Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
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Boberger Dünen, Haluk Kocal, Michael Riesterer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
22.06.2021 um 00:10@Rorschach
Erstmal auch von mir noch ein anerkennendes Dankeschön! für deine Beiträge und Recherchen zu diesem grauenvollen Verbrechen.
Leider verweisen die Links zum Hamburger Abendblatt nur noch zu Bezahlschranken-Artikeln - also gut, daß du und andere User die entsprechenden Textpassagen noch zitiert habt.
Unter folgendem Link kann man Orginal-Artikel zum Fall als PDF herunterladen, bzw. öffnen:
https://www.wikixy.de/Sendung_vom_03.09.1982
In einem der Artikel steht, daß Michael Riesterer eine seltene Haar-Anomalie gehabt hat, was die Identifizierung, bzw. Unterscheidung der Haarproben von Hundehaaren doch vermutlich erleichtert hätte?
Es steht auch in einem der Artikel, daß es ein drittes Gutachten eines Göttinger Professors als "Obergutachter" gegeben hat, welches jedoch nicht eindeutig ausfiel.
Leider wurden jedoch die, im Auto von Jürgen Walter S. gefundenen, möglicherweise von Haluk & Michael stammenden Haarproben bei dem Analyseverfahren verbraucht! Damit ist es leider nicht mehr möglich, die gefundnen Proben mit heutigen, weiter entwickelten forensischen Methoden zu untersuchen.
Rätselhaft ist mir das Phantombild, das nach Zeugenaussagen erstellt wurde. Womöglich ist es nach Angaben des Augenzeugen erstellt worden, der die Kinder am Parkplatz Unterberg/An der Kreisbahn mit dem Mann am geöffneten Kofferraum gesehen hatte? Seltsamerweise soll auch die Zeugin, die einen Mann mit einer selbstgebauten Angel, zusammen mit den Jungs an der Reitdeich Schleuse beobachtet hatte, diesen Mann auf dem Phantombild wiedererkannt haben.
In einem anderen Artikel hieß es, diese Zeugin hätte Jürgen-Walter S. als den Angler, auch an seiner Narbe wiedererkannt. Passt doch nicht zusammen.
Überhaupt: Die Kinder lassen ihre Fahrräder unangeschlossen am Parkplatz zurück, und werden dann gegen 20:00 Uhr beim Angeln gesehen? Hat man sie da vielleicht zu irgendetwas überredet, was ihnen wichtiger gewesen sein könnte, als ihre Räder?
Vielleicht war diese Situation auch aus einer Mischung aus Bedrohung und Belohnungsversprechen entstanden.
Es heißt, die beiden Jungs wurden 50 Meter entfernt, von einem Parkplatz am Reitdeich gefunden - von zwei anderen Kindern, die sie dort beim Mirabellen-Pflücken zwischen hohen Brennesseln entdeckten.
@Rorschach
Weißt du welcher Parkplatz damit gemeint ist? Nördlich des NSG, unterhalb der Dove Elbe, da wo der hölzerne Aussichtsturm steht?
Du hattest auf einer Karte den ungefähren Fundort eingekreist. Da befindet sich aber heutzutage kein Parkplatz in nur 50 Metern Entfernung, oder?
Ich bin die Gegend letzte Woche abgelaufen, von Nord nach Süd, bis zur NABU Vogel-Warte, nur da gab es eine Art Parkplatz, am Reitbrooker Westerdeich, glaube ich. Es führt nur ein langer Trampelpfad durch das Naturschutzgebiet, am Ende ein paar eingezäunte Forschungsgebiete, die aber möglicherweise 1981 noch gar nicht dort eingerichtet gewesen sind?
Stellenweise fühlte ich mich, wie in den Sümpfen Floridas dort. Der Pfad ist zu schmal für Autos, die dort ja sowieso verboten sind, Äste hängen so tief über dem Weg, daß man sich bücken muß.
Auf dem Reitdeich fragte ich eine Anwohnerin, ob sie wüßte, wo man die Kinder gefunden hatte. Sie zeigte mir den Weg zum Trampelpfad und beschrieb mir die Stelle nur ungefähr. Als Kind sei sie mit dem Fahrrad dort hingefahren, als man die Körper entdeckt hatte, obwohl es verboten gewesen sei. Die Stelle sei mit rot-weißem Flatterband abgesperrt gewesen. Alle Anwohner waren natürlich entsetzt und erinnern sich noch an den Fall.
Am schlimmsten finde ich, daß man noch Schreie gehört hat, aber keine sofortige Suchaktion gestartet hat. Obwohl ich verstehe, daß man ja nicht wissen konnte, daß die Kinder sich dort befanden, und es wirklich eine Art verwilderter Dschungel dort ist, so daß es, wie die Polizei damals sagte, "an ein Wunder grenzt, daß man die Leichen dort überhaupt gefunden hat".
Erstmal auch von mir noch ein anerkennendes Dankeschön! für deine Beiträge und Recherchen zu diesem grauenvollen Verbrechen.
Leider verweisen die Links zum Hamburger Abendblatt nur noch zu Bezahlschranken-Artikeln - also gut, daß du und andere User die entsprechenden Textpassagen noch zitiert habt.
Unter folgendem Link kann man Orginal-Artikel zum Fall als PDF herunterladen, bzw. öffnen:
https://www.wikixy.de/Sendung_vom_03.09.1982
"Zwanzig neue Hinweise nach der XY-Sendung" - Hamburger Abendblatt vom 04. September 1982, Seite 3.Quelle: https://www.wikixy.de/Sendung_vom_03.09.1982
"Der Tierquäler, der zwei Kinder umbrachte - TATORT XY" - Friedhelm Werremeyer in der Hörzu 16 / 1984, ab Seite 52.
"Verdacht auf Mord an zwei Jungen: Kein Haftbefehl" - Hamburger Abendblatt vom 22. August 1984, Seite 4.
"Gutachter-Streit: Bleibt der Mord an zwei Kindern ungesühnt?" - Hamburger Abendblatt vom 19. März 1985, Seite 9.
"XY ungelöst: “Mümmelmannsberg”" - blogxy.de vom 16. September 2014.
"Polizei rollt zwei Kindermorde von 1981 neu auf" - Hamburger Abendblatt vom 11. August 2017, Seite 14.
"Öffentlichkeitsfahndung und Zeugenaufruf" - Internetseite der Polizei Hamburg.
