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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 01:01
Ich bin mir nicht sicher, ob es bereits gepostet wurde:



- die Suche nach weiteren Leichenteilen werde angeblich eingestellt

- in der Obduktion des Torsos habe die Todesursache nicht festgestellt werden können


http://www.bild.de/news/ausland/torso/kopenhagen-ostsee-krimi-geht-weiter-taucher-suchen-nach-leichenteilen-von-kim-wall-52979468.bild.html


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 01:11
Hier die aktuelle Timeline. Vielen Dank für die Ergänzungen und Hinweise!


Kriminalfall Kim Wall. Unfall, Totschlag oder gar Mord? - Timeline der wichtigsten Ereignisse - Stand: 26.08.17 - 1:08 Uhr



Vor den Ereignissen
• vor Donnerstag 10. August - "professioneller" E-mail-Verkehr zwecks Verabredung zu einer Fahrt mit dem U-Boot für eine Reportage


Donnerstag 10. August
• Später Nachmittag - Interview von Kim Wall mit Peter Madsen vor dem Raket-Madsen Rum Laboratory auf Refshaleøen, mit dabei ein unbekannter Kameramann
• 19:00 Uhr - Ausfahrt Refshaleøen
• 19:30 Uhr - Eine halbe Stunde nach der Ausfahrt Kontakt Peter Madsen mit Christoffer Meyer bzgl. abgesagtem Bornholm Trips
• 20:30 Uhr - Fotos des Deutschen Urlaubers von der Bella Aida
• 20.31 Uhr - Schlauchboot-Gespräch (Vater & Sohn), nordwestlich von Middelgrundfortet, Nautilus fährt ca. 1 Knoten voraus
• 20.40 Uhr - Gespräch beendet durch angenommenes Telefongespräch PM mit Unbekannt
• 20.55 Uhr - Sonnenuntergang Kopenhagen
• 21.39 Uhr - nautische Abenddämmerung
• 22.00 Uhr - frühester angenommener Zeitpunkt für KWs Ableben (PK Polizei)
• 22.30 Uhr - Textnachricht (SMS) an ungenanntes Crewmitglied der Nautilus, Absage des Bornholm Trips (Erwähnung angebliches Absetzen KM am Halvandet), keine Antwort von PM auf Nachfrage
• 23.30 Uhr - Sichtung des U-Bootes durch 'Frachtverkehr' im Øresund westlich von Saltholm  (Angaben der Polizei)


Freitag 11. August
• 00:00 Uhr - Beinahe Kollison (unter 30m) zwischen Frachter und Nautilus ohne Positionslichter — nordwestlich der Øresund-Brücke zw. Saltholm und Kopenhagen.
• 02:30 Uhr - Der Freund Walls meldet sie als vermisst
• 02:51 Uhr - Lyngby Radio (dän. Küstenfunkstelle) kontaktiert das U-Boot ohne Antwort zu bekommen
• 03:39 Uhr - Die JRCC (Rettungsleitstelle für Seenotfälle) kontaktiert die Polizei in Kopenhagen und meldete einen möglichen Unfall
• 03:50 Uhr - Nautische Morgendämmerung
• 05:35 Uhr - Bürgerliche Morgendämmerung
• 07:11 Uhr - Lyngby Radio sendet Alarm an die Schiffe in der östlichen Ostesee um nach dem U-Boot Ausschau zu halten.
(Das U-Boot selbst verfügt über keine AIS Satellitenortung.)
• 10:14 Uhr - JRCC empfängt Nachrichten von Schiffen das sich das U-Boot südlich des Drogden Leuchturms in der Køge Bucht befindet.
• 10:30 Uhr - Erster Funkkontakt mit dem U-Boot. Peter Madsen meldet technische Probleme aber keine Verletzten an Bord
• 10:39 Uhr - PM winkt einem Helikopter zu
• 11:00 Uhr - PM versenkt das U-boot, lässt sich von einem nahen Boot aus dem Wasser ziehen, verweigert trockene Kleidung und kehrt zum Hafen zurück.
• 12:30 Uhr - PM sagt aus KW am Halvandet abgesetzt zu haben. PM wird festgenommen
• 17:44 Uhr - Pressemitteilung der Polizei zur Festnahme und das Taucher das havarierte Schiff aus Sicherheitsgründen noch nicht betreten konnten


