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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

2.316 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Spanien, 2018 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 15:23
Gegen die latente Unterstellung, ich würde die Nationalität des Täters ursächlich mit der Tat in Zusammenhang bringen, möchte ich mich doch entschieden verwahren. Natürlich hätte Sophias Mörder auch anderer Nationalität sein können. Für das Verbrechen ist nicht entscheidend, woher der Täter kam, sondern dass Sophia überhaupt in ein fremdes Fahrzeug eingestiegen ist - womit ich dem Opfer selbstverständlich keine Mitschuld unterstelle!

Allerdings, und das gehört nun mal auch zur Wahrheit, es ist tatsächlich so:
Zitat von monstramonstra schrieb:Doch. Weil der Ede Zimmermann in xy schon vor 30 Jahren gepredigt hat, das solle man als junge Frau nicht tun...
Expressis verbis: Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, war beim Fahren per Anhalter schon immer signifikant größer als bei anderen Formen des Reisens. Wenn ich mich also dafür entscheide, dann nehme ich dieses Risiko auch bewusst in Kauf.
Bei diesem Verbrechen muss ich zwangsläufig an den Fall Heidi Scheuerle denken. Hier hatte sich das Opfer ganz bewusst für diese Art der Fortbewegung entschieden (allerdings LKWs gemieden). Es hätte im vorliegenden Fall genügend alternative Reisemöglichkeiten gegeben (Mitfahrzentralen, Fernbus, Zug sowie ggf. eine Kombination daraus), zumal es sich um eine geplante und somit auch planbare Reise gehandelt hat. Auf die Frage, warum das Opfer überhaupt getrampt hat, ist die Dokumentation mit keiner Silbe eingegangen.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 16:06
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, war beim Fahren per Anhalter schon immer signifikant größer als bei anderen Formen des Reisens.
Das Risiko ist mathematisch höher (im Vergleich zum eigenen Auto), aber mehr relativ als signifikant:

Beitrag von monstra (Seite 117)

Es gibt viele gute Gründe zu trampen, Geld ist vermutlich einer der wichtigsten. Aber es gibt auch andere, vermutlich gab das bei Sophia den Ausschlag. Ich habe z.B. auch immer wieder an der A9 Tramper in meinem Auto mitgenommen, wenn ich darauf Bock hatte. Das unangenehmste Erlebnis war ein betrunkener Franke mit Liebeskummer, der mich die ganze Fahrt zuschwallte.

https://www.dw.com/de/trampen-die-vergessene-abenteuerlust/a-49860082

So wie die Menschen das Risiko eines Autounfalls oder Flugzeugabsturzes sehenden Auges in Kauf nehmen, erst Recht die Kriminalität in den coolen Urlaubsregionen und Metropolen dieser Welt, so tun sie es auch hier.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 18:32
Zitat von monstramonstra schrieb:Dem war nicht so. Der Täter hat Sophia angesprochen und ihr angeboten, sie mitzunehmen. Er hat sie anscheinend dabei beobachtet, wie sie zuvor erfolglos Leute angesprochen hatte. Und hat sie dann angesprochen. Das zeigen die Videoaufzeichnungen.
Das wusste ich nicht, dass er sie angesprochen hat...
Da hätte sie misstrauisch werden sollen....wenn sich schon ein Mann freiwillig bereit erklärt einen mitzunehmen...
Ich hatte mal so einen Gestörten am Hals, der wollte mich absolut in seinem Caprio mitnehmen und zum Bahnhof fahren...
Der lies sich auch nicht abwimmeln, beim ersten Mal ist er zwar abgedreht, kam dann aber doch nochmal zurück...Ich war schon sichtlich genervt, interessiert hat ihn das nicht...
Als ich wieder ablehnte, fuhr er mir im Schritttempo bis zum Bahnhof nach.
Es gibt schon echt kranke Gestalten, nur der Vollständigkeits halber, es war ein Deutscher.
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Auf die Frage, warum das Opfer überhaupt getrampt hat, ist die Dokumentation mit keiner Silbe eingegangen.
Das frage ich mich auch, den Grund würde ich auch gerne wissen...
Geld denke ich mal wird es wohl kaum gewesen sein..
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich habe z.B. auch immer wieder an der A9 Tramper in meinem Auto mitgenommen, wenn ich darauf Bock hatte. Das unangenehmste Erlebnis war ein betrunkener Franke mit Liebeskummer, der mich die ganze Fahrt zuschwallte.
Ich würde nicht mal einem Mann dazu raten, Anhalter mit zunehmen, das ist auch für Männer gefährlich...
Aber gut, es muss jeder selbst wissen, was er tut...