"Mord an Jungen: Polizei hat neue Spur" - Hamburger Abendblatt vom 6. März 2018, Seite 17.
In einem der Artikel steht, daß Michael Riesterer eine seltene Haar-Anomalie gehabt hat, was die Identifizierung, bzw. Unterscheidung der Haarproben von Hundehaaren doch vermutlich erleichtert hätte?
Es steht auch in einem der Artikel, daß es ein drittes Gutachten eines Göttinger Professors als "Obergutachter" gegeben hat, welches jedoch nicht eindeutig ausfiel.
Leider wurden jedoch die, im Auto von Jürgen Walter S. gefundenen, möglicherweise von Haluk & Michael stammenden Haarproben bei dem Analyseverfahren verbraucht! Damit ist es leider nicht mehr möglich, die gefundnen Proben mit heutigen, weiter entwickelten forensischen Methoden zu untersuchen.
Rätselhaft ist mir das Phantombild, das nach Zeugenaussagen erstellt wurde. Womöglich ist es nach Angaben des Augenzeugen erstellt worden, der die Kinder am Parkplatz Unterberg/An der Kreisbahn mit dem Mann am geöffneten Kofferraum gesehen hatte? Seltsamerweise soll auch die Zeugin, die einen Mann mit einer selbstgebauten Angel, zusammen mit den Jungs an der Reitdeich Schleuse beobachtet hatte, diesen Mann auf dem Phantombild wiedererkannt haben.
In einem anderen Artikel hieß es, diese Zeugin hätte Jürgen-Walter S. als den Angler, auch an seiner Narbe wiedererkannt. Passt doch nicht zusammen.
Überhaupt: Die Kinder lassen ihre Fahrräder unangeschlossen am Parkplatz zurück, und werden dann gegen 20:00 Uhr beim Angeln gesehen? Hat man sie da vielleicht zu irgendetwas überredet, was ihnen wichtiger gewesen sein könnte, als ihre Räder?
Vielleicht war diese Situation auch aus einer Mischung aus Bedrohung und Belohnungsversprechen entstanden.
Es heißt, die beiden Jungs wurden 50 Meter entfernt, von einem Parkplatz am Reitdeich gefunden - von zwei anderen Kindern, die sie dort beim Mirabellen-Pflücken zwischen hohen Brennesseln entdeckten.
@Rorschach
Weißt du welcher Parkplatz damit gemeint ist? Nördlich des NSG, unterhalb der Dove Elbe, da wo der hölzerne Aussichtsturm steht?
Du hattest auf einer Karte den ungefähren Fundort eingekreist. Da befindet sich aber heutzutage kein Parkplatz in nur 50 Metern Entfernung, oder?
Ich bin die Gegend letzte Woche abgelaufen, von Nord nach Süd, bis zur NABU Vogel-Warte, nur da gab es eine Art Parkplatz, am Reitbrooker Westerdeich, glaube ich. Es führt nur ein langer Trampelpfad durch das Naturschutzgebiet, am Ende ein paar eingezäunte Forschungsgebiete, die aber möglicherweise 1981 noch gar nicht dort eingerichtet gewesen sind?
Stellenweise fühlte ich mich, wie in den Sümpfen Floridas dort. Der Pfad ist zu schmal für Autos, die dort ja sowieso verboten sind, Äste hängen so tief über dem Weg, daß man sich bücken muß.
Auf dem Reitdeich fragte ich eine Anwohnerin, ob sie wüßte, wo man die Kinder gefunden hatte. Sie zeigte mir den Weg zum Trampelpfad und beschrieb mir die Stelle nur ungefähr. Als Kind sei sie mit dem Fahrrad dort hingefahren, als man die Körper entdeckt hatte, obwohl es verboten gewesen sei. Die Stelle sei mit rot-weißem Flatterband abgesperrt gewesen. Alle Anwohner waren natürlich entsetzt und erinnern sich noch an den Fall.
Am schlimmsten finde ich, daß man noch Schreie gehört hat, aber keine sofortige Suchaktion gestartet hat. Obwohl ich verstehe, daß man ja nicht wissen konnte, daß die Kinder sich dort befanden, und es wirklich eine Art verwilderter Dschungel dort ist, so daß es, wie die Polizei damals sagte, "an ein Wunder grenzt, daß man die Leichen dort überhaupt gefunden hat".
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
07.07.2021 um 07:03Banshee202 schrieb am 22.06.2021:Auf dem Reitdeich fragte ich eine Anwohnerin, ob sie wüßte, wo man die Kinder gefunden hatte. Sie zeigte mir den Weg zum Trampelpfad und beschrieb mir die Stelle nur ungefähr. Als Kind sei sie mit dem Fahrrad dort hingefahren, als man die Körper entdeckt hatte, obwohl es verboten gewesen sei. Die Stelle sei mit rot-weißem Flatterband abgesperrt gewesen. Alle Anwohner waren natürlich entsetzt und erinnern sich noch an den Fall.ich persönlich finde es unverständlich das die Bauern die,die Schreie gehört haben nicht nachgucken gegangen sind,es hätte ja auch ein Unfall passiert sein können.Evtl hätte der Täter sich gestört gefühlt wenn er bemerkt hätte das jemand im Anmarsch ist, für mich unverständlich
Am schlimmsten finde ich, daß man noch Schreie gehört hat, aber keine sofortige Suchaktion gestartet hat. Obwohl ich verstehe, daß man ja nicht wissen konnte, daß die Kinder sich dort befanden, und es wirklich eine Art verwilderter Dschungel dort ist, so daß es, wie die Polizei damals sagte, "an ein Wunder grenzt, daß man die Leichen dort überhaupt gefunden hat".
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
07.07.2021 um 12:32Angrenzend an das Naturschutzgebiet, nord-östlich am Reitdeich stehen nur 7 Häuser. Auf dem vorletzten Grundstück steht ein großes Gewächshaus, daher vermute ich, daß es sich um das Haus der Gemüsebauern handelt, von wo aus die Eheleute die Schreie gehört haben.
Es war auch noch nicht in der Dämmerung, die Mitte Juni erst um ca. 22:44 Uhr einsetzt. Die Schreie wurden gegen 21:30 Uhr vernommen.
Wenn das Ehepaar sogar eine Art Verwesungsgeruch dort wahrgenommen hatte, so daß der Ehemann nachsehen gegangen war, ob es vielleicht von einem toten Reh stammen könnte, wie er vermutete, kann die Fundstelle nicht weit von dem Haus entfernt gewesen sein.
