So dann mal das was ich noch über den Fall weiß:
@1999 Was Deine Frage zu dem XY-Beitrag angeht: Die im Beitrag genannten Orten werden alle korrekt benannt, allerdings finde ich die gewähtlen Drehorte nicht besonders passend. Mümmelmannsberg war damals noch nicht komplett fertigestellt und die Siedlung bzw. die Wohnungen waren für damalige Zeiten gut und modern ausgestattet. Die Innenaufnahmen und auch die Szenen am Spielplatz vermitteln keinen wirklichen Eindruck.
@Siegessicher Mümmelmannsberg hatte nicht immer einen schlechten Ruf. Hamburg hatte bis weit in die 70er Jahre hinein ein gewaltiges Wohnungsproblem. Ein Spiegelartikel von 1970 veranschaulicht dies ganz schön:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44418305.html. Der Baulöwe und Patriarch der die Überschrift für den Artikel lieferte ("Ich kann soviel herausholen wie ich will.") und der Werdegang seiner Familie wären auch mal ein interessantes Forschungsprojekt...
Bezahlbare Wohnungen gerade für Familien waren Mangelware. Deshalb waren die Wohnungen, Reihenhäuser und Einfamilienhäuser am Anfang sehr begehrt. Das änderte sich erst ab den 80er Jahren, Tiefpunkt war so Mitte der 80er, zeitweise wurde sogar überlegt Teile der Häuser wieder abzureissen. Mit dem Bau der U-Bahn und dem Auslaufen der Sozialbindung hat sich aber mittlerweile einiges getan. Ein echtes Ghetto ist es schonlange nicht mehr, da sind angrenzende Stadteile wie Billstedt, Horn und Jenfeld heute eher abgehängt. Das alles spielt für den Fall aber nicht so die große Rolle.
@vernon2 Nein ich kannte die Beiden nicht, auch wenn ungefähr das Alter von Haluk hatte, die Siedlung war einfach zu groß und es gab zu viele Kinder, ich habe zwar die selbe Grundschule besucht, allerdings mehrere Straßen entfernt von den Beiden gewohnt, dass macht in einer Hochhaussiedlung schon ein Menge aus.
;)Jetzt zu dem Fall:
Die beiden Opfer sind auf die Grundschule Mümmelmannsberg gegangen. Mümmelmannsberg war damals eine Siedlung mit sehr vielen Kindern, weil viele Wohnungen vorrangig an junge Familien mit Kindern vergeben wurden. Im Gegensatz zu Heute, war es üblich, dass bereits Erstklässer den z. T. recht langen Weg zur Schule alleine zurücklegten und nach der Schule unbeaufsichtigt in der Siedlung oder in den nahen Boberger Dünen spielten. Auch ich war im Frühjahr und Sommer fast täglich mit Freunden und unseren Fahrrädern in den Boberger Dünen. Dazu ist man von Mümmelmannsberg aus Richtung der Steinbeker Hauptstraße kommend in die Straße "Am Unterberg / An der Kreisbahn" eingebogen, Am Walter-Hammer-Weg ist man dann meist in das NSG Boberger Dünen abgebogen. Dort befand sich auch ein Parkplatz, auf dem zumindest tagsüber bei gutem Wetter relativ viel los wahr. Hier müssen die beiden Jungen abgegriffen worden sein. Die meisten Kinder hatten damals von ihren Eltern die Anweisung nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit in den Boberger Dünen herumzustromern. Schon in den 70er gab es am Badesee eine große inoffizielle FKK Wiese und mehrere Cruising Gebiete von Homosexuellen. Beleuchtung fehlte damals auf den Wegen völlig. Ich möchte nicht soweitgehen und sagen, dass die Boberger Dünen damals ein Kriminalitätsschwerpunkt darstellte, aber es waren manchmal schon schräge Vögel dort unterwegs.
Der Parkplatz an dem die Jungen verschwunden sind, war schon 1975 Schauplatz eines spektakulären Verbrechens, aktuell müht sich eine Cold Cas Unit der HHer Polizei mit diesem Fall ab, vgl.
