Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

schluesselbund schrieb:Was beim diskutierten Fall eben nicht zutrifft. Wovon da noch erheblich Rechtslagen mit einspielen

Hast den dafür eine gesicherte Quelle, dass kein Mordfall vorliegt ?

@Egali

Gegenfrage: hast du ein gesicherte Quelle, dass ein Mord vorliegt? Erstmal ist es gemäss Rechtslage immer noch ein Vermisstenfall. Klar muss von eine Verbrechen ausgegangen werden. Aber ändert an der Rechtslage nichts.

Es ist ebenso, dass bei Cold Cases Fällen Prioritäten zur Aufklärung gesetzt werden müssen. Und da bin ich der Auffassung, man soll dort Recherchieren und Kräfte einsetzen wo der Täter auch noch mit Sicherheit belangt werden können. Und da bleibt noch so vielen Jahren nur noch Mord.

Käme auch niemanden in den Sinn, eine SOK zum 6 Fach Mord Hinterkaifeck einzusetzen.

Also die Polizei geht wohl ganz klar von einem Sexualverbrechen aus und hat nach der XY sendung wohl 14 neue Hinweise von denen manche "Brandheiss" sein sollen...die werden sowas wohl nicht Grundlos in die Welt posaunen! 😉

Die Ermittler gehen jetzt davon aus, dass das Mädchen einem Sexualverbrecher zum Opfer fiel und ermordet wurde. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Fall-Kerll-Erste-Hinweise-nach-Aktenzeichen-XY,kerll100.html

schluesselbund schrieb:Käme auch niemanden in den Sinn, eine SOK zum 6 Fach Mord Hinterkaifeck einzusetzen.

Im Gegensatz zu Hinterkaifeck leben aber Elkes Mutter und Bruder noch. Sie wüssten sicher immer noch gerne, was mit ihrer Tochter und Schwester passiert ist. Und auch der/die Täter, wenn es sie gibt, und wichtige Zeugen könnten noch leben. Wenn es also neue Ermittlungsansätze gibt, ist es richtig, dass der Fall insgesamt neu aufgerollt wird.

Spinelli schrieb:die werden sowas wohl nicht Grundlos in die Welt posaunen! 😉

Nach 50 Jahren ein Mordkommission eingerichtet: Was soll da bringen? Um 14 Hinweise abzuarbeiten? Wohl auch schon geschehen. Würde meinen da wurde was Grundlos in die Welt (posaunt) gesetzt.

Andante schrieb:Im Gegensatz zu Hinterkaifeck leben aber Elkes Mutter und Bruder noch.

Kannst du eine Quelle nennen, dass Elkes Mutter noch lebt.

Auch bei Hinterkaifeck gibt es Nachkommen. Allerdings nicht ersten Grades. Und nicht nur das, es wird über möglich Täter spekuliert. Auch belasten für die Familien. So hat sich doch auch die Polizeischule in München mi dem Fall beschäftigt. Liest man den Abschlussbericht und man den Fall nur ansatzweise kennt wir schnell klar um was es geht.

Ich bleib bei meiner Auffassung, es gibt aussichtsreicher Fälle die auf Klärung warten. Und noch nicht 50 Jahre alt sind. Da ist einfach die Erfolgschange grösser.

wieso heißt dieser Fall hier eigentlich "Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden" wenn doch gar nicht klar ist, dass Sie per Anhalter mitgenommen wurde?

Wahrscheinlich weil es die Aussage ihres Freundes Hansi war. Er will sie ja noch ein Stück bis zur Straße begleitet haben. Und Elke besaß eine gewisse Erfahrung im Trampen. Vielleicht war es ja auch ihre bevorzugte Methode, um von A nach B zu kommen. Ob das wirklich so war, wird auch von vielen angezweifelt. Ich persönlich denke auch, dass Elke Holtorf nicht verlassen hat.

schluesselbund schrieb:Kannst du eine Quelle nennen, dass Elkes Mutter noch lebt.

Das wirde hier ziemlich zu Anfang von einem ortskundigen user gesagt.