Wobei die Fundstelle nicht identisch mit dem Tatort sein muß.
Nördlich der Reit verläuft der Reitdeich und dahinter befindet sich die Dove Elbe, ein Wassersportgebiet.
Hätte man die Schreie auch als normales Kindergeschrei beim Spielen, oder Baden fehlinterpretieren können?
Die Interpretation der Schreie, wie sie die Gemüsebäuerin beschrieben hat, klingt doch nach einem unmittelbaren, akuten Notfall!
Aber vielleicht wurde es ihr auch erst im Nachhinein bewußt.
Bemerkenswert finde ich, wie weit man dort hören kann, da es so gut wie keine Motorengeräusche gibt, kein Verkehrslärm stört.
Vor Kurzem habe ich nochmal nach dem alten Mirabellenbaum gesucht, unter dem die Kinder gefunden wurden. Ich habe einen gefunden, der es sein könnte, hatte aber das Foto des Baums aus dem Stern-Artikel nicht dabei, so daß ich den Wuchs des Mirabellenbaums nicht zuverlässig abgleichen konnte. Das ist ziemlich schwierig, da es auch darauf ankommt, aus welcher Perspektive das Foto aufgenommen worden ist, und es sind seit dem Artikel auch schon wieder ein paar Jahre vergangen.
Es gibt aber die 2 signifikanten abgebrochenen Äste im Vordergrund als Indiz.
Ich bin den Weg in das Naturschutzgebiet gegangen, den mir die ältere Dame gezeigt hatte, wo man die Kinder gefunden hatte.
Nach ca. 80 Metern fand ich einen Mirabellenbaum, neben dem Weg. Wenn es tatsächlich DER Mirabellenbaum sein sollte, würde es zur Nähe des Grundstücks der Gemüsegärtner passen. Das ist gar nicht so weit hinein in das NSG, geschätzt knapp 10 Minuten Fußweg.
Wären die Schreie damals eindeutig als Hilferufe verstanden worden, und wäre man daraufhin losgelaufen, hätte wohl die Chance bestanden, daß man den Mörder vielleicht noch von den Taten hätte abhalten können.
Es wäre sozusagen der erste, naheliegende Eingang zur Reit gewesen, wenn man diesen Weg genommen hätte - vorausgesetzt aber, daß man die Schreie auch aus dieser Richtung dort einigermaßen hätte verorten können, und daß es auch tätsächlich der relativ nah gelegene Fundort ist, wie ich nur vermute, der dann auch möglicherweise der nahe Tatort gewesen sein könnte.
Ach wie entsetzlich!
Es war auch noch nicht in der Dämmerung, die Mitte Juni erst um ca. 22:44 Uhr einsetzt. Die Schreie wurden gegen 21:30 Uhr vernommen.
Wenn das Ehepaar sogar eine Art Verwesungsgeruch dort wahrgenommen hatte, so daß der Ehemann nachsehen gegangen war, ob es vielleicht von einem toten Reh stammen könnte, wie er vermutete, kann die Fundstelle nicht weit von dem Haus entfernt gewesen sein.
Wobei die Fundstelle nicht identisch mit dem Tatort sein muß.
Nördlich der Reit verläuft der Reitdeich und dahinter befindet sich die Dove Elbe, ein Wassersportgebiet.
Hätte man die Schreie auch als normales Kindergeschrei beim Spielen, oder Baden fehlinterpretieren können?
Die Interpretation der Schreie, wie sie die Gemüsebäuerin beschrieben hat, klingt doch nach einem unmittelbaren, akuten Notfall!
Aber vielleicht wurde es ihr auch erst im Nachhinein bewußt.
Bemerkenswert finde ich, wie weit man dort hören kann, da es so gut wie keine Motorengeräusche gibt, kein Verkehrslärm stört.
Vor Kurzem habe ich nochmal nach dem alten Mirabellenbaum gesucht, unter dem die Kinder gefunden wurden. Ich habe einen gefunden, der es sein könnte, hatte aber das Foto des Baums aus dem Stern-Artikel nicht dabei, so daß ich den Wuchs des Mirabellenbaums nicht zuverlässig abgleichen konnte. Das ist ziemlich schwierig, da es auch darauf ankommt, aus welcher Perspektive das Foto aufgenommen worden ist, und es sind seit dem Artikel auch schon wieder ein paar Jahre vergangen.
Es gibt aber die 2 signifikanten abgebrochenen Äste im Vordergrund als Indiz.
Ich bin den Weg in das Naturschutzgebiet gegangen, den mir die ältere Dame gezeigt hatte, wo man die Kinder gefunden hatte.
Nach ca. 80 Metern fand ich einen Mirabellenbaum, neben dem Weg. Wenn es tatsächlich DER Mirabellenbaum sein sollte, würde es zur Nähe des Grundstücks der Gemüsegärtner passen. Das ist gar nicht so weit hinein in das NSG, geschätzt knapp 10 Minuten Fußweg.
Wären die Schreie damals eindeutig als Hilferufe verstanden worden, und wäre man daraufhin losgelaufen, hätte wohl die Chance bestanden, daß man den Mörder vielleicht noch von den Taten hätte abhalten können.
Es wäre sozusagen der erste, naheliegende Eingang zur Reit gewesen, wenn man diesen Weg genommen hätte - vorausgesetzt aber, daß man die Schreie auch aus dieser Richtung dort einigermaßen hätte verorten können, und daß es auch tätsächlich der relativ nah gelegene Fundort ist, wie ich nur vermute, der dann auch möglicherweise der nahe Tatort gewesen sein könnte.
Ach wie entsetzlich!
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
07.07.2021 um 16:31@Banshee202
Seh ich genauso,es ist einfach schrecklich und unglaublich unfair 😓danke dir für deinen Detail-reichen text ^^
Seh ich genauso,es ist einfach schrecklich und unglaublich unfair 😓danke dir für deinen Detail-reichen text ^^
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
06.08.2021 um 17:41Ist schon faszinierend, dass sich einige noch heute für diesen alten Fall so interessieren, obwohl eine Klärung leider eher unwahrscheinlich ist. Was ist es denn bei euch weshalb der Fall so interessant ist, dass man sich immer wieder damit beschäftigt? Bei mir ist es wohl der Umstand, dass ich damals in der Nähe von Mümmelmannsberg aufgewachsen bin und in etwa so alt war wie die Opfer. Jedenfalls erinnere ich mich, dass wir danach nicht mehr alleine in die Boberger Dünen durften. Da hätte ich mich auch selber nicht mehr hin getraut.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
06.08.2021 um 21:04Ich wohne zwar nicht in Boberg, aber meine Eltern hatten Freunde und mit deren Kindern war ich damals auch befreundet. Die Eltern hatten ein Haus gebaut direkt am Unterberg.
