Toter Mann im Baum in Mönchengladbach

@DEFacTo
Ja es nervt, vorallem weil auch vergessen wird das es ganz viele engagierte Menschen gibt die beim Jugendamt oder für die Jugendhilfe arbeiten.
Und wie du schon richtig erkanntest, sie kannten den jungen Mann und seine Situation nicht.

Hier gibt es bereits eine Diskussion/Thread dazu (allerdings über den Mord seiner Mutter und Selbstmord seines Vaters) 

Mord in Rheindahlen vom 24.01.2014

Sehr traurig. Ich bin eigentlich nicht gläubig aber man könnte denken, die Mutter hat ihren Sohn zu sich gehört da er so allein unbeholfen war. Ich hoffe die ganze Familie ruht iN FRiEden.

@ninano laut Berichten gibt es noch eine Schwester. Sie war damals bei der Tragödie nicht dabei. Sie soll wohl etwas jünger sein als ihr Bruder. Mutter getötet, Vater ein Mörder der sich im Gefängnis das Leben nahm und nun starb noch ihr Bruder. Was die armen Kinder durchmachen mussten/müssen :(.

Mein Gott, was fuer eine schreckliche Geschichte. Was der arme Junge in seinem Leben alles erfahren musste. Er tut mit einfach nur unglaublich leid.

@darkpassion
oh das habe ich überlesen. ich hoffe sie hat eine liebevolle Familie gefunden, wo sie neue Kraft und inspiration bekommt um das Geschehen zu überwinden und ein zufriedenes ausgeglichenes Leben weiter zu Leben. Viel Kraft und Mut.

@all

Mann, Mann, das tut mir so leid. Mein Sohn ist ein Jahr jünger. Das sind doch halbe Kinder.
Hatte der Junge keine Freunde in der Schule? Warum haben deren Eltern nicht reagiert? Sollten die beiden engen Freunde meines Sohnes ihre Eltern verlieren, kommen die natürlich hierhin und leben nicht auf der Straße.

Mich berührt das so, weil ich selbst in einer Familie aufgewachsen bin, in der häusliche Gewalt eine Riesenrolle spielte.

Das ist wahnsinnig einsam, man muss dauernd Situationen handeln für die man viel zu jung und unreif ist. Man wird darauf gedrillt mit niemand darüber zu reden.

Ich habe einmal versucht mich meinen Großeltern anzuvertrauen und bin auf eine Wand gestoßen. Die fanden mich unverschämt.

Niemand will damit etwas zu tun haben. Nächte voller Gewalt und Blut und am nächsten Tag kannst Du Dich vom Lehrer anmachen lassen, weil Du 5 Minuten zu spät bist, oder müde.

Ich habe gar keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Meine Vater ist tot und meine Mutter feiert ihn, wie einen Heiligen, obwohl er ihr regelmäßig das Nasenbein gebrochen hat und ich dazwischen musste.

Das ist Off Topic, ich weiß. Aber gerade reitet es mich das zu beschreiben, worüber ich nie rede.

Ich glaube, ich weiß, wie der Junge gefühlt hat.

Whitelight schrieb:Er war doch praktisch noch ein Kind.
Hab es denn nirgends streetworker,die ihm bei standen?
anscheinend nicht genug.

Doch, hatte er.

Alle Versuche, den mittlerweile 17-Jährigen in eine Einrichtung zu bekommen, seien gescheitert. Weil der Junge es einfach nicht in Gebäuden aushielt, habe man versucht, den Heranwachsenden durch Streetworker betreuen zu lassen. Die hätten den Jugendlichen auch mehrfach kontaktiert.

@micinima

micinima schrieb:Meine Eltern betreuen Jugendliche, inSpanien und somit kann ich euch versichern, bisher waren das immer Kinder aus schwierigen Verhältnissein, keine Täter, was auch immer ihr damit meint.

Allerdings kann soeine Auslandsbetreuung nur stattfinden wenn der/die Jugendliche zustimmt und es Aussicht gibt, das diese jungen Menschen in ein halbwegs selbstständiges Leben entlassen werden können.

Außerdem gibt es nicht viele Pflegestellen im Ausland, denn gerade so schwer erziehbare/traumatisierte/auffällige Jugendliche können nicht von jedem betreut werden.Das sind meist speziell ausgebildete und geschulte Pädagogen.

