Nina75 schrieb:Was mich gerade brennend interessiert ist, wieso gab sie ihrem "Liebhaber" ein Handy mit Vertrag, abgeschlossen auf den Namen ihrer Freundin? Weil sie ihn anders hätte nicht erreichen können? So etwas ist doch völlig unüblich mMn.
Das sagt eine Menge über den Liebhaber aus. Nämlich, dass er in einer Konstellation lebt, wo er selbst nicht unbemerkt einen Vertrag abschließen kann (und 2005 war Prepaid für kurze Gespräche okay, für längeres Gesülze viel zu teuer). Ich vermute: Er hatte ein Gemeinschaftskonto - und man braucht für einen Vertrag ja irgendeine Bankverbindung. Die scheint er nicht gehabt zu haben - ohne dass es jemand bemerkt hat. Plus: Dieser Mann lebt in einer Verbindung, in der niemand wissen darf, dass er nebenher eine andere Frau hat bzw. in der er verheimlichen muss, dass er mit einer Frau telefoniert. Ergo? Das sind zwei Indizien, dass der Mann selbst verheiratet oder zumindest sehr fest gebunden ist.
Was sagt das über sie aus? Handyverträge waren 2005 nicht billig, auch solche Partnerverträge nicht. In ihrer Ehe gibt es viele finanzielle Verpflichtungen: Vier Kinder und zwei Erwachsene, zwei (?) Autos - zumindest hatte sie eins zur Verfügung, ein neues Haus. Sie selbst trägt zu diesem Einkommen nichts bei. Das Familieneinkommen besteht aus: Verdienst des Ehemannes + 4x Kindergeld + Hilfszahlungen von ihren Eltern. Denoch schafft sie es in der präkeren Situation das Geld für zwei Handyverträge (=monatliche Verpflichtung) an die Freundin zu zahlen, ohne, dass der Mann es merkt - d.h. sie war viel weniger eingeengt als die Affäre.
Enterprise1701 schrieb:Die Thematik Taschenlampe wurde im XY Film als ungwöhnlich dargestellt. Mich stört weiterhin dieses aussergewöhnliche "Dating" am frühen Morgen zwischen 5 Uhr und 7 Uhr.
Der Tag war ein Mittwoch. Die Zeit ist die perfekte Tarnung. Ihr Mann war aus dem Haus. Der Mann, der sie traf, könnte seiner Frau vorgegaukelt haben, dass er einfach ein wenig früher anfangen muss. In einem Dorf mit 2.600 Einwohnern ist da der Publikumsverkehr überschaubar: Jogger, Gassigeher ... das war's. Durch die exponierte Lage am Hang sogar sichtbar und durch die Dunkelheit ist man weitgehend vor Beobachtungen geschützt (der Feldweg ist ja nicht beleuchtet).
Enterprise1701 schrieb:Am 23 November vergnügt man sich nicht bei den Wetterbedingungen in der Frühe auf einer Parkbank. Man steigt dann eher in ein Auto und fährt zu einem ruhigen unauffälligen Ort. Die Frage bleibt: von wem ging das Date aus ? Von der Ehefrau oder von dem Liebhaber/vermutlichen Täter ? Gab es an dem Morgen zu dieser Jahreszeit den üblichen Frühnebel ?
Da die Sonne Ende November erst um 7.45 aufgeht, ist das mit dem Nebel egal. Es ist dunkel. Die beiden haben den Treffpunkt verabredet und vermutlich schickte er ihr eine SMS "Bin nun da" und sie antwortete "komme gleich".
xcorax schrieb:Ich stelle mir das sehr risikoreich vor, morgens zwischen 06:00h- evtl. 08:00h in dieser Gegend eine Leiche im Wald verschwinden zu lassen.
Ist ja gar nicht gesagt, dass es so war - wenn der Liebhaber auf dem Weg zur Arbeit war, blieb ihm eventuell sogar gar nichts übrig, die Leiche im Kofferraum mitzunehmen, um pünktlich aufzutauchen. Ende November ist es mitunter schwierig, wegen eventuell schon gefrorerem Boden eine Leiche zu vergraben, der "Vorteil" ist jedoch, dass der Verwesungsprozess deutlich langsamer abläuft.
Georgie73 schrieb:Ich bin auch jung Mama geworden und hatte 4 Orgel pfeifen. Ich war abends so platt, da zählt jede Minute Schlaf, hätte mir nie den Wecker gestellt fürn Date. Ich finde es schon komisch.