Daher sind wir immer wenn wir dort zu Besuch waren, gutes Wetter war, auch in die Boberger Dünen gegangen. Allerdings war immer mindestens eine erwachsene, männliche Person dabei. Das war allerdings noch vor 1981.
Mir geht dieser Fall auch nicht mehr aus dem Kopf.
Nach 1981 war ich noch etwa 2-3 Mal in den Boberger Dünen und am Boberger See, zusammen mit einem Freund unterwegs. Daher ist meine Ortskenntnis eine sehr veraltete.
Daher sind wir immer wenn wir dort zu Besuch waren, gutes Wetter war, auch in die Boberger Dünen gegangen. Allerdings war immer mindestens eine erwachsene, männliche Person dabei. Das war allerdings noch vor 1981.
Mir geht dieser Fall auch nicht mehr aus dem Kopf.
Nach 1981 war ich noch etwa 2-3 Mal in den Boberger Dünen und am Boberger See, zusammen mit einem Freund unterwegs. Daher ist meine Ortskenntnis eine sehr veraltete.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
07.08.2021 um 08:40Na ja, veraltete Ortskenntnisse sind teilweise vorteilhaft. Banshee202 beschreibt die Umgebung vom Fundort/Tatort. Da hat sich wie allgemein in der Moorfleeter Gegend viel total verändert. So viel ich weiß gibt es den damaligen Parkplatz nicht mehr und man kommt da auch mit dem Auto nicht mehr so hin wie früher. Genauso wird sich der oder die Täter verändert haben. Ich selber bezweifle auch, ob dieser überhaupt noch lebt und wenn ja, dann wird man ohne brauchbares DNA Material wohl kaum noch etwas gerichtsfest nachweisen können. Der Täter hatte einfach das Glück, dass man die Leichen erst so spät gefunden hat, denn sonst gäbe es heute sicher noch DNA Spuren. Das wurde ja dem Mörder von Karen Oehme Jahrzehnte später Dank moderner DNA Technik zum Verhängnis. Ich glaube das wäre nicht der Fall gewesen, wenn man deren Leiche erst 6 Wochen später bei sommerlichen Temperaturen gefunden hätte.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
08.08.2021 um 13:27@WillyLoehlke3
Richtig, den Parkplatz in der Reit gibt es nicht mehr. Die Stelle, wo er sich früher befunden hat, ist von der Natur zurückerobert worden. Ich bin vor ein paar Wochen nochmals vor Ort gewesen, und bin einer weiteren Zeitzeugin begegnet, die den Parkplatz und den Fundort kannte. Laut ihrer Aussage war das ein unbefestigter Parkplatz für etwa 6-10 Fahrzeuge. Zum Zustand des Fundorts machte sie noch eine Bemerkung, die eigentlich nicht stimmen kann und unlogisch ist. Ich zitiere es hier nicht, falls es doch stimmen sollte und es dann Täterwissen darstellen könnte. Vielmehr glaube ich aber, daß sie da etwas in ihrer Erinnerung durcheinander gebracht hat. Nur soviel, es ging um eine angebliche Spurenverwischung.
Nach den Angaben der Anwohner befand sich der Parkplatz nahe des nördlich verlaufenden Reitdeichs, und damit dann auch 50 Meter (laut Pressebericht) davon entfernt der Auffinde-Ort.
Heute ist die Zufahrt für Autos vom Reitdeich schon vor dem Naturschutzgebiet durch eine Schranke gesperrt, und der Eingang zur Reit ist nur noch ein Trampelpfad, der auch mit einer Absperrung (vermutlich gegen Motorradfahrer?) versperrt ist.
Die folgende Karte habe ich von einer Schautafel im NSG abfotographiert:
Quelle: vermutlich NABU oder Stadt Hamburg.
Original anzeigen (0,2 MB)
Ganz rechts auf der Karte befinden sich die angrenzenden Gebäude der Anwohner, von wo aus die Ohrenzeugin die Schreie der Kinder gehört hatte.
Egal wieviele Jahrzehnte die Morde nun schon her sein mögen, ich hoffe doch noch auf Erfolge der Hamburger Cold Case-Unit.
Solch ein Verbrechen an Kindern ist das Entsetzlichste überhaupt, und es muß gesühnt werden. Man ist es Michael und Haluk - sowie auch allen anderen Opfern schuldig - daß man sich an sie erinnert, und versucht diese grauenhaften Taten aufzuklären.
Kein Vergeben - kein Vergessen! Wir können nur noch um die Kinder weinen und für sie beten.
Und hoffen wir mit den Ermittlern, daß die Polizei doch noch Hinweise, Zeugenaussagen, eventuell ein Geständnis bekommt, oder weiterentwickelte forensische Analyse-Methoden zur Identifizierung des Täters führen, auch wenn es eine irdische gerechte Strafe für so ein Verbrechen gar nicht geben kann.
Richtig, den Parkplatz in der Reit gibt es nicht mehr. Die Stelle, wo er sich früher befunden hat, ist von der Natur zurückerobert worden. Ich bin vor ein paar Wochen nochmals vor Ort gewesen, und bin einer weiteren Zeitzeugin begegnet, die den Parkplatz und den Fundort kannte. Laut ihrer Aussage war das ein unbefestigter Parkplatz für etwa 6-10 Fahrzeuge. Zum Zustand des Fundorts machte sie noch eine Bemerkung, die eigentlich nicht stimmen kann und unlogisch ist. Ich zitiere es hier nicht, falls es doch stimmen sollte und es dann Täterwissen darstellen könnte. Vielmehr glaube ich aber, daß sie da etwas in ihrer Erinnerung durcheinander gebracht hat. Nur soviel, es ging um eine angebliche Spurenverwischung.
Nach den Angaben der Anwohner befand sich der Parkplatz nahe des nördlich verlaufenden Reitdeichs, und damit dann auch 50 Meter (laut Pressebericht) davon entfernt der Auffinde-Ort.