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Cold-Case-Unit-will-ungeloeste-Faelle-klaeren,coldcase106.htmlAm Beginn des Videobeitrages sieht man ein Luftbild der Siedlung und in der Bildmitte den Parkplatz. Der Teich der ebenfalls zu sehen ist, ist ein Fischteich. Da Bild zeigt die Situation 1975. 1981 reichte die Siedlung bereits an die B5. Auf dem Bild sind die Häuser in denen die Jungen später mit ihren Familien gelebt haben noch nicht einmal fertiggestellt.
Original anzeigen (1,8 MB)Ich vermute stark, dass der oder die Täter die Boberger Dünen und auch den Ablageort der Leichen, die Reit kannten. Zufällig kommt man an keinem der Orte vorbei. Beim Abgreifen der Kinder ist er m. E. ein ziemliches Entdeckungsrisiko eingegangen, wie schon erwähnt war der Parkplatz meistens recht belebt, und es kamen häufig Fussgänger und Fahrradfahrer vorbei, da der Walter-Hammer-Weg einer der Hauptwege ins NSG und zum Badesee darstellte.
Hier ein Versuch einer Karte:
Original anzeigen (0,3 MB)MerkenMit dem Auto kam man nur über die Straßen "Steinbeker Hauptstraße" und "An der Steinbeck" zum Parkplatz am "Walter-Hammer-Weg", Durchgangsverkehr gab es dort also quasi nicht.
Der Ablageort der beiden Leichen ist noch weiter im ländlichen Teil von Hamburg im NSG "Die Reit". Wenn die Leichen nach Anbruch der Dunkelheit dort abgelegt worden, war das Risiko etwaiger Zeugen ziemlich gering. Die Stelle ist gut mit dem Auto zu erreichen gewesen, aber quasi auch fast frei von Durchgangsverkehr. Ich würde behaupten, der oder die Täter hatten einen Bezug zur "Reit"
Original anzeigen (0,7 MB)Der damals von den Ermittlern verdächtigte Jürgen-Walter S. ist eine etwas schillernde Figur gewesen. Er war zeitweilig die Rechte Hand eines Hundezüchters/Händler, die Zeitung die Zeit spricht sogar davon, dass er der eigentlich Betreiber dieser Handlung war. Nach gehäuften Beschwerden von ehemaligen Angestellten und Kunden wurde diese Tiehandlung Thema im Hamburger Abendblatt und der Zeit.
Nach den Artikeln haben die Beiden realtiv schnell die Tierhandlung verkauft. Sie befand sich im Stadtteil Jenfeld, in der Straße "Öjendorfer Damm" und damit gar nicht soweit von Mümmelmannsberg und den Boberger Dünen entfernt. Es wurden ihm keine Tierquälungen aus sadistischen Motiven vorgeworden, es ging wohl eher um Vernachlässigung, unsachgemäßer Unterbringung und illegale Gabe von Medikamenten.
Überblick über frei lesbare Artikel im Hamburger Abendblatt:
18.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203205635/Zwei-Kinder-wie-vom-Erdboden-verschluckt.html18.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203205563/Grosse-Suchaktion-nach-zwei-Jungen.html19.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203206097/Wer-sah-die-Jungen.html19.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203206151/Die-Polizei-glaubt-an-ein-Verbrechen.html20.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203206485/Mordkommission-uebernahm-die-Ermittlungen.html23.06.1971
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203207139/Noch-immer-verschwunden.html04.07.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203216171/Keine-Spur-von-den-Billstedter-Jungen.html30.07.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203213517/Kinder-ermordet.htmlZitat aus obigen Artikel vom 30.08.1981:
Gestern nachmittag entdeckten zwei Kinder durch Zufall die Leichen des achtjährigen Michael R. und seines neun Jahre alten Spielkameraden Haluk K. in dem Naturschutzgebiet "Die Reit". Sie lagen etwa 70 Meter von einem Parkplatz entfernt in hohen Brennesseln und sind bereits stark verwest. Die Obduktion ergab in der vergangenen Nacht, daß sie wahrscheinllch erdrosselt worden sind.
