Der Fall Detlef Stagneht
26.05.2019 um 17:53Kodama schrieb am 21.05.2019:Laut den Unterlagen wurden 1998 Spaarbücher aufgelöst.Das gute alte Sparbuch ist geradezu prädestiniert dafür, Geld ungeklärter Herkunft reinzuwaschen.
Hat man Schwarzgeld auf einem Spaarbuch?
Tritonus schrieb am 22.05.2019:Dass das in den leeren Kassetten war, ist doch eine reine Mutmaßung, oder habe ich was verpasst? Also ich würde nicht so ohne weiteres, wenn ich bei jemandem 20 Jahre alte, aufgelöste Sparbücher finde, auf die Idee kommen, dass die Summe noch bar in der Wohnung liegt.Wie man 400.000 DM / 200.000 € in 20 Jahren klein kriegt? Das sind lumpige 10.000 € im Jahr. Beispiele: Das morsche Dach des Hauses wird erneuert, die alten Wasserleitungen werden durch neue ersetzt, die alte Heizung durch eine moderne, die abenteuerlichen alten Elektro-Gewerke werden auf den technisch neusten Stand gebracht. Dann gönne man sich einen Luxus-Urlaub im Jahr und bar zu bezahlende Dienstleister aus dem diskretesten Gewerbe der Welt.
Hannes_F schrieb am 22.05.2019:Auch merkwürdig, dass lt. Bild der Bruder "beim Aufräumen [...] auf Unterlagen gestoßen" ist bezüglich des Ersparten. Warum räumt der Bruder die Wohnung auf? Und so gründlich, dass er die Sparkassen-Unterlagen findet? Er habe eine "völlig verwüstete Wohnung" vorgefunden, "Schränke waren ausgeleert, Kartons ausgekippt“. In der Situation hätte ich statt aufzuräumen mal bei der Polizei angeklingelt. Stattdessen heißt es: "Er wundert sich zunächst aber nicht weiter." Und weiter: "Zum Jahresanfang war Detlef öfter verreist (Ägypten, Gran Canaria)".... und fuhr einen schmucken Audi. Als Hartzer. Welchen Job verschlafen die in den Meck-Pommer Jobcentern eigentlich? Ich kenne eigentlich (vom Hörensagen) nur eine recht engmaschige Kontrolle durch die Jobcenter und den ewigen Kampf ums Schonvermögen.
Es ist eine größere Kunst, die Kohle vor dem Amt geheim zu halten als sie in 20 Jahren auszugeben, das beschwöre ich. :D
Tritonus schrieb:Er findet Sparbücher mit hohen Summen, die vor 20 Jahren aufgelöst wurden.
Was wäre der erste Gedanke? "Na dann hat er eben das Geld gebraucht und ausgegeben." Und nicht: "er hat es bar die ganze Zeit gebunkert." Darauf deutet doch erst mal gar nichts hin.
Tritonus schrieb am 22.05.2019:Vor 20 Jahren hat S. also Sparbücher aufgelöst. Woher weiß man, dass er das Geld "wohl" im Haus versteckt hat, wenn es gar nicht mehr da ist und in der Zwischenzeit es auch niemand gesehen hat? Wie kommt er drauf, dass sich das Geld "vermutlich" in den Videokassetten befand, wenn da nur leere Kassetten lagen? Er kann das Geld doch schon längst ausgegeben haben. Wer sagt denn, dass das Raubmord war, ist doch ein reiner Zirkelschluss.Das ist sogar dubios bis suspekt.
Hannes_F schrieb am 22.05.2019:Warum soll der Mann mit 200.000 im Hintergrund kein Auto fahren und nicht nach Gran Canaria? Und das Haus gehört doch lt. Berichten seiner Mutter. Heißt, er wohnt auch noch kostenlos.
Kreuzbergerin schrieb am 22.05.2019:Bin ich eigentlich die Einzige, die es merkwürdig oder ungewöhnlich findet, dass der Bruder bis zu dem Fund der alten Sparbücher gar nichts von dem Vermögen seines Bruders weiß?Und das alles interessiert die Behörden da oben nicht und die Verwandten denken sich auch nichts dabei? ;) Surreal.
Hannes_F schrieb am 22.05.2019:Unstrittig dürfte ja wohl sein: Die 400.000 DM wurden abgehoben, um sie entweder in Sicherheit zu bringen oder jemandem zu übergebenOder sie auszugeben? Der Normalfall ist tatsächlich, dass man Geld von der Bank holt, um es auszugeben oder seine Existenz vor den Behörden zu verbergen - oder beides. ;)
Zur Herkunft der beträchtlichen Summe in den Händen eines offenbar beruflich doch eher bescheiden aufgestellten Mannes würde ich natürlich auch sofort darauf spekulieren, dass sie aus den Wendewirren stammte.
SpoilerUm volkseigenes Geld vor dem Zugriff des bösen Kapitalismus zu retten, wurde vielerorts, wenn nicht allenthalben auf eigene Faust umverteilt. Das ist m. E. menschlich nachvollziehbar. Die früheren Enteigner sorgten sich, selbst enteignet zu werden und rückten liquide Geldwerte aus dem Licht, noch ehe die Pioniere aus dem Westen überhaupt davon Kenntnis erhielten. Viele behielten dieses Geld aus unterschiedlichsten Gründen. Vom Parteieigentum ganz zu schweigen. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die diversen Finanzskandale der SED-PDS bzw. PDS in den ganz frühen Neunzigern.
Oder es stammt aus legalen Quellen. Gab es so hohe Barvermögen in der Ex-DDR, dass beim Wechsel zur D-Mark plus evtl. Rückerstattungen/Rückkaufsummen früheren Familieneigentums, Entschädigungen, Schwarzarbeit o.ä. 9 Jahre später bei damals günstigeren Sparzinsen und bescheidener Lebensführung eine solche Summe anwachsen konnte? Das entzieht sich leider meiner Kenntnis, und meiner Vorstellungskraft entzieht sich, dass der Bruder nichts davon gewusst haben sollte... ;)