Herne/Reckl.: Wo war Paula M. in den letzten 29 Stunden vor ihrem Tod?

@puntanorte

Du kannst den Todeszeitpunkt schon einigermaßen eingrenzen. Vielleicht nicht auf die Minute genau. Aber die Obduktion hat offenbar ergeben, dass Paula nicht unmittelbar nach der Feier zu Tode kam.

Vielleicht geht es nicht um 29 Stunden, sondern nur um 25 Stunden. Ich finde es jedenfalls gut, dass hier nicht gleich die Akte geschlossen wird, denn offenbar gibt es viele Ungereimtheiten.

schaefle schrieb:Mir wurde hier gesagt, dass die Rechtsmedizin sehr genau einen Todeszeitpunkt bestimmen kann. Dann müsste man logischerweise auch eine eindeutige Aussage treffen können ob die Leiche bei der Kollision bereits tot war oder eben nicht?

Das könnte ein Problem sein. In dem kurzen Filmbeitrag von DERWESTEN wird gesagt, dass Paula unter einer Brücke gefunden wurde.

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/paula-17-aus-recklinghausen-das-ist-der-schreckliche-grund-warum-das-maedchen-vor-seinem-tod-von-der-eigenen-party-fluechtete-id210318335.html

Wenn jemand von einer Brücke auf die Gleise springt oder geworfen wurde, wird man nicht mehr feststellen können, ob er durch den Sturz schwer verletzt und dann von einem Zug überfahren wurde, oder vorher erschlagen oder erdrosselt wurde. Wenn man die Brücke weglässt, verhält es sich auch so.

Gewisse todesspezifische Verletzungen kann man aber mit Sicherheit nachweisen bzw. ausschließen.

JamesRockford schrieb:Wenn jemand von einer Brücke auf die Gleise springt oder geworfen wurde, wird man nicht mehr feststellen können, ob er durch den Sturz schwer verletzt und dann von einem Zug überfahren wurde, oder vorher erschlagen oder erdrosselt wurde. Wenn man die Brücke weglässt, verhält es sich auch so.

Ich meine nicht, dass die Todesursache gefunden wird. Wenn sich bei Obduktion anhand Leichenstarre und ähnlichem ein genauer Todeszeitpunkt feststellen lässt und dieser nicht mit dem Zeitpunkt übereinstimmt an dem der Zug mit ihr kollidiert ist, dann war sie ja logischerweise vorher tot.

@mrs.annalise
@JamesRockford
Und ich muss nochmals fragen: Todeszeitpunkt?? Weiß man darüber etwas? Meines Wissens nicht. Die Ermittler suchen innerhalb des für sie größtmöglich bekannten Zeitfensters: vom Verlassen der Wohnung/Handyabwurf bis zum Auffinden der menschlichen Überreste von P. Das heißt nicht, dass sie die ganze Zeit noch gelebt haben muss.
Tut mir leid, wenn ich hier als "Tüpferlscheißer" erscheine, aber ich finde das schon wichtig. Zumal einige hier im Thread immerzu lebhaft nach Aufenthaltsmöglichkeiten der P. während der ganzen 29h suchen. Es könnte auch ganz simpel sein.

JamesRockford schrieb:Ich finde es jedenfalls gut, dass hier nicht gleich die Akte geschlossen wird, denn offenbar gibt es viele Ungereimtheiten.

Das finde ich auch sehr gut! Zumal ich nicht an einen Suizid glaube. Allerdings scheint mir ein Unfall auch nicht unwarscheinlich.

@ puntanorte

diese Frage habe ich mich schon einige Seiten vorher gefragt, leider kann man nirgendswo ne zeitliche Einschränkung finden. Überall spricht man von 29 Stunden...
Ich hab zumindestens keine gefunden.

Überhaupt eine aussage zum Zug zu finden war schon schwierig

mrs.annalise schrieb:diese Frage habe ich mich schon einige Seiten vorher gefragt, leider kann man nirgendswo ne zeitliche Einschränkung finden. Überall spricht man von 29 Stunden...
Ich hab zumindestens keine gefunden.

Aufgrund des Mageninhaltes kann man den Todeszeitpunkt sicherlich sehr stark eingrenzen. Dazu kommen noch andere Faktoren.

