Venice2009 schrieb:Die Schwester sagte doch aus, dass sie bei einer Therapiestunde mit anwesend gewesen ist. Er hätte sich bei dem Therapeuten verstellt. Wie will man jemandem helfen, der keine Hilfe möchte?
"Nicht möchte" ist der falsche Begriff.
Ich vermute:
dass er Hilfe ablehnte, weil er alles, was von aussen kommt, ablehnt
weil er Angst hatte, sich auszuliefern u. die Kontrolle zu verlieren,
weil er Angst hatte, seine geheimen Fantasien kommen ans Licht
Angst man könnte in ihm lesen und ein Urteil über ihn fällen...
Und dann ist es ja sehr oft so, dass die Chemie zwischen Therapeut und Patient nicht stimmt.
Das klingt hier wie Hohn- aber damals war MH ein Patient, wie viele - und wir wisse ja alle, wie lange wir suchen müssem, bis wir den Zahnarzt, Hausarzt finden, bei dem wir uns gut aufgehoben fühlen.
Und bei seelischen Erkrankungen ist das noch viel wichtiger, weil der Patient sein Inneres offenbaren soll.
Bei Kindern ist das nicht so einfach, weil sie ja zum Therapeuten geführt- bzw. geschickt werde.
Die Terminkalender der Therapeuten sind voll. Man ist froh "einen gefunden zu haben, der Zeit hat".
Erwachsene sagen nach der Probestunde: Danke. Aber ich fühle mich bei Ihnen nicht wohl. Nehmen sie es nicht persönlich.
Ein Kind wird das schwer formulieren können und macht "einfach zu" - bzw. verlegt sich aufs Schauspielern.
Jetzt- hinterher- nach dem das alles passiert ist, denke ich, dass die Therapie zu spät begonnen wurde- und der Therapeut bei ihm auf verlorenem Posten stand.
Da hatte sich in MH schon zu viel aufgebaut, was er nicht sehen lassen wollte.