Mord an Peter von U. (Laberweinting)

Balumpa schrieb:Weiterhin spukt mir stets die Frage durch den Kopf, warum die beiden ausgerechnet dieses Haus gekauft haben.

Da gibt es ein riesiges Grundstück rund um das Haus, das macht schon was her, allein schon die Zufahrt, die Allee. Das Haus wird es nicht gewesen sein, was die beiden an dem Objekt reizte.

Ich habe mal versucht, über den kostenlosen BayernAtlas
https://www.freistaat.bayern/dokumente/leistung/5888731340
dieses Grundstück zu vermessen und komme dabei auf Fläche, die mir derartig abstrus hoch vorkommt, dass ich es nicht wage, sie hier zu erwähnen. Aber vielleicht mag sich hierüber ja jemand mit mir per PN austauschen, würde mich freuen.

Wie es @hopkirk so treffend bezeichnet, wirkt es wahrlich wie ein "Landsitz". Es gibt auch bei den Adeiigen halt solche und solche und der Name v. U. dürfte uns nicht fremd sein, wenn wir an den Film Kir Royal denken. Hochadel ist das jetzt weniger ;)

@sommerday
Die Verkaufsanzeige, auf die die beiden mutmaßlich ansprachen, war ja schon entsprechend formuliert. "Herrschaftliche Villa mit viel Grund in absolut ruhiger Alleinlage. Das Krönchen auf der Kuppe! Dort lebten einst die Gutsherrn der Niederbayerischen Oberen Fünftausend -ganz für sich-in solidem und großräumigem Luxus... (...) der Innenbereich enthält alles, was das repräsentative Vollblut-Leben erfüllen darf. (...) zwei Eingänge-einen für die Herrschaft und den anderen für die Dienstboten-wie es sich für diesen Stand gehörte..."
Da geht doch jedem Möchtegern-Grafen das Herz auf!

hopkirk schrieb:Da geht doch jedem Möchtegern-Grafen das Herz auf!

Und jeder Möchtegerngräfin auch... ;)
Gekauft (und vielleicht auch ausgesucht) haben sie es ja offensichtlich gemeinsam und C.v.U. hat ja laut Berichten noch ordentlich in die Modernisierung investiert. Da haben sich wohl zwei gefunden, die diesen "Stil" beide mochten.

Alleinlage hat Vorteile. Keine plötzlich auftauchenden Gäste, keine direkte Nachbarn.
Perfekt, Pläne zu schmieden oder zu planen. Ach wie gut, dass niemand weiß. .. .

Na ja, die Villa wird von beiden kaum mit dem Hintergedanken erworben worden sein, dass man im Falle des Falles den anderen ungestört um die Ecke bringen kann......

@sommerday
Aber dennoch Nachbarn,die Angaben machten,mehrmals die Polizei gesehen zu haben, die wegen Verdacht auf häusliche Gewalt anrückten.So schildert es der Reporter der Bild im Video.

Um den "Landgrafen" zu spielen, ist das Objekt natürlich perfekt. :D

Aber dafür von seiner Arbeitsstelle so weit wegzuziehen, ist trotzdem für mich nicht nachvollziehbar.

sommerday schrieb:War nicht in einigen Zeitungsartikeln zu lesen, das Opfer sei "schwerreich", "vermögend"?
Woher bezieht die Presse diese Behauptungen?

Vermutlich aus der Art der Behausung und auch seinen angeblichen Tätigkeiten in verschiedenen hohen Positionen. Aber wir alle wissen ja, wie in der heutigen Zeit mit Pseudo-Titeln um sich geworfen wird. Da ist jeder, der irgendwo auch nur halbwegs etwas zu sagen oder dirigieren hat, direkt "Manager", "Head of", "Director"...

Auch wenn CvU angeblich hohe Schulden hatte, würde ich behaupten, dass sie es war, die in der Beziehung klar den Löwenanteil des Haushaltseinkommens verdient hat.

@Andante
Nur so ein Gedankenspiel😃

@regenbogen1
Verwandte wohnen auf einem Alleinhof. Eine lange Zufahrt, davor rechts und links zwei Höfe. Da wird jedes Fahrzeug registriert, das ist klar. Die Bewohner legen Wert darauf, in einer Idylle zu wohnen, wo keiner in die Suppe spuckt. Das Leben dort spielt sich fast ohne Öffentlichkeit ab.
So ähnlich wird es wohl auch in dem Fall sein. Häusliche Gewalt wird nur vermutet, oder?

sommerday schrieb:Häusliche Gewalt wird nur vermutet, oder?

Anscheinend nicht:

Am 12. No­vember 2018 kam es hier zu ei­nem Polizei-Einsatz wegen häuslicher Gewalt.

https://m.bild.de/news/inland/politik-inland/muenchen-ein-krimi-in-allerbesten-kreisen-69540824.bildMobile.html#fromWall

Balumpa schrieb:Aber dafür von seiner Arbeitsstelle so weit wegzuziehen, ist trotzdem für mich nicht nachvollziehbar.

