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Wo ist Rebecca Reusch?

122.005 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Rebecca Reusch?

Wo ist Rebecca Reusch?

03.05.2019 um 23:25
Zitat von AtitlanAtitlan schrieb:Welche Informationen sollen denn von den Ermittlern "durchgestochen" worden sein?
Tut mir leid, Einzelheiten hierzu liegen mir nicht vor, aber ich habe mir mal mit der Kritik der Vereinigung Berliner Strafverteidiger e.V. hierzu beschäftigt, u.a. nachzulesen unter folgender Quelle:

https://www.strafverteidiger-berlin.de/presseerklaerung-zur-berichterstattung-im-fall-der-vermissten-rebecca-r-aus-berlin/


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Wo ist Rebecca Reusch?

03.05.2019 um 23:27
@Atitlan

Und noch eine Quelle:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/03/interview-fall-rebecca-stefan-conen-vereinigung-berliner-strafverteidiger.html (Archiv-Version vom 05.07.2019)


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Wo ist Rebecca Reusch?

03.05.2019 um 23:34
@CorpusDelicti


Das ist aber alles von Anfang März, seither hat sich allerdings ergeben, dass die Sache mit dem Haar im Twingo vermutlich nicht von den Ermittlern direkt an die Presse gegeben wurde. Viel mehr wurde eigentlich aber auch nicht "durchgestochen", wenn wir davon absehen, dass es die Staatsanwaltschaft und nicht die Polizei war, die die KESY-Fotos zuerst thematisierte.


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Wo ist Rebecca Reusch?

03.05.2019 um 23:45
Zitat von NoellaNoella schrieb:Das ist aber alles von Anfang März, seither hat sich allerdings ergeben, dass die Sache mit dem Haar im Twingo vermutlich nicht von den Ermittlern direkt an die Presse gegeben wurde. Viel mehr wurde eigentlich aber auch nicht "durchgestochen", wenn wir davon absehen, dass es die Staatsanwaltschaft und nicht die Polizei war, die die KESY-Fotos zuerst thematisierte.
Ob es sich (nur) um diese eine Sache handelte, vermag ich - zumindest aus eigener Wahrnehmung - nicht zu sagen. Dann hat sich die gesamte Angelegenheit möglicherweise erledigt?


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Wo ist Rebecca Reusch?

03.05.2019 um 23:56
Zitat von CorpusDelictiCorpusDelicti schrieb:Tut mir leid, Einzelheiten hierzu liegen mir nicht vor, aber ich habe mir mal mit der Kritik der Vereinigung Berliner Strafverteidiger e.V. hierzu beschäftigt, u.a. nachzulesen unter folgender Quelle:

https://www.strafverteidiger-berlin.de/presseerklaerung-zur-berichterstattung-im-fall-der-vermissten-rebecca-r-aus-berli...
Dieses Schreiben ist mir bekannt.

Aber wenn Du Dir die Stellungsnahmen der StA nochmal anschaust, oder auch des Leiters der 3. MK Berlin, wirst Du feststellen, dass sich alles im üblichen Rahmen bewegt.
Sogar die Bildaufnahmen des TV zu veröffentlichen, war richterlich abgesegnet. Ob ich das persönlich gut finde, ist nicht relevant.
Die einzigen, die über die Ermittlungsergebnisse öffentlich bis ins kleinste Detail geredet haben, war die Familie des mm. Opfers.
Die Journalisten von "Bild", "Bunte" und "RTL" haben sich die Klinke gegenseitig in die Hand gegeben, zum großen Entsetzen der Ermittler.
Hilfe im Umgang eines "Vermissten- Geschehens" hat die Familie mehrmals abgelehnt.
Sie haben sich lieber auf o.g. Medien verlassen und sogar öffentlich geäussert : "Dann suchen wir halt mit RTL nach unserer Tochter".
Das ist fatal, und zwar für die Ermittlungsarbeit, als auch für die Suche nach R. an sich.
Deshalb darf sich die Familie auch nicht wundern, wenn ihnen kaum noch Details mitgeteilt werden, denn das stünde dann morgen in der "Bild" und zwar als Headline.
Derzeit berichtet die Familie nichts, die Medien haben somit nichts zu schreiben und sofort denkt der Konsument an einen Cold- Case.
Das ist nicht der Fall.
Ich hoffe, dass die Familie sich besinnt und sie die Ermittler ihre Arbeit tun lassen.