Samstag 12. August
• Vormittags - Peter Madsen wird dem Haftrichter vorgeführt. In einer Verhandlungspause wird ihm untersagt ein öffentliches Statement abzugeben
• Vormittags - Die Verhandlung wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt aus Gründen des Schutzes der Angehörigen
• Nachmittags - Der Haftrichter ordnet eine 24-tägige Untersuchungshaft unter Verdacht der fahrlässigen Tötung unter besonders schweren Umständen, Erneute Vorstellung am 5. September
• Abends - Das U-Boot wird geborgen


Sonntag 13. August
• Abends - Mitteilung der Polizei das die Untersuchung des U-Bootes an Land weder einen 'toten noch lebenden' Menschen gefunden hat


Montag 14. August
• 09:30 Uhr - PMs Verteidigerin Betina Hald Engmark teilt mit das PM die Haftanordnung nicht anfechten wird
• 14:26 Uhr - Die Polizei teilt mit das das U-Boot absichtlich versenkt wurde


Donnerstag 17. August
• 09:30 Uhr - Die Polizei teilt mit das sie eine 'verstorbene Person in der Gegend um die Køge Bucht, sowohl auf dänischer als auch auf schwedischer Seite suchen' Es besteht besonderes Interesse der Polizei an dem Zeitraum zwischen 21:00 und 22:30 am Donnerstag, und hat Indizien für einen Tauchgang in diesem Zeitraum.
• 18:00 Uhr - Die Polizei teilt mit das die Auwertung des Video Materials aus der Halvandet Beach Bar und Umgebung weder das U-Boot noch Kim Walls Rückkehr belegt


Montag 21. August

• 09:30 Uhr - Die Polizei teilt mit das PM vor dem Haftrichter einen Unfall mit Todesfolge und die 'Bestattung von KW auf See' vor dem Haftrichter eingeräumt hat. Die Vorwürfe von vorsätzlicher bzw. fahrlässiger Tötung streitet er ab (Die Staatsanwaltschaft und PMs Verteidigung haben diese teilweise Aufhebung des Nachrichten Embargos vereinbart)
• 15:41 Uhr - ein weiblicher Torso (ohne Gliedmaßen und Kopf) wird in Klydesøen (West Amager) durch einen Radfahrer entdeckt.

Mittwoch 23. August
9:30 PK Polizei: Die DNA des Torsos, sowie gefundenes Blut im U-Boot stammen beide eindeutig von Kim Wall, die Todesursache steht noch nicht eindeutig fest. Dem Torso wurden Verletzungen zugefügt die Auftrieb durch Leichengase verhindern sollten und zusätzlich durch Metall beschwert. Es werden ältere Fälle nach Parallelen untersucht, insbesondere ein ungeklärter Mordfall aus 1986 an einer 22. jährigen Japanerin deren Torso im Hafen von Kopenhagen gefunden wurde

Donnerstag 24. August
• Vormittags - PM wird nach dem Torso Fund freiwillig erneut von der Polizei verhört

Freitag 25. August
• 9:00 - Die Staatsanwaltschaft gibt bekannt das Madsen nun auch Leichenschändung und vorsätzliche Tötung vorgeworfen wird (Strafgestzbuch DK: §139 Abstatz 1)
• 9:30 - PMs Verteidigerin erklärt das ihr Mandant beides abstreitet, spezifisch Schuld an der Zerstückelung des Torsos zu sein



