Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

emz schrieb:Recht viele haben eine Waffe zuhause.

Ich kenne keinen einzigen, der eine Waffe hat.

Der Täter wird mit ziemlicher Sicherheit aus dem näheren Umfeld stammen.
Eine fremde Person, die aus politischen Gründen getötet hat,
ist natürlich nicht vollkommen auszuschließen, aber hier doch unwahrscheinlich.
Der Täter nutzte den Umstand, dass eine Kirmes stattfand.
In einer ruhigen Nacht wäre in einem kleinen Dorf selbst ein KK Schuss aufgefallen.
Er kannte die Gewohnheiten des Opfers sehr genau. Und das Opfer kannte ihn.
Der Täter konnte sich arglos nähern, und aus der Nähe einen Schuss abgeben.
Ein Kirmesbesucher als Täter ist doch unwahrscheinlich.
Bevor man jemanden tötet, präsentiert man sich wohl kaum einer größeren Menschengruppe.
Und auf einer Kirmes mit einer Waffe rumzulaufen, zudem wohl jeder dünne Kleidung trug,
ist auch ziemlich risikobehaftet.
Für mich ist der Täter ganz in der Nähe von Herrn Lübcke zu finden.
Wahrscheinlich schwelte ein jahrelanger Konflikt, und irgendetwas hat dann den Täter durchdrehen lassen.

Mikail schrieb:Für mich ist der Täter ganz in der Nähe von Herrn Lübcke zu finden.
Wahrscheinlich schwelte ein jahrelanger Konflikt, und irgendetwas hat dann den Täter durchdrehen lassen.

Glaube ich nicht.
So etwas würde die Polizei rausbekommen und die Person nach dem Alibi befragen. Hat sie keins: schlecht.
Ich denke, dass die Polizei hier schon viel ermittelt haben wird, denn die Moko besteht ja aus fünfzig Leuten. Da sollte aus dem engeren Kreis keiner durch die Lappen gehen.
Im Moment deutet vieles auf einen Unbekannten hin.

@E.A.Poe
Wenn Du Dich da mal nicht täuschst.
In meiner Familie gab es eine Waffe, niemand wusste davon. Weder woher sie kam, noch wo sie versteckt war usw.
Lange her, endete tödlich.

emz schrieb:Nennen wir es nicht erfinden, sagen wir besser, es wurde falsch oder überinterpretiert.

Abwarten - es war auch mein erster Gedanke dass die Ermittler oder die FAZ ein wenig übereifrig waren, in der ersten Euphorie.

Wenn man sich die Meldungen zur Freilassung des Festgenommenen anschaut, ist da allerdings nirgends die Rede davon dass eine Tatbeteiligung ausgeschlossen werden könne. Das schließt die Variante eines wasserdichten Alibis schon Mal aus. Weiterhin im Rennen ist hingegen die Variante dass der Festgenommene ganz einfach eisern geschwiegen hat und die Ermittler daher den Verdacht nicht weiter erhärten konnten.

Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn derselbe Mann demnächst noch einmal festgenommen wird...

E.A.Poe schrieb:Ich kenne keinen einzigen, der eine Waffe hat.

du wohnst wahrscheinlich in einer stadt, in einer mietwohnung?
Ich wohne ländlich und kenne mehrere, die zu hause waffen haben.

falstaff schrieb:Wenn man sich die Meldungen zur Freilassung des Festgenommenen anschaut, ist da allerdings nirgends die Rede davon dass eine Tatbeteiligung ausgeschlossen werden könne.

Eben, ein Tatverdacht scheint nicht ausgeräumt worden zu sein.
Letztendlich sind wir da wieder bei dem Unterschied zwischen Tatverdacht und dringendem Tatverdacht.
Es muss nicht gleich jeder in U-Haft gehen, so ein Tatverdächtiger läuft doch nicht gleich weg.

emz schrieb:Eben, ein Tatverdacht scheint nicht ausgeräumt worden zu sein.
Letztendlich sind wir da wieder bei dem Unterschied zwischen Tatverdacht und dringendem Tatverdacht.
Es muss nicht gleich jeder in U-Haft gehen, so ein Tatverdächtiger läuft doch nicht gleich weg.

ihr wisst zu wenig, um solche schlüsse ziehen zu können.


