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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

4.956 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Friedhof, 2018, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 15:38
Zitat von duvalduval schrieb: sehe ich auch so ich denke hier sollte eine alte Rechnung beglichen werden. Diese Brutalität das spricht für ungeheueren Hass.
Das ist mit Sicherheit eines der Motive. Möglich wäre auch, dass sich dieser Hass nicht gegen die Person Straten richtete sondern gegen eine Personengruppe, z.B. Obdachlose oder eben eine Gewaltphantasie ausgelebt wurde und man dazu jemanden "benutzte", dessen Leben man als minderwertig ansieht.
Zitat von Pestilenz_61Pestilenz_61 schrieb: Irgendwie erinnert mich dieser Fall an den Fall Alfred Weirich, einen Antiquitätenhändler aus dem Saarland. Der wurde auch geköpft, man fand auch die Leiche, allerdings wurde der Kopf nie gefunden.
Das ist eine erhebliche Erniedrigung (auch posthum) des Opfers und schon wirklich heftig. Allerdings könnte es auch sein, dass irgendein total kaputter Mensch das praktisch als Erinnerung aufhebt, dass er sich damit triggert.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Nur wer könnte einen so zerstörerischen Hass auf Herrn S. entwickelt haben? Wenn man das glaubt, was in den Medien für ein Bild über Straten abgebildet wird, war er beliebt, freundlich und lebte ja gewissermaßen ziemlich allein vor sich hin.
Ja, allerdings gibt es ja schon Anzeichen, dass diese "bürgerliche Fassade" eine Fassade war. Beispielsweise seine Entscheidung zur Obdachlosigkeit - es hätte sicher Möglichkeiten und auch private Hilfsangebote gegeben, diesen Zustand zu beenden - was er nicht angenommen hat. Ich denke, das würden nicht viele Menschen tun. Der "normale Ausweg" aus so einer Situation, wenn man keine weiteren Probleme (Alkohol, Drogen) hat, wäre doch, dass man -mit egal welchem Hilfsangebot auch immer- auf jeden Fall versucht, nicht obdachlos zu werden bzw. obdach zu bekommen. Den Winter in einem feuchten kalten Gemäuer zu überdauern, ohne sanitäre Anlagen, etc. kann ja nicht das gewollte Ziel gewesen sein.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Viele Leute, die ihn kannten wussten ja noch nichtmal wirklich, dass er obdachlos war und auf dem Friedhof schlief.
Ich denke, das ist auch Teil der bürgerlichen Fassade - und kann auch Teil einer Strategie gewesen sein, Teil des Bürgertums zu bleiben. Ich habe kürzlich in einen Ratgeber für coronageschädigte US Amerikaner reingezappt, die konkrete Tipps gaben, was zu tun sei, wenn man die Miete nicht bezahlen könnte und für eine Weile in sein Auto zieht (das war ziemlich krass, das gibt es wohl in solchen Großstädten ziemlich oft, dass normal bürgerliche Leute heimlich dauerhaft in ihrem Auto leben.