Hier ist das auch für mich verständlich ganz gut erklärt: Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt (Seite 255) (Beitrag von Rick_Blaine)

trotzdem findet ja laut der medien keine zeitliche einschränkung statt...
bezogen auf die frage von puntanorte ;)

Ich verstehe langsam Eure Fragen bzgl. des Todeszeitpunkts nicht,man muss ja nur die erwähnten 29 Stunden nach dem Verlassen der Party ausrechnen. Ein Körper der verstorben ist, verändert sich in jeder Minute und nach dem Zustand beim Auffinden kann auch der Todeszeitpunkt ermittelt werden( eben 29 Stunden nach ihrem Verschwinden)

Aufgefunden wurde sie um 5:25. Gestorben sein muss sie dann kurz davor. Selbst nachts fahren ja ständig Züge und somit konnte sie dort nicht lange gelegen haben.

"18.04.2017 14:20 - POLIZEI PRESSE
Herne/Recklinghausen / Wo hat sich Paula Maaßen (17) in den letzten 29 Stunden vor ihrem Tod aufgehalten?
Herne (ots) -

Am 9. April 2017 (Sonntag), gegen 05:25 Uhr, wurde die 17-jährige Paula Maaßen im Gleisbett der Deutschen Bundesbahn tot aufgefunden - im Bereich der Holsterhauser Straße 214 in Herne-Holsterhausen."


http://aktuell.meinestadt.de/herne/polizeimeldungen (Archiv-Version vom 03.05.2017)

Nun, inzwischen haben wir Fakten, die vermutlich auch nicht viel besser werden:

Wir wissen, wann sie noch gelebt hat: als sie das Elternhaus verliess.
Wir wissen, wann sie gefunden wurde. 29 Stunden später.
Die Polizei weiss offenbar, wann sie vom Zug erfasst wurde, denn der Lokführer wurde wohl befragt. Wir wissen nicht, was es ist , das die Polizei den exakten Zug identifizieren liess, aber das ist auch egal.

Bleibt also allein die Frage: war sie schon tot, als sie vom Zug erfasst wurde?

Die Strecke ist ja recht befahren, und da in den 29 Stunden vor ihrem Auffinden kein anderer Lokführer eine Leiche neben oder auf den Gleisen meldete, kann man davon ausgehen, dass sie nicht lange vor dem Zug, der sie dann erfasst hat, auf oder an den Gleisen gewesen ist.

Nun bliebe noch die relativ geringe Wahrscheinlichkeit, dass jemand ihre Leiche erst einige Zeit nach dem Tod auf die Gleise gelegt hat.

Dazu ist zu sagen, dass es tatsächlich schwierig sein kann, Spuren eines Tötungsdelikts von Spuren einer Kollision des Körpers mit einer Lok zu unterscheiden. Und auch so Dinge wie Mageninhaltsanalyse etc. bringen nur Zeiträume, aber nicht Zeitpunkte. Und diese Zeiträume umfassen meist mehrere Stunden.

Allerdings scheinen alle Fakten zusammen darauf hinzuweisen, dass Paula nicht unmittelbar nach dem Verlassen ihres Elternhauses verstorben ist. Darum gibt es ja auch den ungewöhnlichen Aufwand der Polizei, diese Frage klären zu wollen.

Ob es nun 29 oder 24 oder 20 Stunden nach dem Verlassen des Elternhauses sein mögen - dieser Zeitraum ist gross genug, dass man sich die Frage stellt, was, wo und mit wem hat sie in dieser Zeit gemacht.

Sollte Paula sich bei einem(r) Bekannten aufgehalten haben was veranlasst diese Person keine Klarheit in die letzten 25. oder 29. Stunden von Paula zu bringen ?
Ich sehe keinen Grund wenn eine Freundin oder Freund der Paula aufgrund einer Streitigkeit mit der Mutter für die Zeit Unterschlupf gewährte jetzt auf Tauchstation zu gehen, es sei denn es besteht die Sorge das man der Person Vorwürfe machen wird das es zum Suizid gekommen ist, dafür müsste Paula aber erst einmal angedeutet haben sich umzubringen........ man sieht also was jemandem jetzt alles durch den Kopf gehen könnte.
Der Geheimnisvolle Fremde der just in dem Moment auftauchte die vielen Stunden mit Paula verbrachte - ein Zuhörer - wer mit Üblen Absichten die umgesetzt wurden , ich weiß nicht kommt mir fast Kitschig vor . :(
Möglich wäre auch das Paula irgendwo eine Warme Örtlichkeit kannte ausgeschaut für den Fall das sie mal ausreißt und sich dort alleine aufhielt, tja mehr kann ich mir auch nicht vorstellen !