Heute ist die Zufahrt für Autos vom Reitdeich schon vor dem Naturschutzgebiet durch eine Schranke gesperrt, und der Eingang zur Reit ist nur noch ein Trampelpfad, der auch mit einer Absperrung (vermutlich gegen Motorradfahrer?) versperrt ist.
Die folgende Karte habe ich von einer Schautafel im NSG abfotographiert:
Quelle: vermutlich NABU oder Stadt Hamburg.
Original anzeigen (0,2 MB)
Ganz rechts auf der Karte befinden sich die angrenzenden Gebäude der Anwohner, von wo aus die Ohrenzeugin die Schreie der Kinder gehört hatte.
Egal wieviele Jahrzehnte die Morde nun schon her sein mögen, ich hoffe doch noch auf Erfolge der Hamburger Cold Case-Unit.
Solch ein Verbrechen an Kindern ist das Entsetzlichste überhaupt, und es muß gesühnt werden. Man ist es Michael und Haluk - sowie auch allen anderen Opfern schuldig - daß man sich an sie erinnert, und versucht diese grauenhaften Taten aufzuklären.
Kein Vergeben - kein Vergessen! Wir können nur noch um die Kinder weinen und für sie beten.
Und hoffen wir mit den Ermittlern, daß die Polizei doch noch Hinweise, Zeugenaussagen, eventuell ein Geständnis bekommt, oder weiterentwickelte forensische Analyse-Methoden zur Identifizierung des Täters führen, auch wenn es eine irdische gerechte Strafe für so ein Verbrechen gar nicht geben kann.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
08.08.2021 um 22:00@Banshee202
Anhand Deiner zitierten Zeugenaussage sieht man, dass auch brauchbare Zeugen weniger werden, denn vor Gericht würde ein Anwalt sowas sofort als unglaubwürdig bezeichnen. Sind ja auch über 40 Jahre vergangen. Einzig DNA Spuren wären noch eine Chance und die gibt es wohl leider nicht mehr bzw. hat es nie gegeben. Damals wurden ja auch viele Spuren nicht gesichert, weil man da mit der Technik noch nicht so weit war. Der damalige Kommissar ist sich ja heute noch sicher, damals den richtigen Täter ermittelt zu haben. So viel ich weiß - wurde hier auch glaube ich schon geschrieben - wurde Anfang 2000 nochmal versucht - ohne Erfolg - ein erneutes Verfahren in Gang zu setzen.
Anhand Deiner zitierten Zeugenaussage sieht man, dass auch brauchbare Zeugen weniger werden, denn vor Gericht würde ein Anwalt sowas sofort als unglaubwürdig bezeichnen. Sind ja auch über 40 Jahre vergangen. Einzig DNA Spuren wären noch eine Chance und die gibt es wohl leider nicht mehr bzw. hat es nie gegeben. Damals wurden ja auch viele Spuren nicht gesichert, weil man da mit der Technik noch nicht so weit war. Der damalige Kommissar ist sich ja heute noch sicher, damals den richtigen Täter ermittelt zu haben. So viel ich weiß - wurde hier auch glaube ich schon geschrieben - wurde Anfang 2000 nochmal versucht - ohne Erfolg - ein erneutes Verfahren in Gang zu setzen.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
16.08.2021 um 12:22Der Aussage der Zeugin "Regina Körber" (mutmaßlich die die zuerst die Schreie gehört und nicht reagiert und danach "M" in den Dünen gesehen hat) widerspricht das neue Phantombild der Polizei von 2017. Auf diesem Bild ist ein dunkelhaariger Verdächtiger zu sehen, der keine Narbe im Gesicht hat. "M" hat außerdem helleres Haar. Dieser Mann wurde am Auto stehend gesichtet, was plausibler ist, da "M" offenbar nicht autofahren konnte. "Arne" ist es offenbar auch nicht.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/3882780
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
16.08.2021 um 14:19@ErwinKöster Widersprechen muss es sich ja nicht unbedingt, wenn es mehrere Täter waren. Ich selber glaube nicht an einen Einzeltäter. Das Besondere ist in diesem Fall, dass es ein Doppelmord ist. Ich frage mich wie ein Täter allein mit zwei Kindern gleichzeitig klar kommt. Der jeweils andere wäre doch sicher weggerannt.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
18.08.2021 um 00:31Es waren glaube ich nicht zwei verschiedene Täter gemeint, sondern die zwei Zeugen behaupteten den gleichen gesehen zu haben.
Was ich nicht verstehe: Ich habe leider die genaue Chronologie nicht griffbereit, aber zuerst wurde doch "M" von Frau Körber als die verdächtige Person in den Dünen beschrieben, wobei sie seine charakteristische Narbe erwähnt hat. Sie muss ihn also relativ aus der Nähe gesehen haben. Wichtig ist aber, dass sie das Foto des Verdächtigen vorher in der Zeitung gesehen hat, bevor sie ihre Aussage machte:
Der zweite Zeuge sah damals folgendes:https://www.polizei.hamburg/zeugenaufruf-nach-kindermoerder/
Im "Abendblatt" wurden die beiden Aussagen 2018 nochmals angeführt, als die Cold Case Unit das Phantombild veröffentlicht hatte:
Interessant ist auch die aktuelle Auffassung der Cold Case Unit, die diametral zur Auffassung von KHK Bauer läuft:
Ich stelle mal die Frage: Wäre es denkmöglich, dass fast ein Unschuldiger Opfer der Umstände geworden wäre, weil er als "Tierquäler"(siehe Werner Mazurek), Homosexueller und vorbestrafter Unzüchtiger punziert war und aufgrund seines Leumundes in die Mangel genommen bzw. belastet wurde? Hatte Frau Körber am Ende schlechtes Gewissen wegen des Nichtreagierens auf die Schreie am Abend des 15.6. und versuchte sie durch die Aussage wieder etwas gutzumachen? Psychologisch bei Zeugen durchaus anzutreffendes Verhalten.
