jaska schrieb:Für mich sprechen gegen den konkreten Plan, bei genau dieser Hochzeit genau dieses Mädchen zu entführen, gleich mehrere Dinge: erstens ist ein Hochzeit heutzutage viel zu gut dokumentiert. Mit Zeitstempel und aus vielen Perspektiven lassen sich alle An-/Abwesenheiten, Gespräche etc. rekonstruieren. Und überall auf dem ganzen Gelände, ob drinnen oder draußen, kann jeden Augenblick Jemand vorbeikommen. Für einen Plan eher ein hohes Risiko.
Hinzu kommt, dass für mich persönlich in diesem Szenario überhaupt nicht geplant werden kann, mit einer konkreten Person, die einem gar nicht richtig vertraut ist und wo das Beisammensein anderen Gästen auffallen kann, so alleine zusammenzukommen, dass man eine lebendige Person abfangen und mitnehmen kann.
Dass er dann tatsächlich damit rechnen kann, das Mädchen zu so fortgeschrittener Stunde und damit in einer deutlich risikoärmeren Situation zu schnappen, halte ich für ausgeschlossen. Viel wahrscheinlicher wäre gewesen, dass die Eltern des Mädchens ab 22.00 oder so irgendwann an Heimgehen denken würden.
Gut analysiert.
Ich möchte dagegen halten, dass auf einer Hochzeitsfeier in jedem Fall Kinder von 0 bis 12 Jahren anzutreffen sind.
Die Brautleute haben Geschwister, verwandte, freunde im selben Alter-oder etwas älter, die schon Kinder haben.
und Hochzeiten werden mit Kindern gefeiert.
Ein Jäger, um mal den vergleich zu bringen, begibt sich an einen Ort, den er für vielversprechend hält.
Ob er (aus seiner Sicht) erfolgreich ist, weiss er vorher nicht.
Die Tat kann durchaus vorbereitet gewesen sein, in dem Sinne, dass er Fallen ausgelegt hat.
Nicht so vorbereitet, wie die Entführung eines ganz bestimmten Kindes. Da würde der Täter den Alltag der Familie studieren, Wege abfahren usw.
jaska schrieb:Für mich sieht es so aus, als habe sich spontan die Situation ergeben, dass er die Kleine alleine ohne Zeugen angetroffen hat und dann hat er ebenso spontan (vielleicht durchaus auch unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen) die Gelegenheit nutzte.
Ich glaube nicht, dass die Tat spontan durchgeführt wurde.
Er wusste, dass er dort auf Kinder treffen würde.
Und Kinder werden auf so großen Feiern an längerer Leine gelassen. Man guckt, sucht sie immer wieder- und lässt sie spielen.
Ich kann mich gut erinnern, dass solche Feiern für uns Kinder auch immer "Freiheit" bedeuteten.