Eckdaten der UC 3 Nautilus
Stapellauf: 3. Mai 2008
Länge: 17,76 Meter
Breite: 2 Meter
Höhe: 7 Meter – vom Kiel bis zur Spitze des Periskops
Antrieb: Diesel und Elektromotor (24V)
Fahrt Oberfläche: max. 6 Knoten (11 km/h)
Fahrt Unterwasser: max. 3,5 Knoten (6,5 km/h)
Besatzung: max. 8 (4 bei Tauchen)
Turmluke: 52 cm Durchmesser, 4,5 m bis Kabinenboden
Bugluke: 30 cm Durchmesser


Korrekturen und Ergänzungen: PN an @VanillaSkye


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 01:11
Zitat von tracestraces schrieb:- in der Obduktion des Torsos habe die Todesursache nicht festgestellt werden können
also sehr berechnend kalkuliert von PM, er wusste genau warum er den Rest verschwinden lassen musste...

waere nur interessant noch zu erfahren ob man am Torso nicht doch Spuren fuer ein Sexualdelikt nachweisen kann


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 01:12
sorry wenn ich euch aus dem Kontext reiße.

Da gibt es doch das Bild von PM wo er vor der Polizei steht und eine goldene Folie in der Hand hält.

http://news.sky.com/story/submarine-owner-peter-madsen-charged-with-abuse-of-journalist-kim-walls-corpse-11004617

Ist dieses Bild unmittelbar nach PM´s Rettung gemacht worden?

Wenn ja, kann ich mir da echt kein kein Reim machen, wie man nach einer Tat so gestylt sein kann bzw frisch aussehen kann.

Die Haare gestylt nach oben? er hätte schwitzen müssen, die Haare wären gelegen.

Auch ansonsten macht er ein Eindruck wie wenn nichts gewesen wäre... Könnte ein Mensch sich nach einer Tat so unbehelligt zeigen wie wenn nichts vorgefallen ist?


Und wäre es nicht möglich, dass die Tat nicht im, sondern auf dem U-Boot stattfand? Man hat zwar glaube ich Blut im Boot gefunden aber das könnte auch anders rein gekommen sein.


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26.08.2017 um 01:19
STOP! Kommando zurück!

Ich habe mir den Artikel nochmal durchgelesen. Es gibt ZWEI verschiedene Angaben in Bezug auf die Obduktion:

Der Pressesprecher sagt, dass zur Todesursache derzeit noch nichts gesagt werden kann, Madsens Anwältin ist es jedoch, die davon spricht, dass keine Todesursache habe festgestellt werden können (!)

Das sollten wir also als vorläufige, aber noch nicht feststehende Information auffassen!

Hier die Zitate:
Zur Todesursache könne man noch keine Angaben machen, sagte ein Polizeisprecher, weil die Obduktion wegen der abgetrennten Gliedmaßen äußerst schwierig sei. Auch ob der Torso Spuren eines sexuellen Übergriffs aufwies, wollte er nicht sagen.
An der Aussage, dass Wall bei einem Unfall gestorben sei, hielt Madsen fest. Hald Engmark hob hervor, dass die Autopsie des Torsos keine Todesursache ergeben habe.
http://www.bild.de/news/ausland/torso/kopenhagen-ostsee-krimi-geht-weiter-taucher-suchen-nach-leichenteilen-von-kim-wall-52979468.bild.html


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26.08.2017 um 01:20
Zitat von VanillaSkyeVanillaSkye schrieb:• 9:30 - PMs Verteidigerin erklärt das ihr Mandant beides abstreitet, spezifisch Schuld an der Zerstückelung des Torsos zu sein
Da wäre wahrscheinlich "...abstreitet, spezifisch schuldig im Sinne des § 139 Abs. 1 dän. Strafgesetzbuch zu sein" etwas präziser.


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26.08.2017 um 01:20
Zitat von ayahuaskaayahuaska schrieb:Wenn ja, kann ich mir da echt kein kein Reim machen, wie man nach einer Tat so gestylt sein kann bzw frisch aussehen kann.

Die Haare gestylt nach oben? er hätte schwitzen müssen, die Haare wären gelegen.
Gleiches gilt wohl auch für den Notausstieg aus einem sinkenden U-Boot.
Zumindest die Gel-Frisur hätte gelitten, der muss sich nachgestyled haben.