Aber selbst wenn die Mutter nicht mehr leben würde, kann es doch nicht sein, dass der Staat, wenn es den begründeten Verdacht auf ein Tötungsdelikt und dazu neue Ermittlungsansätze gibt, einen möglichen Täter einfach laufenläßt, nur weil die Tat lange her ist. Mit dieser Begründung hätte man in den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern ja auch NS-Täter nicht mehr verfolgen müssen. Das widerspricht doch jedem Gerechtigkeitsgefühl, natürlich auch der Gesetzeslage.

Andante schrieb:Aber selbst wenn die Mutter nicht mehr leben würde, kann es doch nicht sein, dass der Staat, wenn es den begründeten Verdacht auf ein Tötungsdelikt und dazu neue Ermittlungsansätze gibt, einen möglichen Täter einfach laufenläßt, nur weil die Tat lange her ist. Mit dieser Begründung hätte man in den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern ja auch NS-Täter nicht mehr verfolgen müssen. Das widerspricht doch jedem Gerechtigkeitsgefühl, natürlich auch der Gesetzeslage.

Der Staat lässt doch keinen möglichen Täter laufen. Mord verjährt nie.

Nur werden die Ermittlungen eingestellt, wenn man weiß, dass von der Zeitrechnung her alle möglichen Täter/oder der Täter verstorben sein muss.

ayahuaska schrieb:wieso heißt dieser Fall hier eigentlich "Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden" wenn doch gar nicht klar ist, dass Sie per Anhalter mitgenommen wurde?

Okay, da muss ich mich mal zu Wort melden.
Ich habe diesen Thread im März erstellt und da habe ich die Aktenzeichen Folge noch nicht gesehen.
Die Zeitungsartikel von März haben sich für mich so gelesen, als wäre es sicher, dass Elke am Morgen des 14.14.1969 nach Loccum getrampt ist.

Finde den Thread Titel aber trotzdem in Ordnung und fände es eigentlich auch gut, wenn er so bleiben würde.
Ich habe mich mit Absicht auf "Bild Zeitungs Niveau" begeben, den ein Threadtitel sollte immer interessant und einladent sein.
Ich weiß nicht ob der Thread von so vielen Leuten überhaupt gelesen worden wäre, wenn ich ihn
" Der Fall Elke Kerll" genannt hätte ;)

Und im Endeffekt kann man ja auch nicht ganz ausschließen, dass Elke vielleicht doch getrampt ist.

theforeigner schrieb:Okay, da muss ich mich mal zu Wort melden.
Ich habe diesen Thread im März erstellt und da habe ich die Aktenzeichen Folge noch nicht gesehen.
Die Zeitungsartikel von März haben sich für mich so gelesen, als wäre es sicher, dass Elke am Morgen des 14.14.1969 nach Loccum getrampt ist.

Finde den Thread Titel aber trotzdem in Ordnung und fände es eigentlich auch gut, wenn er so bleiben würde.
Ich habe mich mit Absicht auf "Bild Zeitungs Niveau" begeben, den ein Threadtitel sollte immer interessant und einladent sein.
Ich weiß nicht ob der Thread von so vielen Leuten überhaupt gelesen worden wäre, wenn ich ihn
" Der Fall Elke Kerll" genannt hätte ;)

Und im Endeffekt kann man ja auch nicht ganz ausschließen, dass Elke vielleicht doch getrampt ist.

Das war nicht böse gemeint, falls es so rüber kam. Ich persönlich würde es halt besser finden, den Titel umzuschreiben, sonst gehen die Gedankengänge hier öfter in die eine, als in noch andere Richtungen bzw. Möglichkeiten.

Aber du bist der Thread-Ersteller... werde mich da nicht einmischen.

Und es kommt ja nicht nur auf die Überschrift an, sondern auch auf den Einfühungstext und der ist sehr gut, informativ und sachlich geschrieben und trägt ja hauptsächlich dazu bei hier mitzuschreiben.

ayahuaska schrieb:Das war nicht böse gemeint, falls es so rüber kam.

Nein, nein es kam nicht so rüber. Alles in Ordnung ;)
Im Endeffekt habe ich es das auch nicht zu entscheiden, denn wenn den Mods der Titel von einem Thread nicht passt, ändern die den von sich aus.

