Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Isimaus schrieb:Sorry, aber das ist doch nicht das Gleiche vom Sinn her. "Hätte" ist eine Vermutung. "Hatte" ist eine Behauptung. Egal.

I. sagte in dem Vermisstenaufruf schon, dass die Eltern Handys dabei haben. Er gab ja an, dass diese evtl. ausgeschaltet oder die Akkus leer wären. "Bei älteren Leuten kommt das schon mal vor". So ähnlich hat er das formuliert.

Tatsächlich war E. P. kein Handyfreund. Egal, wir wissen ja, wo die Handys waren! :-(

Ja somit hast Du natürlich recht mit „hatte“ oder „hätte“. 1:0 für Dich. Meine Gedanken waren nur bei der Ermittlung der Polizei wo auch das Handy ein Indiz wurde dass da was nicht stimmt. Sobald eine Handynummer bekannt ist kann man über die Nummer (SIM-Karte egal in welchem Handy das steckt) einen Standort des zuletzt eingelockten Sendemastes zuordnen. In dem Fall war die Nummer über Ingo P. ja bekannt. Ob das eine PrePaid oder Vertragsnummer ist spielt da keine Rolle.

verde69 schrieb:Ob das eine PrePaid oder Vertragsnummer ist spielt da keine Rolle.

Okay, wieder was gelernt. Klar, die Simkarte ist ja ausschlaggebend.

Ich kann nicht mehr warten bis zum Urteil. War selten so gespannt. Leider kann ich nicht dabei sein.

@verde69

Schön dass Du wieder dabei bist, (wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben !)
Danke für Deine ausführliche Einschätzung, war (für mich) hochinteressant !

Tiggerchen schrieb:emz schrieb:
Nein, er hat seine Eltern nicht einbetoniert, er hat sie eingemauert. (Wurde anfangs schon mal moniert)

Tiggerchen schrieb:
Das ist nicht ganz korrekt!

Die Eltern wurden hinter einem Mauervorsprung eingemauert und dann mit Beton bedeckt = einbetoniert! hier nachzulesen ...

Dann mach dich doch mal mit Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden (Seite 76) und der nächsten Seite vertraut ;)
Nur, damit jetzt keiner sagt, ich hätte das erfunden.

emz schrieb:Tiggerchen schrieb:
emz schrieb:
Nein, er hat seine Eltern nicht einbetoniert, er hat sie eingemauert. (Wurde anfangs schon mal moniert)

Tiggerchen schrieb:
Das ist nicht ganz korrekt!

Die Eltern wurden hinter einem Mauervorsprung eingemauert und dann mit Beton bedeckt = einbetoniert! hier nachzulesen ...
Dann mach dich doch mal mit Diskussion: Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden und der nächsten Seite vertraut ;)
Nur, damit jetzt keiner sagt, ich hätte das erfunden.

Klarstellung:

Hier trifft nun eingemauert und anschließend mit Beton verhüllt die richtige Definition!

Bericht von @Frank375 (Gerichterstatter) am 01.03.2019 um 01:35 Uhr (Seite 205): Verhandlungstag 28.02.2019: Nach der Pause berichtete dann ein PI aus Erlangen für Bilder im Außenbereich und im Haus. Auch hier konnte das Publikum über große Leinwand die Aufnahmen betrachten. Hier handelte es sich um Videoaufnahmen vom inneren der beiden Wohnungen und des Kellers. Vorher sah man auch die Umbauten in der Garage und den neu gemauerten "Sarkophag".

Bericht von @S-Town am 17.03.2019 um 09:23 Uhr (Seite 230): Artikel in der SZ vom 15.03.2019.: An die Garage ist ein schmaler Nebenraum angebaut, 5,50 Meter lang, zwei Meter breit, mit einer Feuerschutztür aus Metall. An der linken Seitenwand des Anbaus lehnte eine Schubkarre, ordentlich aufgerollte Schläuche hingen an der Wand, an der rechten Wand hingen zwei lange Leitern. An der hinteren Schmalseite war Brennholz aufgeschlichtet. Als das Holz abgeräumt war, sah man einen abgemauerten Vorsprung, 60 Zentimeter hoch, 80 Zentimeter tief, "eine Art Sarkophag", sagt die Kommissarin, "mit Beton verfüllt".

