Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Mikail schrieb:@eimedak
Woher wussten die Täter, dass Herr L um diese Zeit auf der Terrasse ist?
Der Besucher hätte ja länger bleiben können oder auch kürzer.
Herr L hätte auch auf der Kirmes sein können, mit seinem Sohn.
Ziemlich viele "glückliche" Zufälle für die Täter.

Wenn der Besuch länger geblieben wäre, hätte(n) der oder die Täter das Tatvorhaben abgebrochen oder aber verschoben, bei kürzerer Verweildauer hätten sie nichts andern müssen, falls L. den Abend öfter so ausklingen lässt. Noch eine interessante Frage: war er oder waren sie möglicherweise schon vor Ort, als der Besuch ging, und man passte eine aus Sicht der Täterschaft günstige Gelegenheit ab? Oder war die Täterschaft vielleicht auch schon anderntags vor Ort, L war aber auf der Kirmes (z.B. Freitag) und man hat das Vorhaben vertagt?

@emz
DNA an der Kleidung von Toten sagen noch gar nichts aus,da muß ein BEZUG zum Mord bestehen Den sehe ich nicht.Fremd- DNA hat JEDER an seiner Kleidung Du und ich und alle hier.

Zu den "angeblich" verspäteten Zeugenaussagen des Ohrenzeugen:
Die kann den EB schon früher vorgelegen haben, des wegen wurde bei dem Sani auch "nur" von einem "möglichen" MITtäter gesprochen.
Er könnte ja in die Tat eingeweiht gewesen sein und nachträglich Spuren beseitigt haben. Das man jetzt erst richtig mit der Ermittlung der PKW beginnen kann, liegt auch daran, dass man nun offensiv nach unbescholtenen Bürgern mit diesen Fahrzeugen suchen kann um die Zeugenaussage evtl. zu widerlegen.

Ich denke man hatte schon recht früh den DNA -Treffer in der Datenbank und hat von Anfang an in die rechte Szene ermittelt. Man hat aber die Presse immer wieder darum fast angebettelt nicht zu spekulieren um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden. Dann hat man das Theater auf der Fähre aufgeführt, um die Täter in Sicherheit zu wiegen und über die abgehörten Kanäle an Informationen zu kommen. "Vögel hören auf zu singen, wenn die Katze in der Nähe ist"

eimedak schrieb:Die Täter mussten die Örtlichkeiten und die Gepflogenheiten des L. kennen. Das er starker Raucher war, wusste jeder, der mit ihm zu tun hatte. (Mehrere Nachbarn haben d

Woher kannten die Täter die Gewohnheiten des Opfers?
Ich wusste nicht, dass er starker Raucher ist, und vor seiner Ermordung wahrscheinlich auch nur ihm Nahestehende.
Politiker meiden Raucherbilder von sich in der Öffentlichkeit (zumindest seit geraumer Zeit).
Jemanden in einem kleinen Dorf über einen gewissen Zeitraum zu beobachten, ohne dass die Nachbarn oder das Opfer, es bemerkt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Hier bei uns würde es mit Sicherheit nicht klappen ( und meine Nachbarn sind keine Politiker...).

Und was ist mit den Gästen die bis 23 Uhr geblieben sind.Irgendwann sind diese ja auch nachhause gegangen oder gefahren.Warum haben die nichts gesehen z.B ein fremdes Auto??Oder das Kind welches noch um 23.30 den Herrn Lübcke auf der Terrasse gesehen haben will.?

@Graninas

Eigentlich hatte ich nichts zu dem Spurentreffer gefragt. Der hat erst mal auf den jetzt Tatverdächtigen hingewiesen. Ich wiederhole nochmal meine Frage:

emz schrieb:Magst du das mal mit der "gesetzlichen Lage" genauer erklären?
Und woher hast du, dass kein dringender Tatverdacht besteht?

So wie ich weiß, braucht man für die U-Haft eigentlich schon einen dringenden Tatverdacht.

Mikail schrieb:ZEIT ist bei solchen Ermittlungen extrem wichtig.
Jetzt, nach Wochen kommen zB irgendwelche Zeugenaussagen.

Im Fall Peggy Knobloch fand man nach 15 Jahren die Leiche und konnte an ihr Spuren sichern, die jetzt zu einem neuen TV führten. Jeder Fall ist halt anders.

Soweit im Fall Lübcke Zeugenaussagen vor Gericht gemacht würden, muss halt das Gericht beurteilen, für wie glaubhaft es diese Aussagen und für wie wie glaubwürdig es den betreffenden Zeugen hält. Immerhin hat sich das Gericht ja da in der Vernehmung persönliche Eindrücke von dem Zeugen verschaffen und weitere Fragen an diesen richten können.

Was aber hiesige Amateurermittler nicht hindern soll, ohne die Chance eines persönlichen Eindrucks von Zeugen und ohne Nachfragemöglichkeit bei diesen selbstredend gleich festzulegen, dass man den Zeugen glauben kann oder auch nicht.

Graninas schrieb:@Mikail
Du sagst es..dazu kommt noch das Licht ,was brannte im Haus und genau deswegen ist doch der jüngere Sohn gucken gegangen und hatte seinen Vater blutüberströmt gefunden..Wenn kein Licht gebrannt hätte ,hätte man ihn dann erst morgens entdeckt??
Wieso wußte der Mörder dann keiner mehr im Erdgeschoß war obwohl dort Licht brannte

Denke es war das Terrassenlicht, was brannte. Wenn L. ins Haus ging, machte er es sicher aus.

eimedak schrieb:Dann hat man das Theater auf der Fähre aufgeführt, um die Täter in Sicherheit zu wiegen und über die abgehörten Kanäle an Informationen zu kommen. "Vögel hören auf zu singen, wenn die Katze in der Nähe ist"

Hätte man das Theater auf der Fähre unterlassen und nichts getan, hätte man den Täter auch in Sicherheit gewogen.
Davon mal abgesehen, wäre so ein Bauernopfer in Deutschland wohl auch rechtswidrig.
Und über die abgehörten Kanäle, hat man ja offensichtlich nix abgehört.
Ansonsten wüsste man wohl wo die Waffe ist, usw.

