Lassgard schrieb:Niemand verdirbt dem TV sein Leben und schon gar nicht ohne Anklage und Urteil.
Auch wenn ich jetzt zerfleischt werden, bin ich der Ansicht, dass er sich das auch selbst zuzuschreiben hat. Für seine "Unwahrheiten / Widersprüche", die er von sich gegeben hat, habe ich kein Mitleid. Jeder muss - so ist das im Leben - die Konsequenzen und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.
Das ist mir ein wenig zu eindimensional gedacht. Wir wissen ja nicht warum er gelogen hat zu den Fahrten und warum er zu den Fahrten schweigt. Wir haben nur einen Verdacht, warum er das tut. Den hatten die EB am Anfang natürlich auch und gedacht und gehofft, daß sie ihn kurzfristig überführen können. Das hat aber Stand heute nicht funktioniert. Und deshalb finde ich es durchaus berechtigt, auch einmal über Gründe für sein Verhalten nachzudenken, die vielleicht nicht direkt naheliegend sind. Mir fallen folgende Gründe ein.
Er schweigt und hat zu den Fahrten gelogen weil:
- er RR getötet und anschliessend verbracht hat: die eingängigste Variante, welche bestimmt auch die EB - zumindest am Anfang - stark angenommen haben (wäre auch für mich am schlüssigsten gewesen zu Beginn des Falles)
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- er bei den zwei Fahrten etwas Kriminelles zusammen mit jemand Anderem gemacht hat und er will diesen Jemand nicht verraten / nicht als Alibi nutzen, weil er denjenigen nicht mitreinziehen will und der auch für ein Alibi eventuell gar nicht zur Verfügung steht. Selbst wenn er denjenigen als Alibi präsentieren könnte - würde vielleicht immer noch die Möglichkeit bestehen, daß er beides gemacht hat bei den zwei Kesy-Fahrten: Etwas Krummes gedreht
und die Leiche verbracht
- Nehmen wir ausserdem noch eine Variante an, die ich hier gelesen habe: Aus irgendeinem Grund weiß der TV, daß Rebecca tot ist - hat sie aber nicht aktiv getötet (also z.B. Unfall). Welchen Sinn sollte es dann für ihn haben die beiden Fahrten, die vielleicht nichts direkt mit dem Verschwinden von Rebecca zu tun haben, aufzuklären, wenn diese ihm nur eine Gefängnisstrafe einbringen würden. Jetzt kann man noch sagen: Aber er würde der Familie damit viel Leid ersparen. Aber die Familie hat ja anscheinend mit seinem Verhalten - die Fahrten gegenüber den EB
nicht aufklären zu wollen - überhaupt kein Problem. Warum sollte er also das Risiko eingehen ins Gefängnis zu gehen. Das könnte man natürlich moralisch als verwerflich ansehen - aber sagen wir mal die von ihm gedrehten Sachen wäre strafbewehrt für ein Jahr Gefängnis, dann stellt sich ihm vielleicht in dieser Situation die Frage, warum er sich und seiner Familie das antun sollte.
Das soll keinerlei Verteidigung des Tatverdächtigen sein. Ich überlege nur, wie man sein Handeln alternativ begründbar machen könnte.