Vielleicht beim nächsten mal erst informieren bevor man gegen irgendwas wettert.

Danke für Deinen Beitrag ! Leider müssen selbst die schlimmsten Tragödien von einigen instrumentalisiert werden, um Bashing zu betreiben.

In diesem Fall scheint es wohl auch so gewesen zu sein, wie Du schreibst, die Betroffenen müssen zustimmen. Das hat der Junge anscheinend nicht getan.

Alle Hilfsangebote habe er abgelehnt.

Zudem wurde er gesucht, das führte vielleicht auch noch dazu, daß er sich versteckt hielt.

Wegen mehrerer Straftaten soll der Jugendliche zu einer Haftstrafe verurteilt worden sein. Angeblich wurde er im November entlassen mit der Auflage, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Dieser Auflage soll er nicht nachgekommen sein. Zuletzt sollte er wohl  in Sicherheitsverwahrung genommen werden. Deshalb wurde er gesucht.

(Alle Zitate aus folgender Quelle)

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-nach-familientragoedie-lebte-toter-auf-baeumen-und-daechern-aid-1.6810001

Sehr tragische Geschichte !

Anscheinend wussten ja einige Bürger das er dort im Baum übernachtet, ebenso wussten einige von seinem Schicksal und sie wussten das er eigentlich ganz nett ist, wenn man den Zeitungsberichten glauben schenken darf. Bei so viel Wissen hat es niemand geschafft den Jungen mal anzusprechen?
Ich hätte im gerne geholfen, weil ich mich gut in seine Lage hinein versetzen kann, aber die Gesellschaft sieht ja lieber weg.

Sein Schicksal ist so unendlich traurig. Wie einsam muss er gewesen sein... :(

@vernon2

Es tut mir leid zu lesen, dass Du so schwierige Zeiten erleben musstest. Sieh das Gute darin- Menschen die viel erlebt haben sehen die Welt mit anderen Augen und gehen nicht blind und empathielos durch sie hindurch.

@yong
Lieben Dank für deine Worte.

@Photographer73
Das ist schwer zu erklären, aber in der Situation ist man derart deformiert, dass man solche praktischen Hilfsangebote nicht annimmt.

Heute frage ich mich, warum habe ich nicht einfach die Polizei angerufen.

Man kann einfach nicht erwarten, dass ein Junge, der ständig so etwas existenzielles erlebt hat, plötzlich in den bürgerlichen Mustern funktioniert, "Hilfe" annimmt, smart ist, funktioniert, vernünftig handelt, Angebote erkennt.

Man vertraut niemandem mehr.

Es ist zuviel zerstört.

Der junge Mann hatte noch drei Geschwister - also insgesamt waren in der Familie vier Kinder.

micinima schrieb:Vielleicht beim nächsten mal erst informieren bevor man gegen irgendwas wettert.

Vllt. setzt Du einfach einen Link und machst uns schlauer? Ich kenne " Segeltörns" auf der Ostsee eben nur bei Straftätern. Immerhin braucht es in Deutschland einen Verein, der sich um Opfer kümmert. Um die Täter kümmert man sich aus der Staatskasse.

Photographer73 schrieb:Danke für Deinen Beitrag ! Leider müssen selbst die schlimmsten Tragödien von einigen instrumentalisiert werden, um Bashing zu betreiben.

Man kann mich ruhig anschreiben, wenn man mich meint :D  Dann bring doch Du einen link, der uns den Hilfsangeboten näher bringt ;)  Ich fühle mich grad auch " gebashed" :D  

@Frau.N.Zimmer
 Mit deinen Links wird es schwieriger,da das was Ich oben schrieb nunmal private Erfahrungen sind,die gemacht wurden.
Allerdings hab ich hier schonmal was gefunden

http://www.haus-mutter-rosa.de/unsere-angebote/auslandsbetreuung.html#

@Frau.N.Zimmer

Die Angebote auf Mallorca richten sich an Kinder- und Jugendliche

die von Hilfeangeboten in Deutschland nicht adäquat erreicht werden
die aufgrund massiver bestehender Problemlagen nicht in ihren Herkunftsfamilien oder gefährdendem Milieu bleiben können und Abstand benötigen
die sich in Ruhe neu orientieren möchten
die einen engen intensiven pädagogischen Betreuungsrahmen benötigen
die Bindungs- und Beziehungsstörungen aufweisen
deren Lebenssituation mittel- bis langfristig von Krisen stark belastet ist
die individuelle Hilfe bei der Verselbständigung benötigen
die zur Berufsorientierung ein Praktikum absolvieren oder einen Schulabschluss erreichen möchten
gefährdete Jugendliche in Bezug auf Kriminalität, Drogenmissbrauch
Schulverweigerer

