Aber nochmal zurück zur .38 Munition. Die ist schon ziemlich laut. Und wenn sie aus einem (nicht gasdichten) Revolver verschossen wird, gibt es wegen des Trommelspalts einen hellen Blitz, hinzu kommt noch das Mündungsfeuer. Diese Kombination aus Blitz und Knall hätte am Tatabend bzw. in der Tatnacht auffallen können. Es würde mich nicht wundern, wenn bei diesem Verbrechen ein Unterhebel-Repetiergewehr – eventuell auch mit gekürztem Lauf und Hinterschaft – verwendet worden wäre.
OpLibelle schrieb:Eben das. Ich halte es für nicht denkbar, dass es bei einem Nahschuss in den Kopf, der oberhalb des Ohres eintritt - also nicht durch harte Knochen geht - keine Austrittswunde gibt (bei Kal. 38). Und zwar - falls die Schussbahn nicht zufällig völlig gerade verläuft - eine ziemlich große Austrittswunde, weil mit der Zertrümmerung von Schädelknochen einhergehend. Dies wäre auch von einem Laien bemerkt worden, von der RTW-Besatzung sowieso.
Doch, der Durchschuss wäre sogar eher untypisch. Die .38 Munition hatte bei der amerikanischen Polizei den traurigen Beinamen "Widowmaker", weil viele damit ausgerüstete Polizisten einen bewaffneten Angreifer selbst mit mehreren Treffern nicht stoppen konnten. Auch im militärischen Einsatz zeigte sich das:
In the Moro Rebellion, Moro Muslim Juramentados in suicide attacks continued to charge against American soldiers even after being shot. Panglima Hassan in the Hassan uprising was shot dozens of times before he went down. As a result, Americans elected to phase out revolvers with .38 caliber ammunition in favor of Colt .45 revolvers to continue their fight against the Moros
Wikipedia: Moro Rebellion(Bitte bis "Juramentados and stopping power" runterscrollen)
Es gibt auch mehrere Fälle, in denen amerikanische Polizisten Kopftreffer aus .38 Revolvern überlebten, die von Verbrechern verwendet wurden.
https://nypost.com/2013/07/23/killer-receives-40-to-life-for-attempted-murder-of-hero-cop-who-survived-shot-to-the-head/