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04.05.2019 um 00:03
Zitat von CorpusDelictiCorpusDelicti schrieb:Und noch eine Quelle:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/03/interview-fall-rebecca-stefan-conen-vereinigung-berliner-strafverteidiger....
Ich danke Dir, aber auch der Vorsitzende Stefan Conen nennt keine Beispiele sondern bleibt pauschal und undifferenziert.


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04.05.2019 um 00:10
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Manche tun so, als würde die Unschuldsvermutung unantastbar über allem schweben, das ist aber nicht so.

Vielmehr findet bei begründetem Tatverdacht eine (gerichtliche) Prüfung statt, ob die (hohen) Anforderungen für Strafverfolgungsmaßnahmen erfüllt sind, infolgedessen zwangsläufig bestimmte Aspekte einer vollständigen Unschuldsvermutung zum Nachteil eines TV / Beschuldigten verletzt werden können und dürfen.

Im Fall Rebecca sind das gem. StPO und zum Nachteil von FR:
- Ermittlungsverfahren
- Haftbefehl / U-Haft
- Öffentliche Aufklärungs-Fahndung

Das Ganze entspricht einem rechtsstaatlichem Verfahren, auf Seiten der Behörden sehe ich daher keine Anzeichen für Vorverurteilung, Hetzjagd, grobe Fehler oder Rechtsbeugung. Wer etwas anderes behauptet, sollte das sub­s­tanzi­ell belegen können, bevor er wildes Behörden-Bashing betreibt.

Dass eine hohe mediale Fall-Präsenz hinsichtlich einer temporären öffentlichen Vorverurteilung problematisch sein kann, ist klar. Auch die Familie hat diese Präsenz forciert und gewünscht, natürlich im Sinne der Suche nach Rebecca, aber bekanntlich hat jede Medaille ...

Juristisch ist das bedeutungslos, da gilt die Unschuldsvermutung bis zur rechtskräftigen Verurteilung. Bis auf u.a. o.g. höhergestellte Strafverfolungsinteressen im Sinne der Allgemeinheit und / oder des (mutmaßlichen) Opfers, über die selbst bei Einhaltung des Pressekodex nun mal kaum wertfrei oder neutral berichtet werden kann, das liegt in der Natur der Sache.

Bei Einstellung des Verfahrens bliebe mir persönlich aber nur das für mich äußerst fragwürdige Verdecken der Fahrten in negativer Erinnerung und dafür ist der TV ganz alleine verantwortlich ... ;)
In deinem Schreiben widersprichst du dir selber.
Laut deiner Meinung bliebe dir das "fragwürdige Verdecken der Fahrten" persönlich in Erinnerung, obwohl das Verfahren eingestellt wäre.
Demnach lässt du dich nicht von Fakten und Ermittlungsergebnissen leiten sondern ausschließlich von deiner halbwissenden Meinung. Zugriff auf Ermittlungsakten wirst du kaum haben.

Die Unschuldsvermutung "schwebt" unantastbar über jedem Ermittlungsverfahren und jedem Strafprozess. Was du nicht bedenkst, jemanden zu verdächtigen, heißt nicht jemanden zu beschuldigen, heißt nicht jemanden anzuklagen, heißt nicht jemanden zu verurteilen.
Da fehlt es an Differenzierung.