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 18:38
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Ich würde nicht mal einem Mann dazu raten, Anhalter mit zunehmen, das ist auch für Männer gefährlich...
Dann dürfte ich nicht Auto fahren. Die Raser auf der Autobahn (und die Überholer auf der Allee) sind viel gefährlicher. Am Besten bleibe ich zu Hause.

Nur passieren dort die meisten tödlichen Unfälle.


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08.10.2019 um 18:43
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Ludwig01 schrieb:
Auf die Frage, warum das Opfer überhaupt getrampt hat, ist die Dokumentation mit keiner Silbe eingegangen.
Weiter oben irgendwo im Thread stand mal, dass Sophia sehr gerne und ständig getrampt ist, es war anscheinend einfach ihre bevorzugte Art des Fahrens. Sie war wohl sehr kommunikativ und lernte gern neue Leute kennen. So oder so ähnlich hieß es mal.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 19:20
Zitat von monstramonstra schrieb:Dann dürfte ich nicht Auto fahren. Die Raser auf der Autobahn (und die Überholer auf der Allee) sind viel gefährlicher. Am Besten bleibe ich zu Hause.
Nur passieren dort die meisten tödlichen Unfälle.
Vllt..bleibst Du am Besten gleich im Bett, da passiert Dir wenigstens nichts...;-)
Ich habe ja gepostet, es muss jeder selbst wissen was er tut, Sophia hat sich für diesen Weg entschieden...
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Weiter oben irgendwo im Thread stand mal, dass Sophia sehr gerne und ständig getrampt ist, es war anscheinend einfach ihre bevorzugte Art des Fahrens. Sie war wohl sehr kommunikativ und lernte gern neue Leute kennen. So oder so ähnlich hieß es mal.
Ahh ok...Es war ihre Entscheidung sie war erwachsen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen...
Ich hätte mir nur gewünscht, sie wäre doch vorsichtiger gewesen, aber gut es lässt sich leider nicht mehr ändern...


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 19:37
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Ich hätte mir nur gewünscht, sie wäre doch vorsichtiger gewesen, aber gut es lässt sich leider nicht mehr ändern...
Monstra hat Links zu Studien mit dem eindeutigen Ergebnis, dass Trampen nicht gefährlicher ist, als andere Reisearten, bereit gestellt. Wieso ignoriert man diese hartnäckig und verbreitet weiterhin den Mythos des gefährlichen Trampens?


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08.10.2019 um 19:50
Zitat von simiesimie schrieb:Monstra hat Links zu Studien mit dem eindeutigen Ergebnis, dass Trampen nicht gefährlicher ist, als andere Reisearten, bereit gestellt. Wieso ignoriert man diese hartnäckig und verbreitet weiterhin den Mythos des gefährlichen Trampens?
Das war eine Studie von "1990", ich kann auch die dazugehörigen Links von @monstra nicht öffnen, da die Artikel hinter einer Paywall liegen...
Zitat von monstramonstra schrieb:https://www.zeit.de/1988/17/wie-gefaehrlich-ist-das-trampen
Zitat von monstramonstra schrieb:https://www.zeit.de/1990/28/trampen-ohne-grosses-risiko/komplettansicht



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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 19:53
Eine Behauptung, die bislang unwidersprochen blieb, sogar von @monstra, ist
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Noch eine Bemerkung zum Schluss: Wäre die Dokumentation auch zustande gekommen, wenn die Familie L. nicht so prominent und sicherlich auch gut vernetzt wäre?
Der Vater ist evangelischer Pfarrer im Ruhestand in einer Kleinstadt, der Bruder Lokalpolitiker. Wer kennt schon den Altpfarrer eines Städtchens, wenn man nicht gerade einen Bezug dazu hat? Wer kennt Lokalpolitiker, sagen wir mal, in Paderborn oder Würzburg? Selbst in kirchlichen Kreisen muss man schon Bischöfin sein oder interessante Bücher veröffentlicht haben, um "prominent" zu sein.

Diese Familie war überhaupt nicht prominent und ist es höchstens jetzt durch den Fall ein wenig geworden - doch bestimmt nicht bei vielen.

Was meiner Meinung aber zu der Doku beiträgt, ist die allgemeine Eloquenz der Familie und des Freundeskreises, auch dass sie mit Dienstwegen umgehen und sich kultiviert ausdrücken können, spielt sicherlich eine Rolle.

