Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Letzte Worte der Angeklagten.

Während sich S.P. nur den Worten ihrer Anwälte anschloss, brachte Ingo tatsächlich einige Sätze hervor. Das Jahr 2017 sei für ihn nicht richtig strukturiert gewesen. Nachdem im die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerna nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

Berichte von verde69 und Kelly-19 folgen.

Da langt man sich doch an den Kopf, wollte er tatsächlich bei der Beerdigung dabei sein, mit all den Hedersdorfern?

Bei der ersten Beerdigung (Sarkophag) war er ja schon dabei. Bitte berichten, wenn ein Kranz am Grab liegt mit der Aufschrift "Wir vermissen euch sehr Ingo und Steffi"

Frank375 schrieb:Nachdem im die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerna nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

Soll vielleicht Reue suggerieren. Mir hingegen kommt schier das Kotzen, sorry.

Frank375 schrieb:Da langt man sich doch an den Kopf, wollte er tatsächlich bei der Beerdigung dabei sein, mit all den Hedersdorfern?

Bei der ersten Beerdigung (Sarkophag) war er ja schon dabei. Bitte berichten, wenn ein Kranz am Grab liegt mit der Aufschrift "Wir vermissen euch sehr Ingo und Steffi"

Darf ich dich berichtigen ;)? Du meinst sicher, dass auf der Schleife dann steht "wir vermissen euch schmerzlichst" ... damit würde sich sogar der Kreis schließen!

@Tiggerchen
Hast recht, so muss es heißen, danke für den Nachtrag.

Frank375 schrieb:Nachdem ihm die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerne nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

Was glaubt der denn, dass man ihm ein SEK an die Seite stellt, damit ihn die Nachbarn nicht lynchen?

Hallo zusammen, hier der umfangreichere Bericht vom Landgericht Nürnberg-Fürth als Prozessbeobachter am Mittwoch, 04.04.2019.

Anwesende

• Richterin Barbara Richter-Zeininger (61)
Seit 2008 Vorsitzende Richterin am Landgericht Nürnberg-Fürth (Reichsbürger-Prozess, 2-facher Prostituiertenmord-Prozess, Zirndorfer Neonazi-Prozess, Heckenschützen-Prozess).

• Staatsanwalt Stefan Rackelmann (44)

• 5 Schöffen und Gerichtsschreiberin

• Anwälte Alexander Seifert (58) und Michael Spengler (Alter unbekannt) von Stephanie P.

• Anwalt Jürgen Pernet (54) von Ingo P.

• Eltern, Onkel und Tante von Stephanie P.

• Onkel und 2 Tanten von Ingo P.

Einlass: 08:30 Uhr

Kurz vor 09:00 Uhr wurden Stephan P. im hellgrauen Blazer darunter ein hellblaues Top sowie Ingo P. in einem petrolfarbenen Hemd über den Aufzug mit jeweils 2 JVA Angestellte in den Schwurgerichtssaal 600 gebracht. Die Medienvertreter erstellten unzählige Bilder und filmten das Geschehen. Ingo P. lehnt an der Brüstung Nähe seines Anwaltes und tauscht sich aus. Er wirkt etwas verspannt und sieht in die Ferne. Stephanie dagegen sitzt und wirkt sehr bedrückt und macht einen traurigen Eindruck.

Einer Ihrer Anwälte streift sich die schwarze Anwaltsrobe über und stützt bzw. hält Stephanie P. am Ellbogen als moralische Unterstützung und redet auf Sie ein, während diese wieder die stehende Position eingenommen hat. Dr. Michael Wörthmüller (60) Chefarzt und Leitung der Klinik für Forensische Psychiatrie in Erlangen war heute nicht vor Ort. Gegen 09:10 Uhr verlässt ein Großteil der Medienvertreter den Saal. Eine JVA Angestellte klopft um 09:14 Uhr an der noch verschlossenen Türe der Richterin Barbara Richter-Zeininger (61). Um 09:16 Uhr betritt diese samt Schöffen diesen und alle Anwesenden werden aufgefordert aufzustehen.

Sie eröffnet das Gespräch und richtet Worte an die Anwälte mit dem rechtlichen Hinweis bzgl. Stellungnahme der Kammer mit Ergänzung dass niedrige Beweggründe in Anbetracht einbezogen werden.

Ergänzung: Stephanies Einzug in Schnaittach noch vor der Hochzeit nur bei tot der Eltern Elfriede und Peter P.

