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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

343 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krebs, Ruhrgebiet, Apotheke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

10.10.2017 um 10:24
Der Prozess startet am 13. November

http://www.radioemscherlippe.de/emscher-lippe/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2017/10/10/article/-9775be8aaf.html


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

10.10.2017 um 11:02
Hier noch ein etwa ein Monat alter Bericht über eine Demo vor der Apotheke:

"Die wären auch so gestorben"

https://www.derwesten.de/region/die-waeren-auch-so-gestorben-eklat-bei-demo-vor-skandal-apotheke-in-bottrop-id211846245.html


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

12.10.2017 um 19:05
@ayslynn
@Swagger
Danke für die letzten Infos. Ich bin sehr gespannt auf den Prozeß.

Mein letzter Stand ist, daß die Apotheke wieder von der Mutter des TV geführt wird und ich glaube nicht, daß sich in den letzten Monaten etwas daran geändert hat.
Als ich dies damals gelesen habe, fand ich es zynisch, aber ich weiß auch, daß wir keine Sippenhaft mehr haben und seine Mutter als Apothekerin unbescholten sein muß, sonst wäre dies nicht mehr möglich.

Das Problem ist halt, daß hier wirklich nur auf KK-Betrug ect ermittelt werden kann, weil niemals nachweisbar sein wird, daß ein krebskranker Patient aufgrund manipulierter Zytostatika verstorben ist - dazu steht zu sehr der unberechenbare Verlauf der Krankheit im Weg und es wird niemals nachweisbar sein, ob der Patient bei richtiger Dosierung hätte überleben können :(

Ich verfolge den Fall, seit er damals in 2016 publik wurde, weil unser Unternehmen Parenteralia unter gleichen Reinraumbedingungen herstellt und  über unsere Außendienstler  natürlich dadurch zwangsläufig Kontakte zu Krebspatienten, als auch zu Zytostatika herstellenden Apotheken bestehen.
Es ist unglaublich, wie dieser TV über Jahre agieren konnte.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

12.10.2017 um 21:00
Zitat von Arwen1976Arwen1976 schrieb:Das Problem ist halt, daß hier wirklich nur auf KK-Betrug ect ermittelt werden kann, weil niemals nachweisbar sein wird, daß ein krebskranker Patient aufgrund manipulierter Zytostatika verstorben ist - dazu steht zu sehr der unberechenbare Verlauf der Krankheit im Weg und es wird niemals nachweisbar sein, ob der Patient bei richtiger Dosierung hätte überleben können
Es ist klar, dass die Verantwortung für den Tod der Patienten nachgewiesen werden muss.

Ich würde hier gerecht finden, wenn das Gericht seine Verantwortung in mindestens einem Fall erkennt.

Der Panscher (sorry) hat sehr viele Patienten mit "Placebos" beliefert.
Wenn man die Wahrscheinlichkeitsrechnung anwendet- die ja immerhin eine Wissenschaft ist- würde doch das Ergebnis sein, dass MINDESTENS ein Mensch durch seine Habsucht gestorben ist.
Aber das fällt in die Kategorie "Volksempfinden". - Ich weiss.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

12.10.2017 um 21:03
Zitat von Arwen1976Arwen1976 schrieb:Mein letzter Stand ist, daß die Apotheke wieder von der Mutter des TV geführt wird und ich glaube nicht, daß sich in den letzten Monaten etwas daran geändert hat.
Es ist schon eine Weile her-aber ich meine gelesen zu haben, dass diese Apotheke keine Medikamente für Chemotherapien herstellen darf.
....Oder irre ich mich?
Ich meine, es wurde sofort eine Einschränkung verhängt.

Vielleicht hat die Mutter aber auch "neugegründet"?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

13.10.2017 um 06:58
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es ist schon eine Weile her-aber ich meine gelesen zu haben, dass diese Apotheke keine Medikamente für Chemotherapien herstellen darf.
Ja, das ist auch mein Wissensstand. Ich glaube, das war im gleichen Artikel, in dem gestanden hat, daß die Mutter die Apotheke wieder übernommen hat.

Alles andere sehe ich, wie Du auch... da sind wir einer Meinung.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

07.11.2017 um 20:53
Heute Abend, 21:15 Uhr, "Panorama - die Reporter" im NDR wird wieder berichtet:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Der-Krebsapotheker,sendung721162.html


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

08.11.2017 um 01:24
@Arwen1976
@frauZimt

Der NDR-Beitrag ist gut, alles wird leicht verständlich erklärt.