Andererseits kam ja auch die Familie Ritter aus Köthen ins Fernsehen. - Vielleicht ist der Hauptgrund, dass dieser Fall einfach spektakulär und interessant ist und viele bewegt hat.


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08.10.2019 um 19:54
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:da die Artikel hinter einer Paywall liegen...
Dann hilft Googlen:
Das Bundeskriminalamt kam 1989 in einer Studie und 1995 in einem Bericht jedoch zu der Einschätzung, dass kriminelle Handlungen selten mit dem Trampen in Verbindung stehen. Die weitaus größere Gefahr für Tramper seien Verkehrsunfälle.
https://www.t-online.de/leben/reisen/reisetipps/id_83986856/per-anhalter-unterwegs-wie-gefaehrlich-ist-trampen-.html


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 20:11
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Diese Familie war überhaupt nicht prominent und ist es höchstens jetzt durch den Fall ein wenig geworden - doch bestimmt nicht bei vielen.
Das ist richtig. Auch der "Grünen-Politiker" Andreas Lösche ist ehrenamtliches Kreistagsmitglied ("Kreisrat"). Nicht mehr. Wer sich im Bay. Kommunalrecht ein bisschen auskennt, der weiß, dass dort kein Platz für Karrieristen und Profilneurotiker ist. Es gibt nicht viel zu entscheiden. Sein Geld verdient er als Lehrer an einer Realschule.

Als Pfarrer a.D. ist man in einer Kleinstadt durchaus "prominent", diese Prominenz endet aber auch an den Stadtgrenzen. Grenzen sprengt man aber mit Offenheit, Warmherzigkeit, Überzeugungskraft und Klugheit. Das ist der Familie gelungen.


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08.10.2019 um 21:03
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Das war eine Studie von "1990", ich kann auch die dazugehörigen Links von @monstra nicht öffnen, da die Artikel hinter einer Paywall liegen...
Liegen sie bei mir nicht. Wäre mir auch neu, dass die Zeit alte Artikel hinter einer Paywall versteckt.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

08.10.2019 um 21:15
@simie:
Zitat von simiesimie schrieb:Monstra hat Links zu Studien mit dem eindeutigen Ergebnis, dass Trampen nicht gefährlicher ist, als andere Reisearten, bereit gestellt. Wieso ignoriert man diese hartnäckig und verbreitet weiterhin den Mythos des gefährlichen Trampens?
Laut dieser Studie wird eine von 10000 Tramperinnen das Opfer einer vollendeten Vergewaltigung. Wäre die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ähnlich gefährlich, würden wir bei angenommenen 10 Mio. Nutzerinnen pro Tag von 1000 vollendeten Vergewaltigungen ausgehen müssen.


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08.10.2019 um 22:02
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Laut dieser Studie wird eine von 10000 Tramperinnen das Opfer einer vollendeten Vergewaltigung. Wäre die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ähnlich gefährlich, würden wir bei angenommenen 10 Mio. Nutzerinnen pro Tag von 1000 vollendeten Vergewaltigungen ausgehen müssen.
Das klingt etwas merkwürdig. Ja. Wobei man die Statistik nicht einfach auf alle ÖPNV-Fahrten hochrechnen kann, das ist Äpfel mit Birnen verglichen.

1993 hieß es jedenfalls in der "Zeit" zum Thema:
Erst 1989 präsentierte das Bundeskriminalamt eine wissenschaftliche Studie über die Gefahren beim Trampen, die allen vorangegangenen Horrorvisionen den Boden entzog. Ergebnis: Die statistische Wahrscheinlichkeit, daß eine Tramperin vergewaltigt wird, liegt bei etwa eins zu 100 000 Mitfahrten. Die Autoren konstatieren eine "offensichtlich geringe Wahrscheinlichkeit, beim Trampen Opfer einer Straftat zu werden". Der polizeiliche Chefaufklärer Manfred Dorfner vom Landeskriminalamt Stuttgart mußte kürzlich einräumen: "Das Trampen wurde immer zu dramatisch dargestellt." Die Anti-Tramper-Kampagne wurde ein Jahr nach dem Erscheinen der BKA-Studie eingestellt. Bei der Polizei sei ein Denkprozeß in Gang gesetzt worden, ergänzte Dorfner.
Also 100.000 statt 10.000. Und ob es vollendete Vergewaltigungen sind, bezweifle ich, da die PKS auch nicht Versuch und Vollendung unterscheidet.