30.07.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203213539/Michael-und-Haluk-sie-wurden-beide-erdrosselt.htmlZitate aus obigen Artikel vom 30.08.1981:
Am meisten verspricht sich die Mordkommission davon, den Fahrer eines grünen oder blauen Ford oder Opel ausfindig zu machen. Zeugen hatten beobachtet, daß der Wagen mit geöffnetem Kofferraum am 15. Juni gegen 19.20 Uhr unterhalb der Bundesstraße 5 auf dem Parkplatz Unterberg/An der Kreisbahn am Rande der Boberger Dünen stand. Der etwa 30jährige dunkelhaarige Fahrer soll sich mit Michael Riesterer und Haluk Kocal unterhalten haben. Danach wurden die Jungen nicht mehr gesehen. Nur ihre Fahrräder standen fünf Meter vom Parkplatz des verdächtigen Autos entfernt im Gebüsch.
n der näheren Umgebung des Leichenfundortes entdeckte die Mordkommission nichts, was auf Anhieb eine brauchbare Spur wäre. Leere Hüllen von Tempo-Taschentüchern, durchnäßte Papierfetzen, ein Stück beigen Teppichboden. Auch die erste Durchsuchung eines unterirdischen Ganges oder Bunkers, der sich am Rande des Naturschutzgebietes befindet, erbrachte nichts. "Es grenzt ohnehin an ein Wunder, daß die Leichen in dieser Gegend überhaupt so schnell gefunden wurden", sagte ein Kripobeamter. In dem sumpfigen Gelände gab es früher eine Ziegelei. Seit 1930 kann sich die Natur dort entwickeln, fast ungestört.
31.07.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203213789/und-den-Eltern-bleibt-nur-Trauer.htmlZitat aus obigem Artikel vom 31.07.1981:
Die Kripo tritt inzwischen allen Spekulationen entgegen,
das Verbrechen an den beiden Jungen könnte etwas mit der Serie von Mädchenmorden im Raum Reinbek zu tun haben. "Ich kenne aus meiner ganzen kriminalistischen Erfahrung und auch aus der Literatur keinen Fall von Sexualmorden, bei denen sich derselbe Täter sowohl an Jungen als auch an Mädchen vergriffen hat. Solche Täter smd stets auf ein Geschlecht fixiert", sagt Kriminaloberrätin Rosmarie Frommhold, früher Chefin des Sittendezernats, heute Jugendbeauftragte der Hamburger Pollzei. Gleichwohl arbeiten die Sonderkommission in Reinbek und die Hamburger Mordkommission zusammen.
Die Hamburger suchen noch immer den Fahrer eines dunkelfarbigen Autos, der am 15. Juni abends zuletzt mit Michael und Haluk gesprochen haben soll. Ferner weil die Kripo wissen, ob und wann in den Boberger Dünen sowie den Vier- und Marschlanden einmal Jungen belästigt wurden.
01.08.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203214073/Kindermord-noch-ein-Fall-voller-Raetsel.htmlZitat aus obigem Artikel vom 01.08.1981:
Nach Meinung der Kripo ist es irreführend, zwischen einer früheren Serie von Sittendelikten an kleinen Jungen und dem nun entdeckten Verbrechen an Michael und Haluk eine Verbindung zu ziehen. Das hierzu ver- öffentlichte alte "Phantombüd" zeige höchstwahrscheinlich nicht den Mörder.
04.08.1981
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203214657/Gehoert-der-Teppich-dem-Kindermoerder.htmlZitate aus obigem Artikel vom 04.08.1981:
Die 1,33 mal 0,55 Meter große Matte wurde offensichtlich aus einem braungelb melierten Teppichboden, der auf der Unterseite gummiert ist, herausgeschnitten. Sie diente aller Wahrscheinlichkeit nach als hintere Ablage in einem VW-Passat. Schatten auf der Matte lassen darauf schließen, daß auf der Ablage zwei Lautsprecher gestanden haben. Die Mordkommission fragt: Wer kann Angaben über einen VW-Passat machen, in dem sich bis vor kurzem eine solche Ablage befand, die nun fehlt?