„Danach sollen die beiden Angeklagten die Getöteten in einem Nebenraum der Garage eingemauert und mit Beton bedeckt haben.“

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/schnaittach--eltern-getoetet-und-einbetoniert---prozess-gegen-ehepaar-8586114.html

„Sekt oder Selters“ oder auf Neudeutsch „all or nothing“ heisst es jetzt für die Anwälte von Stephanie P. Ich hoffe dass es mit Selters enden wird.

Ihren Gesichtszügen und ihrer Reaktion auf das Video am ersten Verhandlungstag waren eindeutig anzumerken, dass sie damals in der Vernehmung nach der Verhaftung keine Ahnung davon hatte, dass ihr endloses Geplapper (nur so kann man es bezeichnen) in dem sie völlig unnötig unzählige Details lieferte, sie ebenso verdächtig machte.

Zusammen mit dem Wasserfallgerede, welches geschildert wurde, kann man damit wohl Erstklässler von der eigenen Unschuld überzeugen, aber wohl kaum erfahrene Kripo-Leute.

Kein Blick von ihr ins Publikum, während der Pause Geplauder mit den Anwälten. Als ginge ihr das alles gar nichts an.

Der Anwalt von Ingo P. hat eigentlich nur noch die Aufgabe, "Die Besondere Schwere der Schuld zu vermeiden".

verde69 schrieb:Der Anwalt von Ingo P. hat eigentlich nur noch die Aufgabe, "Die Besondere Schwere der Schuld zu vermeiden".

Schauen wir mal, was er dazu im Plädoyer sagt. Es dürfte aber ein aussichtsloses Unterfangen sein. Ich denke, das lässt sich auch ohne Kristall-Kugel sagen.

@verde69
Recht viel Entlastendes zu I.P's. Gunsten habe ich aber in den letzten 8 Verhandlungstagen nicht erfahren. Eher das Gegenteil, wie z. B. die Analyse der Blutspritzer.

warum, wozu ist das Handyverhalten der Eltern wichtig?

es gibt nichts! entlastendes für Ingo P. und wenn es nach mir ginge auch nicht für seine Frau...

verde69 schrieb:Der Anwalt von Ingo P. hat eigentlich nur noch die Aufgabe, "Die Besondere Schwere der Schuld zu vermeiden".

Bei gleich zwei Leichen? Schwierige Sache...

@PurePu
Wenn man so die Rechtsprechung der letzten Jahre verfolgt, gab es in solchen Fällen immer die schwere Schuld, wenn es zwei Opfer zu beklagen gab. Horchheim, Gersthofen, Babenhausen...

Ventil schrieb:warum, wozu ist das Handyverhalten der Eltern wichtig?

es gibt nichts! entlastendes für Ingo P. und wenn es nach mir ginge auch nicht für seine Frau...

Ob es sich später als wichtig oder nicht herausstellt, es hat alles ermittelt und festgehalten zu werden in den Akten.

Zumindest war seine Frau bei der Tötung nicht anwesend. Man wird sehen, wie das gewertet wird.

Jamegumb schrieb:Wenn man so die Rechtsprechung der letzten Jahre verfolgt, gab es in solchen Fällen immer die schwere Schuld, wenn es zwei Opfer zu beklagen gab. Horchheim, Gersthofen, Babenhausen...

Zudem dürften wohl auch gleich drei Mordmerkmale erfüllt sein: Habgier als Motiv, Heimtücke bei der Ermordung der Mutter, Verdeckung einer Straftat bei der Tötung des Vaters. Und dass I.P. keine wildfremden Menschen, sondern die eigenen Eltern ermordet hat, macht die Sache auch nicht besser.

Bei S.P wird es aber richtig spannend. Beim Mord nicht anwesend, und die Vergiftungsversuche wird man in den Plädoyers ziemlich sicher dem Ehemann in die Schuhe zu schieben versuchen. Dass die Ehefrau ziemlich tief mit drinsteckt, ist "offensichtlich", aber welchen Tatbeitrag sieht das Gericht als erwiesen an?

Mr.Stielz schrieb:Wenn man so die Rechtsprechung der letzten Jahre verfolgt, gab es in solchen Fällen immer die schwere Schuld, wenn es zwei Opfer zu beklagen gab. Horchheim, Gersthofen, Babenhausen...
Zudem dürften wohl auch gleich drei Mordmerkmale erfüllt sein: Habgier als Motiv, Heimtücke bei der Ermordung der Mutter, Verdeckung einer Straftat bei der Tötung des Vaters. Und dass I.P. keine wildfremden Menschen, sondern die eigenen Eltern ermordet hat, macht die Sache auch nicht besser.

