Mord an Peter von U. (Laberweinting)

sooma schrieb:Ihre Praxis wurde dem empfohlenen Link nach Ende Dezember 2015 gegründet, da waren sie ja schon verheiratet:
https://www.northdata.de/MVZ+Dr.+von+Unruh+GmbH,+Laberweinting/Amtsgericht+Straubing+HRB+12317
Hat sie sie übernommen? Denn es war doch von einer vernommenen Mitarbeiterin die Rede, die schon 20 Jahre dort arbeiten soll. Oder steh ich hier wieder auf dem Schlauch?

Dann versuche ich mal vom Schlauch runter zu helfen ;-)

Das dürfte nur eine rechtliche Veränderung gewesen sein, die Praxis selbst besteht schon viel länger.

Unter anderen findet sich dieser Eintrag aus 2005:

https://www.northdata.de/Zahn%C3%A4rztinnen+Dr.+Butz,+Dr.+Brem+und+Dr.+Pfau+Partnerschaft,+M%C3%BCnchen/PR+583

Wenn man die Lebensläufe der, jetzt in der Praxis an der Münchner Freiheit tätigen Ärztinnen liest, dann findet man heraus, dass diese teilweise schon 2001 als Asistenzärztinnen in der Praxis Dr. Butz gearbeitet haben:
https://www.deinekinderzahnaerztin.de/team-kinderzahnarzt-muenchen/ (Archiv-Version vom 10.01.2020)

Die Angabe mit den 20 Jahren ist also stimmig.

@Basti1212

Basti1212 schrieb:Das dürfte nur eine rechtliche Veränderung gewesen sein, die Praxis selbst besteht schon viel länger.

Ja, dann stand ich ja doch nicht mittendrauf. ;)

sooma schrieb:Beteiligungen, Umfirmierungen, GF-Posten

Inzwischen habe ich aber auch das gesehen:

Als erste Zahnarztpraxis speziell für Kinder wurde sie 1990 von Dr. Cheryl von Unruh gegründet

https://www.expertenratgeber.de/home/experte/praxis-fuer-kinderzahnheilkunde-an-der-muenchner-freiheit-dr-cheryl-lee-von-unruh-kollegen.html
Ist mir hier entgangen: Beitrag von emz (Seite 19)

Basti1212 schrieb:Die Angabe mit den 20 Jahren ist also stimmig.

Danke! :Y:

https://www.wochenblatt.de/polizei/regensburg/artikel/322058/mordprozess-in-regensburg-angeklagte-schweigt-weiter-kripobeamter-schildert-aussagen-zum-tatverlauf (Archiv-Version vom 28.09.2020)

Habe die bei Polizei getätigte Aussage der Angeklagten bei der Kripo Straubing kurz zusammengefasst:

... Kern der Aussagen: Die Adelige hatte Angst, dass ihr Ehemann sie umbringen werde.

Kurz vor der Tat hatte sie ... einen Draht mit zwei Griffen, eine so genannte Garotte, gefunden. ... sie habe dann ihren Mann mit dem Fund der Garotte konfrontiert, ... Ihr Mann habe ihr dann zeigen wollen, wie diese verwendet wird, und die Schlinge über ihren Kopf gelegt. In Todesangst habe sie dann den Draht gegriffen ... Auf dem Bett sei es zu einer Rangelei gekommen, in der sie ihren Mann mit der Schlinge erdrosselt habe. In der Folge habe sie ihrem Mann den Bademantel ausgezogen, ihn in eine Plane gewickelt und verschnürt. Sie habe den Tote über die Treppe nach unten gebracht und über eine Rampe ins Auto geschoben.... letztlich sei sie aber dann doch nach Tschechien gefahren, ... um die Leiche abzulegen, ... und versucht, ihn anzuzünden. ...

Eine irgendwie gearteten Beteiligung des Gärtners Andrew H. findet hierbei keine Erwähnung.