"Er wurde befragt und konnte danach gehen", sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Es habe nach eingehender Befragung keine Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung gegeben. Weitere Details nannte die Polizei zunächst nicht.
...ein Polizeisprecher ...Der Mann sei in Gewahrsam genommen worden, um weitere Informationen von ihm zu erhalten. Weiteres müssten die Vernehmungen zeigen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte ein Sprecher, die Person könne nicht als verdächtigt bezeichnet werden.
https://www.t-online.de/nachrichten/id_85897026/walter-luebcke-mann-frei-keine-hinweise-auf-tatbeteiligung.html

@frauZimt

In dem t-online Artikel ist angeführt:

09.06.2019, 10:37 Uhr | dpa, AFP, job, jmt

Damit ist nunmehr nach aktuellem Stand davon auszugehen, dass die Person nicht mehr als tatverdächtig anzusehen ist.

Hier finden sich die letzten beiden Meldungen der Polizei von heute:
11:17 und 13:13 Uhr

https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/44143

AntieStone schrieb:Hier finden sich die letzten beiden Meldungen der Polizei von heute:
11:17 und 13:13 Uhr

https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/44143

Die Annahme dass er geschwiegen habe, fällt also auch weg. Da sich interessanterweise immer noch nicht kommuniziert wird dass ein Tatverdacht ausgeschlossen werden könne, bleibt immer noch die Möglichkeit dass er sich nicht wie erwartet in Widersprüche verwickelt oder selbst belastet hat.

Mikail schrieb:Wahrscheinlich schwelte ein jahrelanger Konflikt, und irgendetwas hat dann den Täter durchdrehen lassen.

Kann natürlich möglich sein das ein jahrelanger Konflikt schwellte, wie Du schreibst. So ein Konflikt würde doch aber nicht so lange schwellen, ohne das jemand im Umfeld davon was mitbekommt.

veggieMP schrieb:Kann natürlich möglich sein das ein jahrelanger Konflikt schwellte, wie Du schreibst. So ein Konflikt würde doch aber nicht so lange schwellen, ohne das jemand im Umfeld davon was mitbekommt.

Wer sagt denn, dass niemand aus dem Umfeld irgendetwas mitbekommen hat? Es ist bisher nur nichts an die Presse gelangt - was ich als Krimivoyeur außerordentlich schade finde, aber aus Sicht der Opferfamilie sehr klug ist.

veggieMP schrieb:Kann natürlich möglich sein das ein jahrelanger Konflikt schwellte, wie Du schreibst. So ein Konflikt würde doch aber nicht so lange schwellen, ohne das jemand im Umfeld davon was mitbekommt.

Der Ärger des täter über L. kann durchaus bemerkt worden sein, nur der Anlass wurde von Aussensehenden als Bagatelle aufgefasst.
Bzw. wissen wir ja nicht ob zur Zeit Infos zurückgehalten werden

Der Täter fühlte sich möglicherweise gekränkt? Vielleicht kam in jüngster Zeit noch etwas dazu. Das muss nicht unbedingt mit L. zu tun gehabt haben. Es gibt Leute die alles unter einem Namen subsummieren. Und L. war für den Täter greifbar

Wer weiss. Am Ende kann der Anlass vielleicht wirklich nichtig erscheinen. Für den Täter war er bedeutungsvoll.

Der inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzte Verdächtige dürfte aus dem allernächsten Umfeld von Dr. Lübcke stammen. Daher halten sich die Ermittler so bedeckt, das ist äußerst delikat. Die Ermittlungsergebnisse haben nicht für eine Verhaftung ausgereicht, das heißt aber nicht, dass er jetzt vollkommen entlastet ist.