Bei ein paar Tausend behandelten Patienten könnte man mit einer guten Statistik vielleicht nachweisen, wieviele Krebspatienten der Apotheker ungefähr auf dem Gewissen hat - auch wenn man nicht wissen kann, welche Patienten im einzelnen geschädigt wurden?

In der medizinischen Literatur gibt es doch Angaben, wieviel Prozent eine bestimmte Krebserkrankung, abhängig von der Behandlung, überleben.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

13.11.2017 um 19:23
Soeben habe ich auch einen Bericht zum Prozeßauftakt in der Bild entdeckt:

http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/apotheker/prozess-gegen-panschapotheker-53833148.bild.html

Es werden noch einmal die wesentlichen Punkte der Anklage zusammengefasst, daß es z.B. mutmaßlich mindestens 1.000 geschädigte Krebspatienten betroffen sind, Ausschnitte:
(...) ist eine von mutmaßlich mindestens 1000 geschädigten Krebspatienten.

(...)
Laut Anklage soll allein den gesetzlichen Krankenkassen ein Schaden von 56 Millionen Euro entstanden sein. Ob der Angeklagte im Laufe des Prozesses sein Schweigen bricht und sich erstmals zu den Vorwürfen äußert, blieb zunächst unklar.

(...)
Zwischen 2012 und 2016 soll der Apotheker fast 62 000 Mal Krebsmedikamente mit zu wenig Wirkstoff versehen haben. Es sei ihm darum gegangen, „sich eine erhebliche Einnahmequelle zu verschaffen”, argumentiert die Staatsanwaltschaft. In der Anklageschrift sind 35 Wirkstoffe aufgeführt, von denen der Apotheker höchstens 70 Prozent der eigentlich benötigten Menge eingekauft haben soll.

Ich kann mich noch erinnern, als wir mal vor ca. 10 Jahren eine Reklamation wegen Microlöchern (kommt bei einer von 1 Mio. Ampullen vor. Microlöcher entstehen durch kleinste Unebenheiten im/am Material und sind durch das bloße Auge oder Prüfmaschine nicht erkennbar) in einer NaCl-Infusionsflasche hatten, die auch als Basislösung für eine Krebsinfusion gedient hat.
Schaden: über 5.000 Euro.
Wenn man ungefähr weiß, wieviel Euro eine 500ml- oder 1000ml-Flasche Kochsalz in der Herstellung kostet und wieviel allein eine Ampulle mit Wirkstoff zur Chemotherapie, kann man sich in etwa ausmalen, wie diese Summen zustande kommen, die hier im Raum stehen. Und das ist nur der materielle Schaden.
Den Schaden am Patienten, wieviel Zeit oder Chance auf Heilung durch diese Aktionen verloren gegangen ist, kann man nicht ermessen oder greifen, konnte aber - wie ich finde- in der Doku vom NDR, näher gebracht werden, in der die eine Patientin darüber berichtete, wie sie sich während der Zeit der Chemo aus der Apotheke des Angeklagten und später dann, gefühlt hat.

Ich darf darüber eigentlich gar nicht zu viel nachdenken.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb am 12.10.2017:Es ist schon eine Weile her-aber ich meine gelesen zu haben, dass diese Apotheke keine Medikamente für Chemotherapien herstellen darf.
....Oder irre ich mich?
Nein, Du irrst Dich nicht. Ich habe es auch so gelesen, daß der Reinraum für Zytostatikaherstellung (höchste Reinraumklasse) dicht ist und bleibt.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 10:48
Man könnte den Thread auch umbenennen in "Mordversuch? Apotheker-Skandal...", denn darauf läuft es evtl. ja hinaus:

https://correctiv.org/blog/ruhr/artikel/2017/11/13/der-prozess-das-logbuch-zum-prozess-gegen-den-apotheker-aus-bottrop-peter-stadtmann/

Von November 2017 bis Januar 2018 sind 14 Verhandlungstage im Landgericht Essen angesetzt

..

Der Prozess wird eröffnet. Aber er könnte morgen schon vorbei sein.

Damit geht der Richter deutlich weiter als die Staatsanwaltschaft und ermöglicht tausenden Betroffenen die Nebenklage. Die Staatsanwaltschaft hatte sich bisher vor allem auf den wirtschaftlich Schaden beschränkt, den Peter Stadtmann durch sein Panschen verursacht haben soll.