Da wurde auch geraten, damit der "alte" Freundeskreis erhalten bleibt, diesen möglichst gar nicht einzuweihen und hilfsbereite nur mit kleinen Aufgaben zu betrauen, also "es wäre super, ich könnte einmal pro Monat ....". Und für nichts Freunde in Anspruch nehmen, was man noch selbst machen kann und dementsprechende Infrastrukturen zu schaffen (z.B. Mitgliedschaft im Fitnessstudio mit langen Öffnungszeiten = dauerhafter Zugang zu sanitären Einrichtungen und warmen Übungsräumen mit warmen Geräten).
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Er versuchte ja, das Antlitz des Bürgerlichen weiter zu repräsentieren. Er kleidete sich gut, er kaufte seine Lebensmittel im Bioladen, er ging arbeiten, in seiner Freizeit ging er in die Bibliothek oder ins Cafe und hin und wieder hat er am Automaten gezockt.
Ich glaube, er hat einfach die Werte, die er ohnehin hatte, beibehalten. Er stürzte ja nicht ab und landete in einer Alkoholikerszene, wo Obdachlosigkeit noch ein Symptom der anderen Probleme ist - er führte vermutlich die Aspekte, die ihm früher wichtig waren, weiter. Vielleicht auch, um sich selbst zu beweisen, dass es noch geht. Ich kannte mal jemanden, sie war totkrank, ging aber weiterhin in die Arbeit und zwang andere dort mit dem Verhalten, sie als "ganz normal" zu behandeln und arbeitete wirklich, bis sie tot umfiel - das war ihr Stück Normalität, die Weigerung, sich einzugestehen, dass ein Bereich einfach nicht mehr stimmte.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb: Er hatte keine Wohnung. Das war doch letztlich der einzige markante Unterschied zu den meisten anderen Menschen. Wieviele richtige enge Freundschaften er pflegte ist unbekannt.
Ich glaube, so wollte er es sehen - aber wenn man ehrlich ist, ist eine Wohnung so ziemlich das wichtigste Stück Infrastruktur, was man in unseren Breitengraden zum Leben braucht. Das Bad als Sanitärraum, Küche zur Nahrungslagerung, fließend Wasser, Möglichkeit der Nahrungszubereitung. Auch die mysteriöse Weigerung, diesen Zustand wieder zu beenden (was ja gegangen wäre).
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Es scheint also irgendwie auf den ersten Blick, dass er wohl nur oberflächliche Beziehungen zu anderen Menschen pflegte, keine tieferen Beziehungen. Er hatte z.B. auch keine Freundin. Was weiß man überhaupt wirklich über den Menschen Gerd Michael?
Als Freund muss man das ja auch erst einmal aushalten können, das geht als Bekannter, aber nicht als enger Freund oder Angehöriger - du gehst nach Hause in die Wärme und weißt, dass dein Freund nun auf einem kalten dunklen Friedhof liegt?

Ich habe mein Abi in einer deutschen Großstadt gemacht und wohnte dort zur Untermiete in einem Haus mit einem langen, windgeschützten Eingang - oft, wenn ich im Winter nachts vom Babysitten kam, lagen da Obdachlose und schliefen und ich musste über sie drüber steigen - ich hoffte oft, dass sie nicht wach werden, weil ich mich dabei echt mistig fühlte - ich war selbst ziemlich am Boden der Gesellschaft (einkommenstechnisch), aber diese Realisation, wie gut es mir doch ging im Vergleich zu anderen, machte mir damals immer ein sehr schlechtes Gewissen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 15:48
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Beispielsweise seine Entscheidung zur Obdachlosigkeit - es hätte sicher Möglichkeiten und auch private Hilfsangebote gegeben, diesen Zustand zu beenden - was er nicht angenommen hat. Ich denke, das würden nicht viele Menschen tun. Der "normale Ausweg" aus so einer Situation, wenn man keine weiteren Probleme (Alkohol, Drogen) hat, wäre doch, dass man -mit egal welchem Hilfsangebot auch immer- auf jeden Fall versucht, nicht obdachlos zu werden bzw. obdach zu bekommen. Den Winter in einem feuchten kalten Gemäuer zu überdauern, ohne sanitäre Anlagen, etc. kann ja nicht das gewollte Ziel gewesen sein.
Das sind sehr interessante Gedanken! Ich frage mich auch, was letztlich zu seiner Situation geführt hat, denn zumindest aus den Informationen die wir haben, und die ja sehr gefiltert sind, lässt sich das nicht entnehmen. Wenn es keine psychischen Probleme, Suchterkankungen o. Ä. gibt, dann ist diese Situation nicht recht erklärbar.

Auch eine Art "Aussteigertum" passt irgendwie nicht recht, denn auch ein Aussteiger würde normalerweise versuchen, es sich zumindest so einzurichten, dass er ein Dach über dem Kopf und einen Ofen zum Heizen hat.

