Kriminalfall Kim Wall

Interested schrieb:Wer als Zeuge nicht gefilmt werden möchte, hat das Recht, das abzulehnen. Alles live gelaufen im Oscar Pistorius Prozess. Ist doch keine TV Serie.

und unzähligen amerikanischen gerichtsprozessen

.. ist aber ein eigenes thema und nicht PM ubootfall spezifisch

@Andante

Interesseanter Gedanke, darauf wäre ich jetzt auch erstmal nicht gekommen. Der nächste Schritt bestünde wahrscheinlich in Verlinkungen gewonnener Prozesse auf der eigenen Homepage...

@Interested

Mag ja sein, dass anderswo court-tv gesetzlich erlaubt ist. In D und DK ist es das (noch) nicht. Vielleicht kommt irgendwann die gesetzliche Erlaubnis dafür.

Wenn dann aber Zeugen es ablehnen könnten, sich filmen zu lassen, wäre das zwar, gut, beim Zuschauer käme aber nur ein unvollständiger Prozess rüber, bei dem uU entscheidende Teile zum Verständnis fehlen. Viel Sinn macht das dann mE nicht....

@Interested

Letzlich ginge es ja auch darum zu klären, inwieweit ein Angeklagter, wenn man Kameras in Gerichtssälen hierzulande zulassen würde, dieses auch ablehnen kann. Die Öffentlichkeit einer Verhandlung kann ein Angeklagter (oder Zeuge) auch nur unter bestimmten Bedingungen ablehnen (die ich jetzt wiederum nicht auflisten könnte).

Aber wie @DEFacTo schon angedeutet hatte: da würde wir jetzt das Thema verlassen.

@Andante

Nein, der Inhalt wird ja dann zusammengefasst. Aber es beantwortet meine Frage nicht, woher Du den Schwachsinn mit den Schauspieleranwälten her hast?!

Meinst Du, ein Anwalt müsste dann nicht trotzdem seinen Fall so recherchieren, wie er ihn recherchieren muss? Und forsch auftreten - von mir aus können die sich ne rote Pappnase aufsetzen, solange sie Recht sprechen,
Solchen Unsinn solltest Du hier also nicht verbreiten und wenn, dann als Deine persönliche Überlegung kennzeichnen, statt zu schreiben, hinter vorgehaltener Hand, wenn Du diese Hand nie belegen könntest. ;)

Andante schrieb:Wenn dann aber Zeugen es ablehnen könnten, sich filmen zu lassen, wäre das zwar, gut, beim Zuschauer käme aber nur ein unvollständiger Prozess rüber, bei dem uU entscheidende Teile zum Verständnis fehlen. Viel Sinn macht das dann mE nicht....

ich würde schon interessant finden, was die gutachter aussagen.

im fall der getöteten freiburger studentin berichtet die badische zeitung quasi 1:1 aus dem gerichtsssaal, sehr detailliert und nachvollziehbar.
sehr interessant und in diesem maße noch nie erlebt.

jede größere zeitung hat ihre gerichtsreporter, die je nach gewichtung des falles mal mehr, mal weniger intensiv und detailiert berichtet.
siehe kachelmann usw.

@DEFacTo

Eben, es gibt ja Möglichkeiten, die nicht direkt im Gerichtssaal anwesende Öffentlichkeit zeitnah über den Prozess zu informieren. Niemand will Geheimprozesse wie in totalitären Staaten.

Im Fall PM wird es sicher gute Journalisten geben, die über die Ergebnisse der Expertengutachten berichten. Die Einzelheiten der Gutachten, also die angewandte Methodik etc., versteht ja im Zweifel sowieso fastt keiner ;-)

Andante schrieb: Die Einzelheiten der Gutachten, also die angewandte Methodik etc., versteht ja im Zweifel sowieso fastt keiner ;-)

da in den seltensten fällen der richter auch fachmann ist, wird es nachfragen auch an die gutachter und experten geben, um sich das fallrelevante erklären zu lassen.

Andante schrieb:Im Fall PM wird es sicher gute Journalisten geben, die über die Ergebnisse der Expertengutachten berichten.

Darauf bin ich aber auch gespannt, inwieweit sich die Wiedergabe des Prozesses in seriöseren Medien von der in den "Klatsch-Medien" unterscheidet. Bisher beziehen wir uns ja bevorzugt auf Unterhaltungsmedien (weil diese eben berichten). Oder täusche ich mich da?

DEFacTo schrieb:da in den seltensten fällen der richter auch fachmann ist, wird es nachfragen auch an die gutachter und experten geben, um sich das fallrelevante erklären zu lassen.

Grnau deswegen reicht das schriftliche Gutachten, das Gericht, StA und Verteidigung haben, ja allein im Regelfall nicht. Sondern der Fachmann, der das schriftliche Gutachten erstellt hat, erläutert es im Prozes und stellt sich dann den Fragen, die Gericht, StA und Verteidigung dazu noch haben.

DEFacTo schrieb:mich würde nichtmal wundern, wenn er als anwalt in eigener sache aufteten würde, a la bundy.

Warum sollte er das tun? Er hat eine Anwältin. Und auch wenn das Verbrechen, dessen er angeklagt ist, grausam ist: Ein Ted Bundy ist er noch lange nicht.
Wie kommst Du immer wieder auf sowas?

DEFacTo schrieb:sehr interessant und in diesem maße noch nie erlebt.

Es gab doch schon Fälle, bei denen auch Allmy-User aus dem Gerichtssaal berichteten, auch sehr detailliert. So ganz ungewöhnlich ist das nicht. Man darf nur nicht mitschreiben, sondern muss eine eigene Zusammenfassung schreiben.

