Pipi.Strumpf schrieb:Mir war nicht bewusst, dass er von der Arbeit unmittelbar nach Hause ist. Da einer seiner Freunde ja explizit gefragt hatte, ob das mit der Wohnung geklappt hätte, hatte ich vermutet, dass er auf dem Rückweg von seiner Arbeitsstelle evtl. diese Wohnung besichtigt haben könnte und vielleicht 600 DM unter der Hand bezahlt hat, damit er die Wohnung auch sicher bevorzugt vor anderen Mietern bekommt. Also ist es belegt, dass er direkt von der Arbeit nach Hause fuhr?Da ja keine Videobänder mehr verfügbar sind, die seinen Heimweg genau aufzeichnen, kann er ja die 600 DM überall ausgegeben haben oder jemandem "übergeben" haben.
Als er auf dem Rückweg, von der Arbeit nach Hause war, hatte er ja die 600 DM noch gar nicht. Ergo hätte er sie auch nicht unterwgs -für was auch immer- ausgeben können.
Die 600 DM, hob er erst um 13.50 bei der Deutschen Bank in der Eppendorfer Landstraße Nr.70 ab. Und von der Eppendorfer Landstraße Nr. 70, bis zu seinem Zuhause bei der Pflegemutter ( Erikastraße) ist er zu Fuß gegangen. Dass er da noch irgendwo jemanden getroffen hat, zwecks Geldübergabe ist so gut wie ausgeschlossen, da er bereits um 14.00 Uhr mit der Pflegemutter zusammen einen Kaffee in der Wohnung trank.
Sonst passt die gesamte Zeitleiste nicht, die ermittelt wurde. Die Bankfiliale liegt sehr dich an seinem Zuhause. Da gibts kein öffentliches Verkehrsmittel mehr, was diese ca. 250 Meter Fußweg abkürzen würde.
Pipi.Strumpf schrieb:dass er evtl. Einblicke in eine wichtige Akte hatte, die für andere Personen von derart großer Bedeutung gewesen wären, dass man von ihm hätte Informationen "herauspressen" wollen, ihn evtl. deswegen bedroht hätte.
Er war lediglich Referendar und noch kein Volljurist. Halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die Polizei wird wissen, mit was für Aufgaben er betraut wurde. Die haben ja noch die Papiere etc. in seiner Wohnung/ Zimmer gesichtet und mit Sicherheit auch in Erfahrung gebracht, an welchen Fällen er in der Kanzlei beschäftigt war.
Pipi.Strumpf schrieb:damals durch einige private Spenden gefördert und mir ist halt einfach auf dem Weg vom HBF zu ihm nach Hause aufgefallen (Google Maps), dass A.D. da auch zwischendrin irgendwo hätte ausgestiegen sein können und ich habe mich gefragt, wo man dann hätte abends noch was unternehmen können.
Ja, aber als Referendar hat man bei ca. 1000 DM monatlich an Einkommen, kein Geld für irgendwelche Spenden übrig. Es gibt auch gar keine Hinweise, dass Andreas überhaupt der Partei Rechtsstaatlicher Offensive von Schill, politisch nahe stand.
Pipi.Strumpf schrieb:Es kann ja auch nur ein Vorwand gegenüber seinen Kumpels gewesen sein, dass er "noch Akten durchgehen wollte". Ich würde nicht meine Hand ins Feuer legen, dass jeder von seinem Kumpel alle Geheimnisse kennt. Waren denn die Kumpels auch angehende Juristen?
Selbstverständlich, das könnte nur ein Vorwand gewesen sein. Ich glaube auch nicht, dass seine Kumpels, alle seine Geheimnisse kannten. Keine Ahnung, welcher Studien oder Berufsrichtung seine Kumpels angehörten. So weit ich weiß, wurde das weder im Fernsehen gesagt, noch in den Zeitungen veröffentlicht.
Pipi.Strumpf schrieb:o war Saarbrücken die ersten Station seines Studiums? Kannst Du mir sagen, in welchem Artikel ich das finden kann?
Das müsste der Logik halber, so gewesen sein. Denn bevor er in Hamburg ins juristische Referendariat einstieg, hatte er in Göttingen zuletzt studiert. Das ergibt zwangsläufig den Rückschluss, dass er das erste Staatsexamen mit Note "VB" auch in Göttingen abgelegt hat, und sich mit diesem Zeugnis, nach Hamburg ins Referendariat beworben hat.
Es gibt sowohl Artikel aus 1997, als auch weitere und ich meine dies war der Artikel aus dem Hamburger Abendblatt, im Jahre 2002. Die meisten sind hier zu Beginn des Threads verlinkt worden.
Pipi.Strumpf schrieb:Was denkst Du, warum dann nach Kommilitonen aus diesen Zeiten gefragt wird, wenn A.D. schon länger aus Saarbrücken wieder weggezogen war?
Genau aus den Gründen, die Herr Quast in AZXY genannt hat: Um sich ein umfassendes Bild der Persönlichkeit des Andreas D. bilden zu können und darüber evtl. den Ursachen seines Verschwindens näher zu kommen.
Pipi.Strumpf schrieb:Insgesamt würde mich interessieren, was Deine Theorie ist? Ein banaler Raubüberfall oder wovon gehst Du denn angesichts der bisherigen Kenntnisse aus?
Schwierig zu sagen. Von einem banalen Raubüberfall gehe ich nicht aus, weil bei einem banalen Raubüberfall, die Täter in der Regel Geld und Papiere an sich nehmen und ihr schwerletztes oder sterbendes Opfer einfach liegen lassen.
Im Prinzip müsste man fast davon ausgehen, dass die Täter Profis waren. Denn für diese ist es typisch, dass sie wissen, wie man eine Leiche für immer verschwinden lässt. Evtl. kam es zu einer Auseinandersetzung, mit Leuten denen A. nicht gewachsen war.
Bei seiner letzten Lebendsichtung durch den Kumpel auf dem Bahnsteig der U1 im Hauptbahnhof Hamburg, befand sich Andreas zumindest örtlich, sehr sehr dicht an einem Milieu, in dem Prostitution, Drogenhandel, Waffengeschäfte etc. Hochkonjunktur haben und im Bahnhofsgebäude selbst, kann man auch auf unangenehmes Publikum stossen, besonders zu vorgerückter Stunde.