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26.08.2017 um 01:22
@petrocek
Stimmt, kommt ins nächste update.

@traces
Hatte ich auch so aufgefasst, deswegen ist es auch nicht in der Timeline. Ich denke die nächste PK bringt mehr


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 01:24
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wo genau kommt die Information her, das Buch sei vom PM bezahlt worden?
Das Buch ist im November 2014 mit einer Auflage von 800 erschienen.
https://www.saxo.com/dk/raket-madsen_thomas-djursing_hardback_9788799764006
PM ist im Juli 2014 aus Copenhagen Suborbitals ausgestiegen.
Wikipedia: Copenhagen Suborbitals
So schnell schreibt niemand ein Buch, die Zeitspanne wuerde gerade einmal ausreichen, es drucken zu lassen.
Ich hatte nicht beabsichtigt, zu sagen PM hätte das Buch bezahlt. Das Raket Madsen Rumlaboratorium, ja, davon gehe ich aus.
Erinnerst du dich noch an Hr. Artmann, paar Seiten vorher? 100% Rumlaboratorium.

Das Buch hat 166 Seiten. Ich sag' mal 3 Monate mit Madsen und die Sache steht. Man braucht auch keine störenden Zeugen, Beweise oder sonstiges. Dies könnte den Zweck unterminieren. Druck dauert 2-4 Wochen mit Lekorat.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich faende es auch merkwuerdig, wenn PM das Buch bezahlt haben sollte. Wenn, dann koennte man allenfalls erwarten, dass er Prozente kriegt. Aber bei der Auflage wird da nicht viel herausspringen.
Richtig!
Herr Djursing verbringt Monate oder Jahre mit Madsen, um dann ein Buch mit 800 Exemplaren für € 19,95 rauszubringen? Bei ca. 1,25 Euro Honorar je Exemplar? Den Stundensatz möchte ich nicht haben.

Hier muss der Kontext gesehen werden.


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26.08.2017 um 01:33
Zitat von VanillaSkyeVanillaSkye schrieb: Später Nachmittag - Interview von Kim Wall mit Peter Madsen vor dem Raket-Madsen Rum Laboratory auf Refshaleøen, mit dabei ein unbekannter Kameramann
Ich würde das so eigentlich noch nicht aufnehmen, die Info kommt von einer Zeitung. Nach 14 Tagen müsste man erwarten, der Kameramann habe sich bereits gemeldet. Diese Info braucht definfitiv noch eine offizielle Bestätigung.


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26.08.2017 um 01:37
Wie wäre es mit : "...mit dabei angeblich ein Kameramann"?


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26.08.2017 um 01:40
@desmodium

Auch hier moechte ich einen Fall sehen, in dem ein Buch mitsamt oder auch ohne Lektorat in zwei bis vier Wochen erschienen ist. Klar, rein technisch koennte es gerade so hinhauen ohne Lektorat, und es gibt sicher Moeglichkeiten, Premium zu bezahlen, und dann geht alles ganz ganz schnell, aber niemand wuerde in einem solchen Fall in so etwas investieren.

Im wirklichen Leben gibt es da immer auch e mail Verkehr, Vertraege die hin und her geschickt werden, Korrekturen, Formattieren, den Graphiker, der das Cover vermasselt, hin und her, dann hat der Verleger eine Warteschleife, dann die Druckerei in Fernost usw. Wie gesagt, dieses Buch wird nicht viel einbringen, weder dem Autor noch dem Verlag. Und Druckkostenzuschuesse sind in dieser Sparte eher unueblich.

