Robin76 schrieb:Das vermute ich auch. Aber man muss der breiten Öffentlichkeit ja nicht alles erzählen, schließlich haben die Kinder von Andrea K. ein Recht darauf, ein normales Leben zu führen, ohne dass mit Finger auf sie gezeigt wird. Da nun schon Gott und die Welt weiß, was ihre Mutter gemacht hat, muss man ja nicht den Vater auch noch durch den Dreck ziehen. Sollte er tatsächlich "ihr Zuhälter" gewesen sein, so geht das überhaupt niemanden etwas an.
Ja, v.a. geht das auch am Sinn vorbei ... für die Kinder wird es schon ein Schock gewesen sein. Zudem gibt es vermutlich nichts Schlimmeres für ein Kind, als wenn ein Elternteil einfach "verschwindet" - und man nicht weiß, was passiert ist, diese Ungewissheit muss einen ja auch auffressen. Ich denke, dass die Kinder durch den Abstand eine große Normalität im Leben hatten - als die Mutter noch da war, wobei es auch da vermutlich schon sehr ungewöhnlich ist, dass jemand bei umittelbarer Nähe zu Frankfurt einen Job wählt, der tageweise Abwesenheit bedeutet. Vermutlich haben sich da einige Bekannte auch ihren Teil gedacht.
Robin76 schrieb:Andra Kunz hat das ihrem Ehemann und einer Freundin erzählt, angeblich soll sie sich zuvor an einem anderen Ort prostituiert haben und ihn von dort gekannt haben. Er hatte sie für eine Nacht gebucht und sie hat - wenn ich mich nicht täusche - sogar ihrem Nachbarn davon erzählt, der sich in ihrer Abwesenheit um den Hund kümmerte.
Das finde ich etwas seltsam und auch etwas unprofessionell - Ehemann okay, aber dem Hundegassigeher auf die Nase zu finden, noch mit Alleinstellungsmerkmalen, ist schon ewas seltsam. Hätte es das wirklich gegeben - also das Setup, hätte sie ja ihren eigenen Job gefährdet, da sie gar nicht wusste, wem der Hundegassigeher das steckt ... so große Häuser machen Leuten insgesamt neugierig und wenn da einer eine gute Geschichte hat "aber der Sohn, der ..." dann ist der Ruf schnell ruiniert.
PurePu schrieb:Was ich bei diesem Fall nicht verstehe: Die zwei Sektgläser? War da keine DNA dran?
Es ist vermutlich gar nicht geklärt, ob die vom "Sohn" oder einem anderen Freier stammen. Seltsam ist ja schon, dass sie das Haus so ungewöhnlich verlassen hat, eventuell kam es schon im Haus zu einem Übergriff, der einfach nicht bemerkt wurde. Wäre auch interessant gewesen, was die Nachbarn zu dem Business in ihrer Straße sagten und wie bereitwillig sie reagieren. Sprich: Gibt es öfters mal etwas "Außergewöhnliches", reagiert man ja irgendwann gar nicht mehr. Wenn du ein Paar neben dir wohnen hast, das ständig streitet, rufst du vielleicht ein paarmal die Polizei, irgendwann kommen die nicht mehr und du denkst ... mache ich nichts. Dann passiert was Schlimmeres und du hast Angst, dass du nun unterlassene Hilfeleistung begangen hast.
Je nach Wohngebiet (welcher Wochentag war das nochmal?) waren vielleicht wirklich viele Leute nicht da.
Slaterator schrieb:In wie fern ? Ich verstehe jetzt gerade nicht, was Du mit "mal was anderes machen" genau meinst...
Weiß du, ihr "normales Setting" war ja ihre Wohnung, ihre Abläufe. Wenn du nun in einem fremden Haus bist, am Pool, dann hast du ja ein völlig anderes Szenario, auch, wenn du weißt, dass noch andere Leute im Haus schlafen und du heimlich da bist. Das gibt dem Job bestimmt auch neue Facetten und kann u.U. auch eine Abwechslung zum Blümchensexalltag in deinem Studio sein.