Aber das alles sind natürlich nur Gedanken, die man sich als "normaler" Mensch macht, der (zum Glück) nie in einer solchen Situation gewesen ist.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 16:11
@MissMary
Hass oder noch öfter Verachtung gegenüber Obdachlose gibt es leider zu oft aber was hier mMn. zum Problem wird ist, dass Straten nunmal nicht der stereotype "Penner" war, der in Lumpen gekleidet, besoffen Leute anbettelte und in irgendeinen Hauseingang schlief. Da fällt es selbst einen Obdachlosenhasser warscheinlich schwerer, ihn als Abschaum zu identifizieren.
Dem sah man seine Obdachlosigkeit doch garnicht an, wenn man ihn nicht gerade auf dem Friedhof schlafen gesehen hat. Und wie wir beide übereinstimmen, verbarg er seine Situation und lebte nach außen hin bürgerlich. Um zu wissen, dass er in Friedhofgebäude nächtigte, muss man ihn ja da gesehen haben. Und jetzt mal ehrlich. Geht ihr oft auf einen Friedhof spazieren? Ich war das letzte mal vor zig Jahren auf einen Friedhof und das war tagsüber. Herr Straten wird da ja nicht den Großteil seines Tages verbracht haben, sondern nur zum Schlafen, somit werden ihn nicht viele registriert haben.

Warum Herr Straten sich nicht vollends wieder dem normalen Leben zugewendet hat, kann ich nicht sagen. Er hätte sicherlich eine Wohnung bekommen. Er war ja salopp gesagt Solo Selbstständig und machte genug Geld, um sich Transporter zu leasen, im Biomarkt einzukaufen, im Cafe zu sitzen, seine Mitgliedsgebühr für die Bibliothek zu zahlen und sogar in der Automatenspielothek zu zocken.
Eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass manche ALG 2 Empfänger bescheidener leben müssen. Wenn er gewollt hätte, wäre er von der Straße weggekommen. Was hielt ihm also davon ab? Wollte er sich selbst bestrafen? Hatte er Angst vor den Verpflichtungen, die es mit sich bringt, wieder voll ins bürgerliche Leben einzusteigen? Man kann nur spekulieren und letztendlich gehen uns diese Sachen, die seine Einstellung zum Leben, zu Freundschaft u. Partnerschaft auch garnichts an. Wenn hier nicht Angehörige, Freunde, Bekannte oder anderweits Insider etwas preisgeben, werden wir dazu wohl auch nie etwas erfahren können. Man kommt nicht weiter.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 16:37
Das die Insolvenz nicht nur ein finanzielles Desaster war, ist schon seinen Bekannten und Freunden bekannt.
Er war trotz privater und finanzieller Enttäuschung an Koblenz behaftet.
Bei solchen persönlichen Belastungen hätte er auch "Landstreicher" werden können - unbekannt weg, mal hier mal da.
Er hatte seine Interessen und Lebenseinstellung eines selbstständig geführten Leben beibehalten.
Alkohol- und Drogen war vor seiner Wohnungslosigkeit kein Thema und keine Lösung in der Wohnungslosigkeit.
Sein Interesse an Kunst und Antiquitäten, Stadtgeschehen blieben. Das unterscheidet ihn von Leute auf der Suche nach dem nächsten Schuß oder zittrig nach Flaschen. Er nahm sich schon die Stütze mit. An seiner Stelle kann ich auch nachvollziehen, dass er keine Bankkonten mag.
Warum sollte er sich mit Themen beschäftigen, die mittellose Menschen den ganzen Tag treiben?
Warum seine Wohnmöglichkeiten aufgegeben hat, können wenn nur seine Bekannten ergründen.
Persönlich kann ich mir vorstellen, dass ihm jeglicher Zwang, Einschränkung, Vorschrift, Verhaltsweise in einer Sozialwohnung zuwider war.
Zu Zeiten seiner Wohnungslosigkeit kannte ich aufgekaufte Wohnhäuser in KO, wo Trupps die Miete am Ende des Monats eintrieben.

Als nur "Gerede" abzutun, dass er sich wieder selbsständig machen wollte, bezweifle ich. Es kann sein, dass die Hürde dazu sein ganzen natürliches Leben lang zu hoch geblieben wäre.
Seine Bekannten und Gesprächspartner aus früheren Zeiten waren aber seine Kontaktpersonen weiter auf der Strasse.
Und von denen wurde er auch gegrüßt und wahrgenommen.

