mordkommission (K11) übernommen (Ermittlungsgruppe Duo).

Kreuzbergerin schrieb:das ermittelnde Team hat den Namen „Ermittlungsgruppe Duo“ bekommen.
Hat das etwas zu bedeuten?

Ich dachte, es liegt daran, dass gleich zwei verschwunden sind. Aber vorhin brachte jemand den Begriff in Verbindung mit der Immobilie in der Ottobrunner Straße. Vielleicht heißt auch das Anwesen "Duo".

puntanorte schrieb:Ich finde es auffällig, dass sehr wenig oder "for thought", also Denkanstöße verarbeitet werden.

Dann werde doch mal konkret. Welche Denkanstöße gibt es?

@Sherlocke
@E_M
Das ist eine plausible Erklärung, dass die Ermittlungsgruppe nach der Wohnanlage benannt wurde.
Obwohl die Wohnung von den Ermittlern „nur“ als erweiterter Tatort genannt wird und die Süddeutsche Zeitung schreibt:

Die Spurensicherung habe in der Wohnung am Donnerstag keine Spuren einer Gewalttat gefunden, hieß es bei der Polizei.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-polizei-mutter-tochter-vermisst-mordkommission-1.4532106

Allerdings habe ich diese Aussage bis jetzt ausschließlich in der Süddeutschen gelesen.

Ich bin Augsburgerin und halte es durchaus auch für möglich, dass man die Körper dorthin verbracht hat. Es sind gerade mal 40 Minuten mit dem Auto - das braucht man ggf innerhalb Münchens auch.
Für mich ist es nicht unlogisch dass man etwas versteckt in einem Gebiet in dem man sich auskennt.