Die neue Firma wurde uebrigens im Juli eingerichtet.
https://lasso.dk/firmaer/36048107/georg-poul-artmann-holding-aps-opretter-raketmadsens-rumlaboratorium-aps/Q1ZSLTEtMzYwNDgxMDd8NC4x


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26.08.2017 um 02:00
@VanillaSkye
Zum Zustand des Torsos kursieren hier meines Erachtens unterschiedliche Angaben, die für die Übersicht vielleicht auch noch mal überdacht werden könnten? Dass der Torso in der Absicht bearbeitet wurde, um Gase entweichen zu lassen, wurde in den meisten Artikeln als eine Vermutung der Polizei bezeichnet.
@desmodium
hast Du eine Quelle, die belegt, dass er perforiert war?
Selbst Bild schreibt "nur", dass die Verletzungen "an den Versuch denken lassen", dass sie dem Entweichen von Gasen dienen sollten. Das erscheint in Verbindung mit den anderen Maßnahmen (Kette, Metalle) und PMs Knowhow zwar naheliegend, aber es wäre auch auch noch eine andere Intention möglich (beispielsweise, falls es sich überwiegend um Verletzungen handeln sollte, die von vorne im Lungen-/Brust- und Unterbauchbereich zugefügt wurden).


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26.08.2017 um 02:09
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Auch hier moechte ich einen Fall sehen, in dem ein Buch mitsamt oder auch ohne Lektorat in zwei bis vier Wochen erschienen ist. Klar, rein technisch koennte es gerade so hinhauen ohne Lektorat, und es gibt sicher Moeglichkeiten, Premium zu bezahlen, und dann geht alles ganz ganz schnell, aber niemand wuerde in einem solchen Fall in so etwas investieren.

Im wirklichen Leben gibt es da immer auch e mail Verkehr, Vertraege die hin und her geschickt werden, Korrekturen, Formattieren, den Graphiker, der das Cover vermasselt, hin und her, dann hat der Verleger eine Warteschleife, dann die Druckerei in Fernost usw. Wie gesagt, dieses Buch wird nicht viel einbringen, weder dem Autor noch dem Verlag. Und Druckkostenzuschuesse sind in dieser Sparte eher unueblich.

Die neue Firma wurde uebrigens im Juli eingerichtet.
https://lasso.dk/firmaer/36048107/georg-poul-artmann-holding-aps-opretter-raketmadsens-rumlaboratorium-aps/Q1ZSLTEtMzYwNDgxMDd8NC4x
Meiner Meinung nach hatte man von Gründung Juli 2014 bis Veröffentlichung November 2014 Zeit rund 4-5 Monate Zeit das Machwerk fertig zu stellen. Das halte ich für realistisch und ich sehe auch genug Gründe anzunehmen, hierbei handelt es sich um eine Auftragsarbeit zu Werbezwecken (vorrangig Sponsorensuche). Es passt für mich in den Kontext der Firmenneugründung mit einem Partner Artmann, der sich natürlich eine Rendite verspricht.

Dazu gibt mir Auflagenzahl 800 Stück, einen deutlichen Verweis darauf, dass der Autor hier nicht aus finanziellen Interessen vom Umsatz profitiert hat. Diese Frage wollte ich aufwerfen.

Ich halte das Buch für ein Werbemittel und daher nicht für biographisch sondern manipuliert autobiographisch. Ich traue auch den Ausagen des Buches und den Aussagen des Autors, der momentan in allen Medien für PM Rade bricht, überhaupt nicht.

Gleiches gilt für Schlussfolgerungen, die mit den Aussagen des Buches begründet werden sollen. Wie im "Afterbladet"-Artikel kolportierte ständige Anwesenheit des PM in Nähe, am Ort oder an der Stelle der Leichenfundorte der Japanerin.

Ich denke, dass ich ein Sackgasse.