Das kommt darauf an, wie gut die Kinder schlafen und wie viel Unterstützung sie hatte - drei der vier Kinder waren in der Schule und im Kindergarten. Das letzte war daheim - je nachdem, wie sehr sie ihre Eltern einspannen konnte, hatte sie ja "Leerlauf". Generell stimme ich dir aber zu.
Interested schrieb:Um noch mehr Kinder zu zeugen, obwohl sie so gerade mal über die Runden kamen? Du meinst, er ist seinen ehelichen Pflichten nicht nachgekommen? Ich hätte auch keinen Bock auf Sex mit jemandem, der mich mit mehreren betrügt.
Nina75 schrieb:Der Ehemann hätte das ja auch nicht mitmachen müssen....wenn er schon wusste, das sie ihn betrügt.
Für den Mann war das eine sehr schwierige Situation. Ob die Frau mit offenen Armen auf dem Hof empfangen wurde? Eher nicht. Hätte er sich scheiden lassen, hätte das ein Leben am Existenzminimum für viele Jahre bedeutet: Durch seinen Beruf wäre es ausgeschlossen gewesen, dass er das Sorgerecht bekommt, d.h. er wäre den vier Kindern und der Frau gegenüber unterhaltspflichtig gewesen. Wenn man die Einwohnerzahl von Burgsinn betrachtet - sie sinkt, was bedeutet, er hätte das Haus vermutlich auch nur mit großem Verlust verkaufen können (zumal sie da ja nicht lange gelebt haben, Erschließungskosten etc. hatten sich noch gar nicht armortisiert). Er stand praktisch vor der Wahl - Pest oder Cholera.
frauZimt schrieb: Kinder merken, wenn sie vernachlässigt werden. Wenn sie von der Mutter nicht genügend versorgt worden wären, wären sie ihrem Vater überglücklich um den Hals gefallen, wenn er nach Hause kam, weil es nun "endlich wieder was zu essen gibt"
Dass sie keine treue Ehefrau war, schließt ja nicht aus, dass sie eine gute und fürsorgliche Mutter im Alltag war. Sie war durch ihr Handeln definitiv keine gute und fürsorgliche Mutter - sie spielte mit ihrer Ehe und dem Zuhause der Kinder - und damit mit deren Glück. Die Kinder waren noch alle sehr klein und durchschauten das nicht. Zudem nagt natürlich auch das "was ist mit ihr passiert?" massiv an diesen Kindern.
PurePu schrieb: Ganz im Ernst, für das, was sie ihrer Familie angetan hat, kam sie doch wirklich gut weg. Ich fand nicht, dass sie besonders negativ dargestellt wurde. Es waren nur Fakten, die zur Aufklärung des Falles herangezogen wurden. Dass die für die nicht positiv sind, dafür kann außer ihr nur leider keiner was.
Die Darstellung war nicht für die Allgemeinheit bestimmt - sondern für jemanden, der etwas weiß und sich einen Ruck geben muss. Das war auch der einzige Grund, die Kinder und den Mann vor die Kamera zu bringen. Der Mann - wenn die Ehefrau des Geliebten etwas weiß (vielleicht ein falsches Alibi gegeben hat), dann ist das so "schau, wir sind im gleichen Boot". Der Mitwisser weiß nun, dass er durch eine Aussage das riesige Leid der Kinder minimieren kann.
frauZimt schrieb:Ob die Frau dann aber noch Zeit für ihre Kinder gehabt hätte?
Das kommt drauf an, wie intensiv diese Affären waren. Wenn es nur um das eine ging, da gehen schon mehrere nebeneinander.
PurePu schrieb:"Stalkender Nachbar" ist schon auch unverschämt. Dass man als Nachbar einiges mitbekommt, ist doch klar. Und wenn man erst mal hellhörig ist...
Der Nachbar wurde ja um Hilfe gebeten, als man wusste, dass die Finanzen schwierig sind. Bei einer Dorfgröße von 2.500 Einwohnern und Kindern, die ortsansäßig Kindergarten, Schule und evtl. Vereine besuchen, bringt es das mit sich, dass man viel hört und sich kennt. Das ist der Vorteil, aber auch der Nachteil des Dorflebens. Der Frau fehlte der Weitblick und der Nachbar versuchte - auf diese übergriffige Art - zu helfen oder sie vor weiteren dummen Handlungen zu bewaren.