@all
Es kam in den letzten Beiträgen die Frage auf, ob es sinnvoll ist einen fast 50 Jahre alten Fall aufzurollen.
Ich möchte auch für niemanden explizit Partei ergreifen.
Selbst wenn niemand mehr aus Elke's Familie leben würde, wäre es trotzdem notwendig den Fall noch einmal aufzurollen.
Meine Meinung ist, dass man es auch den Toten irgendwie schuldig ist für Gerechtigkeit zu sorgen.
Elke war erst 15 als sie mutmaßlich starb und das ist wirklich kein Alter.
Sie würde höchstwahrscheinlich heute noch leben und es kann einfach nicht sein das ihr Mörder noch immer ohne jegliche Strafe frei rumläuft und sich vielleicht auch noch an dem Verbrechen sein Ego aufputscht. So nach dem Motto ''Die haben mich fast 50 Jahre nicht erwischt, ich bin der Größte usw.''
Wir wissen nicht was sie in ihren letzten Minuten gedacht hat und durchmachen musste, deshalb muss da für Gerechtigkeit gesorgt werden.
Auch hat sie es nicht verdient in irgendeinem Moor zu versauern, sondern sollte ein würdevolles Begräbnis bekommen.
Letzeres ist wahrscheinlich nur Wunschdenken von meiner Seite aus, aber trotzdem hoffe ich das man Anhand Zeugenaussagen noch irgendwie den Ort lokalisieren kann wo man sie finden wird.

Zum Schluß muss ich noch sagen, dass die Staatsanwaltschaft Verden außergewöhnlich intensiv und penetrant an ihren Fällen dran bleibt.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Aktenzeichen Beitrag im Fall Uta Flemming, wo auch die Selbe Staatsanwältin aufgetreten ist, die auch bei Elke Kerll im Studio war.
Sie hat einen direkten Appell an den Mörder von Uta gerichtet und so etwas macht auch nicht jede zuständige Polizeistelle
Der Appell war so eindringlich formuliert worden und wenn ich in der Rolle ihres Mörders gewesen wäre, hätte ich tief schlucken müssen.

Was ich damit sagen will ist, dass der Fall Elke Kerll in guten Händen ist und ich sicher bin das der Fall noch dieses Jahr aufgeklärt wird.
Ist einfach so ein Gefühl ;)

theforeigner schrieb:Elke war erst 15 als sie mutmaßlich starb und das ist wirklich kein Alter. Sie würde höchstwahrscheinlich heute noch leben

Das weiß man eben nicht.

Aber gehen wir rein hypothetisch mal von dem Fall aus, dass Elke überlebt hat, einfach ausgestiegen ist - und inzwischen ihr Rentnerdasein im sonnigen Süden verlebt.
Dann hat der Vermisstenfall immer noch den Status "ungeklärt", ein Verbrechen liegt im Bereich des Möglichen - und genau DAS muss untersucht werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Und weil der Fall vor x, y und z Jahren mit den damaligen (technischen) Möglichkeiten ausermittelt war, wurde er dennoch nicht geschlossen, sondern immer mal wieder geprüft. Dass er halt auf der Prioritätenliste immer weiter nach unten rutschte, weil aktuellere Fälle nach kamen, versteht sich irgendwie von selbst. Trotzdem blieb und bleibt man dran. Und das ist gut so.

Man kann es zwar nie wissen, aber ich glaube trotzdem nicht daran, dass Elke spontan ausgestiegen ist. Wenn das alles so stimmt, wie es Hansi erzählt hat, so wäre sie ja mit ihrem Schwarm am Nachmittag verabredet gewesen. Das ist doch schon mal ein Grund, weshalb sie nicht abhauen hätte müssen. Anders wäre es natürlich, wenn Hansi ihr am Morgen den Laufpass gegeben hätte und sie daraufhin einfach alles hinter sich gelassen hätte. Aber jetzt gehen wir einfach mal davon aus, dass er die Wahrheit sagt und beim Verabschieden noch alles in Ordnung war.

@Robin76

Ich gehe auch von einem Kapitalverbrechen aus.