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08.10.2019 um 22:11
Es ist eigentlich schon OT, aber ich denke, der Link auf die Studie von 1989 im Auftrag des BKA sei mir erlaubt:

http://www.franknature.nl/anhalterwesen.pdf

Egal, was da drin steht: Sophia wusste was sie tat. Und egal, was sie tat, es ist schlimmes Unrecht, einen Menschen zu vergewaltigen oder zu töten.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

09.10.2019 um 00:58
Zitat von monstramonstra schrieb:Egal, was da drin steht: Sophia wusste was sie tat. Und egal, was sie tat, es ist schlimmes Unrecht, einen Menschen zu vergewaltigen oder zu töten.
Selbst wenn Sophia nicht gewusst hätte, was sie tat: Das gab dem Täter nicht das Recht, sie zu töten. Das Gericht hatte es insofern hier beim Urteil leicht, als auch im Heimatland des Täters die Tat unter Strafe steht und sich das Gericht hier nicht mit Erwägungen, ob der Rechts- und/oder Kulturkreis des Täters vergleichbare Straftaten erlaubt und daher dies irgendwie zu berücksichtigen ist (siehe etwa Verrenkungen deutscher Gerichte bei sog. „Ehrenmorden“) herumschlagen musste.


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09.10.2019 um 10:06
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Wenn ich mir das Täterprofil so ansehe, so erscheint es mir biographisch vergleichbar mit dem des Catalin C. zu sein, der Lucile K. und Carolin G. ermordet hat, mit dem Unterschied allerdings, dass sich dieser Doppelmörder gezielt auf die Suche nach Opfern gemacht hat.
An diese Fälle habe ich auch denken müssen, doch hat Catalin C. die Frauen außerhalb seines Trucks angegriffen, aber doch auch mit vergleichbaren "Werkzeugen" erschlagen. Beide Täter haben wohl so etwas wie "kriminelle Energie" in sich, die sich im Laufe ihres Daseins gesteigert und sich früher oder später einen Weg zu potentiellen Opfern gebahnt hat. Es ist tragisch und ein wohl kaum vorauszuahnender Zufall, in diesen Radius zu geraten und bis jetzt gibt es in solchen Fällen nur die Verwahrung für diese Täter, um die Menschheit vor ihnen zu schützen. Die Frage wäre für mich, wie diese "Energie" vorher erkannt werden könnte und ob sie beherrschbar gemacht werden könnte. Folgenden Link zum Gefahrenpotential beim Trampen habe ich noch gefunden (sorry, falls er hier bereits erwähnt wurde):
https://www.infranken.de/ueberregional/wie-gefaehrlich-ist-trampen-wirklich;art55462,3488163


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09.10.2019 um 11:06
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Diese Familie war überhaupt nicht prominent und ist es höchstens jetzt durch den Fall ein wenig geworden - doch bestimmt nicht bei vielen.
Was meiner Meinung aber zu der Doku beiträgt, ist die allgemeine Eloquenz der Familie und des Freundeskreises, auch dass sie mit Dienstwegen umgehen und sich kultiviert ausdrücken können, spielt sicherlich eine Rolle.
Wenn man sich an die Presse wendet ist man ganz schnell bekannt, war im Fall Rebecca Reusch auch so....Die Familie meinte ja auch die Polizei hätte in ihrem Fall nicht genügend getan, deshalb haben sie dann auch eigene Suchtrupps organisiert usw..usf...
Das hat für mich nichts mit Eloquenz zu tun...Zudem hat sich Herr A.L. noch an den Innenminister Herrmann gewandt...
Zitat von monstramonstra schrieb:Dann hilft Googlen:

Das Bundeskriminalamt kam 1989 in einer Studie und 1995 in einem Bericht jedoch zu der Einschätzung, dass kriminelle Handlungen selten mit dem Trampen in Verbindung stehen. Die weitaus größere Gefahr für Tramper seien Verkehrsunfälle.
https://www.t-online.de/leben/reisen/reisetipps/id_83986856/per-anhalter-unterwegs-wie-gefaehrlich-ist-trampen-.html
Danke, für den Link!
Zitat von monstramonstra schrieb:Das ist richtig. Auch der "Grünen-Politiker" Andreas Lösche ist ehrenamtliches Kreistagsmitglied ("Kreisrat"). Nicht mehr. Wer sich im Bay. Kommunalrecht ein bisschen auskennt, der weiß, dass dort kein Platz für Karrieristen und Profilneurotiker ist. Es gibt nicht viel zu entscheiden. Sein Geld verdient er als Lehrer an einer Realschule.

