MaryPoppins schrieb:Es soll hier sein Verhalten nach dem vermeintlichen Unfall nicht entschuldigt oder gerechtfertigt werden, sondern schlicht erklärt werden, ....Wie ich schon schrieb, handelte es sich bei dem Unfall möglicherweise nicht um einen simplen Schädelbasisbruch, denn da würde jeder "normale" Mensch den Notarzt rufen. Wahrscheinlich ist etwas passiert, was 1) auf ein Fehlverhalten oder eine Fehlkonstruktion seinerseits zurückzuführen ist oder es 2) bereits beim Unfall zu einer Zerstümmelung kam.
Bei ihm stand ALLES auf dem Spiel, er wohnt ja quasi auf dem Boot, er hat gut 30 Jahre mit der Verwirklichung seiner Visionen verbracht, es war sein Einkommen, seine Zukunft, es hingen andere Projekte mit dran etc.
Das kann man ja nicht mit irgendeinem Haushaltsunfall vergleichen! Nicht mal mit einem PKW-Unfall mit Fahrerflucht! Er konnte sich der Situation nicht einfach entziehen, indem er einfach weiterfuhr oder "ausstieg". Er hatte das Unfallopfer in SEINEM Boot und musste es da rausschaffen.
@MaryPoppinsIch schätze deine Beiträge sehr, weil sie immer gut durchdacht sind. Und du versuchst dich auch hineinzuversetzen, gehst nie nur mit Logik an die Fragen.
Doch diese Passage klingt für mich nach Rechtfertigung.
Ich finde sehr wohl, dass das, was auf dem U-Boot (vielleicht gewesen ist), mit einer Fahrerflucht vergleichbar ist.
Auch für einen Autofahrer kann von einem Verkehrsunfall aus Fahrlässigkeit, alles auf dem Spiel stehen.
Führerschein weg - Arbeit weg.
Ein Fahrverbot kann den Ruin bedeuten.
Eventuell Gefängnis?
Eine Bewährungsstrafe kommt ins Spiel.
In jedem Fall ist das Ansehen ruiniert, wenn er ländlich wohnt auf jeden Fall.
Er drückt er aufs Gaspedal, lässt den Schwerverletzten verbluten.
Warum sind wir so empört, wenn so etwas geschieht?
Ich höre nie Stimmen, die dem Autofahrer beistehen.
Man könnte ja Gründe finden:
Er hatte Panik, Sekundenschlaf wegen Stress und zu viel Arbeit, der Fußgänger war nachts unterwegs, dunkel gekleidet usw.
Ich sehe nur einen Unterschied:
Im Straßenverkehr könnte es jeden treffen, denn jeder von uns ist ein Fußgänger.
...und das Argument, PM hatte Angst seinen Lebenstraum zu verlieren...
Das ist mit Verlaub sentimentaler Quatsch.
Darüber hätte er sich vorher Gedanken machen müssen.
Jeder Autofahrer, der - und sei es in einer emotionalen Ausnahmesituation, oder weil ihm ein Reh vors Auto sprang- das Lenkrad verreisst und jemanden überfährt, hat sich um den Verletzten zu kümmern, die Unfallstelle abzusichern, Notarzt und Polizei zu holen und zu warten, bis die da sind.
Das erwarten wir.