Ich finde es bislang nur sehr verwunderlich, das sie nach ihrem Verschwinden niemand mehr gesehen hat. Bislang gibt es ja anscheinend niemanden. Das verwundert mich. So kann sie sich am Samstag eigentlich nicht in der Innenstadt von Herne oder Recklinghausen aufgehalten haben, denn dort wäre sie mit großer Wahrscheinlichkeit gesehen worden. Von Bekannten, oder Freunden, die größtenteils wohl bereits wussten, das sie vermisst wird, oder von ihr unbekannten Personen, welche sie wiedererkannt haben. Letzteres könnte aber kritisch sein, je nach dem wann von dem Vermisstenfall das erste Mal berichtet wurde. Nach 4-5 Tagen erinnern sich wohl nur noch die wenigsten an eine Person, der man flüchtig begegnet ist.

Das sie erst kurz vor dem Auffinden auf die Gleise gelangt ist, ist auch schlüssig. Wie bereits geschrieben wurde, wäre sie ansonsten früher gefunden worden. Was sie allerdings morgens um nach 5:00 Uhr an dieser Stelle wollte, ist mir ein Rätsel. Die Gegend lädt ja nun nicht mal im Ansatz dazu ein bzw. außer dem MC Donalds auch kein Grund für eine 17 Jährige diese Ecke zu besuchen, geschweige denn um die Zeit.

seli schrieb:Ich verstehe langsam Eure Fragen bzgl. des Todeszeitpunkts nicht,man muss ja nur die erwähnten 29 Stunden nach dem Verlassen der Party ausrechnen.

Nein, eben nicht. Sie wurde 29 Stunden nach dem Verlassen der Wohnung tot aufgefunden. Das bedeutet aber nicht, dass sie exakt zu diesem Zeitpunkt verstorben sein muss. Zeitpunkt des Auffindens ist nicht gleichzusetzen mit Zeitpunkt an dem der Tod einsetzte. 
Bislang ist ihr genauer Todeszeitpunkt, zumindest für uns, unbekannt. 

Paula war eine solange Zeit verschwunden, dass das komplette Fehlen von Zeugenaussagen doch darauf hindeutet, dass sie sich irgendwo “drinnen“ aufgehalten hat.

1. Sie war ein kompletten Samstag weg, an dem viele Leute sich draußen aufhalten und sie ist keine 0815 Jugendliche
2. Die Polizei hat sie anscheinend auf keinen Kameras auf öffentlichen Plätzen, Bahnsteigen & Co gesichtet.
3. Es war nachts zu kalt um in ihrer Kleidung draußen zu schlafen.

Ist sie bei einem Freund/Bekannten untergekommen?
Dagegen spricht folgendes: Ihre Freunde aus der Schule werden zum größten Teil noch bei ihren Eltern wohnen – die fallen raus. Vielleicht hat sie ältere Freunde die in WGs wohnen – die fallen raus. Dann bleiben vielleicht eine Handvoll Menschen übrig die alleine wohnen. Wohnt jemand von diesen Leuten in Herne? Hat jemand von diesen Leuten, seinen oder ihren Samstag tagsüber und abends alleine verbracht? Die Polizei wird den PC durchsucht haben und sehr genau wissen mit wem Paula in Kontakt stand und kann dann sehr stark eingrenzen.

Wenn sie mit jemandem zwei Nächte und ein Tag verbracht hat wird es eher ein Fremder/eine Fremde sein.

Weiß jemand, ob sie einen Freund hatte? Also eine Beziehung? Sie hat ein Profil bei **. Demnach war sie "in einer Beziehung". Aber von einem Freund hat man bisher garnichts gelesen. Seltsam. War er auch auf der Party? Oder ist sie vielleicht zu ihm in der Nacht? Aber das würde die Polizei natürlich überprüft haben. Fragen über Fragen.