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 02:13
Zitat von coldjusticecoldjustice schrieb:Ganz zu Anfang hast du geschrieben, dass du mit PM in seinem Boot Kraka tauchen warst. Ich fand den Ablauf sehr seltsam, da ein U-Boot-Kapitän nach Möglichkeit alles tun sollte, um eine Kollision mit irgendwas zu vermeiden. Ich entnehme deiner Darstellung, dass das Boot durch ihn mit Absicht in den Meeresboden gerammt worden ist. Wurde das so, gewissermaßen als Show, angekündigt? Wenn nein, dann leite ich daraus ein grob fahrlässiges Verhalten ab, dass Alle in Gefahr brachte. Aber auch angekündigt, entspricht es bestimmt nicht dem Seemannsbrauch, Boote in den Meeresboden zu bohren.
Hmm, der genaue Ablauf ist schwierig wiederzugeben, da es jetzt ja schon 10 Jahre her ist. Bisher war das aber immer eine schöne Erinnerung an ein kleines Abenteuer das mich mit meinen besten Freunden und meiner Zeit in Dänemark verbindet. Auch Madsen hatte ich eigentlich in positiver Erinnerung. Das färbt sich jetzt schon düster ein, deswegen versuche ich es neutral zu erinnern.

Ich bin mir nicht sicher wie tief das kleine Becken vor dem Halvandet ist, aber bestimmt nicht mehr als 5-6 Meter. Wir sind vom Anleger direkt auf die Kraka geklettert. Die UC2 ist westenlich kleiner als die Nautilus, man konnte gerade mal knien im mittleren Teil mit dem Turm und zum Bug hin konnte man nur in die Röhre kriechen. Definitiv nichts für Leute mit Raumangst.

Ich erinnere mich das er vorne stark Ballast aufnahm und wir ziemlich pfeilgerade voraus absanken. Madsen kennt die Verhältnisse dort sicher sehr gut, ob er nun nur etwas übermütig Ballast aufgenommen hatte, oder es vielleicht durch die primitive Steuerung gar nicht so genau im Griff hatte, oder ob er eine Show abziehen wollte kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Das es aber jetzt auch nicht so tief war, hat es uns nur mächtig durchgeschüttelt. Ich kann mir gut vorstellen, das er das schon mehrmals erlebt hatte. Während wir drei (ein Freund in der Röhre am Bug, ich am Bullauge vorne, Madsen am Turm und eine Freundin am Heck) ziemlich nervös wurden, blieb Madsen sehr ruhig. Er versuchte mehrere Male den Ballast abzupumpen (es klang nach Pressluft) aber wir blieben stecken. Wir fragten ihn nach Möglichkeiten das Boot zu verlassen und er erklärte uns relativ ruhig zwei Möglichkeiten (die beide ziemlich unangenehm klangen).

Im Nachhinein hatte ich eigentlich schon den Eindruck das er uns ein wenig Drama bieten wollte. Ich glaube er mochte es auch sich in Szene zu setzen. Er war ruhig und freundlich, und hat sehr intensiv auf technische Fragen geantwortet. Natürlich hatte er in diesem Moment die komplette Kontrolle über uns und das Boot. Er hat auch 'Das Boot' mehrmals zitiert und war fasziniert davon wie die U96 dort unter Fahrt ins Wasser gleitet.

