Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

Am Kirschblütenweg bis zu den Treppenaufgängen auf die Bösebrücke (Bornholmer Straße) hängen an einigen Bäumen nun auch Fahndungsplakate ("Die Polizei bittet um ihre Mithilfe"), am S-Bahnhof selbst nicht. Ich weiß nicht sicher, ob diese offiziell von der Polizei dort aufgehängt wurden, vermute es aber mal.

Nina75 schrieb:Dann wird gezeigt, das er sie mit diesem Würgegriff wegschleift. Dann wären aber Fundort und Tatort nicht identisch. Oder sehe ich das falsch ?

Das ist mir auch aufgefallen, doch vielleicht hat er sie nur zwei, drei Meter in Richtung Gebüsch gezogen, dann wäre der Fundort immer noch "nahezu" mit dem Tatort identisch, denn die Länge der "Schleifspur" ließ sich bestimmt ermitteln.

Der Film ist nur nachgestellt und zeigt nur grundlegend auf, wie es theoretisch gewesen sein könnte. Die Fakten sind das, was die Polizei sagt und auch die Polizei drückt sich nach wie vor vorsichtig aus. ich zitiere mal:

sie wurde am 27.05. von einem Spaziergänger in unmittelbarer Nähe der Bahntrasse der S-Bahn in Pankow tot aufgefunden

bislang gehen die Ermittler davon aus, dass Tatort und Fundort identisch sind

nach den bisherigen Ermittlungen hat sich Frau Rehberger mit großer Wahrscheinlichkeit gegen den Angriff gewehrt, es kann durchaus sein, dass sie den Täter gekratzt hat und der jetzt Kratzspuren an den Armen oder Unterarmen oder auch an anderen Körperstellen aufweist

über kriminaltechnische Untersuchungen wurde festgestellt, dass diese Mütze dem Täter gehört haben muss

wir fragen ob jemand eine Person kennt, einen Mann kennt, der so eine Mütze besessen hat, nun vielleicht nicht mehr hat


wir können ja auch nicht ausschliessen, dass es möglicherweise eine Beziehungstat war

es ist durchaus möglich, dass auch noch andere Frauen diesen Mann gesehen haben, der sich vor Frauen entblösst, die werden auch gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen

gesagt wird auch von dem Sprecher aus dem Hintergrund, dass die Tat zwischen 16 und 19 stattgefunden hat, dass MR gegen 16 Uhr das Haus verliess, welchen Weg sie ging.

@Tussinelda
Ja da hast du Recht, das der Film wohl nur nachgestellt wurde, um zu zeigen wie es hätte sein können. Dann lassen wir das mal so stehen. Bringt ja nix wenn wir uns an jedem Detail von diesem Film festhalten.
Aber man geht eben schon davon aus, das das so auch passiert ist. Zumindest stellt man sich das dann auch so vor. Wobei die Polizei auch nicht zu 100 Prozent sagen kann, wie der Tatablauf im Detail war. Nur wie sie es eben vermuten, anhand der Spurenlage.

Ich hab auch mal eine Frage.
Vielleicht habe ich es überlesen , aber wie können die Ermittler die Zeit so genau eingrenzen?
Das sie gegen 16 Uhr die Wohnung verlassen hat ok,
aber wie kommen die darauf das die Tat bis 19 Uhr stattgefunden haben muss?
Sie ist doch erst zwei Tage später gefunden worden. Oder hatte sie in dem Zeitraum einen Termin?

@Mabel1999
sie hatte wohl eine Verabredung, zu der sie nicht erschien

Der Fall wird übermorgen (Mittwoch, 13.6.) bei Aktenzeichen YZ präsentiert: https://www.morgenpost.de/bezirke/pankow/article214543859/Mordfall-Melanie-R-ist-Thema-bei-Aktenzeichen-XY-im-ZDF.html

@salome26
Danke für die Info. Das werde ich mir definitiv anschauen.

Es scheint eine kurzfristige Entscheidung zu sein, in der Ankündigung der Fälle auf der Seite von Aktenzeichen XY (entschuldigt den Tippfehler oben.. natürlich XY und nicht YZ, kann leider nicht mehr editieren...) selbst taucht der Fall nicht auf: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-13-juni-2018-100.html

Aber scheinbar erhöht sich der Fahndungsdruck da gerade ja massiv (Bericht in der ARD, Suchzettel, XY)...