https://www.abendblatt.de/nachrichten/article213628251/Polizei-sucht-nach-Mord-an-zwei-Jungen-1981-nach-dem-Taeter.html
Was ich nicht verstehe: Ich habe leider die genaue Chronologie nicht griffbereit, aber zuerst wurde doch "M" von Frau Körber als die verdächtige Person in den Dünen beschrieben, wobei sie seine charakteristische Narbe erwähnt hat. Sie muss ihn also relativ aus der Nähe gesehen haben. Wichtig ist aber, dass sie das Foto des Verdächtigen vorher in der Zeitung gesehen hat, bevor sie ihre Aussage machte:
Im Sommer 1982 sah Regina Körber in der Zeitung das Foto eines Mannes, der gerade wegen Tierquälerei vor Gericht stand, weil er kranke Hunde verkauft hatte. Es war M., der damals am Öjendorfer Damm eine Tierhandlung betrieb, in der desolate hygienische Zustände herrschten. Körber war sich sofort sicher, sein Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Sie meldete sich bei der örtlichen Polizei und erklärte, am 15. Juni 1981 gegen 20 Uhr diesen Mann mit zwei Kindern und einem Hund an der Reitbrooker Schleuse gesehen zu haben – nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt. Die Jungen, ein blonder und ein dunkelhaariger, hätten mit selbst gemachten Angelruten gespielt. Auch den Mann beschrieb sie genau: kurze dunkle Haare, Jeansanzug, Sonnenbrille. Unter dem rechten Auge eine auffällige Narbe.https://www.stern.de/panorama/stern-crime/doppelmord-1981-in-hamburg--ein-kindermoerder-wird-gesucht-7570174.html
Der zweite Zeuge sah damals folgendes:
Ein Zeuge hatte die beiden Jungen zuletzt am Montag gegen 19:20 Uhr an dem besagten Parkplatz an einem vermutlich grünen Fahrzeug zusammen mit einer männlichen Person gesehen. Die Person konnte von dem Zeugen wie folgt beschrieben werden:
ca. 30 Jahre alt,
180-185 cm groß,
normale Figur,
dunkles Haar
Im "Abendblatt" wurden die beiden Aussagen 2018 nochmals angeführt, als die Cold Case Unit das Phantombild veröffentlicht hatte:
Die Polizei hatte 1981 einen Zeugen gefunden, der die beiden Jungen gegen 19.20 Uhr an dem Parkplatz, an dem die Fahrräder der Jungen gefunden wurden, gesehen haben will. Die Kinder, so seine Aussage, hätten bei einem Mann an dessen Fahrzeug gestanden. Auffallend war bei dem Wagen gewesen, dass die Kofferraumklappe offen war. Die zweite Zeugenaussage kam von einer Frau. Sie will in den Abendstunden des 15. Juni 1981 an der Reitdeicher Schleuse einen Mann mit selbst gebauter Angel gesehen haben. Mit ihm zusammen waren zwei Jungen, bei denen es sich sehr wahrscheinlich um Michael und Haluk handelte.Hier sehe ich also gewisse Diskrepanzen in der Aussage von Frau Körber, wenn diese einerseits angibt, dass der damalige Mann der am Phantombild gewesen sein soll, dieser aber zum Unterschied zu "M" keine auffällige Narbe, kein dunkles Auto und eine Körpergröße von 1.80 m hatte. Wie passt das zusammen?
Die jetzt veröffentlichte Phantomskizze zeigt einen damals etwa 30 Jahre alten Mann, der zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß war. Er hatte eine normale Figur und dunkles, im Nacken rund geschnittenes Haar. Beide Zeugen – der Mann, der zwei Jungen am Wagen eines Unbekannten auf dem Parkplatz nahe Mümmelmannsberg sah, und die Frau, die den Angler an der Reitdeicher Schleuse beobachtet hatte – gaben an, dass die neue Skizze den Mann zeigt, den sie damals gesehen haben.
Interessant ist auch die aktuelle Auffassung der Cold Case Unit, die diametral zur Auffassung von KHK Bauer läuft:
Heute glauben die Ermittler von „Cold Case“, dass er nicht der Mann ist, der Michael Riesterer und Haluk Kocal tötete.Warum verfestigte sich das Täterbild bei Bauer, wenn die Indizien eine andere Sprache sprechen, (die spätere Haaranalyse erst recht), warum belastet Körber "M", wenn das aktuelle Phantombild anders aussieht?
Ich stelle mal die Frage: Wäre es denkmöglich, dass fast ein Unschuldiger Opfer der Umstände geworden wäre, weil er als "Tierquäler"(siehe Werner Mazurek), Homosexueller und vorbestrafter Unzüchtiger punziert war und aufgrund seines Leumundes in die Mangel genommen bzw. belastet wurde? Hatte Frau Körber am Ende schlechtes Gewissen wegen des Nichtreagierens auf die Schreie am Abend des 15.6. und versuchte sie durch die Aussage wieder etwas gutzumachen? Psychologisch bei Zeugen durchaus anzutreffendes Verhalten.
https://www.abendblatt.de/nachrichten/article213628251/Polizei-sucht-nach-Mord-an-zwei-Jungen-1981-nach-dem-Taeter.html
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
18.08.2021 um 19:29@ErwinKöster das mit den unterschiedlichen Zeugenaussagen hängt sicher auch damit zusammen, dass gar nicht so richtig klar ist von wann die Informationen kommen oder wie sie genau zusammen passen. Das Phantombild beispielsweise wurde erst 2018 veröffentlicht. Völlig unklar ist wie es zustande kam. Ob es bereits 1981 existierte oder erst 2018 erstellt wurde. Auch das wie ist nicht klar. Hat sich ein neuer Zeuge gemeldet, der nach fast 40 Jahren eine detaillierte Beschreibung von einem Verdächtigen abgeben konnte, die für eine Phantombilderstellung ausreichte. Es kann auch sein, dass es schon 1981 existierte und aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht wurde. Ich glaube da gibt es so viele Fragezeichen, die die Öffentlichkeit nicht weiß. Die Antworten werden aber sicher in den Akten stehen. Auch ohne diese Infos kann es durchaus logische Erklärungen geben, wenn es mehrere Täter gibt oder es gibt einen Täter und der oder die anderen gesehenen Verdächtigen sind "nur" Mitwisser. Es wäre ja möglich, dass der anders beschriebene Mann vom Parkplatz die Jungen zum Täter in die Reit/Ochsenwerder gefahren hat. Aus welchen Gründen auch immer und dort es zum Verbrechen kam. Da er aber in der Sache verwickelt ist, schweigt dieser. Ist jetzt nur so ein Gedankengang. Hier wurden auch schon andere Tathergänge geschildert, die auch alle denkbar wären. Insbesondere unter Berücksichtigung der Alibis und der Tatsache, dass der eine Verdächtige kein Auto fährt und und und. Aber wie gesagt, dass sind alles heute nicht mehr beweisbare Theorien. Die einzige Chance ist und bleibt der DNA Beweis und damit sieht es in diesem Fall mau aus.