Letztendlich ist das aber nur eine kleine Anekdote, und ich würde mir nicht anmassen daraus eine Persönlichkeitsstudie abzuliefern die man hier ja oft genug, basierend auf ein paar Video Clips und Boulevard Artikeln, liest.
Zitat von coldjusticecoldjustice schrieb:Dazu muss natürlich etwas geboten werden. Nach einer halben Stunde hätte ich es langweilig gefunden, nur aufgetaucht zu fahren. Abgetaucht ist der Kick!
Ich kann mir gut vorstellen, das er Kim Wall etwas Spannung mit dem Tauchgang bieten wollte. Ähnlich wie der Eindruck den er bei Rasmus vom Schlauchboot hinterließ, vielleicht wollte er Wall imponieren, sich in Szene setzen als mysteriöser Tüftler, oder ihr einfach gefallen (je nachdem welches Szenario man hier annimmt). Natürlich ist das Boot an sich schon aufregend (wenn man so etwas interessant findet), was man aber nicht bedenkt ist, das man unter Wasser (zumal bei Dämmerung) absolut nichts durch die Fenster sieht. Es wird einfach nur sehr schnell dunkel, es sei denn man hat Außenscheinwerfer. Irgendein Manöver, ob nun rasantes untertauchen, oder gar auf Grund setzen könnte er schon probiert haben. Dies würde natürlich auch Unfallpotenzial bieten. Da das Boot ja eigentlich von zwei Crew Mitgliedern bedient werden sollte.
Zitat von coldjusticecoldjustice schrieb:Käme es bei einem Tauchgang zu einem Unfall, würden die Ermittlungen sein Fehlverhalten aufzeigen. Ein Entzug der Lizenz zum Betrieb der Nautilus wäre wahrscheinlich. PM wäre "das Boot gewesen"!
Ja, das halte ich durchaus immer noch für eine plausible Möglichkeit der Ereignisse. Die Zerstückelung lässt mich aber so langsam zweifeln. Das Entsorgen der Leiche ist eines, aber diese aufwendige Bluttat steht schon auf einem ganz anderen Blatt. Die Frage ist ob Madsen, trotz aller Beteuerungen der Polizei helfen zu wollen, überhaupt noch in der Lage ist die reine Wahrheit preis zugeben. Getrieben auf der einen Seite durch Verteidigungstaktik und eine wahrscheinlich wachsende Frustration die Deutungshoheit über seine Geschichte verloren zu haben. Wenn ich mir bei einem Aspekt von Madsens Charakter sicher bin, dann das ihm das Außenbild extrem wichtig ist.


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 02:19
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:hast Du eine Quelle, die belegt, dass er perforiert war?
Selbst Bild schreibt "nur", dass die Verletzungen "an den Versuch denken lassen", dass sie dem Entweichen von Gasen dienen sollten. Das erscheint in Verbindung mit den anderen Maßnahmen (Kette, Metalle) und PMs Knowhow zwar naheliegend, aber es wäre auch auch noch eine andere Intention möglich (beispielsweise, falls es sich überwiegend um Verletzungen handeln sollte, die von vorne im Lungen-/Brust- und Unterbauchbereich zugefügt wurden).
Liebe Kosmonautin,
nein, auch ich kenne nur die Quellen, die du kennst.
Das Perforieren war im Zusammenspiel mit dem vermuteten Plastiksack ausschließlich eine Metapher, die den öffentlich verlautbarten Hintergrund bedient, am Torso wären Verletzungen bekannt geworden, die "an den Versuch denken lassen", dass sie dem Entweichen von Gasen dienen sollten.

Selbstverständlich halte ich es für dumm, einen Torso zunächst für eine Gasentweichung zu durchlöchern und ihn sodann in eine gasdichte Kunststofffolie zu verpacken, in der Hoffnung der sänke dauerhaft.

Natürlich weiß ich auch nicht, ob die "Perforationswunden" ursächlich für den Tod sind. Also pre- oder post-mortem angesetzt wurden.


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26.08.2017 um 02:27
@desmodium
danke, jetzt verstehe ich, wie Du darauf kamst.
Ich stelle "die Perforationswunden" allerdings in Frage und vermute eine falsche Übersetzung oder eine unseriöse Quelle.
Das können wir leider nur schwer beurteilen.


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Kriminalfall Kim Wall

26.08.2017 um 02:37
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Ich stelle "die Perforationswunden" allerdings in Frage und vermute eine falsche Übersetzung oder eine unseriöse Quelle.
Meinst du die Verletzungen, die "an den Versuch denken lassen", dass sie dem Entweichen von Gasen dienen sollten, sind eigentlich todesursächlich? Oder gar nicht vorhanden?


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26.08.2017 um 03:05
Nein, ich suche nach einer Möglichkeit, die noch die Unfalltheorie einschließt. Immerhin erkennt die Rechtsanwältin in der Obduktion offensichtlich entlastende Aspekte?

Mir bleibt da eigentlich nur noch die Vermutung, dass es entweder ganz andere Täter waren oder aber, dass er beim Anblick der tödlich verunglückten KW von einem sehr perversen Trieb übermannt wurde, der ihn zur Bearbeitung des Körpers zwang?


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