Glorifizieren, auch als der nur nette, liebenswerte Mensch ist nicht mein Ansinnen. Es würde mich auch wundern, wenn er nicht erhebliche Ecken hatte.
Ob er zu tieferen Beziehungen fähig war, sei dahin gestellt, er war jedenfalls in der Lage, mit sehr schwierigen Lebenssituationen straffrei und im Bewußtsein von persönlichen Wissen und Kenntnissen straffrei zu leben.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 16:47
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Warum seine Wohnmöglichkeiten aufgegeben hat, können wenn nur seine Bekannten ergründen.
Vielleicht kam es ihm darauf an, nicht über das Einwohnermeldeamt auffindbar zu sein? Vielleicht sogar für seinen Mörder?


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 16:54
An Verstecken hatte ich auch schon gedacht.
Gerade, weil ich es nicht für ausgeschlossen halte, dass es alte Rechnungen aus seiner Geschäftstätigkeit heraus geben könnte.
Man überlegt natürlich oft in Richtungen, wie und was man kannte und hat die Tendenz, darin auch die Lösung des Mords zu suchen.
Aber bis heute hat die Kripo keine Idee, wie man den Täterkreis einschränken könnte.


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20.12.2020 um 17:07
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Vielleicht kam es ihm darauf an, nicht über das Einwohnermeldeamt auffindbar zu sein? Vielleicht sogar für seinen Mörder?
Dazu passt aber nicht, dass er a) in Koblenz blieb und b) weiterhin Kontakt mit Leuten aus seinem früheren Leben gehalten hat.

Wenn ich Grund hätte, mich zu verstecken weil mich jemand umbringen will (warum, das sei mal dahingestellt), dann gehe ich doch möglichst an einen Ort, wo man mich nicht kennt und wo ich nicht aufzufinden bin.

Koblenz ist dann doch wieder zu klein und überschaubar, als dass nicht irgendwer irgendwen kennt, der dann erzählt, dass er Michael Straten in der Bibliothek getroffen hat (nur Beispiel).


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 17:24
@Philipp54
Vielen Dank für deinen aufschlussreichen Text.
Je nachdem wie viel Hingabe und Herzblut in einem Geschäft steckt, kann die Insolvenz natürlich einem nicht nur den finanziellen Boden unter den Füßen wegziehen, sondern auch am Selbstbewusstsein und generell einem am Lebenssinn zweifeln lassen. Dass er sich nicht vollkommen gehen hat lassen und weiterhin versucht hat sein Leben wie gewohnt, mit Kunst, Kultur und auch schon vorherigen Gewohnheiten weiter zu meistern, finde ich ehrenswert.
Der Lebensunterhalt, den er per Stütze bekommen hat, erklärt dann, plus den Einnahmen aus seinen Tätigkeiten dann auch, wie er finanziell überhaupt über die Runden gekommen ist. Dann brauch man schon mal nicht über halbillegale Tätigkeiten nachdenken, die ein Motiv für die Tat darstellen könnten.

Das mit dem nicht gefunden werden können und deshalb keinen festen Wohnsitz haben zu wollen scheint mir überlegenswert zu sein aber er hätte sich ja per Untermietsvertrag irgendwo einmieten können, ohne sich beim Einwohnermeldeamt genau unter dieser Adresse eintragen zu lassen. Da gibt es schon Wege, wenn man keine richtige Meldeadresse haben zu wollen und trotzdem ein Dach über den Kopf zu haben. Aber wie du schon schriebst, war ihm das vielleicht mit zu vielen persönlichen Zwängen, bzw. Einschränkungen seiner Freiheit verbunden und deshalb nicht von Interesse. Aber wie hier schon geschrieben wurde spricht dagegen, dass er in der gleichen Gegend blieb und seine Gewohnheiten nicht änderte. So würde man ihm ja doch schnell finden.