@emz
Bin kein Jurist ich weiß es nicht .Ja ich weiß es wäre für sehr viele Menschen -DER Täter,den man gerne haben will.-Trotzdem gilt die Unschuldsvermutung auch für diesen Mann..Aber mein Gefühl sagt der ist diese Woche wieder frei.

Mikail schrieb:Ansonsten wüsste man wohl wo die Waffe ist, usw.

Wenn man Leute abhört, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dann auch über Waffen reden.

Andante schrieb:Im Fall Peggy Knobloch fand man nach 15 Jahren die Leiche und konnte an ihr Spuren sichern, die jetzt zu einem neuen TV führten. Jeder Fall ist halt anders.

Und dieser Tatverdächtige sitzt in U-Haft und wartet auf seine Verurteilung...nach 15 Jahren?
Wurde nicht schonmal ein Tatverdächtiger in dieser Sache von einem ordentlichen Gericht rechtskräftig verurteilt?
Der Fall ist ein wunderbares Beispiel einer vollkommenen Inkompetenz.

Mikail schrieb:Davon mal abgesehen, wäre so ein Bauernopfer in Deutschland wohl auch rechtswidrig.

Das war nur meine Vermutung. Und wer will das den Ermittlern nachweisen. Der Sani hatte den Tatort verändert.. damit hatten sie alle Argumente auf ihrer Seite.

eimedak schrieb:Wenn man Leute abhört, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dann auch über Waffen reden.

Ach so. Aber man weiß wohl doch, wen man mit richterlicher Genehmigung abgehört hat?
Und kann diese Personen nun festnehmen?
Es sei denn, sie unterhielten sich über Kochrezepte...

Graninas schrieb:Bin kein Jurist ich weiß es nicht .Ja ich weiß es wäre für sehr viele Menschen -DER Täter,den man gerne haben will.-Trotzdem gilt die Unschuldsvermutung auch für diesen Mann..Aber mein Gefühl sagt der ist diese Woche wieder frei.

Ja wenn das dein Gefühl sagt.
Mich täte es aber gewaltig wundern, wenn der dringend Tatverdächtige so schnell wieder frei wäre.

eimedak schrieb:Das war nur meine Vermutung. Und wer will das den Ermittlern nachweisen. Der Sani hatte den Tatort verändert.. damit hatten sie alle Argumente auf ihrer Seite.

Ich denke, sie haben das wirklich geglaubt, es war keine Nebelkerze. Hinterher wurde es dann ja runtergespielt. Aber sicher war die ganze ermittlungslage so, dass es vertretbar war. Und hinterher ist man immer schlauer, da machen wir "Hobby Detektive" es uns einfach.

Mikail schrieb:Und dieser Tatverdächtige sitzt in U-Haft und wartet auf seine Verurteilung...nach 15 Jahren?

Nein, er sitzt nicht in U-Haft und ist bisher nicht angeklagt.

Mikail schrieb:Wurde nicht schonmal ein Tatverdächtiger in dieser Sache von einem ordentlichen Gericht rechtskräftig verurteilt?

Und danach nach erfolgreichem Wiederaufnahmeantrag im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.

Mikail schrieb:Der Fall ist ein wunderbares Beispiel einer vollkommenen Inkompetenz.

Ja, was die Beurteilungskompetenz des Publikums betrifft, das regelmäßig nicht kapiert, dass die Leiche und die Spuren an dieser eben erst nach 15 Jahren gefunden wurden und vorher nicht zur Verfügung standen.

Was bin ich froh, dass wir in D keine Volksabstimmungen haben. Sollte ich jemals dafür gewesen sein, weiß ich spätestens dank allmy, dass ich niemals dafür sein kann :-)

sören42 schrieb:Und hinterher ist man immer schlauer, da machen wir "Hobby Detektive" es uns einfach.

Das ist richtig. Das habe ich bisher auch so gesehen. Aber nachdem man nun "weiß" dass sie dem vermutlichen Täter über einen DNA-Treffer in der Datenbank auf die Schliche gekommen sind... habe ich da so meine Zweifel. Ich habe keine Ahnung, wie lange die Spusi wohl braucht um in so einem Fall das zu ermitteln. Es könnte aber vor der Fähr-Aktion gewesen sein und dann wäre der Sani quasi schon entlastet. (persönilsches kontra politisches Motiv)

eimedak schrieb:Das ist richtig. Das habe ich bisher auch so gesehen. Aber nachdem man nun "weiß" dass sie dem vermutlichen Täter über einen DNA-Treffer in der Datenbank auf die Schliche gekommen sind... habe ich da so meine Zweifel. Ich habe keine Ahnung, wie lange die Spusi wohl braucht um in so einem Fall das zu ermitteln. Es könnte aber vor der Fähr-Aktion gewesen sein und dann wäre der Sani quasi schon entlastet. (persönilsches kontra politisches Motiv)

Es gibt ja viele Stellen, die man erst mal auf DNA Spuren scannen muss. Aber es stimmt schon, L.s Hemd dürfte eine der ersten gewesen sein. Dann müssen die DNA Spuren isoliert werden, die Gäste, Sanitäter/Ersthelfer., Rettungssanitäter, Krankenhaus etc. Dann gegen die Datenbank laufen lassen....