der_wicht schrieb:Das ist natürlich das Erste, woran Eltern denken, wenn sie nicht wissen, warum sich weder Babysitter, noch Kind melden, dass das Kind ja alt genug ist, um Hilfe zu holen. Ich seh schon, hier haben sich einige scheinbar noch keine Sorgen, um ihre Kinder machen müssen.
Was soll das denn? Ich als Mutter,
wenn ich mir Sorgen mache , versuche erst einmal eine realistische Risikoanalyse zu machen, was dem Kind passiert sein kann. Wäre das Kind 3 und die Betreuungsperson urplötzlich verstorben, reagiert das Kind völlig anders als mit 7. Ich würde also zunächst mal ausschließen,dass der Betreuungsperson etwas passiert ist und mein Kind seit Stunden hilflos in der Wohnung herumsitzt.So wäre es mit 3. Es würde maximal weinen, könnte aber nicht rational planen, was es tun kann. Mit 7 kennt es mitunter schon Telefonnummern auswendig und kann telefonieren.
ReconsiderBaby schrieb:Mir fällt einfach nichts ein, was dieses Verhalten der Dame erklären würde.
Auch, daß die abends unter dem Polizeiband durchklettert und sich dann erstmal ins Auto setzt.
Das ganze Verhalten ab dem Todeszeitpunkt ist bizzar. Es wäre interessant zu wissen, wie sie die Stunden nach dem Tod gestaltet hat. Wenn sie das Haus panikartig verlassen hat (Geld? Papiere?) und vermutlich zu Fuß, blieben ihr nach einem Tag oder einer Nacht + und einem Tag draußen nicht großartig viele Handlungsalternativen. Wenn sie rational denken konnte, dann wusste sie, dass spätestens seit dem Morgen nach ihr gefahndet wurde.
Touch schrieb:Es gab doch erst einmal gar keinen Grund sich Sorgen machen zu müssen da das Kind dort dann sicher nicht abgegeben worden wäre.
Das weiß man nicht, weil es ja keine Informationen über Rituale gab. Vielleicht haben die Eltern am Samstagabend nochmal angerufen um zu hören, ob alles okay ist und gute Nacht zu sagen und da schon niemanden erreicht. Oder die Zeit war fix ausgemacht. Oder ... In meiner Babysitterzeit war es sehr selten, dass Eltern einfach gingen und sich den gesamten Abend nicht meldeten. Oft klingelten sie zwischendurch mal durch um zu schauen, ob alles gut ging.
Touch schrieb:So als hätte sie durch Flurfunk erfahren dass ein Einsatz in/an ihrem Haus war. Hier scheint sie mir unwissend.
Sie hatte vermutlich keine Handlungsalternative. Sie hätte sich stellen können, wusste aber, dass es zur Festnahme kommt. Ist auch für die Frau eine Ausnahmesituation - sie hat einen Mord begangen, eine Leiche im Haus und das Leben, wie sie es kannte, endet.
enana schrieb:Was ist wenn ein Medikament der Auslöser war? Und damit will ich der Leihoma nichts unterstellen. Es gibt "harmlose" frei verkäufliche Medikamente von denen man nicht bedenkt, dass sie so extreme Auswirkungen haben. Nehmen wir mal Vomex. Ein Mittel gegen Übelkeit. Als ich das in der Schwangerschaft genommen habe war ich extrem müde aggressiv und impulsiv. Meine Tochter hat das einmal auch richtig dosiert vom Arzt bekommen und hatte Halluzinationen.. Was ist wenn die Leihoma irgendwas zur Nacht genommen hat. Was verschriebenes. Etwas scheinbar harmloses. Wenn man so Medikamente nimmt und die schläfrig machen. ..einen aber etwas wach hält....wie ein Kind...dann kann es auch zu aggressiven Handlungen kommen.
Es könnte viele Auslöser gegeben haben. Der medikamentöse oder auch der psychische Tropfen auf den heißen Stein sind denkbar. Bei Medikamenten würde ich noch davon ausgehen, dass sie eine moralische Hemmschwelle hat, zumal so eine Tötung ja nicht in drei Sekunden abgeschlossen ist und das Kind vermutlich auch Gegenwehr leistete.
SparkleCat schrieb:Ist die Annahme, dass die TV mit der Gesamtsituation überfordert war so unspektakulär? Bisher deutet nichts anderes darauf hin.
Dann hätte sie aber andere Handlungsalternativen gehabt: Die Eltern informieren und bitten, das Kind zu holen. Oder schon sehr Drastische wie das Kind einschüchern (anschreien, ohrfreigen) - oder Hilfe holen ... irgendwelcher Art
hoptimistin schrieb:Ich kann mir eigentlich nur folgendes Szenario vorstellen. Der Bub provoziert oder ärgert die Oma aus irgendeinem Grund. Zb durch nicht schlafen wollen, immer wieder Aufstehen etc. Sie wird irgendwann sehr genervt und gibt ihm beispielsweise eine Ohrfeige. Daraufhin droht der aufgebrachte Junge immer wieder, dies den Eltern zu erzählen.
Dadurch gehen ihr die Nerven durch - ihren guten Ruf zu verlieren ist für sie - auch mit dem Hintergrund im Ort bekannt zu sein - eine schlimme Vorstellung.
Prinzipiell denkbar, aber sie war ja bis dahin gesetzestreu. Da ruft man die Eltern an und bittet sie, das Kind abzuholen. Problem gelöst. Es gib viele Elternteile und Babysitter, die überfordert sind, aber sehr selten (glücklicherweise) kommt es zum Mord.