Ich hatte damals in München Kollegen, die Fahrtzeiten von zwei Stunden einfach in Kauf nahmen, nur um irgendwo im Grünen ein Häuschen zu haben. So besonders ist das dort nicht.

sommerday schrieb:Häusliche Gewalt wird nur vermutet, oder?

Die Polizisten werden das schon richtig einzuordnen wissen, wenn sie zu einem Einsatz gerufen worden sind. Da wird mit Sicherheit auch ein Protokoll darüber geschrieben worden sein.

emz schrieb:Ich hatte damals in München Kollegen, die Fahrtzeiten von zwei Stunden einfach in Kauf nahmen, nur um irgendwo im Grünen ein Häuschen zu haben. So besonders ist das dort nicht.

Krass.

Okay, man kennt ja die Immobilienpreise in München und sich dann ein Häuschen in 40-50 Kilometern Entfernung zu suchen, wo es etwas günstiger ist, ist noch halbwegs verständlich. Aber jeden Morgen 100+ Kilometer hin und jeden Abend wieder 100+ Kilometer zurück zu pendeln, ist in meinen Augen die pure Hölle.

Aber es muss ja wohl so gewesen sein, zumindest schreibt kein Medium etwas von einer Zweitwohnung CvUs in München.

@Balumpa

Balumpa schrieb:Um den "Landgrafen" zu spielen, ist das Objekt natürlich perfekt

....und möglicherweise auch einen englischen Gärtner
zu beschäftigen, der im Haus für die Bediensteten wohnte?Sollte dem so sein,hat er sicher einiges mitbekommen von dem Ehezwist der sich nebenan abspielte.

Falls dem Gärtner etwas zugestossen sein sollte hat die Entsorgung jedenfalls besser geklappt als die des Hausherrn..

Was ich nicht so richtig verstehe:

Da lernt sich ein gutsituiertes Paar kennen, beide in fortgeschrittenem Alter. Heiraten, dann lernt man sich anscheinend erst kennen.
Merkt man nicht schon vor der Heirat, wie der andere gestrickt ist? Ein Ungleichgewicht bemerkt man doch, ehe an Heirat gedacht wird? Lebenserfahrung hatten ja beide.
Verliebtheit? Klopft man in dem Alter vorher nicht alles ab? Jeder hat im ungünstigen Fall etwas zu verlieren.
Zoff, Polizeieinsatz usw., zeugt von keinem harmonischen Zusammenleben. Im Gegenteil.

Warum diese Heirat?

sommerday schrieb:Da lernt sich ein gutsituiertes Paar kennen, beide in fortgeschrittenem Alter. Heiraten, dann lernt man sich anscheinend erst kennen.
Merkt man nicht schon vor der Heirat, wie der andere gestrickt ist? Ein Ungleichgewicht bemerkt man doch, ehe an Heirat gedacht wird? Lebenserfahrung hatten ja beide.
Verliebtheit? Klopft man in dem Alter vorher nicht alles ab? Jeder hat im ungünstigen Fall etwas zu verlieren.
Zoff, Polizeieinsatz usw., zeugt von keinem harmonischen Zusammenleben. Im Gegenteil.

Warum diese Heirat?

Erst kürzlich war in den Medien ein Fall einer Frau zu lesen, die sich als erfolgreiche Wirtschaftsanwältin mit Führungspositionen in diversen Konzernen ausgegeben hat und einige Liebespartner, darunter einen Arzt, mit dem sie zwischenzeitlich sogar verheiratet war und zwei Kinder hatte, um teils große Summen bestohlen und betrogen hat. In Wahrheit hatte die Frau übrigens nicht einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung, geschweige denn ein Studium. Aufgefallen ist das lange Zeit trotzdem niemandem.

Ich denke, dass das Sprichtwort "Liebe macht blind" durchaus nicht ganz von der Hand zu weisen ist und so dürfte es sicherlich auch in diesem Falle der von U's gewesen sein.

Es wurde allerdings auch in einem Artikel geschrieben, dass er wohl an einer Krebserkrankung litt und sich im Zuge der Behandlung psychisch verändert hat.

sommerday schrieb:Da lernt sich ein gutsituiertes Paar kennen, beide in fortgeschrittenem Alter. Heiraten, dann lernt man sich anscheinend erst kennen.
Merkt man nicht schon vor der Heirat, wie der andere gestrickt ist? Ein Ungleichgewicht bemerkt man doch, ehe an Heirat gedacht wird? Lebenserfahrung hatten ja beide.
Verliebtheit? Klopft man in dem Alter vorher nicht alles ab?