Das Problem ist nun das eingangs erwähnte, von dir bestätigte Szenario: Jemand wird als Unschuldiger verdächtigt (also ohne Verurteilung) und gerät in die Mühlen der Presse, die ihn als Verdächtigen bildlich hervorheben und damit dem UNgebildeten Publikum eine Angriffsfläche bieten für Briefe an Opferangehörige, Geschwätz und Verleumdung.


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04.05.2019 um 00:14
Zitat von AtitlanAtitlan schrieb:Derzeit berichtet die Familie nichts, die Medien haben somit nichts zu schreiben und sofort denkt der Konsument an einen Cold- Case.
Das ist nicht der Fall.
Ich hoffe, dass die Familie sich besinnt und sie die Ermittler ihre Arbeit tun lassen.
Ganz genau. Während wir hier schreiben, tun die Ermittler ihre Arbeit. Und man wird aus Schaden klug. Das Bekanntgeben der Suche und der einzelnen Orte hat eine Lawine an dummdreisten (und zum Teil unwahren) Meldungen nach sich gezogen.
Und am Ende wurde die Schuld noch den Ermittlern in die Schuhe geschoben, weil nicht sofort ein sensationelles Ergebnis vorlag.
Diese Art der Berichterstattung ist beschämend. Und bringt gar nichts. (Außer Klicks und Geld.)

Kein Wunder, dass nichts mehr über die Öffentlichkeit läuft.
Und wenn das der Sache dient - gut so!


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04.05.2019 um 00:14
Zitat von AtitlanAtitlan schrieb: (...) Aber wenn Du Dir die Stellungsnahmen der StA nochmal anschaust, oder auch des Leiters der 3. MK Berlin, wirst Du feststellen, dass sich alles im üblichen Rahmen bewegt.
Sogar die Bildaufnahmen des TV zu veröffentlichen, war richterlich abgesegnet. Ob ich das persönlich gut finde, ist nicht relevant.
Die einzigen, die über die Ermittlungsergebnisse öffentlich bis ins kleinste Detail geredet haben, war die Familie des mm. Opfers.
Die Journalisten von "Bild", "Bunte" und "RTL" haben sich die Klinke gegenseitig in die Hand gegeben, zum großen Entsetzen der Ermittler.
Hilfe im Umgang eines "Vermissten- Geschehens" hat die Familie mehrmals abgelehnt.
Sie haben sich lieber auf o.g. Medien verlassen und sogar öffentlich geäussert : "Dann suchen wir halt mit RTL nach unserer Tochter".
Das ist fatal, und zwar für die Ermittlungsarbeit, als auch für die Suche nach R. an sich.
Deshalb darf sich die Familie auch nicht wundern, wenn ihnen kaum noch Details mitgeteilt werden, denn das stünde dann morgen in der "Bild" und zwar als Headline.
Derzeit berichtet die Familie nichts, die Medien haben somit nichts zu schreiben und sofort denkt der Konsument an einen Cold- Case.
Das ist nicht der Fall.
Ich hoffe, dass die Familie sich besinnt und sie die Ermittler ihre Arbeit tun lassen.
Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich wollte hier auch keinesfalls für Irritationen sorgen, sondern ich stimme Dir, natürlich in Kenntnis der Äußerungen der MK und StA, sogar in jedem Punkt uneingeschränkt zu (und nein, ich bin auch nicht die Verteidigerin von F.R.).

Da ich mich aber, wie gesagt, mit der von mir genannten Quelle nur interessehalber etwas näher beschäftigt habe, kam ich zu der besagten Einschränkung - immer unter der Prämisse, dass es hierfür, also für die Kritik der Vereinigung Berliner Strafverteidiger Grundlagen gibt (die ich nicht nachprüfen konnte). Wenn es denn so gewesen wäre, hielte ich das jedenfalls für fatal.

Ich bin insoweit ganz Deiner Meinung und habe ansonsten keinen Anlass zur Kritik. ;)


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04.05.2019 um 00:18
Zitat von CorpusDelictiCorpusDelicti schrieb:Ich wollte hier auch keinesfalls für Irritationen sorgen,
Das hast Du nicht!
Es ist angenehm sich mit Dir austauschen zu können.