Man stelle sich die folgende Situation vor:Es brennt LICHT im Haus und der Täter erschießt das Opfer aus nächster Nähe!!Wenn im Haus Licht brennt und das Opfer sitzt oder steht vor dem Haus ,kann ich nicht davon ausgehen dass niemand mehr IM Haus ist!!

falstaff schrieb:zumal nichts davon zu lesen ist dass der Verdächtige unter Auflagen entlassen worden sei.

Auflagen gibt es nur bei einer Aussetzung eines erlassenen Haftbefehls. Das ist hier nicht der Fall. Die Staatsanwaltschaft hat ja nicht einmal versucht Haftbefehl zu beantragen. Das deutet schon darauf hin, dass sich die Verdachtsmomente ziemlich zerstreut haben.

Diese beschriebene Kirmes war ja nun kein "Oktoberfest" sondern eher eine Kleinveranstaltung auf einem Dorfplatz.Gerade um diese Uhrzeit also gegen Mitternacht sind viele schon nicht mehr zugegen und Kinder ,kleinere Kinder ,schon mal gar nicht.Es treffen sich leute aus dem Dorf,stehen in Gruppen und trinken was.So kenne ich es.Das Kinderkarussell ist schon ausgestellt.ALso will damit sagen,dass" EINE "fremde Person dort sicher aufgefallen wäre.Und mit einem Auto kam der Täter auch nicht das hätte man ebenso mitgekriegt.Bleiben für mich übrig:Personen im -sozialem- Umfeld.Für jemand FREMDEN wäre es die unpassendste Gelegenheit ,die man sich denken kann jemand aus dem Weg zu räumen,da zuviele Zeugen unterwegs .....Wurde eigentlich schon eine Belohnung ausgelobt??Wenn nicht ,heißt das für mich ,man ist dem Täter näher auf der Spur als die Ermittler zugeben wollen....Übrigens ist am 13.6 die kirchl.Trauerfeier und die Beisetzung am 15.6...Die Familie hat -verständlicherweise-darum gebeten das sich die Medien fern halten mögen und keine Fotos machen sollen....Die Zeit sollte man ihnen schon geben.

Graninas schrieb:Man stelle sich die folgende Situation vor:Es brennt LICHT im Haus und der Täter erschießt das Opfer aus nächster Nähe!!Wenn im Haus Licht brennt und das Opfer sitzt oder steht vor dem Haus ,kann ich nicht davon ausgehen dass niemand mehr IM Haus ist!!

Wenn ich das Haus zuvor beobachtet habe, kann ich durchaus wissen, dass die anderen schlafen.

Graninas schrieb:Auf BILD wurde auch die Wand an der Ecke des Hauses gezeigt,die abgeklebt wurde.Wahrscheinlich kam der Schuß heimtückisch aus dieser Ecke ?Sieht so aus .

An dieser Wand stand auch der Stuhl. Könnte es so h u die Rückseite des Hauses handeln, von der Straße aus gesehen?

Graninas schrieb:Diese beschriebene Kirmes war ja nun kein "Oktoberfest" sondern eher eine Kleinveranstaltung auf einem Dorfplatz.Gerade um diese Uhrzeit also gegen Mitternacht sind viele schon nicht mehr zugegen und Kinder ,kleinere Kinder ,schon mal gar nicht.Es treffen sich leute aus dem Dorf,stehen in Gruppen und trinken was.So kenne ich es.Das Kinderkarussell ist schon ausgestellt.

Hier in Nordhessen ist "Kirmes" etwas anders definiert. Auf der Kirmeswiese steht meist ein größeres Zelt, davor eine Pommes-/Bratwurstbude und ein Toilettenwagen. Kinderkarussels gibt es da so gut wie nie. Im Zelt spielt eine Band und es fließt Bier in rauen Mengen. Das Treiben geht dann auch gerne bis 3 Uhr morgens, vor 24 Uhr gehen da meist nur die Minderjährigen heim (sehr oft wird es mit dem Jugendschutz aber nicht so genau genommen).
Kenne die Weizenkirmes in Istha, das ist hier eine der größeren Veranstaltungen. Um 24 Uhr ist da noch richtig Party. Waren ja auch knapp 2.000 Leute da.