@emz
Danke für die Zusammenfassung. Ich kann mir das unmöglich vorstellen, wie stark soll diese Frau denn sein? Höchstens, wenn der Mann vielleicht durch seine Krebserkrankung extrem abgenommen hatte und leichter als sie war, wäre so ein Vorgang möglich gewesen.
Aber dennoch... tote Körper sind gefühlt doppelt so schwer. Und wie bekommt man den Körper allein aus dem Auto? Zu dem Zeitpunkt müsste die Leichenstarre längst eingesetzt haben?

Wird dieser Andrew eigentlich offiziell gesucht?

LG

@lysanne
Nach Auffinden der Leiche wurde das Gewicht mit 90kg angegeben, bei einer Körpergröße von 1.71m
Schwer vorstellbar,dass die TV ihn allein transportiert hat.Ob ein Adrenalin Schub aus Angst und Panik derartige Kräfte frei setzt?

@regenbogen1
Es ist ja nichts unmöglich... aber so ein Adrenalinschub dauert bestimmt nicht Stunden an. Okay, Stoff auf glatten Böden, damit kriegt man großes Gewicht ganz gut gezogen. Auch eine Treppe runter. Kann man auch runterrollen lassen. Aber danach dürfte die Kraft dennoch erschöpft sein und das Adrenalin verpufft. Mit Rampe ins Auto? Nein. Das klappt nicht.
Kann mir nicht vorstellen, dass man nach so einer Aktion überhaupt noch Auto fahren kann. Also ich hätte es schon nach einem Kampf mit Mord nicht gekonnt. Da flattern doch die Nerven und Hände. Und dann nach Tschechien? Körper irgendwie aus dem Auto holen und anzünden (oder es zu versuchen) und danach heimfahren...

Nicht vorstellbar für mich....

@lysanne
Die Treppe runter ziehen, über eine Rampe ins Auto schieben, das klingt mir durchaus machbar. Und in Tschechien wurde die Leiche ja vermutlich auch nur aus dem Auto geschoben bzw. gezogen. Sie lag ja nicht allzu weit abseits vom Weg. Das kann die Frau schon allein geschafft haben.

lysanne schrieb:Ich kann mir das unmöglich vorstellen, wie stark soll diese Frau denn sein? Höchstens, wenn der Mann vielleicht durch seine Krebserkrankung extrem abgenommen hatte und leichter als sie war, wäre so ein Vorgang möglich gewesen.

Wie schon @regenbogen1 schrieb, wurde sein Gewicht mit 90 kg angegeben. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie ihn transportierte. Er war in eine Plane eingewickelt. Damit konnte sie seine Leiche über die Treppe und über die Rampe ziehen.

Aber dennoch... tote Körper sind gefühlt doppelt so schwer. Und wie bekommt man den Körper allein aus dem Auto? Zu dem Zeitpunkt müsste die Leichenstarre längst eingesetzt haben?

Da sie die Leiche nicht heben musste, war das Gewicht nicht sonderlich von Bedeutung. Am Ablageort wird sie den Kofferraum geöffnet haben und das Paket einfach rausgezogen haben. Einfach mal nach mercedes gle-4matic Kofferraum googeln, da sieht man, das ist kein tiefer Kofferraum.

Am Freitag ist Ortstermin. Vielleicht wird sie da vorführen, wie sie das bewerkstelligt hat. Warten wir ab.

Wird dieser Andrew eigentlich offiziell gesucht?

Der wird zur Fahndung ausgeschrieben sein. Man weiß ja nicht, in welchem Land er sich aufhält.

lysanne schrieb:Kann mir nicht vorstellen, dass man nach so einer Aktion überhaupt noch Auto fahren kann. Also ich hätte es schon nach einem Kampf mit Mord nicht gekonnt. Da flattern doch die Nerven und Hände. Und dann nach Tschechien? Körper irgendwie aus dem Auto holen und anzünden (oder es zu versuchen) und danach heimfahren...

Nicht vorstellbar für mich....

Es gibt aber Leute, für die lange Autofahrten in Verbindung mit Morden kein Problem sind. Henrike Schemmer wurde dafür verurteilt, nachts vom Emsland nach Koblenz gefahren zu sein, dort ihre Schwiegereltern erstochen zu haben und wieder zurück ins Emsland gefahren zu sein. Also verurteilt logischerweise für die Morde, die Fahrten wurden ihr aber durch Zeugenaussagen nachgewiesen.