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04.05.2019 um 00:37
Zitat von Lady.SherlockLady.Sherlock schrieb:Ganz genau. Während wir hier schreiben, tun die Ermittler ihre Arbeit. Und man wird aus Schaden klug. Das Bekanntgeben der Suche und der einzelnen Orte hat eine Lawine an dummdreisten (und zum Teil unwahren) Meldungen nach sich gezogen.
Und am Ende wurde die Schuld noch den Ermittlern in die Schuhe geschoben, weil nicht sofort ein sensationelles Ergebnis vorlag.
Diese Art der Berichterstattung ist beschämend. Und bringt gar nichts. (Außer Klicks und Geld.)

Kein Wunder, dass nichts mehr über die Öffentlichkeit läuft.
Und wenn das der Sache dient - gut so!
Das sehe ich absolut genauso.
Dann hoffen wir mal, dass die Familie die Füße mal still hält und die Ermittler vorankommen.
Die Familie täuscht sich sehr zu glauben, dass sie in o.g. Medien einen Verbündeten haben.
Sowie die Medien- Kasse nicht mehr klingelt, interessiert diese Familie nicht mehr.
Dann gehts ab zum nächsten Brandherd, ohne Rücksicht auf irgendwen.


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04.05.2019 um 00:43
Zitat von AtitlanAtitlan schrieb:Das sehe ich absolut genauso.
Dann hoffen wir mal, dass die Familie die Füße mal still hält und die Ermittler vorankommen.
Die Familie täuscht sich sehr zu glauben, dass sie in o.g. Medien einen Verbündeten haben.
Sowie die Medien- Kasse nicht mehr klingelt, interessiert diese Familie nicht mehr.
Dann gehts ab zum nächsten Brandherd, ohne Rücksicht auf irgendwen.
Vollkommen. Vielleicht gibt es zum Füßchen-Zappeln derzeit keinen Grund .... (Sarkasmus off ...)
Ich fand vieles so extremst an den Haaren herbei gezogen.
Aber auf politischer Ebene berichten diese Medien ja genauso unreflektiert.
Sei's drum. ......

Ich hoffe auf (baldiges) Licht im Dunkel -
Besonders für Rebeccas Stimme (die sie wohl leider nicht mehr hat).


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04.05.2019 um 00:50
Zitat von desmodiumdesmodium schrieb:In deinem Schreiben widersprichst du dir selber.
Laut deiner Meinung bliebe dir das "fragwürdige Verdecken der Fahrten" persönlich in Erinnerung, obwohl das Verfahren eingestellt wäre.
Demnach lässt du dich nicht von Fakten und Ermittlungsergebnissen leiten sondern ausschließlich von deiner halbwissenden Meinung. Zugriff auf Ermittlungsakten wirst du kaum haben.
Wo widerspreche ich mir selbst? Einige meinen, der TV wäre für den Rest seines Lebens "verbrannt" und das wäre die Schuld der Behörden, wofür ich quasi null Hinweise sehe.