Die Anwälte der Nebenklage setzen dagegen einen klaren Ton: Sie werfen dem Angeklagten Peter Stadtmann „Tötungsabsichten bis zum Mordversuch“ durch das Panschen von Medikamenten vor. Sie kritisieren, dass der Staatsanwalt in der Anklage hunderte Seiten Zahlen herunterleiert, aber dem angerichteten Leid widmet er nur zwei Absätze. Die Anwälte der Nebenklage argumentieren, die Wirtschaftskammer sei daher nicht der richtige Ort für den Strafprozess. Deshalb fordern sie die Verlegung des Prozesses gegen Peter Stadtmann an das Schwurgericht.


Außerdem bemängeln mehrere Prozessparteien die Schöffenauswahl:

Die Verteidiger des Angeklagten:

In diesem Fall wurde eine anfangs bestimmte Hauptschöffin wegen einer angeblich unkomplizierten Augenoperation vom Richter ausgetauscht. Die Verteidigung argumentiert, der vorgegebene Grund sei nicht relevant genug, und zweifelt deshalb die ordnungsgemäße Zusammensetzung des Gerichts an. Diese formale Verfahrenskritik birgt Sprengstoff. Denn dies könnte dazu führen, dass die ganze Verhandlung neu aufgerollt werden müsste. Sollte das passieren, könnten die Verteidiger Stadtmanns fordern, dass dann die Untersuchungshaft des Apothekers ausgesetzt werden müsse. Die nicht ordnungsgemäße Zusammensetzung eines Gerichtes ist außerdem ein Revisionsgrund.

Und die Nebenkläger:

Aus inhaltlichen Gründen zweifelt dagegen der Anwalt der Nebenklage Khubaib-Ali Mohammed an einem Schöffen. Er sei befangen. Der Mann hat als Apotheker in Bottrop gearbeitet und kannte die Eltern von Stadtmann. Im Laufe des ersten Verhandlungstages stellte sich heraus, dass die Ehefrau des Schöffen seit drei Jahren in der onkologischen Praxis von Dirk Pott zur Krebsnachsorge behandelt wird. Allerdings hat sie nach Aussage des Schöffen nie Medikamente aus der Alten Apotheke erhalten. Das ist für den Prozess brisant, da die Verteidiger den Arzt aus Bottrop als Entlastungszeugen benannt haben. Die Gemeinschaftspraxis von Pott, Hanning und Tirier liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Alten Apotheke und sie gehörte zu den wichtigsten Kunden von Peter Stadtmann, Tausende Patienten haben allein über diese Praxis Krebsinfusionen von dem Angeklagten erhalten. Der Befangenheitsantrag Mohammeds wird aber nicht von allen Anwälten der Nebenklage unterstützt. Es zeigen sich erste Differenzen zwischen den Anwälten der Nebenkläger und -klägerinnen.

heute wird darüber entschieden, zudem ist die Aussage eines Kriminalbeamten geplant


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 18:55
Hier ein Artikel vom heutigen Prozesstag:

Darin heißt es ua:
Die Verteidiger des Apothekers erläuterten am Dienstag die Eckpunkte ihrer Strategie. In einem etwa zwanzigminütigen Vortrag beklagten sie eine "mediale Vorverurteilung" ihres Mandanten aus "purer Gier nach Tratsch auf niedrigstem Niveau". Der Angeklagte werde nicht nur "ge- und verurteilt", sondern auch "ge- und hingerichtet".

Vorwürfe erhoben S.' Verteidiger auch gegen die Staatsanwaltschaft: Bei der Ermittlung der Unterdosierung hätten die Ermittler einen "erheblichen Kalkulationsfehler" gemacht, die Analyse der bei der Razzia sichergestellten Infusionen sei "wissenschaftlich nicht haltbar". S.' Verteidiger kritisierten, dass die Ermittler gleich mehrere entlastende Indizien nicht weiter verfolgt hätten. So hätten die von S. belieferten Ärzte überdurchschnittlich große Therapieerfolge bei ihren Patienten verzeichnet.
Und bisher gab es noch keine Entscheidung über die Anträge:
Noch keine Entscheidung über Anträge

Bis einschließlich Freitag dieser Woche hat das Gericht noch Zeit, um über die beiden Anträge der Nebenkläger vom ersten Verhandlungstag zu entscheiden. Diese betreffen die mögliche Befangenheit eines Schöffen, der einst selbst in Bottrop als Apotheker gearbeitet hatte.