Mein letztes Posting hat sich eigentlich auf die Beiträge (auf den letzten Seiten) von @schluesselbund bezogen, wonach es eigentlich unnötig sei, diesen Fall weiter zu verfolgen und polizeilich zu ermitteln...

spiky73 schrieb:Mein letztes Posting hat sich eigentlich auf die Beiträge (auf den letzten Seiten) von @schluesselbund bezogen, wonach es eigentlich unnötig sei, diesen Fall weiter zu verfolgen und polizeilich zu ermitteln...

Für mich ist es nie unnötig, auch Cold Cases nachzugehen, denn Mord verjährt nicht und falls sich herausstellen würde, dass es ein solcher war, könnte immer noch - vorausgesetzt die Person lebt noch - jemand zur Rechenschaft gezogen werden bzw. die Angehörigen endlich erfahren, was damals passiert ist.

Zudem werden eventuelle Zeugen älter und denken oft über das Gesehene nach dieser Zeit anders und brechen deshalb das Schweigen. Das können wir hier nur hoffen.

Auch wird Elke nicht das erste Mal von Nienburg nach Loccum getrampt sein. Vielleicht könnte man Freunde von damals auch nochmals befragen, wie Elke dabei vorging. Was machte sie, wenn pardot keiner anhalten wollte. Wohin ging sie dann? Ging sie dann zu einer Telefonzelle und rief jemanden an?

Was sagten Arbeitskollegen von damals? Mit welchen Leuten kam sie zur Arbeit? Auch manchmal mit Personen, die regelmässig die gleiche Strecke fuhren?

@Robin76

Eben.

Ich bin aktuell dabei, die alten XY-Folgen als Hintergrundrauschen anzuschauen und vorgestern habe ich die Folge mit dem Fall Christiane ("Kiki") M. gesehen.
Das war ein Anhaltermord, der sich im Juni 1978 ereignete, und weil der Ortsname Loccum fiel, bin ich hellhörig geworden... Ich dachte noch, dass die Gegend ja ziemlich gefährlich für (junge) Frauen sein muss...

Daraufhin habe ich ein bisschen gegoogelt. Der Fall wurde Mitte der 1990er geklärt, weil die Tochter des Täters die Tat beobachtet hatte und ihr Schweigen brach (bzw. ihr endlich geglaubt wurde), und daran kann man wieder mal sehen, wie lange das oft dauert und dass es dann auch einer Person bedarf, die endlich ihr Schweigen bricht, weil sie mit ihrem Wissen nicht mehr leben kann.
Ich wünsche mir, dass es auch in diesem Fall so sein wird.

Also passierte dieser Mord 9 Jahre später. Es besteht aber nicht die Möglichkeit, dass dieser Täter auch Elke etwas angetan hat? Ich muss den Fall Christiane M. mal genauer ansehen.

@Robin76

Vermutlich nicht. 1978 war es ein schwedischer LKW-Fahrer.

@spiky73
Ja, ich habe gerade einen in englischer Sprache verfassten Bericht der Tochter des LKW-Fahrers gelesen. Okay Aber es stellt sich hier z.B. immer noch die Frage, ob ein völlig fremder Autofahrer die Kette nachträglich in der Schauburg abgelegt hätte. Wenn sie beim Trampen ermordet wurde, dann muss sie diese Person auch gekannt haben und diese Person muss die Absicht gehabt haben, die spätere Anwesenheit von Elke in der Schauburg vorzutäuschen. Heute gibt es in der Verdener Landstraße 550 m und 7 Minuten von "Am Riedekamp" entfernt, eine Postfiliale. Ob es dort damals auch schon ein Postamt gab, ist fraglich. Aber sollte es so gewesen sein, so dürfte es dort vielleicht auch eine Telefonzelle gegeben haben, von der aus Elke auch jemanden hätte anrufen können, der sie auf jeden Fall gefahren hätte. Irgendwen, der gutmütig oder dumm genug gewesen wäre, sich dabei von Elke irgendwelche Vorteile zu erhoffen. Z.B. einen total verliebten Trottel, wenn man es so nennen darf.