Mir bliebe von den Maßnahmen und dem Medien-TamTam ausschließlich der von der MoKo und der Familie bestätigte Fakt der Verdeckung der Fahrten negativ in Erinnerung. Also ein moralischer Punkt, der mit der Einstellung des Verfahrens nichts zu tun hätte.
Zitat von desmodiumdesmodium schrieb:Die Unschuldsvermutung "schwebt" unantastbar über jedem Ermittlungsverfahren und jedem Strafprozess. Was du nicht bedenkst, jemanden zu verdächtigen, heißt nicht jemanden zu beschuldigen, heißt nicht jemanden anzuklagen, heißt nicht jemanden zu verurteilen.
Da fehlt es an Differenzierung.
Ich spreche davon, dass Aspekte der Unschuldsvermutung durch Ermittlungsmaßnahmen der Behörden zwangsläufig verletzt werden. Ab einem zureichenden Tatverdacht muss die StA ein Ermittlungsverfahren zum Nachteil des dann Beschuldigten einleiten. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens kann es zu weiteren Verletzungen von Aspekten der Unschuldsvermutung und Rechten des Beschuldigten kommen, zB durch richterlich angeordnete U-Haft oder öffentliche Fahndung. Da gibt es nichts zu differenzieren, sondern nur richterlich zu prüfen und abzuwägen.
Zitat von desmodiumdesmodium schrieb:Das Problem ist nun das eingangs erwähnte, von dir bestätigte Szenario: Jemand wird als Unschuldiger verdächtigt (also ohne Verurteilung) und gerät in die Mühlen der Presse, die ihn als Verdächtigen bildlich hervorheben und damit dem UNgebildeten Publikum eine Angriffsfläche bieten für Briefe an Opferangehörige, Geschwätz und Verleumdung.
Dafür können die Behörden aber nix. Gebotene und richterlich angeordnete Strafverfolgugnsmaßnahmen wie zB U-Haft oder Öffentlichkeitsfahndung sind nun mal öffentlich.


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04.05.2019 um 01:07
So und da zeigt uns doch das Leben mMn. das Vater Zufall eben überall sein kann. Diese Fälle sind fast identisch. Ähnliches Aussehen, Alter, Datum des Verschwindens, Ähnlichkeiten TV/Täter sogar der Suchhashtag ist ähnlich. Zurecht könnten jetzt viele sagen, reiner Zufall. Jedoch kann es ebenso mit gleichem Maßstab gemessen, sein dass die Indizien gegen FR ebenso reiner Zufall sind. Besonders kurios wird es, wenn man noch die Aussage der Mutter hinzu zieht, dass sich RR für den Fall Natascha Kampusch interessiert hat. Eine Inszenierung seitens RR ist wohl auszuschliessen, dann müsste sie sich monatelang verstecken.


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04.05.2019 um 03:24
Zitat von desmodiumdesmodium schrieb:Die Unschuldsvermutung "schwebt" unantastbar über jedem Ermittlungsverfahren und jedem Strafprozess. Was du nicht bedenkst, jemanden zu verdächtigen, heißt nicht jemanden zu beschuldigen, heißt nicht jemanden anzuklagen, heißt nicht jemanden zu verurteilen.
Da fehlt es an Differenzierung.

Das Problem ist nun das eingangs erwähnte, von dir bestätigte Szenario: Jemand wird als Unschuldiger verdächtigt (also ohne Verurteilung) und gerät in die Mühlen der Presse, die ihn als Verdächtigen bildlich hervorheben und damit dem UNgebildeten Publikum eine Angriffsfläche bieten für Briefe an Opferangehörige, Geschwätz und Verleumdung.
Ich finde Sektor7 hat das sehr anschaulich/verständlich rübergebracht. Unschuldsvermutung gilt zwar immer bis zur rechtskräftigen Verurteilung, aber irgendwo vorher muss es halt Einschnitte geben, wodurch dann zb. auch die Öffentlichkeit davon erfährt und sich ein Bild vom Ganzen macht. Das bleibt leider nicht aus.

Ohne Einschnitte wäre ja niemals ein Verfahren, eine erfolgsversprechende Ermittlung möglich. Inwieweit diese Einschnitte gerechtfertigt und verhältnismäßig sind, das prüft ein Gericht und das ist mehr als fair.
Und logischerweise können die Behörden einen Verdacht haben. Irgendwo müssen sie ja anfangen. Reicht der Anfangsverdacht aus, dann wird ganz offiziell und rechtsstaatlich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und ein TV ist Verdächtiger und Beschuldigter zugleich. Reicht es nicht, wird auch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Mit der Presse gebe ich dir allerdings recht. Die haben es echt übertrieben, mal wieder. Zumindest einige typische Schmierblätter.


