Es ist zu vermuten, dass die Ermittler ziemlich im Dunkeln tappen. An eine heiße Spur glaube ich nicht.
Daher auch die ziemlich überzogene Aktion gegen den Sanitäter. Der unter der Hand von den Ermittlern geäußerte Verdacht der Entsorgung einer Tatwaffe klingt schon arg konstruiert. So etwas kann man auch diskreter lösen. Vor allem auch ohne, dass man komplett Unbeteiligte gleich mit desavouiert. So wie es abgelaufen ist, sieht es nach Verzweiflung aus.
Dann die Kommunikation der Ermittler. Die ist völlig widersprüchlich. Sie beschweren sich einerseits über Spekulationen, befeuern diese dann aber durch seltsame Äußerungen, wie der Fabelei von einer Ingewahrsamsnahme zur Informationsbeschaffung. Einen solchen Gewahrsamsgrund gibt es in den deutschen Polizeigesetzen schlicht nicht (anders als in Ländern wie Frankreich).
Und dann das Verwundern, dass eine solche Aktion, wie am Samstag, bekannt wird und die Verbindung zu dem Fall Luebke schnell gezogen wird. Halten die Ermittler die Medien für so unterbelichtet?
Es ist richtig, dass Betroffene geschützt werden müssen. In diesem Fall wurden die Fehler jedoch von den Ermittlern begangen. Einmal durch die Indiskretion, dass es eine Festnahme gab. Und dann kann man schon die Art des Zugriffs in Zweifel ziehen.
Hier noch ein Artikel der SZ indem teils ähnliche Kritik geäußert wird:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/mordfall-luebcke-taeter-spekulation-1.4481165