Und Jens Soering wurde dafür verurteilt, die Eltern seiner Freundin in Lynchburg/Virginia erstochen zu haben und zu diesem Zweck von Washington dorthin und wieder zurück gefahren zu sein. Und das Bübchen war gerade erst 18.

Da dürfte das für eine gestandene Zahnärztin erst recht kein Problem sein. Der Abtransport des Toten klingt für mich schlüssig. Die Geschichte mit der Rangelei weniger. Wenn ich meinem Partner zu Demonstrationszwecken eine Garotte um den Hals lege und der erschreckt sich und wird panisch, lasse ich das Ding doch einfach los, falls ich nicht wirklich eine böse Absicht verfolge. Mit anderen Worten: Sinn ergibt diese Schilderung doch nur, wenn er sie in dieser Situation wirklich töten wollte. Andernfalls hätte er die Garotte doch nur loslassen brauchen und es wäre erst gar nicht zur Rangelei gekommen. Überhaupt hätte ich mir die Garotte erst gar nicht umlegen lassen. Da hätte sie ihm schon im Ansatz vors Schienbein treten können.

@hopkirk
@emz
Hatte den Auto-Typ nicht parat... Danke. Ja, stimmt. Das würde funktionieren. Beim Ortstermin wird sicher jemand das Opfer darstellen und sie wird zeigen, wie alles nach ihrer Schilderung abgelaufen ist. 1,72 ist auch nicht sehr groß...rein theoretisch/technisch kann er genauso gut frisch aus der Dusche raus sein (oder war im Begriff einzusteigen) und sie hat ihn von hinten überrascht.
LG

emz schrieb:Der wird zur Fahndung ausgeschrieben sein. Man weiß ja nicht, in welchem Land er sich aufhält.

Woher man weiß, dass er 10.000 € von ihr für die Hilfe beim Transport der Leiche bekommen haben soll, ist mir noch nicht klar. Ihn selbst kann man kaum befragt haben, und ob sie das irgendwann mal bei der Polizei ausgesagt hat?

hopkirk schrieb:Die Geschichte mit der Rangelei weniger. Wenn ich meinem Partner zu Demonstrationszwecken eine Garotte um den Hals lege und der erschreckt sich und wird panisch, lasse ich das Ding doch einfach los, falls ich nicht wirklich eine böse Absicht verfolge.

Du kannst dich doch praktisch gar nicht wehren und mit den Händen in die Schlinge reingreifen, um sie vom Hals wegzuziehen. Das ist ein Draht. Also wenn er sie hätte töten wollte, dann hätte er das auch getan. Das Gerangel erscheint auch mir seltsam, irgendwas passt da nicht.

Andante schrieb:Woher man weiß, dass er 10.000 € von ihr für die Hilfe beim Transport der Leiche bekommen haben soll, ist mir noch nicht klar.

Das stammt aus der Bild:

Bei dem bizarren Mord-Komplott soll ausgerechnet der Gärtner Andrew H. eine wichtige Rolle gespielt haben: Er soll laut Anklage beim Beseitigen der nur in Lumpen gehüllten Leiche geholfen, dafür 10 000 Euro kassiert haben. Bis heute ist er abgetaucht. Die zahnlose Leiche konnte erst durch die ID-Nummer des künstlichen Hüftgelenks ...

Andante schrieb:Woher man weiß, dass er 10.000 € von ihr für die Hilfe beim Transport der Leiche bekommen haben soll, ist mir noch nicht klar. Ihn selbst kann man kaum befragt haben, und ob sie das irgendwann mal bei der Polizei ausgesagt hat?

Es wurden ja Grundstück und Praxis durchsucht und Unterlagen und Daten beschlagnahmt. Möglicherweise hat man Entsprechendes dort gefunden.