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Dudel ehemaliges Mitglied

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04.05.2019 um 05:09
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Vielmehr findet bei begründetem Tatverdacht eine (gerichtliche) Prüfung statt, ob die (hohen) Anforderungen für Strafverfolgungsmaßnahmen erfüllt sind, infolgedessen zwangsläufig bestimmte Aspekte einer vollständigen Unschuldsvermutung zum Nachteil eines TV / Beschuldigten verletzt werden können und dürfen.

Im Fall Rebecca sind das gem. StPO und zum Nachteil von FR:
- Ermittlungsverfahren
Welche gerichtliche Prüfung findet wo statt?
Strafverfolgungsmassnahmen, wie Du das nennst, werden von der Staatsanwaltschaft eingeleitet, ohne richterliche Genehmigung.
Ein Ermittlungsverfahren stellt nie eine Schuld fest, sondern, wenn es erfolgreich ist, einen Verdacht, aus dem sich, wenn er zu Abschluss des EV hinreichend ist, eine Anklage und ein Strafbefehl ergibt und im anderen Fall eine Einstellung der Ermittlungen nach §170 StPO Absatz 2.
Über die Anklageerhebung entscheidet dann ein Gericht, also ob es sie zulässt oder nicht.
Wenn es sie zulässt gibt es einen Prozess an dessen Ende über die Schuld entschieden wird.

Erst dann endet die Unschuldsvermutung.
Hier ist noch nicht einmal das EV abgeschlossen und zudem sieht es nach bekanntem Stand nicht danach aus, dass es in absehbarer Zeit zu einer Anklageerhebung kommen könnte. Nach aktuellem Stand sieht es eher nach Einstellung aus.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:- Öffentliche Aufklärungs-Fahndung
Eine Öffentlichkeitsfahdung ist erstmal eine Massnahme und kein Indiz und außerdem der Versuch Verdachtsmomente zu finden. Im Fall Rebecca Reusch haben die ja aber offenbar nichts Erkennbares gebracht, was den Verdacht erhärtet hätte. Somit kann man auch nicht sagen, dass die im Ergebnis zum juristischen Nachteil von Rebeccas Schwager wären.
Im Sinne seiner Reputation sind sie natürlich desaströs, da kann ich mich den Strafverteidiger, die hier eine Vorverurteilung und massive Beschädigung der Person sehen - und dass bei sehr schwacher Indizienlage - nur anschliessen.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:- Haftbefehl / U-Haft
Den Haftbefehl und die U-Haft hier anzuführen ist ebenso ziemlich unsinnig, nämlich weil sie aufgehoben wurden, dh sie haben keine Gültigkeit mehr. Das ist soviel wie nicht vorhanden. Und der Grund ist bekanntlich, dass der Haftrichter - dessen Wort in dem Kontext gilt - weil der Richter entscheidet im Gegensatz zum Staatsanwalt - nicht denkt, dass "nach dem derzeitigen Ermittlungsstand eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Beschuldigte Täter oder Teilnehmer einer Straftat ist".

Die Indizien/Beweise die die Ermittler bisher zusammengetragen haben, sind also nicht ausreichend.

Insofern wirkt das alles nach ein ziemlichen Verdrehung der Mechaniken in einem Strafverfahen, wenn man behauptet es gäbe vielerlei belastendes Material und man dürfte deshalb schon im jetzigen Stadium suggerieren beim zwischenzeitlich Inhaftierten würde es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Täter handeln. Genau dafür gibt's schlicht und ergreifend viel zu wenig "Evidenz".
Und wenn es keine Bewies und wenige Indizien für etwas gibt, sind sich nur Leute, die sich auf irrationale Eingebungen beziehen, trotzdem sicher, dass es dennoch so war.
Ein Grund für die nicht-vorhandenen Sachbeweise kann nämlich schlicht sein, dass die vermutete Handlung in der angenommenen Weise nie stattgefunden hat und es eine andere Erklärung gibt.


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