Vor allem aber steht die Frage der grundsätzlichen Zuständigkeit im Raum. Derzeit verhandelt eine Wirtschaftsstrafkammer, als zuständig betrachten die Nebenkläger aber vielmehr ein Schwurgericht, das zumindest theoretisch in der Lage wäre, auch Vorwürfe gegen S. wegen Tötungsdelikten zuzulassen. Ein Opfer-Anwalt hatte S. beim Prozessauftakt mehrfachen Mordversuch aus Habgier unterstellt.
Kompletter Artikel: http://www.rp-online.de/nrw/panorama/prozess-gegen-apotheker-aus-bottrop-verteidiger-werfen-staatsanwaltschaft-ermittlungsfehler-vor-aid-1.7202428

Am Freitag wird der Prozess fortgesetzt, mal schauen, ob dannn über die Anträge entschieden wurde.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 19:33
Zitat von TajnaTajna schrieb am 08.11.2017:Apotheker ungefähr auf dem Gewissen hat - auch wenn man nicht wissen kann, welche Patienten im einzelnen geschädigt wurden?

In der medizinischen Literatur gibt es doch Angaben, wieviel Prozent eine bestimmte Krebserkrankung, abhängig von der Behandlung, überleben.
Das stelle ich mir auch so vor. - Aber unser Strafrecht gibt das nicht her.

Hier muss ganz genau nachgewiesen werden, welcher Patient geschädigt/getötet wurde.
Es ist ja noch nicht einmal zu beweisen, dass ein Patient mit der richtigen Medizin überlebt hätte.

Für mich ist dieser Apotheker (wenn die Anschuldigungen zutreffen), ein schlimmerer Verbrecher, als dieser Pfleger, der höchstwahrscheinlich über 100 Patienten vergiftet hat.
Obwohl der Pfleger den Patienten tödlich wirkende Substanzen zugefügt hat . - Dieser Angeklagte hat Medizin vorenthalten.
Das ist natürlich ein Unterschied.
Aber der Pfleger ist ein armes Würstchen, dieser Herr hat aus Gier gehandelt.

Ich hab heute gedacht:
In unserem Strafrecht muss fein säuberlich nachgewiesen werden, ob der kranke Patient mit der richtigen Medizin überlebt hätte- und wer denn nun keine Medizin erhalten hat (oder eine zu schwache Dosierung) und dadurch geschädigt wurde.

Und hier scheinen wir an der äußersten Kante unserer Gesetzgebung angekommen zu sein.
Wo das Gesetz so gerecht sein will, dass es schon wieder ungerecht wird.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 19:54
Gibt es eigentlich ne Möglichkeit die komplette Anklageschrift einzusehen als "Otto-Normal-Bürger" ?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 23:10
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber unser Strafrecht gibt das nicht her.
Dann sollte das Strafrecht entsprechend geändert werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass es öfter zu ähnlichen Fällen kommt, z.B. bei Medikamentenfälschungen oder Fehlern bei der Herstellung oder ganz allgemein, wenn durch ein Produkt Verbraucher gesundheitlich geschädigt wurden, wird es häufiger schwierig sein, den genauen Schaden beim Einzelnen festzustellen.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 23:13
Zitat von TajnaTajna schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass es öfter zu ähnlichen Fällen kommt, z.B. bei Medikamentenfälschungen oder Fehlern bei der Herstellung oder ganz allgemein, wenn durch ein Produkt Verbraucher gesundheitlich geschädigt wurden, wird es häufiger schwierig sein, den genauen Schaden beim Einzelnen festzustellen.
Das sind langwierige Prozesse.
Man denke nur an den Contergan-Skadal.
Die Pharmaindustrie ist sehr mächtig.
Gesetze ohne deren Einverständnis werden kaum durchzukriegen sein.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

14.11.2017 um 23:39
@frauZimt

Das Strafrecht dementsprechend zu ändern ist sicher eine schwierige und langwierige Angelegenheit.
Aber ich denke, das ist unumgänglich.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

15.11.2017 um 08:11
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das Strafrecht dementsprechend zu ändern ist sicher eine schwierige und langwierige Angelegenheit.
Aber ich denke, das ist unumgänglich.
Ich glaube realistischer ist eine Änderung der Apothekenkontrollen.
Bundesweit haben ca. 300 Apotheker die Zulassung Medikamente für die Chemotherapie herzustellen.
Erschreckend zu hören, wie die Kontrollen bisher gehandhabt werden: Alle 2 Jahre, mit vorheriger Ankündigung.
300 Apotheker, - die müsste man doch gut im Griff haben.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

15.11.2017 um 09:00
@Gast12777
@frauZimt
@Tajna
@xyfan72
@BlueLagoon
@Swagger
@Arwen1976
@ayslynn
@inci2
@d.fense
@Tombow

hab noch nichts weiter hier gelesen, möchte aber dennoch einen Aspekt zur Sprache bringen (sollte das schon angesprochen worden sein, dann bitte ich um Entschuldigung).