Die Aussage, dass der damalige Verdächtige angeblich doch nicht der Täter sein soll kam vom damaligen Chef der Cold Case Abteilung. Habe unten mal ein Link zitiert. Er wurde aufgrund von schweren Verfahrensfehlern in einem anderen Cold Case Fall abgesetzt. Entlastend muss dazu noch gesagt werden, dass er nachträglich in den meisten Punkten entlastet wurde und letztendlich die gesamte Führung versagt hat. Nichts desto trotz handelte es bei ihm um einen sehr jungen und in dieser Materie unerfahrenen Ermittler. Dem gegenüber stehen die Ermittlungen des damaligen leitenden Beamten, der nur sehr wenige Fälle in seiner Laufbahn nicht aufgeklärt hat. Von ihm kommt auch die Aussage, dass er sicher ist, dass sie den Täter mit den heutigen Methoden überführt hätten. Aber Fakt ist, dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden wird. Auch wenn es Augenscheinlich klar ist, dass er schuldig ist.
https://taz.de/Polizist-Steven-Baack-und-der-Fall-Frank-S/!5585160/
Die Aussage, dass der damalige Verdächtige angeblich doch nicht der Täter sein soll kam vom damaligen Chef der Cold Case Abteilung. Habe unten mal ein Link zitiert. Er wurde aufgrund von schweren Verfahrensfehlern in einem anderen Cold Case Fall abgesetzt. Entlastend muss dazu noch gesagt werden, dass er nachträglich in den meisten Punkten entlastet wurde und letztendlich die gesamte Führung versagt hat. Nichts desto trotz handelte es bei ihm um einen sehr jungen und in dieser Materie unerfahrenen Ermittler. Dem gegenüber stehen die Ermittlungen des damaligen leitenden Beamten, der nur sehr wenige Fälle in seiner Laufbahn nicht aufgeklärt hat. Von ihm kommt auch die Aussage, dass er sicher ist, dass sie den Täter mit den heutigen Methoden überführt hätten. Aber Fakt ist, dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden wird. Auch wenn es Augenscheinlich klar ist, dass er schuldig ist.
https://taz.de/Polizist-Steven-Baack-und-der-Fall-Frank-S/!5585160/
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
18.08.2021 um 20:43ErwinKöster schrieb:Warum verfestigte sich das Täterbild bei Bauer, wenn die Indizien eine andere Sprache sprechen, (die spätere Haaranalyse erst recht)Es wurden ja drei Gutachten zu den Haarproben erstellt. Das erste von zwei Biologinnen des Uniklinikums Eppendorf, die die Haarproben Michael & Haluk zuordneten, dann ein gegensätzliches Gutachten des LKA Wiesbaden, welches gravierende Mängel in deren Methodik bemängelte, und schließlich noch ein drittes Gutachten eines Göttinger Forensikers, der weder das eine, noch das andere eindeutig bestätigen konnte.
Was ich an Jürgen-Walter S. ("M.") unglaubwürdig und verdächtig finde, ist seine Reaktion auf die Fotos der ermordeten Kinder, als Stern-Reporter Malte Herwig ihm diese unvermittelt zeigt:
"Haben Sie die Papiere für den Hund mit?", fragt M. "Nein", sage ich und ziehe die Bilder der zwei ermordeten Kinder aus der Tasche.
M. blickt einen Moment regungslos auf die Bilder. "Oh." Dann fragt er: "Wer ist das denn?" Er zeigt auf das Bild von Michael: "Sind Sie das gewesen als kleiner Junge? Das könnten Sie sein." Ich frage ihn, ob er sich an diese Gesichter erinnern kann. "An diese beiden Jungs? Nee, garantiert nicht." Aber als ich ihm die Namen der beiden sage, reagiert er sofort: "Das kann ich Ihnen genau sagen, aber die sahen … nee, ich glaube, ich hab gar kein Foto von denen gesehen. Die waren in der Zeitung drin, das war damals, als ich unschuldig durch die Hölle gegangen bin."Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/doppelmord-1981-in-hamburg--ein-kindermoerder-wird-gesucht-7570174.html
Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß er als Beschuldigter die Fotos der Kinder damals nicht in der Zeitung gesehen haben will.
In dem Artikel wirkt sein ganzes Verhalten unstet und wechselhaft, wie ständiges Taktieren. Mal gibt er z.B. sexuelle Handlungen mit einem Thomas zu, im nächsten Moment streitet er dies wieder ab. Man bekommt auch den Eindruck, daß dieser Mann ein extrem schwankendes, cholerisches Temperament hat, gelinde ausgedrückt.
" In zahlreichen Briefen aus der Haft bat M. Freunde, ihm zu helfen. Er schrieb an die Mutter seines Lebensgefährten Arne Fischer. Doch als Bauer sie vernahm, sagte die Frau aus, M. habe ihren Sohn mehrfach verprügelt und so stark gewürgt, dass am Hals Würgemale zu sehen gewesen seien. "Er hatte zwei Seelen: liebenswürdig und charmant die eine, die andere hart, aggressiv und brutal." Einmal habe er den Sohn einer Freundin gewürgt, bis das Kind Blut gespuckt habe.Quelle: siehe oben, selber Stern-Artikel.
Fraglich finde ich aber auch, wie belastbar ein Alibi ist, das eine Mutter ihrem Sohn "Arne Fischer" (dem damaligen Lebensgefährten von M.) gegeben hat.
Auf welche Beobachtung das aktuelle Phantombild zurückzuführen ist, wäre sehr interessant. Vielleicht der Augenzeuge, der die Kinder und einen Mann, am Auto mit geöffneter Kofferraumklappe stehend, An der Kreisbahn/Unterberg auf dem Parkplatz gesehen hat?
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
18.08.2021 um 22:27Der Stern Artikel, der vom Verfasser bemüht neutral geschrieben wurde, zeichnet dennoch ein düsteres Bild des Verdächtigen. Aber es ist beides möglich. Entweder er ist Justizopfer und leidet wirklich unter dem Unrecht was ihm widerfahren ist oder er leidet unter den Schuldgefühlen.
