Gameboy01 schrieb:ich vermute tatsächlich immer mehr, dass der TV seiner Familie eine Entführungsstory aufgetischt hat. Wir wissen hier ja nichts über die finanzielle Verhältnisse dieser Familie, vielleicht können sie ja einen höheren 5stelligen Betrag auftreiben. Es wurden schon Verbrechen für weit weniger verübt.
Mögliches Szenario: in den ersten Tagen war es einfach nur ein vermisstes Mädchen, alle haben gesucht, alle sind zusammengerückt. Die Eltern gingen zur Polizei, machten eine Vermisstenanzeige etc. Als der Schwager immer mehr in den Fokus rückte, hat er sich diese ausgeklügelte Geschichte zurechtgelegt. Wonach er bereits zur Zeit des Verschwindens ein Schreiben in seinem Briefkasten hatte, irgendein anonymer Bekennerbrief mit Anweisungen, Forderungen etc. Oder auch via Handy kontaktiert wurde - was sein Kommunikationsverhalten an dem morgen erklären würde. Diesen Brief hat er natürlich selbst gestaltet. In so einem Schreiben wäre sicherlich die Rede davon, dass die Eltern auf gar keinen Fall mit der Polizei zusammenarbeiten und öffentlich über die Entführung sprechen dürfen, sonst würde das Kind sterben. Vielleicht wurde in dem Schreiben dazu aufgefordert, dass man nur mit einer Person aus der Familie kommunizieren wird - und der Schwager hat sich natürlich von sich aus angeboten. Er war somit der einzige Ansprechpartner der erfundenen Entführer und konnte das alles ein Stück weit steuern. Die Fahrten erklärte er der Familie natürlich auch damit, dass er aufgefordert wurde, zum Zeitpunkt x da und dort zu sein. Vielleicht weil ihm da weitere Instruktionen aufgetragen wurden oder er bereits Geld hinterlegen sollte, oder oder oder.
Ein Stück weit würde es das Verhalten des Vaters bzw. der Familie erklären. Wenn der TV ihnen gegenüber derart glaubhaft dieses Entführungsschema dargestellt hat, dann halten sie sich vielleicht daran fest. Weil sie natürlich große Angst vor einer anderen Wahrheit haben. Und sie können und wollen auch nicht in der Öffentlichkeit darüber sprechen. Ich will auch nicht ausschließen, dass die Familie der Polizei gegenüber längst eingeräumt hat, dass sie von einer Entführung ausgehen, und der Schwager ja der Mittelsmann mit den meisten Infos inkl. der Erpressernachrichten wäre. Vielleicht haben sie sogar das Schreiben vorgelegt. Die Polizei würde das sicherlich nicht öffentlich kommentieren. Aber darum soll er nun endlich reden, was er weiß. Damit auch nicht weitere kostbare Zeit verstreicht. Die Polizei hat diese Einwände der Familie natürlich kurzerhand abgetan, weil es für sie überhaupt keinen Sinn macht. Ich meine mich zu erinnern, dass irgendwo auch mal zu lesen war, dass die Familie das Verhalten der Polizei als arrogant empfindet und sie sich stören, dass es von Anfang an nur den TV für sie gab. Die andere, ihnen eingeimpfte Variante, verfolgt die Polizei erst gar nicht weiter. Vielleicht ist das damit gemeint. Und es erklärt natürlich auch, warum sie nach wie vor die Hoffnung nicht aufgegeben haben, ein lebendiges Kind zu finden.
Das ist eine sehr gute Zusammenfassung der verschiedenen Gedankengänge, die hier zum Thema Entführungen geäußert wurden.
Als Ergänzung möchte ich dazu noch hinzufügen, dass Rebecca nun zunächst einmal auch entführt werden musste. Aus dem Haus heraus? Als der TV oben im Haus war?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte die der TV der Familie aufgetischt hat, seine eigene Verwicklung mit beinhaltet.
Als Beispiel, also bitte nur als Beispiel verstehen: der TV erzählt der Familie, dass er Schulden hat, weil er mal Mist gebaut hat (vielleicht eine finanziell desaströse Beteiligung an einem Restaurant, Spielschulden etc.)
Aufgrund dieser Schulden wurde ihm von seinem Gläubigern diese Entführungsgeschichte vorgeschlagen, weil diese wussten, dass die Schwiegereltern über gewisse finanzielle Möglichkeiten verfügen und sicherlich bereit wären für die geliebte Tochter, ein paar zehntausend Euro aufzubringen. Wenn der TV an die Gläubiger Rebecca ausliefern würde, wäre er von seinen Schulden befreit.
Daraufhin betäubte er Rebecca und übergab sie den Entführern an der Autobahn Richtung Frankfurt Oder. Am nächsten Abend am 19.02. übergibt er das Lösegeld oder versucht es zumindest.
Der TV gibt gegenüber der Familie an, nicht zu wissen wo die Entführer Rebecca gefangenhalten.
Davon dürfe aber nichts an die Öffentlichkeit gelangen, sonst wäre Rebecca in Gefahr. Um es noch einmal zu betonen: dies soll nur eine mögliche Geschichte sein, die der TV den Angehörigen aufgetischt haben KÖNNTE.
Zumindest würde eine solche Geschichte erklären, wieso die Eltern immer noch so zuversichtlich sind, dass Rebecca lebt und warum sie sagen, FR solle mit der „wahren Geschichte“ herausrücken.