Naja, ich bin immer noch der Meinung, dass der Herr von U. ein ziemlicher Schaumschläger und Blender war - und seine nun Witwe ist ihm auf den Leim gegangen...
Irgendwie erinnert er mich ein wenig an diesen unerträglichen Prinzen Frédéric von Anhalt, viel Luft, wenig dahinter... Frag mich bitte nicht, warum ich dieses Gefühl habe, mein Bauch spricht da zu mir...

Aber das Schlimme ist ja - vielleicht beantwortet das auch deine Frage - dass man noch nicht einmal blind vor Liebe sein muss, wenn man jemanden kennen lernt.
Das hat einfach auch was mit Vertrauen zu tun, jedenfalls sehe ich das so: man trifft eine Person, fühlt sich zueinander hingezogen, geht eine Beziehung ein, da gibt man dem anderen doch zunächst einmal einen Vertrauensvorschuss. Ich meine, wenn man das nicht tut, den anderen ständig anzweifelt und hinterfragt, dann kann man es doch gleich sein lassen, so hat eine Beziehung überhaupt keine Basis, von Anfang an nicht.
Aber wenn der andere dann eifrig seine Leichen im Keller pflegt und nicht ehrlich ist, dann verletzt es natürlich schon, wenn es raus kommt. Und es ent-täuscht natürlich auch, da steckt nicht umsonst das Wort "täuschen" drin...

sommerday schrieb:Merkt man nicht schon vor der Heirat, wie der andere gestrickt ist? Ein Ungleichgewicht bemerkt man doch, ehe an Heirat gedacht wird? Lebenserfahrung hatten ja beide.
Verliebtheit? Klopft man in dem Alter vorher nicht alles ab?

Da hat mich meine Lebenserfahrung gelehrt, ein vorheriges Absichern ist nicht möglich.
Wenn ein Partner es verstanden hat, seine wahren Absichten zu verschleiern, dann kommt eben irgendwann die Überraschung, der du erst mal schutzlos ausgeliefert bist.

Möchte niemand zu nahe treten:
Als erfahrener Mensch in derem Alter stürze ich mich nicht so einfach in ein Ehe-Abenteuer.
Was ich sagen möchte:
Die beiden hätten sich mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ein schönes Leben machen können. Sie hätte weiter in ihrer Praxis gearbeitet, er in seinem "Kosmetikunternehmen". Schön, die abgelegene Villa, das private Leben genießen, dazu Reisen, weitere Annehmlichkeiten usw.

Stattdessen ist ein Todesopfer zu beklagen, eine Angeklagte, deren weiteres Leben nicht rosig verlaufen wird.
Wer wollte hier wen übervorteilen? Warum das alles?

sommerday schrieb:Die beiden hätten sich mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ein schönes Leben machen können. Sie hätte weiter in ihrer Praxis gearbeitet, er in seinem "Kosmetikunternehmen". Schön, die abgelegene Villa, das private Leben genießen, dazu Reisen, weitere Annehmlichkeiten usw.

Sehe ich ähnlich. Für mich ist die schnelle Heirat, aber auch die nach doch kurzer Zeit tödlich endende Beziehung ein Rätsel. Noch dazu bei den Voraussetzungen der mutmaßlichen Mörderin. Mein Vorstellungsvermögen reicht nicht aus, um das nachzuvollziehen:
- Kennenlernen
- Heiraten
- Grundstück kaufen und bewohnen
- Auseinandersetzungen, körperliche Übergriffe seineseits
- Mord

Ja, das gibt es nicht selten. Aber in dem Alter? Da sollten beide Parteien ihre Erfahrungen haben und ein gewisses Gespühr. Aber sicher sehe ich das zu eng.

Psychologen, besser Psychotherapeuten haben da sicher einige Ideen, was die Beziehung wie auch den Mord betrifft. Ich verstehe das nicht.

3 Jahre Beziehung und dann der Tod. Unbegreiflich.

https://www.reddit.com/r/Debitismus_Forum/comments/auxraa/keiner_auf_diesen_bilder_sieht_wie_ein_m%C3%B6rder_aus/ (Archiv-Version vom 11.06.2023)

Cuchulain schrieb:Sehe ich ähnlich. Für mich ist die schnelle Heirat, aber auch die nach doch kurzer Zeit tödlich endende Beziehung ein Rätsel.

Jessica Castrop, eine Sportmoderatorin, hat auch nach wenigen Monaten Beziehung geheiratet. Es ist natürlich extrem ungewöhnlich, aber offenbar passte (damals) alles zwischen den beiden.

Wirklich kurz war die Beziehung übrigens nicht. Laut DailyMail-Artikel haben sich beide im März 2011 kennengelernt und vier Monate später, also im Juli 2011, geheiratet. Zwischen Hochzeit und Tötung lagen also knapp 7,5 Jahre. Ein Blick in die Statistik besagt, dass Ehen gerade in diesem Zeitraum überdurchschnittlich häufig zerbrechen. Dort mündet es dann in die Scheidung, in diesem Falle eben leider in ein Tötungsdelikt.