Die Sache mit dem Bild fand ich auch auffällig und war sofort der Meinung, dass er da gelogen hat. Kann aber auch den simplen Grund gehabt haben, dass er das in der Hoffnung gemacht hat, dass der Reporter seine Vergangenheit nicht kennt und er somit keine schlafenden Hunde wecken wollte. Zu dem Zeitpunkt wusste er ja noch nicht wer der Reporter war. Grundsätzlich beschreibt der Artikel den Verdächtigen als ziemlich kranke und gestörte Persönlichkeit. Nur das macht ihn noch nicht zum Mörder bzw. beweist, dass er einer ist.
Die Sache mit dem Bild fand ich auch auffällig und war sofort der Meinung, dass er da gelogen hat. Kann aber auch den simplen Grund gehabt haben, dass er das in der Hoffnung gemacht hat, dass der Reporter seine Vergangenheit nicht kennt und er somit keine schlafenden Hunde wecken wollte. Zu dem Zeitpunkt wusste er ja noch nicht wer der Reporter war. Grundsätzlich beschreibt der Artikel den Verdächtigen als ziemlich kranke und gestörte Persönlichkeit. Nur das macht ihn noch nicht zum Mörder bzw. beweist, dass er einer ist.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
23.08.2021 um 00:44Ob "M" zumindest Beitragstäter war oder völlig unschuldig aufgrund einer zweifelhaften Aussage und seiner Vorstrafen zur "Spur 446" wurde, lässt sich nicht eindeutig klären.
Warum das Phantombild erst 2018 veröffentlicht wurde verstehe ich nicht. Die Zeugenaussage, auf der es basiert wurde definitiv bereits nach der Tat abgegeben und zwar von dem Zeugen, der die beiden neben dem Auto in den Boberger Dünen gesehen hat. Am 10.8.2017 erfolgte der "Cold Case" - Aufruf der Polizei Hamburg auf fb, die Ermittler "suchen nach Hinweisgebern, die etwas zu einem Doppelmord an zwei Kinderm aus Mümmelmannsberg im Jahr 1981 sagen können." Erst am 5.3.2018 wurde das Phantombild veröffentlicht. Warum es hier einen zeitlichen Abstand von 6 Monaten gab verstehe ich auch nicht.
https://www.polizei.hamburg/zeugenaufruf-nach-kindermoerder/
Der wichtigste Unterschied war wie gesagt das völlige Fehlen der Gesichtsnarbe.
Wann wurde das erstemal ein Bild von "M" in der Zeitung veröffentlicht? Regina Körber hat ihre Aussage 1982 gemacht. Fakt ist jedenfalls dass er auch damals keine schwarzen Haare, aber eine Narbe im Gesicht hatte, die dem aktuellen Phantombild fehlt.
Außer Frage steht dass es zwei Täter gewesen sein dürften, da einer vermutlich nicht zwei Jungen gleichzeitig kontrollieren hätte können. Im Falle von "M" sowieso außer Zweifel, da dieser einen Chauffeur gebraucht hätte.
Warum das Phantombild erst 2018 veröffentlicht wurde verstehe ich nicht. Die Zeugenaussage, auf der es basiert wurde definitiv bereits nach der Tat abgegeben und zwar von dem Zeugen, der die beiden neben dem Auto in den Boberger Dünen gesehen hat. Am 10.8.2017 erfolgte der "Cold Case" - Aufruf der Polizei Hamburg auf fb, die Ermittler "suchen nach Hinweisgebern, die etwas zu einem Doppelmord an zwei Kinderm aus Mümmelmannsberg im Jahr 1981 sagen können." Erst am 5.3.2018 wurde das Phantombild veröffentlicht. Warum es hier einen zeitlichen Abstand von 6 Monaten gab verstehe ich auch nicht.
Der wichtigste Unterschied war wie gesagt das völlige Fehlen der Gesichtsnarbe.
Wann wurde das erstemal ein Bild von "M" in der Zeitung veröffentlicht? Regina Körber hat ihre Aussage 1982 gemacht. Fakt ist jedenfalls dass er auch damals keine schwarzen Haare, aber eine Narbe im Gesicht hatte, die dem aktuellen Phantombild fehlt.
Banshee202 schrieb am 18.08.2021:Man bekommt auch den Eindruck, daß dieser Mann ein extrem schwankendes, cholerisches Temperament hat, gelinde ausgedrückt.Die Tat war aber nicht als Tat im Affekt inklusive Gewaltexzess zu erkennen, sondern wies aufgrund der aufgefundenen Schlinge eine rudimentäre Überlegtheit auf.
Außer Frage steht dass es zwei Täter gewesen sein dürften, da einer vermutlich nicht zwei Jungen gleichzeitig kontrollieren hätte können. Im Falle von "M" sowieso außer Zweifel, da dieser einen Chauffeur gebraucht hätte.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
27.08.2021 um 19:34Der Mann auf dem Phantombild ist definitiv nicht "M". Die Zeugin K ist sich aber sicher M mit den Jungen beim Angeln in der Nähe der Reit gesehen zu haben. Wenn er es war und er nicht der Mann auf dem Phantombild ist, wer ist das dann? Täter Nummer 2? Wäre auch komisch, denn wenn es zwei Täter wären, dann wäre er auch sicher dabei gewesen. Aber vielleicht war er es ja auch und der Zeugin ist er nicht aufgefallen oder er war irgendwo in der Nähe. Der Mann auf dem Phantombild wird laut Polizei vermutlich der homosexuellen Szene zugerechnet. Nur warum gibt es da keine Zeugen? Ich weiß nicht ob Boberg schon damals ein Treffpunkt der Szene war, aber ich denke heute würde man doch eher auffallen, wenn man sich dort regelmäßig in Boberg aufhält. Tja, lauter Fragen und es sind 41 Jahre vergangen.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
27.08.2021 um 20:57ErwinKöster schrieb am 23.08.2021:Außer Frage steht dass es zwei Täter gewesen sein dürften, da einer vermutlich nicht zwei Jungen gleichzeitig kontrollieren hätte können.Da gibt es genug Fälle in denen es ohne Probleme möglich war 2 Kinder zu kontrollieren. Ich denke der Täter hatte es nur auf ein Kind abgesehen.
Mord an Michael Riesterer (8) und Haluk Kocal (9) in Hamburg Juni 1981
28.08.2021 um 20:07Trotzdem sind Kinderdoppelmorde eher ungewöhnlich. Aber auch so war damals die Berichterstattung eher beiläufig. Ich meine, das dieser Fall es damals nicht zur Hauptschlagzeile in den Zeitungen geschafft hat. Allgemein gab es Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre mehrere Kindermorde in und um Hamburg.