Gab es damals bei der Aufgabe seines Geschäfts Mitteilhaber, die ebenso wie er finanziell bankrott gingen?
Oder gab es Gläubiger, denen er so viel Geld schuldete, dass diese selbst ihre Lebensgrundlage verloren und somit ihr Scheitern Herrn Straten anlasten könnten?
Gut, dies geschah alles lange bevor G.M. Straten Opfer wurde aber manchmal holt einem die Vergangenheit doch noch ein.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 17:43
@brigittsche
Ja, das sehe ich genauso wie du. Das macht dann nur wenig Sinn, wenn man am selben bekannten Ort bleibt, die selben Gewohnheiten und Orte aufsucht und den selben Bekanntenkreis beibehält.
Einzig Sinn machen würde vielleicht, wenn er nicht von ortsfremden Personen leicht habhaft gemacht werden wollte. Zum Beispiel ein Gläubiger aus einem anderen Bundesland oder so. Wenn ich z.B. an Herr Straten rantreten wollen würde, könnte ich das ja nur über das Einwohnermeldeamt, um dann vor seiner Wohnungstür aufzutauchen. Wenn ich über ihm privat nichts großartig weiß, finde ich ihn wohl kaum auf die Schnelle in Koblenz, als Ortsfremder. Ob er auf Sozialen Medien wie Facebook, Insta, Xing oder wie die alle heißen vertreten war, bezweifel ich mal.

Wie lange dauert eine Insolvenz, wie Herr Straten sie erlebte, denn eigentlich, bis man wieder Schuldenfrei ist?
Kommt daher das Gerücht, dass er wieder zurück ins Geschäft kommen wollte her? Also schuldenfrei, keiner kann mir mehr was, ich lege wieder los.

Edit: 6 Jahre dauert die Insolvenz


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 18:09
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Einzig Sinn machen würde vielleicht, wenn er nicht von ortsfremden Personen leicht habhaft gemacht werden wollte. Zum Beispiel ein Gläubiger aus einem anderen Bundesland oder so.
Ja, aber das würde alles schon relativ leicht funktionieren, wenn man vom Einwohnermeldeamt keine Auskunft erhalten kann: Einfach mal ein paar Bekannte von MS abklappern und fragen. Wenn dann nur einer sagt: "Ach der, ja, den habe ich neulich am Bahnhof getroffen, der ist da oft in der Landesbibliothek!" Und schon muss man sich nur ein wenig am Bahnhof herumdrücken und schon läuft er einem über den Weg.

Wenn es wirklich jemanden gegeben hätte, der SO einen Hass auf ihn hatte wie es die Tat vermuten lässt, dann hätte diese Person den Aufwand gewiss nicht gescheut. Wie gesagt: Koblenz ist doch so überschaubar, dass da schon relativ leicht eine Spur aufzunehmen gewesen wäre.

Und wenn MS seinen Freunden und Bekannten die Anweisung erteilt hätte: "Wenn jemand nach mir fragt, blos nichts sagen!" dann wäre das sicher auch der Polizei zu Ohren gekommen und sie hätte einen entsprechenden Ermittlungsansatz verfolgen können. Aber offenbar gab es nichts Derartiges.

Wobei ich auch nochmal darauf hinweise, dass in dem Laden keine Bilder für mehrere Millionen verkauft wurden. Und auch der relativ bekannte Maler aus der Region, dessen Witwe angeblich (?) die Lebensgefährtin und Geschäftspartnerin von MS war, wurde zwar eine Zeitlang recht teuer gehandelt, aber immer noch WEIT von solchen Beträgen entfernt, wegen denen man jemanden umbringt. Zumal es ohnehin blöd ist, jemanden wegen Schulden umzubringen: DER zahlt dann bestimmt nie mehr...


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 18:24
Ich glaube, dass es um eine Frau oder um Geld ging. Straten hat vielleicht einen Gläubiger verprellt. Oder hat er vielleicht irgendjemand angezeigt? Ansonsten fällt mir kein Motiv für so einen Hass ein.


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20.12.2020 um 18:41
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Das mit dem nicht gefunden werden können und deshalb keinen festen Wohnsitz haben zu wollen scheint mir überlegenswert zu sein aber er hätte sich ja per Untermietsvertrag irgendwo einmieten können, ohne sich beim Einwohnermeldeamt genau unter dieser Adresse eintragen zu lassen.
Naja, nicht gefunden werden...
Wenn er Leuten Geld oder Ware schuldete, die entweder weg oder verkauft sind, rechnet man ja nicht mit einer Enthauptung beim aufspüren seiner Person.
Wie in den Film bei xy dargestellt wurde- und das meiner Ansicht nach kein Zufall war - konnte er auch Bilder sehr gut beurteilen.
Der Verlust von Laden und sozialem Umfeld ist bis zum Mord solange her, dass wenn ein Zusammenhang bestehen würde, man ja zumindest davon ausgehen kann, es ist Gras darüber gewachsen, oder die Wut hat sich gelegt.
Das Umfeld um die Kunst und Bilder ist nicht immer sauber.
Das lässt mich ein Zusammenhang nicht ausschließen, eine Aversion gegen Personengruppen auch erklärbar erscheinen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 18:53
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Das Umfeld um die Kunst und Bilder ist nicht immer sauber
Ja, aber nochmal: Ein Trödelladen in der Altstadt von Koblenz verkauft keine Picassos für mehrere Millionen. Und wenn es irgendwo um Bilder auf diesem Niveau geht, dann werden da wirkliche Fachleute mit Expertisen beauftragt. Leute, die einen Namen und eine entsprechende Qualifikation haben.