Mr.Sunshine schrieb:Im XY Beitrag wurde übrigens erwähnt, dass sie sich über die Jahre einen beachtlichen Kundenstamm aufgebaut hat. Und trotzdem lief es finanziell nicht gut? Das widespricht sich doch.
Finde ich nicht - so ein Kundenstamm kann mit dir auch überaltern. Es wird ja kein konstant konstanter Kundenstamm gewesen sein, da fallen ja immer wieder Leute raus (Scheidung, Pleite, Wechsel der Stammprostituierten, Umzug, erfolgreiche Eheberatung). Wenn dann nicht genug Leute nachkommen, hast du irgendwann ein Problem.
Robin76 schrieb:Wie schon jemand geschrieben hat, handelt es sich bei Bad Orb ja mehr oder weniger um einen Kurort. Das bedeutet, dass sich dort auch mehr Herren mittleren bis älteren Alters aufhalten dürften. So fern ab von der Ehefrau, könnte es so einen Herrn schon reizen, eine Gewerbliche zu besuchen. Ob sie inseriert hat oder sich anderweitig den Herren anbot, wissen wir nicht. Das ist auch egal. Irgendwie muss ja der Kontakt zustande gekommen sein.
Aber auch da kann ich mir vorstellen, dass sie mit 47 langsam aus der Zielgruppe rausfiel, auch wenn die Opis 70+ waren. Ich bin auch so etwa in der Altersgruppe und ich bin im Laufe der Zeit für Männer "unsichtbar" geworden. Es passierte völlig schleichend, aber es ist einfach so, dass sich Männer, schon rein biologisch, für Frauen im Reproduktionsalter interessieren. Auch Opis. Mit 47 ist die Prostituierte vermutlich nur noch ein Jahrzehnt oder so jünger als Oma daheim und ich kann mir vorstellen, wenn Opi dann schon mal in der Kur alle moralischen Bedenken über Bord wirft, dass er das dann mit einer jüngeren Frau macht, nicht mit jemand, der seinem häuslichen Umfeld ähnelt. Ich habe keine Ahnung von der Szene, aber ich kann mir das vorstellen.
Vielleicht ein doofer Vergleich - ich habe im Studium in einem Restaurant/Hotel gearbeitet, das überweigend von gutbürgerlichen älteren Menschen frequentiert wurde. Ich war Anfang 20, in der Blüte meiner Jugend :-) und die Rentner fanden das immer toll, wenn du da ein wenig keck geflirtet hast - ich habe deutlich mehr Trinkgeld bekommen als die Hausfrauen, die 20 Jahre älter waren. Würde ich heute da arbeiten, dann wäre es nichts mehr mit Trinkgeld. Das ist bei Frauen einfach so - hart, aber du hast ein "natürliches Verschleißdatum" - auch wenn sich Männer um die 50 nochmal paaren - dann deutlich jünger.
Slaterator schrieb:Ich zweifle auch daran, ob Information und Realität hier nicht auseinandergehen. Sollte sie den fraglichen Herrn jedoch von früher her gekannt haben, wird es komplizierter. Denn dann hat er ihr entweder in der vergangenen Zeit vermeintlichen Wohlstand nur vorgespielt, oder er war tatsächich -zumindest zu damaliger Zeit- recht liquide.
Da gibt es ja tausend Möglichkeiten - er könnte Handwerker gewesen sein, Immobilienmarkler, Hausmeister des Objektes, ...
Slaterator schrieb:Basis für fehlenden Argwohn und Leichtsinnigkeit ist Vertrauen. Ihr unvorsichtiges Verhalten spricht daher durchaus dafür, dass sie den Freier von früheren Zeiten her kannte und positiv/vertrauenswürdig/harmlos in Erinnerung hatte.
Man weiß ja auch nicht, wie unvorsichtig sie davor schon war ... wo es gut ging. Da verschieben sich die Grenzen. Es gibt ja auch Leute, die sich absolut auf ihre Menschenkenntnis verlassen, jahrelang gut damit fahren und dann reinfallen.