Besonders gut geeignet sind die Maßnahmen für
Jugendliche, die ein anerkanntes, berufsorientiertes Praktikum z.B. im Baugewerbe, Landschaftsgestaltung oder Hotelservice absolvieren möchten
Jugendliche, die aufgrund ihrer psychischen Belastung unter Neurodermitis leiden

Nicht geeignet sind die Maßnahmen für Jugendliche
die unter akuten Suchtproblemen leiden
mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen
bei denen eine kinderpsychiatrische Einrichtung angezeigt ist
welche die Mitarbeit permanent verweigern, die 
Einrichtung ablehnen

http://kinderlichtblicke.de/angebot-spanien/ (Archiv-Version vom 23.08.2018)

ich kann mir vorstellen, dass es auch nicht so einfach war wie den jung zu sagen: jetzt kommt nachhause wir machen Abendessen und du bleibst bei uns.
Ich habe einEn Cousin der sehr schwierig ist Probleme hat Regeln zu akzeptieren und zu respektieren, gern kleine Straftaten begeht und er würde in der Familie immer gut behandelt und hat in meinen Augen nichts verpasst. Wenn dieser Junge so viel gelitten hat und sogar Ängste (habe gelesen  er mochte nicht im Räume sein) hatte, braucht man bestimmt mehr als nur nette Nachbarn.
Ich glaube schon das was @Frau.N.Zimmer meinte eine mögliche Lösung sein könnte. Eine Art terapiE im freien, in Ausland wo er die grundlAgen für eine funktionierende Gruppe lernt. Habe einmal gesehen wie Jugendliche Ausflüge zum Grand Canyon machten wo sie fast isoliert und an die Gruppe angewiesen waren. Es war keine Strafe, viele haben gelernt wie schön ist es nützlich zu sein und wie wichtig Regeln sind damit alles nach vorn geht.
Ich kann mir vorstellen, dass der Staat die Kosten für so eine Terapia nicht übernimmt. Aber bei manche Fälle -gerade jugendliche- wäre doch Einen versuch Wert.
wie @vernon2 meinte agieren diese Kinder nicht 'normal' bürgerliCh. verständlich.

@vernon2 auch ich Gratuliere dass du raus aus so einer Situation geschafft hast. Ich habe selber ähnliche Erfahrungen (vielleicht nicht so krass) aber kann sehr gut nachempfinden. Es ist wie ein Doppelt leben zu führen und dann auch noch alles geheim halten. Das ist ganz viel Druck und Frust für Kinder.

Das ist eben die zerstoererische Kraft von psychischen Erkrankungen. Wie oben bereits gesagt, der Normalbuerger kann da nichts machen, und es haben sich eine ganze Menge von Fachkraeften mit diesem Fall beschaeftigt. Es wurde dann die Entscheidung getroffen, ihn erst einmal in seinem Baum zu belassen. Die Alternative  waere eigentlich nur eine Zwangseinweisung gewesen. Er hatte panische Angst vor geschlossenen Raeumen. Man haette ihn also gegen seinen Willen einfangen muessen. Zum Schluss wurde dann wohl entschieden, dass genau das passieren sollte, es war aber zu spaet.

@micinima

Ich danke Dir für Deine Mühe und werde mich einlesen :)

Frau.N.Zimmer schrieb:Dann bring doch Du einen link, der uns den Hilfsangeboten näher bringt ;)  Ich fühle mich grad auch " gebashed" :D  

DU bist in der bringschuld, wenn es darum geht, dass die behörden in unserem fall nichts unternommen haben.
Du musst die versäumnisse im fall des jungen aufdecken, wenn du kritik übst.

was glaubst du, wer, mit welchen mitteln, die kinder- und jugendheime betreibt?
die reha-maßnahmen für kranke menschen?
die therapeuten bezahlt?
die kliniken?
die ärzte?
die streetworker?