Das ist jetzt ausdrücklich nicht abwertend gegenüber Michael Straten gemeint, aber wo es um wirklich wertvolle Kunstwerke geht, da wird ein Rahmenhändler aus der Gemüsegasse in Koblenz nicht ernstgenommen. Weder von Händlern noch von den Leuten, die sich sowas leisten können.

Für ein Bild, das ein paar Hundert Euro gekostet hat und dann aber nicht echt ist, bringt man niemanden um.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 18:57
https://www.bild.de/news/inland/mord/letzte-ehre-fuer-gekoepften-obdachlosen-55595952.bild.html

Hier wird in den Kommentaren zu seinem Tod, darüber gemutmaßt, dass es doch einiges an Schulden sein könnten, die er hatte. Und das sind wohl Leute, die ihn kannten.


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20.12.2020 um 19:04
@brigittsche
Wenn es sich um die Werke des Koblenzer Malers Johann G. Müller handeln sollte, sind die hohe 5 stellige Summen, vereinzelt sogar 6 stellige Summen wert. Man kann die Erlöse bei den Versteigerungen im I-net recherchieren. Außerdem sind viele Werke verschollen gewesen und tauchten dann plötzlich wieder auf. Seltsam


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 19:11
@Philipp54
Das denke ich ja auch. Man möchte nicht belästigt werden mit Anwaltsschreiben, privaten Bittbriefen von Gläubigern oder erbosten ehemaligen Weggefährten aber sein komplettes Leben möchte man nicht aufgeben. Wer würde schon denken, dass der Hass soweit geht ihn zu töten.

Aber ob es die richtige Spur ist und nicht doch ein gestörter Einzeltäter hier seine Gewaltphantasien ausgelebt hat, kann man ebenso nicht ausschließen.


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20.12.2020 um 19:22
Vielleicht wählte ja Straten bewusst die Obdachlosigkeit, um sich den wütenden Gläubigern zu entziehen. Wenn er nicht greifbar war, machte das vielleicht noch wütender. Er hätte ja sicherlich weiterhin in einer kleinen Wohnung bleiben können. Dass er keine Alternative zur Obdachlosigkeit hatte so sah er nicht aus. Das war schon eine bewusste Entscheidung.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

20.12.2020 um 19:25
https://m.bild.de/news/inland/mord/letzte-ehre-fuer-gekoepften-obdachlosen-55595952.bildMobile.html###wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.allmystery.de%2F&wt_t=1608488550728

Schaut bitte auch das zweite auf der Seite vorhandene Video an. "Verlassen, Verschuldet, Geköpft" Ist ein über 5 min Video, in dem ein langjähriger Freund Herr Stratens Einblicke gibt.


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20.12.2020 um 19:38
Ich kann es leider nicht mehr editieren aber beim zweiten durchschauen des ersten Videos, fiel mir auf das der Interviewte zum Schluss davon sprach, dass er den gesuchten Zeugen mit den zwei auffälligen Merkmalen (meine Spekulation: der mit den roten Schuhen und den Rastalocken) am Bahnhof gesichtet hat und auch gemeldet hat. Er wurde laut den Aussagen des Interviewgastes auch polizeilich behandelt. Das ist das was @duval wohl meinte aber keine Quelle nennen konnte. Hier ist also nun die Quelle. Es lohnt sich die ganzen Bild Artikel durchzugehen. Da kann man einige Sachen nun in Verbindung miteinander bringen.


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