Bei der Mordkommission sind zu dem Verbrechen an den beiden Jungen bisher etwa 90 Hinweise eingegangen, von denen sich allerdings 40 auf das "Phantombild" eines mutmaßlichen Sittentäters bezogen, der mit den Morden an Michael und Haluk sehr wahrscheinlich nichts zu tun hat.
21.08.1981:
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203218735/Drei-Tage-vor-seiner-Operation-fluechtete-er.htmlZitat aus obigem Artikel vom 21.08.1981:
Am Abend des 19. Juni hatte er Isabel W. an der Bille verfolgt sie von hinten gepackt und zu einer Senke geführt Als das kleine Mädchen Spaziergänger um Hilfe rufen wollte, stach F. 20mal auf die Elfjährige ein. Dieter F. hat bislang keine weiteren Morde zugegeben. "Neia das war ich nicht", sagt er immer wieder bei den Vernehmungea In den Boberger Dünen, wo am 15. Juni Haluk K. (9) und Michael R. (8) ermordet worden waren, will er nie gewesen sein. Außerdem verdächtigt die Polizei in diesem Fall einen unbekannten Autofahrer. Fischer aber besaß weder ein Auto noch einen Führerschein. Für die Zeit, in der Berrit H. (6) und Anche K. (10) ermordet wurden hat F. ein einwandfreies Alibi.
Gestanden hat F. allerdings, schon wenige Tage vor dem Verbrechen an der kleinen Isabel einen 14jährigen Schüler aus Wentorf an der Bille-Fußgängerbrücke unsittlich berührt zu haben Er war es auch, der in ein Reinbeker Kinderheim eingedrungen war, einen Jungen mit einem Messer bedroht und an ihm unsittliche Handlungen vorgenommen hatte. Und Ende Juli hatte F. dann versucht, einen 20jährigen Mann am Bille-Ufer zu geschlechtlichen Handlungen zu nötigen.
24.08.1981:
http://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203219295/Fall-Weilershaus-Kripo-ueberprueft-weitere-Morde.htmlZitate aus obigem Artikel vom 24.08.1981:
F., der jetzt bei seiner Festnahme auf dem Hamburger Dom Namen und Adressen von 25 Kindern bei sich trug, wird zur Zeit hinsichtlich anderer, in Norddeutschland verübter Verbrechen an Kindern verhört. Auch die Hamburger Kripo prüft, ob der geständige F. außerdem mit insgesamt sechs noch unaufgeklärten MordfäUen in Hamburg in Verbindung zu sehen ist, darunter auch mit dem Mord an den beiden Jungen Michael R. (8) und Haluk K. (9), die am 15. Juni in den Boberger Dünen getötet worden sind.
04.09.1982
http://www.abendblatt.de/archiv/1982/article203287479/Zwanzig-neue-Hinweise-nach-der-XY-Sendung.htmlZitat aus obigem Artikel vom 04.09.1982:
Bis Mitternacht sind etwa 20 Hinweise eingegangen, darunter mindestens zwei, die schon auf den ersten BUck vielversprechend erscheinen. Ein Anrufer meint, den Passat zu kennen, der nach Meinung der Kripo in dem Fall eine Rolle gespielt hat, ein zweiter will den Schlüssel zum Fahrradschloß des einen Jungen gefunden haben.
22.08.1984
http://www.abendblatt.de/archiv/1984/article203351367/Verdacht-auf-Mord-an-zwei-Jungen-Kein-Haftbefehl.htmlZitat aus obigem Artikel vom 22.08.1984:
Der Haftbefehl gegen den 40 Jahre alten Jürgen-Walter S. wegen Verdachts des Mordes an zwei Kindern ist gestern aufgehoben worden. Amtsrichter Olof M. der kürzlich auch Reinhard H. für unverdächtig gehalten hatte, begründete diese Entscheidung gestern damit, daß ein neues Gutachten des Bundeskriminalamtes den Analysen der Hamburger Kriminalwissenschaftler widerspreche. S. bleibt aber vorerst im Gefängnis, weü er noch eine andere Freiheitsstrafe verbüßen muß.