Wenn man methodisch vorgeht und annimmt, dass sich Täter und Opfer vorher nicht kannten, gäbe es folgende Begründungen für eine – evtl. auch nur rein zufällige – Anwesenheit des späteren Mörders am Tatort:

- Wohn- und/oder Arbeitsort in der Nähe
- berufliche Tätigkeit, bei der er Melanie sichtete (z.B. ein Fahrer, der Waren ausliefert und ihr dann folgte; aber auch ein Flaschensammler würde hier im weitesten Sinne dazugehören)
- Freizeitgestaltung (Garten, Radfahren, Joggen, Quadcopter fliegen...)
- Herumlungern; Rausch ausschlafen (Obdachloser oder Alkoholiker)
- Tourismus, z.B. ehemaligen Grenzstreifen besichtigen
- Missverständnis, z.B. auf einer Radtour verfahren/falsch abgebogen
- anderweitige Aktivitäten, hierzu würde der Exhibitionist zählen

Hat jemand weitere Ideen? Wahrscheinlich dürften sich Profiler der Polizei intensiv mit dem Fall beschäftigen. Weil Tatort, Tatzeit, Opfer und Auffindesituation sowie vermutliche Tötungsart bekannt sind, müsste es genügend Ansätze für ein erfolgreiches Profiling geben.

@Egi
im Grunde dann doch jeder......da kannst Du aufzählen bis zum Nimmerleinstag......ich weiß jetzt nicht genau, was das bringen soll :ask:

Noch etwas anderes: Es ist möglich, Fingerabdrücke von Stoff abzunehmen. Dann müsste doch die Polizei neben der DNA des Täters auch dessen Fingerabdrücke haben? An seiner Kappe dürften sie sich auf jeden Fall befinden, vielleicht auch auf Melanies Kleid. Dass er Handschuhe trug, aber dann seine Kappe am Tatort vergisst, wäre zwar denkbar, aber höchst ungewöhnlich.

http://www.deutschlandfunk.de/verraeterische-kleidung.676.de.html?dram:article_id=28198

Zitat: Die besten Ergebnisse erzielten sie bei Textilien, die sehr dicht gewebt waren, etwa bei Nylon, Polyester oder Seide.

Den Fotos nach zu urteilen besteht die Kappe aus dicht gewebtem Stoff, Fingerabdrücke des Täters darauf könnten sich vermutlich nachweisen lassen.

@Egi
da muss man sich fragen, ob diese Methode so weit entwickelt ist, dass die Polizei sie weltweit verwendet, ob es je so weit gekommen ist.

Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass ihre Forschung noch in einem sehr frühen Stadium steckt und noch einiges an Arbeit getan werden muss. Denn die Erfolgsrate bei der Identifikation vollständiger Fingerabdrücke, die eindeutig bestimmten Personen zugewiesen werden können, ist noch relativ gering.

Häufiger gelang es, ganze Handabdrücke auf den Stoffen sichtbar zu machen, was bei der Aufklärung von Verbrechen ebenfalls sehr hilfreich sein kann. So kann der Handabdruck auf der Rückseite eines Hemds zum Beispiel Aufschluss darüber geben, ob jemand von einem Balkon gestoßen wurde oder nicht.

https://www.welt.de/wissenschaft/article12421230/Fingerabdruck-auf-Textilien-verraet-den-Taeter.html

@Egi
Mir fällt noch ein möglicher Täter, aus dem evtl früheren Bekanntenkreis von Melanie ein. Jemand aus der Stadt und Umgebung, aus der Melanie herkommt. Stuttgart, Esslingen....
Ich vermute auf jeden Fall eine Beziehungstat. Wobei ich aber auch keine Zufallstat ausschliessen will.

@Egi @Nina75
Es kann auch jemand aus dem aktuellen Bekannten- und Freundeskreis sein, Kollege, (Ex-)Freund/Affäre/Date, ..... nur weil da bisher noch nichts aufgefallen ist/ermittelt wurde, würde ich das weiterhin nicht ausschließen (und tut die Polizei in dem letzten Video ja auch nicht).

Wobei ich davon ausgehe, dass der Bekanntenkreis zuerst überprüft wird. Denn hier wäre ja bei konkretem Verdacht ein DNA-Abgleich möglich. Aber klar, ausschließen kann man momentan gar nichts.

@salome26
@Egi
Was ich noch dazu schreiben möchte...absolut niemand, würde mit Kratzwunden z.b in Stuttgart oder Umgebung auffallen bzw mit der Tat in Verbindung gebracht werden.

https://www.bz-berlin.de/berlin/pankow/mordfall-melanie-ist-thema-bei-aktenzeichen-xy-am-mittwoch

Da kann man nur hoffen, dass die bundesweite Ausstrahlung etwas bringt. Sollte der Täter allerdings jemand ohne soziale Kontakte aus dem Trinker- und/oder Obdachlosenmilieu sein, wird es sehr schwierig, ihn zu ermitteln.

@Egi
Wird eh sehr schwierig sein, anhand dieser Kratzspuren jemanden ausfindig zu machen. Schon eher aber jemanden, der dieses Cappy trug. Da dürften sich schon mehr Zeugen gemeldet haben. Obwohl...der Täter muss mit diesem Cappy nicht mal irgendwo gesehen worden sein. Er könnte es NUR zur Tat getragen haben.
Am wichtigsten fände ich, ein Phantombild dieses Exhibitionisten ( falls das möglich ist ). Auch wenn er mit der Tat nichts zu tun haben sollte, finden sollte man ihn so oder so. Wobei das auch so eine Sache ist, mit diesen Phantombildern...