Bei S.P wird es aber richtig spannend. Beim Mord nicht anwesend, und die Vergiftungsversuche wird man in den Plädoyers ziemlich sicher dem Ehemann in die Schuhe zu schieben versuchen. Dass die Ehefrau ziemlich tief mit drinsteckt, ist "offensichtlich", aber welchen Tatbeitrag sieht das Gericht als erwiesen an?

Ja Du bringst es auf den Punkt. Die Gerechtigkeit lässt für beide Angeklagten „Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung“ denken.

Das Gericht wird jedoch aufgrund der Gesamtschau aller Details zwei Urteile finden. Ich will mir meinen Unmut jetzt noch gar nicht so richtig vorstellen wenn es z.B. heißt:

• Ingo P. Lebenslänglich ohne anschließende Sicherungsverwahrung

• Stephanie P. 8 Jahre

@verde69
Die schwere Schuld dürfte für IP festgestellt werden. Anschließende Sicherheitsverwahrung wird es kaum geben. Er hat sich ja vorher nichts zu schulden kommen lassen und ein Hang zu Gewalttaten, wie er zB bei dem Mörder von Herne festgestellt wurde, kann man auch kaum annehmen. Ohne SP hätte er wohl seine weiße Weste behalten.

Mr.Stielz schrieb:Bei S.P wird es aber richtig spannend. Beim Mord nicht anwesend, und die Vergiftungsversuche wird man in den Plädoyers ziemlich sicher dem Ehemann in die Schuhe zu schieben versuchen. Dass die Ehefrau ziemlich tief mit drinsteckt, ist "offensichtlich", aber welchen Tatbeitrag sieht das Gericht als erwiesen an?

Genau das ist das Problem welches ich hier schon öfter angespochen habe. Ich hoffe ich täusche mich, aber sie könnte verhältnismäßig "gut" wegkommen.

Jamegumb schrieb:Die schwere Schuld dürfte für IP festgestellt werden. Anschließende Sicherheitsverwahrung wird es kaum geben. Er hat sich ja vorher nichts zu schulden kommen lassen und ein Hang zu Gewalttaten, wie er zB bei dem Mörder von Herne festgestellt wurde, kann man auch kaum annehmen. Ohne SP hätte er wohl seine weiße Weste behalten.

Sehe ich so ziemlich genauso. Nur dass ich vom den dir vermuteten 8 Jahre für S.P. mittlerweile nurnoch 5 vermute und hoffe dass ich mich irre.

Ich war noch nie so gespannt auf ein Urteil, wie ich es in diesem Fall bin.

@Winterella
Ich habe keine 8 Jahre für SP ins Spiel gebracht. Ich gehe von einer zweistelligen Haftstrafe aus.

@emz

mir ging es um das Handyverhalten der Eltern:)

ansonsten hast du natürlich recht...

Handyverhalten der Eltern

Das hatte ich nur angefragt, weil die Polizei nach der Vermisstenanzeige der Eltern doch bestimmt eine Standortdatenabfrage über die Rufnummer gemacht hatten, wann und wo das Handy zuletzt eingelockt war. Spielt keine große Rolle, aber da muss Ingo P. doch schon verdächtig vorgekommen sein mit der Aussage Urlaub etc. Eine Standortdatenabfrage ist die leichteste Umsetzung für die Polizei, Flughafen, Bahnhöfe, Taxis etc. sind da mit mehr Aufwand verbunden.

Stephanie P. und 8 Jahre

Die 8 Jahre kamen von mir, und nicht weil ich das gerechtfertigt sehe, sondern irgendwie befürchte. Natürlich wäre auch mir aufgrund der Informationen eine lebenslänglich Haftstrafe eine Genugtuung. Wollte jetzt zu keiner Debattiergesellschaft aufrufen.

Wir wissen demnächst mehr... sind ja nur noch wenige Tage!

Ist jemand von Euch am Mittwoch bei den PLädoyers dabei, ich denke
es wird ziemlich voll werden, u.U. auch Pressevertreter, jedenfalls
hochspannend.......