Mr.Moe schrieb:Darauf bin ich aber auch gespannt, inwieweit sich die Wiedergabe des Prozesses in seriöseren Medien von der in den "Klatsch-Medien" unterscheidet. Bisher beziehen wir uns ja bevorzugt auf Unterhaltungsmedien (weil diese eben berichten). Oder täusche ich mich da?

Tja, ich wüsste auch gerne, von welchen Medien die Vertreter kommen, die sich für den PM-Prozess haben akkreditieren lassen. Es werden wahrscheinlich eher solche sein, die für keine politischen Magazine und dergleichen berichten. So tragisch der Hintergrund ist, aber es geht eben weder um Geheimdienste, um Behördenversagen, politische Verwicklungen etc.

Andante schrieb:Tja, ich wüsste auch gerne, von welchen Medien die Vertreter kommen, die sich für den PM-Prozess haben akkreditieren lassen. Es werden wahrscheinlich eher solche sein, die für keine politischen Magazine und dergleichen berichten.

Das glaube ich gar nicht, weil wohl (ich weiß nicht mehr, welcher Artikel das war) bei der Platzvergabe im Gerichtssaal zwischen "nyheds-medier" und "medier" unterschieden wurde (also zwischen "News-Medien" und (übrigen) Medien).

Priorität, weil zuerst genannt, hatten wohl die "News-Medien", also die vermutlich (oder hoffentlich) seriöseren. Das ging nicht nur, soweit ich mich erinnere, aus mehreren Artikeln zur Platzvergabe hervor, sondern auch aus der Originalschrift der Staatsanwaltschaft.

So, gesucht und gefunden.

- 12 pladser til landsdækkende danske nyhedsmedier.
- 6 pladser til journalister fra andre danske - og udenlandske medie

- 12 Plätze für flächendeckende/bundesweite dänische "News-Medien".
- 6 Plätze für Journalisten von weiteren (anderen) dänischen wie ausländischen Medien.

http://www.domstol.dk/KobenhavnsByret/Documents/Pressemeddelelse%20om%20ub%C3%A5dssagen%20-%20dansk.pdf (Archiv-Version vom 19.02.2018)

Allerdings kann ich natürlich auch nicht versichern, dass die nyhedsmedier die seriöseren sind. Aber einen Grund für diese Unterscheidung muss es ja geben.

Wie es Fall PM ist, weiß ich nicht definitiv. Ich vermute aber mal, die Platzvergabe ging nicht nach Kriterien, die das Gericht aufgestellt hatte, insbesondere nicht nach einer Einteilung in vom Gericht für mehr und für weniger seriös gehaltene Medien. Es wird wahrscheinlich, um dem Neutralitätsgebot zu genügen, schlicht nach der Reihenfolge der Anmeldungen gegangen sein.

Da es wohl mehr Anmeldungen als Plätze im Gerichtssaal gibt, müssen halt einige Medienvertreter den Prozess in einem Nebenraum per Videoübertragung verfolgen. Ich denke nicht, dass im Saal die Vertreter der als seriöser geltenden Medien und im Nebenraum die anderen sitzen

Die Frage ist eben wirklich, wodurch sich jene nyhedsmedier von den übrigen unterscheiden. Aber bemerkenswert ist auch, dass sich die weiteren Medien für die reservierten Plätze nicht anmelden können, sondern die 6 Plätze nach dem Zufallsprinzip verteilt werden (das hatte ich oben nicht hinzugefügt).

- 6 pladser til journalister fra andre danske - og udenlandske medier, der hver dag fordeles efter først - til - mølle - princippet.

- 6 Plätze [...], die an jedem Tag nach dem "Wer - zuerst - kommt - mahlt - zuerst" - Prinzip verteilt werden.

http://www.domstol.dk/KobenhavnsByret/Documents/Pressemeddelelse%20om%20ub%C3%A5dssagen%20-%20dansk.pdf (Archiv-Version vom 19.02.2018)

Die entsprechende Einschränkung gibt es für die nyhedsmedier eben nicht, weshalb ich darauf spekuliere, dass es die seriösen sind. Lassen wir uns überraschen.

Ach so: Sowohl die 12 als auch die 6 Plätze beziehen sich auf den Gerichtssaal, nicht den Nebenraum. Hatte ich vergessen.

grotesk..

der ehemalige Pornostar hatte jetzt Polizeibesuch.. und könnte Zeuge 38 werden..

Dorthe Damsgaard betont BT, dass sie Peter Madsen nicht besonders gut kenne.

https://www.bt.dk/krimi/stod-frem-med-sin-historie-om-peter-madsen-i-bt-nu-har-politiet-besoegt-tidligere

@FadingScreams

Ganz offensichtlich steht da noch mehr in dem Artikel als ein Satz, es wäre nett wenn Du, wie die Regeln verlangen, relevante Passagen zitierst. Diese Unsitte ist nervig, nur einen Link und einen Satz hinzuwerfen. Manche haben kein endloses Datenvolumen.

Was ist daran grotesk? Es genügt doch, wenn die Staatsanwaltschaft meint, sie könne etwas relevantes aussagen. Dazu muss sie Madsen überhaupt nicht kennen.
Außerdem scheint es ja nicht fest zu stehen.

FF schrieb:Ganz offensichtlich steht da noch mehr in dem Artikel als ein Satz

Das stimmt. Aber @FadingScreams hat imho alles Relevante des Inhalts hervorragend auf den Punkt gebracht.