Um 09:18 Uhr beantragt der Anwalt von Ingo P. wegen Klärungsbedarf mit dem Gericht eine kurze Unterbrechung mit einer Pause von 10 Minuten.

Photographer73 schrieb:Soll vielleicht Reue suggerieren. Mir hingegen kommt schier das Kotzen, sorry.

Unverschämtheit von so einem Angeklagten, dass er auch noch meint sich rotzfrech zu verteidigen oder Trauer über den Verlust der Eltern zu äußern.

An dieser Stelle darf man (vielleicht) kurz inne halten: Noch ist keiner der beiden Angeklagten verurteilt.

Das hält aber (wie regelmäßig hier zu beobachten) niemanden von Vorverurteilungen ab.

Frank375 schrieb:Nachdem im die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerna nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

wir wissen nicht, wer ihm die Teilnahme an der Beerdigung verweigert hat. Vielleicht wollte ihn die Familie nicht dabei haben?
Ist doch verständlich, dass sich die Familie still verabschieden möchte. Es besteht ja die Möglichkeit später das Grab zu besuchen. Ich halte es für selbstverständlich, dass der mutmaßliche Täter auf dem Friedhof nicht willkommen ist.

@Lichtenberg

Daß er sich nicht verteidigen darf, schrieb ich nicht, wenn du meinst etwas in meine Worte interpretieren zu wollen, dann ist das dein Problem.

Und die Trauer über den Verlust kannst du ihm gerne abnehmen, ich tu es nicht.

Vorab schon einmal herzlichen Dank an die Prozessbeobachter vor Ort und eure anschließenden Berichterstattungen.
Ich kann mir vorstellen wie anstrengend so ein Prozesstag ist.

Ich denke der Staatsanwalt hat richtig gefordert...in beiden Fällen.
Dass I.gerne das Grab seiner Eltern besuchen möchte ist einfach nur ...ohne Worte.

Frank375 schrieb:Nachdem im die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerna nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

Ich vermute, dass es in seiner verqueren Denkweise Vorteile bringen könnte, wenn er sowas sagt.
Ich hoffe, dass sich wenigstens jemand um das Grab kümmert. Jemand, der die Eltern genau dorthin gebracht hat, sollte sich dort nicht blicken lassen. Das ist nach meinem Selbstverständnis an Verlogenheit kaum zu überbieten.

Photographer73 schrieb:Daß er sich nicht verteidigen darf, schrieb ich nicht, wenn du meinst etwas in meine Worte interpretieren zu wollen, dann ist das dein Problem.

Die Äußerung über die Trauer darüber, nicht bei der Beisetzung der Eltern dabei gewesen zu sein, ist durchaus Teil einer Verteidigung. Man darf das natürlich alles "zum Kotzen" finden, vor allem dann, wenn man eh schon alles über den Sachverhalt weiß, noch bevor das Urteil gesprochen wurde.

Photographer73 schrieb:Und die Trauer über den Verlust kannst du ihm gerne abnehmen, ich tu es nicht.

Strohmannargument. Kennste, oder?

Jamegumb schrieb:vermute, dass es in seiner verqueren Denkweise Vorteile bringen könnte, wenn er sowas sagt.

Jep, denke ich auch. Reue zu heucheln ist ja sehr beliebt bei letzten Worten vor dem Urteil. Ob ihm das Gericht das abnimmt, sei dahingestellt. Ich gehe nicht davon aus.

Ähm, wow. Also erstmal dass für beide Freispruch beantragt wurde, hätte ich niemals erwartet, entgegen aller Aussagen hier, es würden keine Beweise vorliegen, ähm... Habt ihr euch wirklich intensiv mit dem Fall beschäftigt? Bei S.P. könnte man das ja noch so einigermaßen annehmen, aber bei I.P. steht das doch komplett fest! (Für mich steht es bei beiden fest, aber bei Ingo gibt es Fakten und eine komplette Tatrekonstruktion!)

Auch die letzten Worte machen mich enorm sprachlos. Er hat das Grab doch selbst errichtet, er hatte sie Wochenlang neben sich und konnte genug "abschied nehmen". Ich finde das ganz schrecklich. Er hätte irgendwas sagen können, aber nicht sowas. Reue zeigt man in so einem Fall doch anders und klagt nicht noch an, dass man die ermordeten Eltern nicht bei der (2.) Bestattung begleiten durfte. Ich kann mir wirklich nur an den Kopf fassen. Auch erstaunlich dass bis zum Ende tatsächlich kein Wort über Stephanie kam.

