madarn schrieb:Keine Erkrankungen aber zwei Operationen.
Dann wäre es möglich, dass er nach einer schon länger zurückliegenden Operation die Strümpfe bekommen hat. Ich hatte auch mal solche Dinger, habe ich nach einer Bauch-OP im Krankenhaus bekommen und mit nach Hause bekommen, dort sollte ich die noch eine Weile weiter tragen.
VanDusen schrieb:Der Tote trug zwei Kompressionsstrümpfe, einen hat die Polizei fortgeworfen, weil der Zug ihn zersäbelt hatte.
eldec schrieb:
Wenn der Mann damit gerechnet hat, vielleicht viel Zeit im Sitzen im Auto beim Observieren zu verbringen
Asted Norge gehen davon aus, dass der Tote als blinder Passagier im Lkw von Roy Sandberg aus Mailand nach Norwegen gekommen ist. Wahrscheinlich dienten die Kompressionsstrümpfe dabei zur Prophylaxe gegen eine Reisethrombose. Für diesen Zweck sind sie perfekt geeignet, zum Herumlaufen dagegen nicht.
Was für eine Art von Mensch als blinder Passagier über Langstrecken reist, darüber kann man nur rätseln. Besonders gut situiert war er vermutlich nicht, denn die Mephisto-Schuhe waren zum Zeitpunkt seines Todes beinahe sieben Jahre alt (könnten also second-hand erworben sein), die Schimanski-Jacke war ein billiges Imitat, und er trug billige Jeans mit einem Kunstledergürtel.
Was die fehlenden Papiere und sonstigen Habseligkeiten angeht, so halte ich es für denkbar, dass er eine Tasche bei sich trug, die irgendwo ins Unterholz geflogen ist, als ihn der Zug traf. Die ursprüngliche Untersuchung der norwegischen Polizei war derart kursorisch, dass man vermutlich gar nicht erst danach gesucht hat.
Oh, ich dachte die ganze Zeit, er hätte nur einen Strumpf getragen, danke für die Info.
Ich hab mal eine Verständnisfrage. Wenn jemand als blinder Passagier in einem Lkw mitfährt, sich also zwischen der Ladung versteckt, was macht der, wenn er mal muss? Steigt er, wenn der Fahrer Pause macht, aus dem Lkw und erleichtert sich irgendwo oder wie hat man sich das vorzustellen?
Soweit ich weiß, darf man diese Strümpfe auch nicht tagelang tragen, sondern muss sie zwischendurch (nach 10 Stunden oder so, weiß nicht mehr genau) immer für längere Zeit ausziehen. Das wäre in dem Lkw zwischen der Ladung nicht ohne weiteres möglich gewesen, wenn es dort so eng war, dass man die Beine nicht bewegen konnte und deshalb die Strümpfe überhaupt nur angezogen hat.
Was die Kleidung angeht: Schimanski-Jacke, gab es da überhaupt ein Originalprodukt und wie teuer war das? Woher weiß man, dass die Jacke und die Jeans des Toten billig waren, wenn die Etiketten fehlten und der Hersteller unbekannt ist. Was die Qualität des Materials und der Verarbeitung angeht, kann man sich bisweilen sehr täuschen. Teure Markenartikel sind qualitativ oft ihren Preis nicht wert.
Im übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass jemand, der auf derart abenteuerliche Weise reist (im Lkw), seine wichtigsten Habseligkeiten (Papiere, Geld o.ä.) immer am Körper tragen würde, damit er, falls er von dem Fahrer des Lkw entdeckt wird, ohne sein Gepäck fliehen kann und doch das Wichtigste bei sich hat. Dass er das in einer Tasche bei sich hat, die er eventuell zurücklassen muss, halte ich für quasi ausgeschlossen.
Außerdem glaube ich, dass der Mann - falls er denn mit dem Lkw gereist sein sollte - nach dem Aussteigen die Strümpfe bei der ersten Gelegenheit ausgezogen hätte, die sind nämlich nicht so super angenehm zu tragen und es fängt nach einer Weile an, darunter zu jucken, so dass man froh ist, wenn die Dinger runter sind. Der Mann war frisch rasiert, hätte also bei Gelegenheit des Rasierens sicherlich auch die Strümpfe ausziehen können.