Als Pfarrer a.D. ist man in einer Kleinstadt durchaus "prominent", diese Prominenz endet aber auch an den Stadtgrenzen. Grenzen sprengt man aber mit Offenheit, Warmherzigkeit, Überzeugungskraft und Klugheit. Das ist der Familie gelungen.
Grenzen sprengt man auch wenn man sich an die Presse wendet...
Oder denkst Du die Eltern von Rebecca Reusch waren vorher so bekannt?
Nein, erst als sie die Presse eingeschaltet haben und so geschehen ist es auch bei Familie Lösche...
Zitat von simiesimie schrieb:Liegen sie bei mir nicht. Wäre mir auch neu, dass die Zeit alte Artikel hinter einer Paywall versteckt.
Bei mir funktioniert es nicht, keine Ahnung weshalb...


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

09.10.2019 um 11:27
Die Fälle Rebecca Reusch und Sophia Lösche gehören in unterschiedliche Schubladen. Rebecca ist noch immer verschwunden, es gibt keine Leiche und ihr Schwager war in U-Haft und musste wieder entlassen werden. Die Ermittlungen laufen noch immer. Im Gegensatz zu den Bayern/Sachsen im Fall Sophia hat man in Berlin sehr schnell ein Verbrechen in Betracht gezogen und entsprechend gehandelt.
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Zudem hat sich Herr A.L. noch an den Innenminister Herrmann gewandt...
Jeder Bürger darf sich an den Bayerischen Innenminister wenden. Das ist sogar ein Grundrecht.
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Grenzen sprengt man auch wenn man sich an die Presse wendet...
Die Presse muss auch interessiert an Dir und Deiner Geschichte sein. Sonst geht gar nichts.

Im Fall Rebecca hat die Familie vorrangig die Boulevard-Medien mit obskuren Verdächtigungen und unhaltbarer Kritik an der Kripo beliefert. Ihre Geschichte scheint hauptsächlich der eigenen Verdrängung zu dienen. Wohl weil es für sie kaum erträglich sein dürfte, wenn die Wahrheit darin bestünde, dass der eigene Schwager Rebecca getötet und ihre Leiche bei Storkow hat verschwinden lassen. Auf die Klärung des Falls kam es ihr scheinbar nicht an. Einen Gefallen tut sich die Familie damit nur kurzfristig.

Im Fall Sophia hat die Familie nach (!) der Klärung des Falles in einem offenen Brief die Polizei gebeten "besser" zu werden. Der Brief war auch an die Freunde und Helfer gerichtet, weniger an die Medien. Die Kritik diente der Verarbeitung des Erlebten und dem Ziel, solche Fälle zu vermeiden. Also Prävention. Der Ton war immer sachlich, so interessierten sich eben mehr die Qualitätsmedien (Süddeutsche, ZEIT usw.) für die Äußerungen. In der ZDF-Reportage wird m.E. recht deutlich, dass heute - nach dem Prozess - die mediale Öffnung der Trauerarbeit und dem Andenken an Sophia dient, die genauso gehandelt hätte, wenn sie noch lebte.

Jeder Mensch möchte in seine Leid und Schmerz auch wahrgenommen werden. Wenn er eine Geschichte hat, die die Medien interessiert, dann erzählen sie. Bei vielen wäre es besser, sie würden schweigen. Aber es gibt eben auch Menschen, da ist es ein Glück und eine Bereicherung, ihnen bei ihrer Geschichte zuhören zu können.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

09.10.2019 um 13:00
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Fälle Rebecca Reusch und Sophia Lösche gehören in unterschiedliche Schubladen.
Ja, was den zugrunde liegenden Sachverhalt betrifft. Nein, was die Medienarbeit der betroffenen Familienangehörigen angeht. Die Motivation mag in beiden Fällen unterschiedlich gewesen sein, aber die Tatsache bleibt, dass die Familienangehörigen aus ihrer Sicht falsche Polizeiarbeit bewusst öffentlich machen wollten. Es kommt nicht darauf an, welche Medien - ob vom Boulevard oder sog. Qualitätsmedien - sich letztlich für die Sache interessiert haben.

Tatsache ist in beiden Fällen auch, dass die öffentlichen Schlagabtausche bisher nicht zum erwünschten Ergebnis geführt haben. Am Ende war sogar der Informationsaustausch gestört und scheint es bis heute zu sein.


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