Sunrise76 schrieb:Ich stelle mir zunächst die Frage, aus welchem Grund der Tatverdächtige seit drei Jahren auf Teneriffa lebt?
Welchen Job hat er dort ausgeübt, oder konnte er von Ersparnissen leben?
Da aktuell bisher nichts bekannt wurde, sollte man abwarten.
Setzen sich doch nicht wenig Deutsche in der Sonne zur Ruhe, für mich erstmal unverdächtig.
Sunrise76 schrieb:Fragen über Fragen, ich denke, es wird hoffentlich mehr darüber bekannt.
Ich hoffe das Gegenteil.
Der Tatverdächtige scheint bisher ja nicht so kooperativ und der einzige Zeuge ist ein traumatisiertes Kind (diese Spekulation erlaube ich mir mal, denn ich denke wir sind uns einig, dass ein Kind so etwas eher nicht ohne Trauma durchleben kann).
Da wärs besser, der Vater würde (sofern er schuldig ist) wenigstens gestehen, sodass man den Prozess schnell und ohne große Öffentlichkeitsinszenierung abhandeln kann, damit der Sohn schnellstmöglich und ohne großen Medienzirkus in ne Heilungsphase übergehen kann.
Sunrise76 schrieb:Wenn er sich "abschottete", keine Arbeit anvisierte, wie finanzierte er seine Miete? Gab es diesbezüglich ein Problem?
Dennoch kein Grund um Noch-Ehefrau und Söhne zu töten, oder doch?
Jain.
Immer mehr Leute sind vernünftig genug den Partner mit ner Lebensversicherung abzusichern, vor allem wenn Kinder im Spiel sind.
Und Lebensversicherungen sind durchaus ein mögliches Mordmotiv.
Aber bei der Abgeschiedenheit des gewählten Tatortes kommt ne LV als Motiv nicht wirklich in Frage, denn der entlegen klingende Tatort spricht ja eher dafür, dass der Täter schon eher "geplant" hat davon zu kommen.
Einen vermissten Partner kann man üblicher Weise ja erst nach einigen Jahren für tot erklären lassen und solange gibt es soweit ich weiß auch keine Zahlungen von der LV.
Was den Unterhalt angeht stellt sich die Frage ob der Wohnsitz auf Teneriffa sich darauf auswirken könnte, dass man schwerer oder gar gar nicht greifbar ist, wenn es um Unterhaltszahlungen geht.
E_M schrieb:Der Überlebende Sohn wird sich die Geschichte ja wohl kaum ausgedacht haben...
E_M schrieb:zudem war ja eines seiner Opfer entkommen?
Solch eine "Misskalkulation" seitens eines Täters käme nicht zum ersten Mal vor.
Da die Frage wie ernst ein so junges Kind als Zeuge genommen wird in manchen Fällen nicht unberechtigt ist neigen manche Täter dazu zu übersehen, dass Kinder in dem Alter sich solche Dinge aber üblicher Weise nicht ausdenken.
Da gilt fast "Je übler das Verbrechen, desto ernster werden auch kleinere Kinder genommen."
Wenn man, wie in diesem Fall, davon ausgehen kann, dass der Sohn sich so etwas eher nicht ausdenken wird steht und fällt seine Glaubwürdigkeit mit der Sorgfalt bei seiner Befragung, da die Verteidigung hier bestenfalls argumentieren könnte man habe mit Suggestivfragen etwas in das Kind "hereingefragt", wird das sicher genug ausgeschlossen dürfte die Aussage des Kindes erhebliche Beweiskraft haben und damit mehr als viele Täter einkalkulieren.
marlonc schrieb:Interessant finde ich, dass es in Spanien seit einigen Jahren wieder die lebenslängliche Freiheitsstrafe gibt die auch wirklich lebenslänglich sein kann.
Ich find eher die Frage interessant ob das hier überhaupt wichtig ist.
Das Opfer war laut der Berichte ja Deutsche, wenn auch die Söhne und der Tatverdächtige deutsche Staatsbürger waren, wäre es dann nicht eher so, dass der Tatverdächtige ausgeliefert wird und ihm nach deutschem Recht der Prozess gemacht wird?
Gibt es hier fitte (Hobby)Juristen, die sich damit auskennen?
Das würde mich wirklich interessieren, ansonsten hoffe ich, dass dem Kind zuliebe der Prozess möglichst wenig öffentlich behandelt wird.
Da es hier auch eher keinen Grund gibt an die Öffentlichkeit zu appellieren um z.B. Zeugen zu suchen sollte es hoffentlich möglich sein, das Ganze auch bei Wahrung der Rechte des Verdächtigen so über die Bühne zu kriegen, dass dem überlebenden Sohn so wenig wie nur irgend möglich zugemutet wird (also Ausschluss der Öffentlichkeit vom Prozess usw).