falstaff schrieb:Sieht absolut übersichtlich aus - gruselige Vorstellung, dass die Familie des Opfers womöglich regelmäßig jemandem über den Weg läuft der zumindest eine Ahnung davon hat, wer der Todesschütze sein könnte. Ortsfremde dürften sich kaum aus Versehen dorthin verirrt haben - der Täter muss also entweder ein Nachbar, oder ein Besucher eines Nachbarn gewesen sein.
Das ist die naheliegende Einschätzung. Der Tatort weist sonst keine Besonderheiten auf, keine "In-Kneipe," kein Ort an dem man ein Feuerwerk irgendwie herausragend beobachten kann, usw. Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass sich hier nur Anwohner und deren Silvesterbesuch in der Gegend aufgehalten haben werden.
Dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: wir haben es mit einem Täter zu tun, der allein in diesem Bereich lebt und mit einer vermutlich illegalen Waffe herumgeballert hat, ähnlich jenem berüchtigten Fall in Franken, oder wir haben es mit der Situation zu tun, dass es vermutlich Mitwisser gibt, Menschen, eventuell Angehörige, die zumindest wissen, dass der Täter Silvester eine Waffe hatte und geschossen hat. Vielleicht wissen sie nicht genau, ob es sich um eine scharfe oder eine Schreckschusswaffe handelte, wissen nicht genau, wo und wann er geschossen hat usw. - aber sie wollen das auch gar nicht genau wissen bzw. die Polizei das wissen lassen, denn es könnte bedeuten, dass ihr Angehöriger/Freund der Täter ist. Und so schweigen sie lieber.
Ich vermute sogar letztes. Und vermutlich haben diese Zeugen dann genau so ein Rechtfertigungsmodell für ihr Schweigen: "Es könnte ja sein, dass unser Jürgen nur eine Schreckschusswaffe hat, und ein ganz anderer die Frau erschossen hat, und da will ich ihm keine Scherereien machen, er ist ja ein guter Junge, und ich will das alles deshalb gar nicht genau wissen... "
Jacksy24 schrieb:Man müsste wissen, wie es sich in Schönberg verhält.
Klar, sollte diese Gegend ein hotspot für Silvesteraktivitäten gewesen sein, dann kann alles anders sein.