Zitat: @schaefle

2. Die Polizei hat sie anscheinend auf keinen Kameras auf öffentlichen Plätzen, Bahnsteigen & Co gesichtet.


Das ist so nicht ganz richtig. Zitat aus einer der ersten Meldungen hier im Thread, von mir extra hervor gehoben.


sagte Volker Schütte, Sprecher der Bochumer Polizei, unserer Redaktion.
"Wir wollen vor allem klären, was in den 29 Stunden vor Paula Maaßens Tod passiert ist, in denen sie verschwunden war", sagte Schütte. "Wo ist sie hingefahren, wen hat sie getroffen, wo hat sie sich aufgehalten? Wir wissen nur, dass sie von Recklinghausen nach Herne gefahren ist.

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/herne-polizei-bittet-um-hinweise-nach-tod-von-paula-maassen-17-aid-1.6764083

Wenn die Polizei weiß, dass sie von Recklinghausen nach Herne gefahren ist, dann gibt es entweder einen Zeugen oder sie wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen.

Ich habe mich gestern Abend schon gefragt, wo sie, nachdem sie das Haus verlassen hat, hingegangen sein könnte. Die Eltern und die Partygäste haben ja anscheinend direkt nach ihr gesucht, sie aber nicht gefunden. Habe mich mal auf Google-Maps umgeschaut. In der Nähe sind drei Bushaltestellen (Baumstraße, Brunnenstraße, Farnstraße) welche allerdings alle von der gleichen und einzigen Buslinie angefahren werden. Laut Bahn.de fährt jedoch zu dieser Zeit kein Bus mehr. Der Bahnhof Recklinghausen-Süd liegt zu Fuß rund 28 Minuten entfernt. Um 0:58 Uhr fuhr ein RE nach Essen über Wanne-Eickel. Wenn sie nach Herne gefahren ist, hätte sie dort umsteigen müssen. Jetzt bleibt halt nur die Frage, ob sie das alles in so kurzer Zeit hätte umsetzen können. Sprich aus der Wohnung abhauen, Handy wegschmeißen/verlieren und zum Bahnhof Recklinghausen-Süd hetzen um den RE zu bekommen. Dieser fährt im übrigen auch eine Stunde später. Trotzdem hätte sie ja einen Plan gehabt und wäre nicht ziellos umher gefahren. Und das ist halt das fragliche, weil der Streit mit der Mutter ja wahrscheinlich nicht "geplant" oder vorhersehbar war, sodass sie vorher schon wusste, das sie nach Herne fährt, wenn es zum Streit kommt.

Zeitlich würde es wohl genau passen. Um 0:30 Uhr verschwindet sie aus der Wohnung, geht rund 28 Minuten zum Bahnhof, wo um 0:58 Uhr der RE fährt. (0:58 Uhr - Recklinghausen-Süd, 01:02 Uhr - Wanne-Eickel | 01:08 Uhr - Wanne-Eickel, 01:12 Uhr - Herne) Jetzt ist halt nur die Frage, ob es sich auch genau um diesen Zeitraum handelt, den die Polizei meint, denn Paula könnte ja durchaus auch in einem anderen Zeitraum dorthin gefahren sein. 

Frage an die Herner/Recklinghäuser: Wie kommt man denn von Recklinghausen noch nach Herne, außer mit dem RE, wo man in Wanne-Eickel umsteigen muss? 

nonameboy schrieb:Wenn die Polizei weiß, dass sie von Recklinghausen nach Herne gefahren ist, dann gibt es entweder einen Zeugen oder sie wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen.

Eher letzteres, oder? Bei einer Zeugenaussage ähnlich wie: „Ich glaube ich habe Paula M. um 1 Uhr im RE XY gesehen.“ wäre die Polizei bei der Formulierung doch viel vorsichtiger. Wenn die Aussage des Polizeisprechers tatsächlich diese war:

nodoc schrieb:Wir wissen nur, dass sie von Recklinghausen nach Herne gefahren ist.



Dann müsste es sich um harte Fakten handeln. Ich verstehe nur nicht, dass wenn man Informationen in dieser Art hat (Betreten eines Bahnhofs, Betreten eines Zuges, Austeigen an Bahnhof) Würde die Polizei dies nicht, vor allem um Zeugen zu finden, genauso übermitteln?