Interessanter Satz aus dem oben geposteten Artikel:

Zunächst habe sie dann ihren Arzt in Freyung aufsuchen wollen, ...

https://www.wochenblatt.de/polizei/regensburg/artikel/322058/mordprozess-in-regensburg-angeklagte-schweigt-weiter-kripobeamter-schildert-aussagen-zum-tatverlauf

@hopkirk
@emz
Ihr habt mich überzeugt,dass der Transport auf diese Art und Weise machbar gewesen ist.Na ja,den einen oder anderen IKEA Teppich hab ich auch schon so transportiert gekriegt.Wo ein Wille ist....
Der Unterschied im Fall Schemmer und dem in USA war aber der ,dass beide in Tötungsabsicht am Start waren und sich darüber bewusst waren,nach "erledigte Arbeit" wieder die Rückfahrt antreten zu müssen. Vielleicht sogar i.wie zufrieden, dass alles geklappt hatte,was im Fall Schemmer beinahe gescheitert wäre,da das im Bett gewähnte Opfer plötzlich aus dem Badezimmer kam.
Bei der TV scheint das Nachtatverhalten alles andere als geplant gewesen zu sein.Das hört sich für mich sehr unüberlegt und panisch an.

Was mich sehr irritiert ist,dass die TV das Werkzeug ,das sie zwischen Handtüchern entdeckte, als mögliches Mordwerkzeug ausmachte,vor Angst nicht schlafen konnte und sich deshalb von ihrem Schlafzimmer, in das weit entlegene ihres Mannes begab um ihn zur Rede zu stellen um sich dann in der Praxis die Funktion desselben zeigen zu lassen.
Einen Draht mit jeweils einem Griff rechts und links muss ich mir in seiner Anwendung als Zahnärztin, mit hohem technischen Knowhow, doch nicht erklären lassen.

Wie man es dreht und wendet, die Geschichte mit der Garotte hakt an allen Ecken und Enden. Wie @emz schreibt, wer den Draht erst mal um den Hals liegen hat, kann sich eigentlich nicht mehr wehren. Außerdem klingt die Situation, wie sie im von @sooma verlinkten Bericht geschildert wird, überhaupt nicht schlüssig. Sie findet die Garotte, hat Angst, konfrontiert ihn, er legt ihr das Ding um den Hals, und das alles, während sie sich gemeinsam im Bett befinden? ("In Todesangst habe sie dann den Draht gegriffen und ihren Mann aus Bett geschubst"). Sorry, das hat Läuse von Anfang bis Ende und ist weder logisch noch kohärent.

Gestern Abend lief dieser Krimi, vielleicht hat ihn ja jemand gesehen,
https://www.fernsehserien.de/inspector-barnaby/folgen/15x06-reif-fuer-die-rache-444295
in dem das zweite Opfer von hinten mithilfe einer Käsegarotte getötet wurde, schnell, kampf- und lautlos.

Das Prinzip dieser Tötungsart ist, dass dem Opfer die Drahtschlinge von hinten über den Kopf geworfen wird. Mit den Fingern lässt sich der sich zuziehende Draht nicht lockern. Das Opfer kann sich auch kaum gegen den Körper des Täters zur Wehr setzen, da dieser hinter ihm steht und auch Schreien ist nicht mehr möglich.

hopkirk schrieb:Sorry, das hat Läuse von Anfang bis Ende und ist weder logisch noch kohärent.

Um so gespannter bin ich, wie die Verteidigung das zurechtbasteln wird.

Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass zwischen den beiden schon seit längerer Zeit ein unbändiger Hass bestanden hat.
Wenn ich mir das große Haus so anschaue, in dem sie dann wohl auch noch in verschiedenen Gebäudeteilen gewohnt haben sollen, sagt das schon sehr viel über eine Beziehung aus.

Aber wieso lebten die beiden dann noch zusammen? Obwohl sie nach ihrer Aussage doch befürchten musste, dass ihr Mann sie "beseitigen " wollte?
Passt alles nicht so recht zusammen. Aber vielleicht wollte keiner von beiden nachgeben und dem anderen nicht ein Fitzelchen von dem bisher angeschafften Vermögen gönnen?
Klingt wie Stoff für einen Krimi.