Ich könnte hier evtl. noch ein paar Infos bzgl. der angesprochenen Örtlichkeiten liefern, um ein wenig Klarheit zu verschaffen.
Da recht viele Menschen, die meiner Familie angehörten (ca.10 Gräber insg.) auf dem Koblenzer Hauptfriedhof, teils an sehr unterschiedlichen und auch abgelegenen Orten, begraben liegen, kenne ich mich hier entsprechend aus, aufgrund des traditionellen Besuchens der Gräber an Allerheiligen. Die Batterie Hüberling liegt hier genau auf dem Weg, die sog. "Schwarze Madonna", im bereits hier gezeigten abgelegenen Waldstück kenne ich ebenfalls sehr gut.
Hier ein paar Markierungen auf der Karte, um ein paar Verwirrungen aufzuklären:
Bereich von Interesse, im folgenden vergrößert:
Original anzeigen (3,0 MB)Hier vergrößert:
Grüner Kreis: Batterie Hüberling, heute ein Denkmal für die Koblenzer gefallenen des zweiten Weltkriegs, ein altehrwürdiger Ort mit einer ruhigen, Ehrfurchteinflößenden Stimmung. Bei Schlechtwetter wäre dies der Schlafplatz meiner Wahl.
Roter Punkt: Standort der vermeintlichen schwarzen Madonna, ein wenig hinter Bäumen versteckt und von der nebenliegenden Treppe auf den ersten Blick nicht zu sehen. Ein wirklich schöner Ort, den ich jedes Jahr zu Allerheiligen besuche. Die schwarze Madonna hier ist keineswegs eine Madonnenstatue sondern eine einfache, wenn auch sehr schöne, Jugendstilskulptur, die das Grabmal eines Prof.Dr.Wichmann (?) verschönert, der hier begraben liegt. Wenn ich mich richtig erinnere war dieser preußischer Landvermesser o.ä. und starb in den 1920ern. Wenn hier wirklich der Kopf gefunden wurde bezweifle ich einen symbolischen Hintergrund stark. Wäre hier der Leichenfundort, würde ich mich über das frühe Auffinden wundern, m.M.n ein sehr gutes Versteck.
Grabflächen 24b/24c: Ehrenfriedhof für Soldaten des 2.WK, sehr offen, gepflegter Rasen, ähnlich einem englischen Garten. Ich bezweifle, dass das Opfer hier schlief, dafür ist der Platz zu gut einsehbar von anderen, oberhalb liegenden Gräberbereichen, wo sich Nachts oder früh morgens schonmal eher Leute rumtreiben könnten. Außerdem fehlt hier, unter offenem Himmel ein Wetterschutz.
Weg Batterie Hüberling/Pulverturm/"Schwarze Madonna": Eine relativ steile Treppe, unterhalb liegen sehr alte Gräberbereiche, beim Besuch dieser zu Allerheiligen (hier liegt Verwandtschaft) sieht man hier kaum einen Menschen. Anders oberhalb im Bereich vor der Batterie Hüberling, hier treiben sich doch noch recht viele Menschen rum. Die Treppe benutzt kaum jemand, für von oben (vom Stadtteil Karthause) kommende Besucher ist hier meist Ende und die Treppe wird nicht weiter benutzt, für von unten kommende Besucher ist die Treppe sowieso kaum bekannt, da man sich in diesen Gräberbereichen sowieso so gut wie nicht aufhält.
Friedhof allgemein:
Südlich des Friedhofs, auf der ersten Hunsrückhöhe, liegt auf ca.150m ü.NN der Stadtteil Karthause. Der alte Teil dieses Stadtteils wird vorallem von alten Menschen bewohnt, nicht umsonst gibt es den Ausspruch "Die Karthause ist halb so groß und doppelt so tod wie der Hauptfriedhof". Im neuen Teil der Karthause stehen viele Hochhäuser der 70er Jahre, das Publikum ist gemischt, wenn auch hauptsächlich osteuropäischer Herkunft. Die Kriminalität hält sich einigermaßen in Grenzen, was man beim Anblick der Bauten eigentlich nicht erwarten würde. Westlich schließt sich an den Friedhof ein bewaldeter Steilhang an, mit Tiefblick zur Mosel. Östlich liegt das Fort Konstantin, eine Festung, sowie der Bahnhof und natürlich ebenso ein Abhang, hinab nach Koblenz und zum Rhein. Nördlich des Friedhofs liegen weitere, eher industriell geprägte Stadtteile der Stadt Koblenz, anders als die Karthause jedoch im Tal gelegen.
Entsprechend ist der Friedhof vollständig am Hang gelegen, mit einem stetigen Gefälle von 150m ü.NN hinab bis auf 70m ü.NN und einer großteils eher dichten, teilweise parkartigen Bewaldung. Im oberen Bereich, an der Karthause, ist das Gefälle terassenartig gestuft, mit geordneten, eher neuen Gräberreihen auf jenen Terassen. Um nach unten zu gelangen muss man viele Treppen laufen, eine gute Kondition ist hier bei größeren Spaziergängen angesagt.
Im unteren Bereich wurde weniger in die Natur eingegriffen, die Grabbereiche unten sind fast ausschließlich noch vor der großen Steigung zu finden, kleinere Grabbereiche an der Steigung (z.B. erwähnte an der Treppe) sind so gut wie verlassen und sehr ruhig.
Bei weiteren Nachfragen bzgl. dem Friedhof oder Koblenz allgemein gerne auch an mich wenden, kenne mich hier doch ganz gut aus, da ich in der Nähe aufwuchs und meine Großmutter direkt am Friedhof, auf der Karthause, lebte. Außerdem besuchte ich den Friedhof meine gesamte Kindheit und Jugend über recht oft, da mein Großvater recht früh verstarb und hier begraben liegt.