@Winterella
Ich muss zugeben, dass ich auch nicht damit gerechnet habe, dass er gar nichts zum Beitrag von SP sagt. Aber ich bin gewiss, dass das Gericht das schon genau aufdröseln wird. Zunächst mündlich nächste Woche Donnerstag.
Ich hoffe dann wieder auf Infos von unseren "Gerichtsreporterinnen und Gerichtsreportern."

Jamegumb schrieb:Aber ich bin gewiss, dass das Gericht das schon genau aufdröseln wird. Zunächst mündlich nächste Woche Donnerstag.

Wie meinst du das genau? Sorry habe gerade einen Hirnknoten 😔

Frank375 schrieb:Letzte Worte der Angeklagten.

Während sich S.P. nur den Worten ihrer Anwälte anschloss, brachte Ingo tatsächlich einige Sätze hervor. Das Jahr 2017 sei für ihn nicht richtig strukturiert gewesen. Nachdem im die Teilnahme an der Beerdigung der Eltern verweigert wurde, möchte er gerna nach Abschluss des Prozesses das Grab der Eltern besuchen.

Das ist wirklich ein seltsamer fall, kenne auch im moment keinen vergleichbaren, wo der täter einerseites mit krimineller energie und aller macht versucht seine mutter zu töten, dann mit unglaublicher brutalität seine eltern tötet das es einen fassungslos macht, und andererseits seit der tötung immer wieder ein positives emotionales denken an seine eltern erkennen läßt, als ginge es in dem prozeß um andere getötete personen.

(Als er sich über die verbale kälte des obduktionsberichts bei S.P. beschwert.)

Vllt. ist es auch dieses auf uns lebensfremd wirkende verhalten von ihm, (freundliches herzliches lächeln zu den ex-kollegen als zeugen als wäre er nicht der beschuldigte), warum das gericht nach den gutachten die tat nicht nur als "besonders schwer" beurteilt, sondern auch ihn als gefährlich einstuft.




Dankeschön an alle die sich die mühe machen uns auf dem laufenden zu halten.
O.T.
(Wenn ich mich mal hier in der region aachen durch eine prozeßbeobachtung revanchieren kann, werde ich das gerne tun so mir das möglich ist.)

aero schrieb:Das ist wirklich ein seltsamer fall, kenne auch im moment keinen vergleichbaren, wo der täter einerseites mit krimineller energie und aller macht versucht seine mutter zu töten, dann mit unglaublicher brutalität seine eltern tötet das es einen fassungslos macht, und andererseits seit der tötung immer wieder ein positives emotionales denken an seine eltern erkennen läßt, als ginge es in dem prozeß um andere getötete personen.

(Als er sich über die verbale kälte des obduktionsberichts bei S.P. beschwert.)

Vllt. ist es auch dieses auf uns lebensfremd wirkende verhalten von ihm, (freundliches herzliches lächeln zu den ex-kollegen als zeugen als wäre er nicht der beschuldigte), warum das gericht nach den gutachten die tat nicht nur als "besonders schwer" beurteilt, sondern auch ihn als gefährlich einstuft.

Ja eben, ganz genau so ist es! Kein Stück Reue, keine Einsicht, nicht mal "pietätvolles" Schweigen. Jemand der sich so dermaßen deplatziert verhält und der das alles so gar nicht an sich heranlässt, im Gegenteil, sich verhält als wäre das schon okay und er wäre der Hintergangene, den kann man doch nicht wieder auf die Menschheit loslassen. Jeder der mitbekommt wie er sich verhält, denkt doch sofort dass er nicht ganz klar im Kopf sein kann, aber das schlimme, er scheint es zu sein.

aero schrieb:Vllt. ist es auch dieses auf uns lebensfremd wirkende verhalten von ihm, (...), warum das gericht nach den gutachten die tat nicht nur als "besonders schwer" beurteilt, sondern auch ihn als gefährlich einstuft.

Das Gericht hat noch gar nichts beurteilt, weil es noch nicht geurteilt hat.

Ob es den Anträgen der StA oder der Verteidigung folgt oder eine andere Entscheidung trifft, weiß nur der Stammtisch ganz genau.