Der vorbestrafte Sexualtäter und Tierquäler soll - wie berichtet - im Juni 1981 die beiden Kinder Michael R. (8) und Haluk K. (9) aus Mümmelmannsberg im Reitbrooker Naturschutzgebiet "Die Reit" umgebracht haben. Obwohl ihn Zeugen in Tatortnähe gesehen hatten, konnte ihm die Mordkommission zunächst nichts nachweisen.
Die Kriminalbeamten spürten aber im November 1983 das Auto auf, das Schröder damals benutzt hatte. Unter der Rückbank entdeckten sie zahlreiche Haare und übergaben sie der Kriminaltechnik.
19.03.1985
http://www.abendblatt.de/archiv/1985/article203386373/Gutachter-Streit-Bleibt-der-Mord-an-zwei-Kindern-ungesuehnt.htmlZitate aus obigem Artikel vom 19.03.1985:
Nach dem Auffinden der Leichen meldeten sich zwei Eheleute bei der Mordkommission. Sie hatten am Tag, als die Jungen verschwunden waren, beim Naturschutzgebiet "Die Reit" einen Mann gesehen, der zwei Kinder an der Hand hatte. Die Kripo nahm die Aussage als Spur Nummer 466 zu den Akten.
Ein Jahr später, im Sommer 1982, entdeckte dieses Ehepaar in der Zeitung das Foto eines Mannes mit einer auffälligen Narbe an der linken Wange. Die Zeugen erinnerten sich sofort: "Das ist er! Er war damals mit den Kindern in Reitbrook."
Er - damit meinte das Ehepaar Jürgen Walter S. Sein Foto war in der Zeitung erschienen, weil er gerade vor Gericht stand. Er hatte in einem Tierheim am Öjendorfer Damm in Jenfeld Hunde und Katzen gequält, kranke Tiere weiterverkauft, einen Tierarzt bedroht und einen enttäuschten Kunden verletzt. Wegen dieser Taten wurde der Tierhändler zu einem Jahr und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Ermittlungen
Nach der Aussage des Ehepaares befaßte sich die Mordkommission nun etwas näher mit S. Er bestritt aber, etwas mit dem Kindermord zu tun zu haben.
Einem altgedienten Kriminalisten fiel aber ein, daß S. schon früher wegen gewalttätiger Homosexualität mehrfach verurteilt worden war. Er hatte sich dann zwar entmannen lassen, aber starke Medikamente genommen und war wieder auffäUig geworden. Unterlagen darüber gab es jedoch nicht mehr. Die Kripo hatte nach der Strafrechtsreform 1975 alles vernichten müssen, weil Homosexuelle damit "diskrimiert" würden.
Die Mordkommission wähnte sich nun aber erst recht auf der richtigen Spur. Sie spürte im November 1983 in Travemünde einen schwarzen Opel-Diplomt auf, den S. zur Tatzeit benutzt haben soll. Kriminaltechniker nahmen den Wagen auseinander und fanden unter der Rückbank unzählige Haare. Sie stammten möglicherweise von Hunden, die Tierhändler S. in dem Auto transportiert hatte.
Danach reissen die Artikel ab. Jürgen Walter S. ist bald darauf verstorben, leider finde ich meine Quelle nicht mehr, ich weiß nicht mehr ob er einer Straftat zum Opfer fiel oder Suizid begangen hat.
Ich hoffe es war nicht zuviel Text auf einmal und bin gespannt auf Eure Ideen. Mit Dieter F. und Jürgen Walter hat man auf jeden Fall schon mal 2 interessante Verdächtige. Als Ex-Mümmelmannsberger Jung hoffe ich immer noch darauf, dass der Täter ermittelt werden kann.