Im Radio hörte ich, mit den Kontrollen ist u.a. deshalb schwierig, weil diese Beutel mit dem Medikament sehr teuer sind, man diese deshalb ungerne aufmacht...

Nun frage ich mich: wo wäre das Problem, Kontrollen da durchzuführen, wo die Beutel/Infusionen angewendet werden, nämlich direkt beim Patienten?
Also ich meine, was stünde dem im Wege, sobald der Patient am Tropf hängt oder noch bevor er an diesen angeschlossen wird, eine Probe von diesem Medikament abzuzweigen (vom Tropf)?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

15.11.2017 um 09:36
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Im Radio hörte ich, mit den Kontrollen ist u.a. deshalb schwierig, weil diese Beutel mit dem Medikament sehr teuer sind, man diese deshalb ungerne aufmacht...

Nun frage ich mich: wo wäre das Problem, Kontrollen da durchzuführen, wo die Beutel/Infusionen angewendet werden, nämlich direkt beim Patienten?
Also ich meine, was stünde dem im Wege, sobald der Patient am Tropf hängt oder noch bevor er an diesen angeschlossen wird, eine Probe von diesem Medikament abzuzweigen (vom Tropf)?
Wer Ausreden sucht, der findet.

Alle zwei Jahre wurde ja bisher kontrolliert. Nur eben mit vorheriger Ankündigung.
Man könnte ja schon mal die Anmeldung weglassen.
Die Angestellte hat sich gewundert, dass der Chef die Chemo-Medikamente in seiner Straßenkleidung mixt-und nicht in der vorgeschriebenen Schutzkleidung.
Der Chef war sich also sicher, dass kein Kontrolleur unangemeldet vorbei kommt.

Kontrollen können vielfältig gestaltet werden.
So wie du vorschlägst z.B., vor der Gabe an den Patienten.

Aber auch in den Apotheken können die Geldflüsse kontrolliert werden.
Hier wurde um 56 Millionen Euro betrogen.

Wir werden auch in unserer Arbeit kontrolliert.
Man guckt sich nicht nur das produzierte Produkt an. Der Arbeitsbereich wird immer wieder kontrolliert. Wir müssen fortlaufende Aufzeichnungen über verschiedene Vorgänge machen.
Und alles immer unangemeldet.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

15.11.2017 um 09:51
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer Ausreden sucht, der findet.
ja genau, das ist es.
Das war auch mein Gedanke, als im Interviev seitens der Behörde gesagt wurde:
Die Kontrollen müssen aus organisatiorischen Gründen angemeldet werden.
Also sinngemäß, die Behörde müsse sich technisch gesehen vor Ort auf so eine Kontrolle vorbereiten, sowas geht ungemeldet schlecht.
Paar Sätze weiter hieß es aber, dass in konkreten Verdachtsfällen dann doch auch mal unangemeldet kontrolliert wird. Aha, da geht's dann doch auf einmal?

Und als die von der Behörde  dann von sich gab, dass es sehr teuer sei, die Proben zu öffnen und man deshalb nur alle 2 Jahre...
... wäre ich am liebsten ins Radio gesprungen und hätte dem Moderator gesagt, er soll mal bei dieser Möglichkeit hachhaken:
Kontrollen können vielfältig gestaltet werden. ... z.B.  vor der Gabe an den Patienten.
Weshalb kommt so ein Moderator nicht aufs Einfachste beim Nachhaken?

Dieses Schulterzucken - weil man DARAUF  keine Antwort mehr wüsste  - würde ich gerne mal sehen.
Oder gäbs auch DARAUF (beim Patienten kontrollieren) vielleicht auch noch eine schöne Ausrede?
(ich meine nichts geht über ne gute Ausrede, aber nachvollziehbar sollte die wenigstens sein ;) )


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